Grenke emittiert Green Bond

Foto Grenke

22.09.23
Finanzen & Bilanzen

Grenke gelingt erste Anleiheemission nach abgesagtem Bond

Grenke platziert erstmals wieder eine Anleihe, nachdem der Konzern im vergangenen Jahr eine Transaktion wegen geringer Nachfrage verschieben musste. Der Preis für die neue Anleihe ist aber hoch.

Grenke knackt mit einer neuen Anleihe den eigenen Rekord, muss aber auch einen hohen Kupon hinnehmen. Der Bond hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und ist „grün“ gestaltet. Die Laufzeit geht bis April 2027. Das Orderbuch fiel mit 650 Millionen Euro nicht übermäßig üppig aus. Letztlich landete Grenke bei einem Kupon in Höhe von 7,875 Prozent. Eine Größenordnung, mit dem sich der Leasinganbieter nach der Zinswende wohl abfinden muss, der im Herbst 2020 vom Shortseller Fraser Perring attackiert worden war. 

Allerdings handelt es sich bei der Anleihe nicht um den ersten Anlauf. Im vergangenen Jahr wollte das Leasing-Unternehmen schon einmal einen Corporate Bond platzieren. Wegen Investorenzurückhaltung hatten die Baden-Badener die Platzierung damals abgesagt. Nun hat Grenke erstmals wieder einen Bond erfolgreich emittiert. Durch das hohe Volumen ist es gleichzeitig die erste Benchmark-Anleihe – ein Rekordvolumen für Grenke. 

Grenke emittiert Green Bond

Die Erlöse des Green Bonds sind zweckgebunden und werden für die Refinanzierung von als nachhaltig geltenden Objekten beispielsweise aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität sowie Ressourcen- und Abfallmanagement eingesetzt. Die Anleihe wurde vor allem von institutionellen – größtenteils europäischen – Anlegern gezeichnet.  

Als gemeinsame Bookrunner wurden die Deutsche Bank, Goldman Sachs und die HSBC mandatiert. Bei der rund vor einem Jahr verschobenen Anleihe waren die Deutsche Bank, die DZ Bank, SEB und Unicredit an Bord. 

Rating wurde im Frühjahr gesenkt

Grenke hadert teils noch mit den Auswirkungen einer Shortseller-Attacke aus dem Jahr 2020. Zumindest der Aktienkurs ist noch nicht auf dem Niveau vor der Attacke. Auch die Herabstufung des langfristige Emittentenrating durch S&P von BBB+ auf BBB im März dieses Jahres dürfte die aktuelle Bondemission verkompliziert haben.

brendel[at]dertreasurer.de