Trotz Niedrigzinsphase herrscht in der Zentrale der Düsseldorfer HSBC-Zentrale derzeit keine Katerstimmung. Zur Präsentation der Halbjahresergebnisse haben sich Ende August alle Vorstände eingefunden. „Wir konnten den Provisionsüberschuss um 16 Prozent steigern“, sagte Carola Gräfin von Schmettow, die seit vergangenem Jahr die Geschäfte der Bank leitet. Das sei „besser als geplant“. Der Verwaltungsaufwand sei gesunken, bei den Mitarbeitern „ein Plateau“ erreicht. Jetzt komme es darauf an, die Kosten in den Griff zu bekommen. Die Cost-Income-Ratio ist zum Halbjahr auf 71,3 Prozent gesunken – von fast 73 Prozent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

HSBC
HSBC will Früchte der Kundenoffensive ernten
Besonders M&A-Finanzierung bereiten der HSBC Freude
Das Firmenkundengeschäft, in dem die Bank vor rund drei Jahren eine Wachstumsoffensive ausgerufen hatte, bleibt Kern der Strategie. Allerdings wollen die Düsseldorfer jetzt mehr mit den Bestandskunden erreichen. Es sei an der Zeit, „vom Säen zum Ernten überzugehen“, betonte Firmenkundenvorstand Nobert Reis bereits im Juli gegenüber FINANCE. Die Investitionen in neue Mitarbeiter und Niederlassungen im Bundesgebiet sollen sich amortisieren. Rechnet man den Rückzug aus Luxemburg heraus, hat die Bank wie angekündigt in den vergangenen drei Jahren rund 500 neue Mitarbeiter eingestellt.
Gleichzeitig hat die HSBC ihr Kreditgeschäft hierzulande deutlich ausgeweitet – von 7,9 auf 9 Milliarden Euro. Man habe es geschafft, bei vielen Firmenkunden als „Tier-1-Bank“ in den engsten Kreis der Hausbanken vorzudringen, unter denen das einträgliche Zusatzgeschäft verteilt wird. Besonders große M&A-Deals wie bei Syngenta, wo HSBC für ChemChina die Übernahmefinanzierung stellt, bereiten den Düsseldorfern derzeit viel Freude. Außerdem gewährt die Bank – gemeinsam mit Bank of America Merrill Lynch, Credit Suisse, Goldmans Sachs und JP Morgan – dem Bayer-Konzern für die Übernahme von Monsanto eine Brückenfinanzierung im Umfang von 57 Milliarden Dollar.
HSBC will Mittelständlern ihr Netzwerk zugänglich machen
Dem Mittelstand will die Bank ihr internationales Netzwerk weiter zugänglich machen. Vor diesem Hintergrund ist auch der Vorstandswechsel im April zu sehen, als Stephen Price, der in den vergangenen Jahren für das Mittelstandsgeschäft zuständig war, die Düsseldorfer verlassen hat. „Mit den doppelten Strukturen waren wir noch nicht optimal aufgestellt“, sagte Norbert Reis zu FINANCE. Das Mittelstands- und das Großkundengeschäft wurden deshalb im Zuge von Price' Abgang unter dem Dach des „Corporate and Institutional Banking“ gebündelt. Die Erfolge des Großkundengeschäfts will Norbert Reis, der den Bereich jetzt verantwortet, gemeinsam mit Christian Kolb, Bereichsvorstand für Commercial Banking, auf das Mittelstandsgeschäft übertragen.
Dentz(*)derTreasurer(.)de

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