Ista besorgt sich Geld über einen Kredit mit ESG-Komponente.

Ista

31.08.20
Finanzen & Bilanzen

Ista schließt ESG-Kredit ab

Ista sichert sich einen milliardenschweren ESG-linked Loan. Der Konzern will künftig seine Finanzierung nachhaltiger gestalten.

Auch der Energiedienstleister Ista setzt künftig bei der Finanzierung auf Nachhaltigkeit. Der Essener Konzern hat eine syndizierte Kreditlinie mit ESG-Komponente in Höhe von bis zu 1,85 Milliarden Euro abgeschlossen. Der Kredit – mit dem Ista nach eigenen Angaben zufolge nun in den Investment-Grade-Bereich aufsteigt – hat eine Laufzeit von fünf Jahren, inklusive einer bis zu zweijährigen Verlängerungsoption.

Das Darlehen wird von elf internationalen Banken gestellt, darunter die Commerzbank als Facility Agent und die Unicredit als Documentation Agent. Die ING entwickelte als Lead ESG-Koordinator das nachhaltige Finanzierungskonzept. Weitere involvierte Banken sind die China Construction Bank (Europe), die LBBW und die Sumitomo Mitsui Banking Corporation. Rechtlich wurde der Energiedienstleister von der Kanzlei Hengeler Mueller beraten.

Zinssätze sind an Nachhaltigkeitsziele verknüpft

Wie bei ESG-Finanzierungen üblich sind die variablen Zinssätze an Nachhaltigkeitsziele gekoppelt. Ista hat dafür verschiedene Kennzahlen gewählt, zu denen unter anderem der CO2-Emissionswert pro Mitarbeiter sowie der Ausbau einer digitalen und ressourcenschonenden Serviceinfrastruktur zählt. Wenn der Wohnkostenabrechner diese Ziele erreicht, verringert sich die Kreditmarge – wenn es die Ziele verfehlt, steigt sie. Der SGS-Tüv Saar soll die Einhaltung der Kennzahlen das prüfen.

„Eine verbindliche ESG-Komponente war für uns in den Kreditverhandlungen von Beginn an sehr wichtig“, sagt Jan-Eric Meyer-Hubbert, Head of Corporate Controlling & Treasury, Finance bei Ista. Davon dürften sich die Essener, die 2017 in einem Milliardendeal von einem chinesischen Investorenkonsortium übernommen wurden, finanzielle Vorteile erhoffen: So hatte Ista kürzlich mitgeteilt, dass sich die Umweltbilanz des Konzerns in diesem Jahr voraussichtlich „deutlich verbessern werde“. 

Grund dafür ist die Coronakrise: Die Mitarbeiter reisen weniger und setzen stattdessen auf digitale Meetings mit den Kunden aus der Immobilienbranche. Das könne auch nach Corona zum neuen Standard werden, erklärte CEO Thomas Zinnöcker.

Mit dem neuen Kredit löst der Konzern eine bisherige Kreditlinie von 2017 ab, die laut eigenen Angaben ein ähnliches Volumen wie die jetzige gehabt haben soll. Ista will das Geld nutzen, um „weiter in Produkte und Services zu investieren“.

s.backhaus[at]dertreasurer.de

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