dpa

08.05.13
Finanzen & Bilanzen

Klöckner Pentaplast platziert Anleihe mit PIK-Komponente

Anleihen mit "Payment in kind" (PIK) Komponenten werden wieder salonfähig. Zuletzt konnte Klöckner Pentaplast erfolgreich eine Anleihe mit PIK-Komponente platzieren.

Die PIK-Anleihen kehren langsam zurück. Besonders bei Unternehmen mit Private-Equity-Hintergrund sind sie beliebt, wie jetzt die Anleihe von Klöckner Pentaplast zeigt, die mit einer „Payment in kind“(PIK)-Komponente ausgestattet ist. Das Emissionsvolumen beträgt 225 Millionen Euro, die Laufzeit endet 2017. Der Kupon kann halbjährig vor dem 15. Mai 2015 entweder in bar zu einem Zinssatz von 10,25 Prozent oder „in kind“ bei einem Zinssatz von 11 Prozent bezahlt werden. Ab Mitte Mai 2015 kann der Zins nur noch in bar gezahlt werden. Moody’s bewertet den Bond wegen des höheren Risikos für die Investoren vorläufig mit Caa1. Gleichzeitig bestätigte die Agentur das Unternehmensrating bei B2.

 

Über einen sogenannten Debt- Equity-Swap, einen Tausch von Schulden in Anteile, hatte der US-Private- Equity-Fonds Strategic Value Partners (SVP) erst 2012 den Folienhersteller vom Alteigentümer und US-Investor Blackstone übernommen. Im Zuge dessen hatte SVP Eigenkapital in Höhe von 190 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und auf nachrangige Second- Lien- und Mezzanine-Verbindlichkeiten mit einem Nominalwert von insgesamt 375 Millionen Euro verzichtet.

Aggressive Finanzstrategie

Den Emissionserlös will Klöckner Moody’s zufolge für allgemeine Unternehmenszwecke nutzen, teilweise das Eigenkapital, das SVP 2012 zur Verfügung gestellt hat, refinanzieren und die Gebühren und Ausgaben der Anleihentransaktion bezahlen. Ursprünglich hatte der Folienhersteller einem Moody’s-Report zufolge lediglich 150 Millionen einsammeln wollen, seine Pläne aber wegen der starken Investorennachfrage geändert.

 

Mit den Senior PIK Notes schlägt der neue Eigentümer SVP eine recht aggressive Finanzstrategie ein. Der Investor wird mit diesem risikoträchtigem Finanzierungsinstrument einen „signifikanten Teil seines Eigenkapital- Investments in Geld umwandeln“, glaubt Moody’s. Die Ratingagentur rechnet Ende September 2013 bereinigt mit dem sechsfachen EBITDA zu den Schulden (einschließlich der Senior PIK Notes) Man kann nur hoffen, dass Klöckner Pentaplast nicht wieder restrukturieren muss, wenn die Ergebnisse unter Plan bleiben.

Paulus[at]derTreasurer.de