Banken fordern von Unternehmen vermehrt Daten zu Nachhaltigkeit an. Bisher fehlt eine Standardisierung dieser Anfragen.

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21.09.23
Finanzen & Bilanzen

Knackpunkt ESG-Daten

Der Bankenverband will mit einem Fragenkatalog Klarheit in Bezug auf ESG-Daten schaffen. Bisher gestaltet sich der Datenaustausch zwischen Unternehmen und Banken schwierig.

Banken verlangen von ihren Firmenkunden immer mehr Auskunft zu ESG-Daten. Das bringt Unsicherheiten für die Unternehmen mit sich, da sich die geforderten Daten von Institut zu Institut unterscheiden können. Einen einheitlichen Standard darüber, welche ESG-Daten relevant sind, gibt es bislang nicht. Das zeigt sich auch bei den unterschiedlichen Berichtsstandards für nicht-finanzielle Kennzahlen, die parallel existieren. 

Unternehmensvertreter fordern schon seit längerem eine Vereinheitlichung und fürchten, dass die Thematik rund um die ESG-Daten ähnlich kompliziert wie Know-your-Customer-Prozesse werden könnte. „Eine Standardisierung in diesem Bereich würde zu einem deutlich geringeren Aufwand bei erhöhter Konsistenz führen“, erklärte Fredrik Altmann, Leiter Corporate Finance bei BMW, im Sommer im Gespräch mit DerTreasurer.

Banken verlangen mehr ESG-Daten

Diesen Eindruck bestätigt auch die aktuelle Green-Finance-Studie von FINANCE und LBBW. Ein Großteil der Befragten stellt fest, dass Banken mehr Nachhaltigkeitsinformationen anfragen. 78 Prozent der befragten Finanzentscheider geben zudem an, dass es herausfordernd sei, die Datentransparenz zu wesentlichen Nachhaltigkeitskennzahlen herzustellen. 

Ermittelt wurde auch, welche Daten die Banken zurzeit überhaupt anfragen: Bisher muss rund die Hälfte der Unternehmen Daten zu CO2-Informationen an ihre Banken liefern, zeigt die Green-Finance-Studie. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen hat seinen Geldhäusern Daten zu Lieferketten und Ergebnissen von Audits übermitteln müssen.

Fragekatalog als grobe Orientierung

Der Bankenverband will angesichts des Wirrwarrs der Anforderungen nun gegensteuern und hat eine Hilfestellung für Unternehmen erarbeitet. In einem Fragenkatalog hat der Verband einen Überblick darüber erstellt, welche nachhaltigkeitsbezogenen Daten die Banken typischerweise von Unternehmen benötigen. Dies solle als „grober Orientierungspunkt“ dienen, teilte der Bankenverband mit.

Der Katalog ist primär auf Unternehmen ausgerichtet, die der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) unterliegen. Die Anforderungen variieren allerdings je nach Branche und können über die CSRD- und die Taxonomie-Berichtspflichten hinausgehen.Der Katalog umfasst fünf Bereiche: Allgemeines, Umwelt & transitorische Risiken, physische Risiken, Soziales und Governance. Im allgemeinen Teil werden beispielsweise Fragen zur Branche und zu bestehenden ESG-Berichterstattungen und -Ratings gestellt. Im Bereich Umwelt & transitorische Risiken geht es um CO2-Emissionen, den Energieverbrauch und mögliche Umweltrisiken.

Dies ist nur ein Auszug. Den gesamten Artikel lesen Sie im aktuellen DerTreasurer E-Magazin.

brendel[at]dertreasurer.de