Die Stadtwerke Augsburg finanzieren sich am Schuldscheinmarkt und setzen dabei auf eine Plattform.

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11.08.23
Finanzen & Bilanzen

Stadtwerke Augsburg setzen auf Finpair

Die Holding der Stadtwerke Augsburg hat einen neuen Schuldschein platziert. Bei der Transaktion ließ sich das Unternehmen von der Commerzbank und der Finanzierungsplattform Finpair begleiten. Das sind die Gründe.

Die Stadtwerke Augsburg haben Schuldscheine über 135 Millionen Euro platziert. Ursprünglich wurden nur 50 Millionen Euro angestrebt. Das Unternehmen spricht von einer „hohen Nachfrage“ nach dem Darlehen. Die Transaktion teilt sich zum einen in Schuldscheine mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren auf. Zum anderen wurden Namensschuldverschreibungen über 15 und 20 Jahre platziert. Alle Tranchen seien am unteren Ende der Vermarktungsspanne platziert worden.

Die Transaktion wurde von der Commerzbank und der Finanzierungsplattform Finpair begleitet. Die Finpair-Mutter NordLB fungierte zudem als erster Darlehensgeber sowie Zahl- und Registerstelle. Die Stadtwerke erklären die Entscheidung für die Plattform Finpair damit, dass das Unternehmen den „workflowbasierten Ansatz der Plattform“ nutzen wollte. Außerdem habe man auf die Strukturierungsexpertise von Commerzbank und Finpair zugreifen wollen.

Christian Grüttner, dem kaufmännischen Leiter bei den Stadtwerken, gefiel vor allem die Transparenz während des Emissionsprozesses. Er ergänzt: „Neben dem geplanten Zielvolumen und attraktiven Konditionen lag unser Fokus auf langen Laufzeiten und einer Ausweitung des Investorenkreises.“ Die Stadtwerke konnten bei der Platzierung nach eigenen Angaben viele neue institutionelle Investoren gewinnen.

Stadtwerke Augsburg erstmals mit Fitch-Rating

Dabei dürfte auch das neue Rating geholfen haben: Die Stadtwerke haben sich erstmals von Fitch bewerten lassen, sie erhielten ein AA- mit stabilem Ausblick. Die Holding gehört vollständig der Stadt Augsburg, was ihr Kreditrating verbessert. Ohne die Mutter betrachtet, sieht Fitch das Unternehmen bei einem B-Rating aufgrund des hohen Verschuldungsgrads, der sich vor allem auf das Transportsegment der Stadtwerke zurückführen lässt.

Auch wenn die Auswirkungen der Pandemie und der Energiekrise am Ergebnis des vergangenen Jahres abzulesen waren, gelang es dem Unternehmen, die Schulden 2022 auf eine Quote von 6,7x zu reduzieren, nach 9,1x im Jahr 2021. Mit dem Erlös sollen allgemeine Unternehmenswecke sowie Investitionen finanziert werden, außerdem dient er für Refinanzierungen.

Koegler[at]dertreasurer.de