Porsche hat einen Rekord-Schuldschein über 2,7 Milliarden Euro begeben.

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02.05.23
Finanzen & Bilanzen

Porsche-Rekord-Deal beflügelt den Schuldscheinmarkt

Der Schuldscheinmarkt ist schwungvoll in das Jahr 2023 gestartet. Dafür sorgt vor allem die Rekord-Transaktion von Porsche über mehr als 2,7 Milliarden Euro.

Die Bilanz für das erste Quartal am Schuldscheinmarkt fällt gut aus. 20 Prozent Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitrum stehen zu Buche. Insgesamt wurden Schuldscheine über 7,64 Milliarden Euro platziert. Vergangenes Jahr waren es im gleichen Zeitraum 6,37 Milliarden Euro. Das zeigt das aktuelle Schuldschein-Update von Refintiv, das der Datenanbieter exklusiv für die DT-Schwesterpublikation FINANCE aufbereitet.

Schaut man genauer hin, ergibt sich allerdings ein differenziertes Bild. Woher kommt das Wachstum und welche Unternehmen zapften den Markt in den letzten Monaten an? Bei der Anzahl der Deals, die im ersten Quartal platziert wurden, zeigt sich nämlich ein Rückgang: Nur 27 Transaktionen wurden abgeschlossen, im ersten Quartal 2022 waren es 33. Woher kommt also das Wachstum?

Porsche stößt ZF Friedrichshafen vom Thron

Die Frage lässt sich leicht beantworten. Die Porsche Automobil Holding hat sich nämlich mit ihrer Transaktion über mehr als 2,7 Milliarden Euro nicht zur den Spitzenplatz in diesem Quartal gesichert, sondern den bisher größten Schuldschein überhaupt platziert. Damit stößt die Holding des VW-Konzerns den bisherigen Rekordhalter ZF Friedrichshafen vom Thron. ZF hatte 2015 einen Schuldschein über 2,2 Milliarden Euro platziert – entsprechend lang standen die Friedrichshafener an der Spitze dieses Rankings.

CFO Johannes Lattwein, der seit Februar 2022 das Finanzressort der Porsche-Holding leitet, ist für die Transaktion von FINANCE zum CFO des Monats gekürt worden. Mit dem frischen Geld kann ein Teil der Schulden refinanziert werden. Die hatten sich etwa durch den Kauf von Aktien der nun börsennotierten Porsche AG angehäuft.

Die weiteren Transaktionen auf der Liste der zehn größten Deals des Quartals fallen deutlich überschaubarer aus. Auf Rang 2 liegt der Logistikdienstleister Rhenus mit einem Schuldschein über 500 Millionen Euro. Der kleinste unter den Top-Deals kommt von dem Verlagshaus Axel Springer mit 260 Millionen Euro.

Welche weiteren Unternehmen es auf die Liste geschafft haben und welche Banken die League Tables anführen, lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

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