Wegen der Coronakrise gewinnt Supply Chain Finance als Finanzierungsform an Bedeutung. Der Sportartikelhersteller Puma, der schon 2016 ein Programm für Sustainability-linked Lieferantenfinanzierung aufgelegt hat, hat sein Angebot deutlich ausgeweitet: „Früher haben wir im Schnitt jährlich 200 Millionen US-Dollar über das Programm finanziert, in diesem Jahr dürfte sich das Volumen verdreifachen“, berichtet Treasury-Chef Frank Wächter. Wegen der steigenden Nachfrage seitens der Lieferanten habe Puma daran gearbeitet, „die Linien mit den Banken zu erhöhen und zu verbreitern“.
Der MDax-Konzern tat sich aber schwerer als zunächst gedacht damit, Banken zu finden, die bereit waren, direkt über die Supply-Chain-Lösung ein langfristiges Commitment abzugeben. Der Treasury-Chef findet deshalb Gefallen am Auktionsansatz, den einige Fintechs verfolgen: „In diesem Fall kann ich das Geschäft dynamischer zuweisen und verringere die Abhängigkeit von unserer Supply-Chain-Lösung und von einzelnen kooperierenden Banken.“
Es brauche aber nach wie vor Kreditlinien dahinter, die dann eine größere Zahl von Banken stelle. Konkret geplant ist die Einführung eines solchen Tools indes nicht. Die Herzogenauracher nutzen eine cloudbasierte Supply-Chain-Lösung des Softwareanbieters Infor Nexus.
Supply Chain Finance
Mit einer Lieferkettenfinanzierung können CFOs Working Capital optimieren und Liquidität freisetzen. Oft nutzen Unternehmen Factoring oder Reverse Factoring.