Railpool hat eine neue Finanzierung in Milliardenhöhe aufgesetzt.

Foto Railpool

12.07.22
Finanzen & Bilanzen

Railpool über ihren Finanzierungsmix

Railpool hat ein neues Finanzierungspaket auf den Weg gebracht. Hagen Alvermann, Head of Finance, berichtet über die unterschiedlichen Bausteine.

Der Schienenfahrzeugvermieter Railpool hat eine neue Finanzierung in Höhe von 1,07 Milliarden Euro aufgesetzt. Sie besteht aus drei Komponenten: einer Capex-Linie, einer Revolving Credit Facility und einer grünen Privatplatzierung. 

Die Capex-Linie hat ein Volumen von 550 Millionen Euro, und ihr Erlös soll für die Finanzierung von neuen Schienenfahrzeugen, im Fachjargon Rollmaterial, genutzt werden. Hagen Alvermann, Head of Finance bei Railpool, erklärt die Entscheidung für die neue Capex-Linie folgendermaßen: „Zur Finanzierung unseres Flottenwachstums ist die Capex-Linie aus unserer Sicht das passende Produkt, da wir die Abrufe flexibel an den Baufortschritt anpassen können. Unsere Rollmaterialinvestitionen finanzieren wir regelmäßig zu einem bestimmten Anteil mit Fremdkapital, so dass dieses Produkt gut zu uns passt.“ Zweiter Baustein der aktuellen Finanzierung ist eine Revolving Credit Facility in Höhe von 20 Millionen Euro.

Railpool setzt auf grüne Privatplatzierung

Hinzu kommen 500 Millionen Euro aus einer grünen europäischen Privatplatzierung bei verschiedenen institutionellen Investoren. Die Privatplatzierung basiert auf dem Green Finance Framework, das das Unternehmen 2018 aufgelegt hat. 

Railpool setzt bei seinem Green-Finance-Ansatz auf die Finanzierung nachhaltiger Projekte. „In unserem Fall bedeutet dies, dass die grüne Finanzierung in elektrisch angetriebenes Rollmaterial investiert wird“, erläutert Alvermann. Bei diesem Finanzierungsbaustein handelt es sich um eine Refinanzierung: Der Erlös der Privatplatzierung wird genutzt, um bisherige Capex-Linien aus den Jahren 2018 und teilweise 2020 sowie eine weitere Bankenfinanzierung zu refinanzieren.

Die Privatplatzierungen wurden von der Crédit Agricole CIB als Debt Advisor und Placement Agent umgesetzt und haben Laufzeiten von zwölf und 20 Jahren. „Vor dem Hintergrund der avisierten Transaktionsgröße haben wir neben den bestehenden Banken und Investoren noch weitere Finanzierer angesprochen“, erklärt der Finanzexperte des Münchener Unternehmens. Die KfW Ipex-Bank agierte in verschiedenen Agency-Funktionen. Die Privatplatzierung wurde mit sechs Investoren umgesetzt. An der Bankenfinanzierung sind neben Crédit Agricole und KfW Ipex acht weitere Institute beteiligt. Auch neue Investoren seien angesprochen worden.

Bei Kredit und Privatplatzierung seien je drei Finanzierer hinzugekommen. Die Kreditgeber hätten alle das gleiche Sicherheitenpaket sowie einheitliche Covenants und Reportings, fügt er hinzu. Entscheidend war für den Schienenfahrzeugvermieter besonders der Aspekt der künftigen Zusammenarbeit: „Vor dem Hintergrund unseres geplanten Wachstums war es uns wichtig, dass die Finanzierer noch genügend Kapazitäten haben, um uns auch weiterhin begleiten zu können“, erläutert Hagen Alvermann, Head of Finance bei Railpool. 

brendel[at]dertreasurer.de