Der Siemens-Konzern hat nach eigenen Angaben seine erste digitale Anleihe auf einer öffentlichen Blockchain platziert. Die Münchener nutzen dabei das Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG), das im Juni 2021 in Kraft getreten ist. Siemens sieht sich damit als „Vorreiter bei der kontinuierlichen Digitalisierung der Kapital- und Wertpapiermärkte“. Die Ratingagentur S&P gab dem Papier ein A+, es ist gleichrangig mit anderen Senior-Verbindlichkeiten des Konzerns.
Die Anleihe hat ein Volumen von 60 Millionen Euro und eine Laufzeit von einem Jahr. Damit ist sie für die Münchener eher ein Testballon. Siemens ist dafür bekannt, nicht besonders häufig, dafür aber meist sehr hohe Volumina im Anleihemarkt zu platzieren. So emittierte Siemens etwa für den Kauf des US-Unternehmens Varian durch die Medizintechniktochter Siemens Healthineers milliardenschwere Anleihen, wie Siemens Treasurer Peter Rathgeb im Interview mit DerTreasurer berichtete.
Bemerkenswert ist dabei wohl, dass Siemens eine öffentliche Blockchain nutzte – derlei Transaktionen waren zuvor öfter auf privaten Blockchains exerziert worden. Dabei kann die Technologie aber nicht ihre volle Kraft entfalten, weil nur ein begrenzter Investorenkreis angesprochen wird.