Symrise hat einen ersten Nachhaltigkeitskredit abgeschlossen.

Symrise

21.05.21
Finanzen & Bilanzen

Symrise sichert sich Nachhaltigkeitskredit

Der Aromenhersteller Symrise sichert sich seinen ersten ESG-Kredit. Die neue Kreditlinie soll eine bestehende ablösen.

Symrise hat zum ersten Mal eine revolvierende Kreditlinie mit einer Nachhaltigkeitskomponente abgeschlossen. Die neue Kreditlinie mit einer Laufzeit von drei Jahren hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und soll eine bestehende Linie über 300 Millionen Euro aus dem Jahr 2015 ablösen. „Wir haben das Volumen des Revolvers seit 2006 nicht mehr verändert, deshalb war eine Anpassung an die wachsende Unternehmensgröße und zur Vorhaltung strategischer Liquiditätsreserven nur sinnvoll“, erklärt Carsten Gottschlich, Head of Corporate Treasury von Symrise

Die Finanzierung für den Duftstoffehersteller kommt von einem Konsortium aus elf Banken. Dabei fungierten Unicredit als Dokumentation Agent und Joint Coordinator, die Commerzbank als Joint Coordinator, die Rabobank als Sole Sustainability Advisor. Weitere Banken waren die LBBW (Agent), Santander, BNP Paribas, Deutsche Bank, Helaba, Société Générale, Standard Chartered und The Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ Limited.

Mit der Kreditlinie will der Aromenhersteller sein Bestreben stärken, wirtschaftlichen Fortschritt und Wachstum mit nachhaltigem und verantwortungsvollem Handeln zu verbinden. Dazu wurde der Kredit an drei definierte Parameter geknüpft: die erhöhte Ökoeffizienz der Treibhausgasemissionen, die Ausweitung nachhaltiger Beschaffungsprozesse für strategisch wichtige pflanzliche Rohstoffe und ein effizienterer Wasserverbrauch in Trockenregionen.

Symrise hat sich zu diesen Kennzahlen verpflichtet, weil „es für uns wichtige Kennzahlen sind, die regelmäßig ermittelt und gemessen werden können“, so der Treasurer. Ein ESG-Rating habe dabei nicht zur Debatte gestanden – „das kann nur schwer und langfristig beeinflusst werden.“

Symrise wurde Opfer eines Hackerangriffs

Der Aufwand eines nachhaltigen Kredits, wie etwa die Auswahl des ESG-Koordinators, sei „vergleichsweise höher“ gewesen. „Trotzdem hielt sich alles in einem überschaubaren Rahmen, weil wir uns des Themas schon früh intensiv angenommen haben und unter anderem den Nachhaltigkeitsbericht jährlich veröffentlichen“, erklärt Treasurer Gottschlich.

Bis auf den Dezember - als Symrise Opfer eines Hackerangriffs wurde - kam der Konzern relativ gut durch das vergangene Jahr und trotzte der Coronakrise. Der Umsatz stieg um 3,3 Prozent auf 3.5 Milliarden Euro, auch das Ebitda wuchs um 5,8 Prozent auf 742 Millionen Euro.

s.backhaus[at]dertreasurer.de