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28.09.21
Finanzen & Bilanzen

Trotz Corona: Kreditzinsen halten sich stabil

Bei den Kreditzinsen zeigt sich in den vergangenen Monaten wenig Bewegung, bei den Kreditbeständen der verschiedenen Bankengruppen dagegen schon.

Die Coronakrise hat an den Märkten zeitweise einiges durcheinandergewirbelt, doch die Kreditzinsen gehören nicht dazu. Wie eine aktuelle Analyse des Schweizer Analyseunternehmens Teylor und des Research-Hauses Barkow zeigt, halten sich diese seit rund zwei Jahren relativ stabil.

Für einen fünfjährigen Unternehmenskredit liegen sie derzeit bei rund 1,39 Prozent. Im Februar 2020 hatten sie kurzzeitig bei 1,18 Prozent gelegen, insgesamt lag die Schwankungsbreite in den vergangenen zwei Jahren bei lediglich um die 40 Basispunkte. Der absolute Tiefpunkt lag im Sommer 2019 mit 1,04 Prozent.

Der Bedarf an Krediten wurde durch die Pandemie nur kurzzeitig erhöht. Während die Nachfrage nach neuen Darlehen im Frühjahr 2020 nach oben schoss, hat sich das Wachstum inzwischen deutlich verlangsamt. Die jährliche Wachstumsrate lag im Mai 2020 bei einem Rekordwert von 6,2 Prozent, im Juni und Juli 2021 lag der Wert dagegen lediglich bei 0,9 beziehungsweise 1,5 Prozent.

Auslandsbanken haben Kreditbestand abgebaut

Wie die Analyse zeigt, basiert das Marktwachstum der vergangenen Monate nahezu vollständig auf den Hilfskrediten der KfW. „Für die auszahlenden Banken bedeutet dies zwar ein geringeres Ausfallrisiko, aber gleichzeitig auch deutlich geringere Erträge,“ kommentiert Teylor-CEO Patrick Stäuble.

Die aktivsten Finanzierer seien die Volksbanken gewesen, deren Kreditbestand gegenüber dem Vorjahr im Juni 2021 ein zweistelliges Wachstum aufwies. Die Landes- und Privatbanken bauten ihren Kreditbestand dagegen mit minus 4,1 und minus 5,8 Prozent schon wieder ab. Speziell ausländische Privatbanken drückten auf die Bremse. Sie hatten ihren Kreditbestand im Juni um 26,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reduziert.

Koegler[at]derTreasurer.de

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