Thomas Schräder ist seit vielen Jahren Partner bei PwC im Bereich Treasury.

PwC

20.09.23
Persönlich & Personal

Schräder: „Treasury gewinnt weiter an Bedeutung“

Das Big-Four-Haus PwC hat eine neue Studie zur künftigen Rolle des Treasury verfasst. Über die Kernergebnisse berichtet Thomas Schräder, Partner Corporate Treasury Solutions bei PwC.

Herr Schräder, PwC hat nach zwei Jahren eine neue Studie zur Rolle des Treasury aufgelegt. Worin sehen Sie das wichtigste Ergebnis?
Treasury gewinnt weiter an Bedeutung. CFOs fordern jedoch die Rolle als strategischer Geschäftspartner von Treasurern verstärkt ein. Das früher dominante, rein transaktionale Treasury rückt dabei immer mehr in den Hintergrund. Wertsteigerndes und strategisches Treasury sind dagegen gefragter.

 

Für die Wirtschaft gibt es viele Herausforderungen. Sind Treasurer Krisengewinner?
Phasen wie jetzt sind für Treasurer sicher gute Zeiten, um sich zu positionieren. Hier muss die Finanzabteilung zeigen, was sie kann. In Zeiten von Zinswende, Inflation und geopolitischen Krisen stehen Funding, das Cash- und Liquiditätsmanagement sowie die Steuerung der Finanzrisiken nach unserer Studie sowohl bei Treasurern als auch bei CFOs ganz oben auf der Agenda.

Cash Management rückt in den Fokus der Unternehmen

Tatsächlich rückt auch nach unserer Beobachtung das Cash Management bei Konzernen und Mittelständlern in den Fokus, die es in den vergangenen Jahren vielleicht etwas stiefmütterlich behandelt haben. Beispielsweise in der Autoindustrie, die ohnehin eine Transformation durchläuft und massiv in Elektromobilität investieren muss.
Ja, das gilt aber nicht nur für Automotive. Geld hat generell wieder einen Preis, deshalb rücken die Cash- und die Liquiditätssteuerung wieder in den Fokus. Treasurer müssen Transparenz schaffen, zentralisieren und kostenoptimal steuern.

 

Gerade bei der Cash-Transparenz bestehen aber große Unterschiede. Haben Sie das auch beobachtet?
Das stimmt, von Unternehmen zu Unternehmen ist das sehr unterschiedlich. Zum Teil laufen Meldeprozesse für die Liquiditätsposition noch manuell ab – nicht täglich, sondern zu einem Stichtag am Ende einer Woche oder des Monats. Das Ziel sollte es aber sein, mehr zu automatisieren, so dass ein konzernweiter Finanzstatus auf Knopfdruck verfügbar ist, am besten in Echtzeit.

 

Wie kommt man dahin?
Neben der richtigen Technologie auch durch eine Konsolidierung der Banken. Das haben 40 Prozent der Befragten in der Studie angegeben.

 

Welche weiteren Erkenntnisse die PwC-Studie zutage gefördert hat, lesen Sie im vollständigen Interview in E-Magazin 15/2023.

dentz[at]dertreasurer.de