Der ehemalige Banker Jan Eibich ist nun zweiter Geschäftsführer des Fintechs Loanboox Deutschland.

Loanboox

30.07.19
Persönlich & Personal

Fintech Loanboox holt Ex-HSH-Banker Jan Eibich

Jan Eibich wechselt von der Hamburg Commercial Bank zum Fintech Loanboox. Bei der digitalen Fremdkapitalplattform soll der DCM-Experte das Deutschlandgeschäft ausbauen.

Das auf die Kommunalfinanzierung spezialisierte Fintech Loanboox bereitet sich darauf vor, deutsche Unternehmen als Zielgruppe zu erschließen. Dafür hat die digitale Fremdkapitalplattform Jan Eibich Ende Juli zum zweiten Geschäftsführer von Loanboox Deutschland bestellt, wie das ursprünglich aus der Schweiz stammende Fintech mitteilte.

Eibich verantwortet die Bereiche Sales und Business Development bei Loanboox in Deutschland. Ralf von Cleef, der seit Mitte April dieses Jahres Loanboox-Geschäftsführer ist, werde sich dagegen überwiegend mit regulatorischen Themen beschäftigen, heißt es weiter.

Eibich ist im deutschen Firmenkundengeschäft kein Unbekannter. Vor seinem Wechsel zu Loanboox war er für die Hamburg Commercial Bank (ehemals HSH Nordbank) tätig. Zuletzt arbeitete er dort als Abteilungsleiter Debt Capital Markets und war unter anderem für Kapitalmarkttransaktionen von Firmen-, kommunalen und öffentlichen Kunden verantwortlich.

Loanboox will bald deutsche Unternehmen ansprechen

Mit der Verpflichtung von Eibich will Loanboox „kurzfristig“ deutsche Unternehmen als Kunden für seine Emissionsplattform gewinnen, wie das Fintech gegenüber DerTreasurer bestätigte. Bislang haben die Schweizer in Deutschland überwiegend Finanzierungen an Kommunen, Landkreise und Kommunalunternehmen vermittelt.

Nach Unternehmensangaben wurden seit dem Start von Loanboox in Deutschland Ende 2017 mehr als 50 Transaktionen über die Plattform abgeschlossen. Dazu gehörten sowohl Kassen- und Investitionskredite als auch Schuldscheindarlehen. „Erste Deals mit Stadtwerken“ hätten ebenfalls schon stattgefunden. So habe kürzlich ein nordrhein-westfälisches Stadtwerk einen Investitionskredit über 50 Millionen Euro abgeschlossen.

In der Schweiz hat Loanboox dagegen bereits erste Erfahrungen im Corporate-Bereich gesammelt: Etwa 60 Corporates haben dem Fintech zufolge einen Plattform-Zugang in der Schweiz. Einige davon haben die digitale Fremdkapitalplattform auch schon für Emissionen genutzt: „Mehr als 30 Corporate-Transaktionen wurden in der Schweiz bisher über die Plattform abgewickelt“, teilte Loanboox weiter mit. Darlehen, Anleihen und Private Placements zählten dazu. Im Vergleich zum Kommunalbereich sei das nach wie vor aber noch ein kleiner prozentualer Anteil, erklärte das Fintech weiter.

Große Konkurrenz für Loanboox in Deutschland

Auf diese Erfahrungen in der Schweiz wird Loanboox auch im deutschen Markt zurückgreifen können. Allerdings muss das Fintech im Bereich Firmenkunden hierzulande gegen einige andere digitale Finanzierungsplattformen antreten. Vor allem die Plattform Debtvision, die der Schuldscheinmarktführer LBBW im vergangenen Jahr mit der Börse Stuttgart  aufgelegt hat, und das banknahe Fintech VC Trade können bereits eine Vielzahl an Transaktionen vorweisen.

Hinzu kommen weitere Initiativen von der HSBC (Synd-X) und der NordLB (Finpair). Neben diesen bankgetriebenen Plattformen versuchen auch die beiden unabhängigen Fintechs Firstwire und Credx in dem Markt Fuß zu fassen.

Auch in Österreich gibt es solche Angebote: Die Raiffeisen Bank International (RBI) startete Ende März dieses Jahres ebenfalls eine eigene digitale Plattform für Schuldscheine. Die Plattform der zweitgrößten österreichische Bank heißt Yellowe. Hinzu kommt die Anleiheemissionsplattform EPPF, die aus Luxemburg heraus agiert und Mitte Juni ein digitales Private Placement kreiert hat.

Paulus[at]derTreasurer.de

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