In diesem Jahr kann sich das Treasury-Team des Energiekonzerns Innogy über die Auszeichnung „Treasury des Jahres“ freuen. Volker Heischkamp, Leiter Treasury bei dem Essener Unternehmen, nahm die Auszeichnung stellvertretend für sein Team entgegen.
Die Auszeichnung wurde im Rahmen der Kongressmesse 13. Structured FINANCE in Stuttgart verliehen. Übergeben wurde der Preis von Vorjahressieger Torsten Hinsche, Leiter Treasury und Corporate Finance bei Nordex, und Markus Dentz, Chefredakteur bei DerTreasurer.

B. Hartung/A. Hausmanns/A. Varnhorn
Innogy wird als „Treasury des Jahres 2017“ ausgezeichnet
Innogy-Treasury begleitete Abspaltung von RWE
Innogy konnte die Jury in diesem Jahr mit dem vielschichtigen und hochkomplexen Abspaltungsprozess von RWE überzeugen. Das Treasury-Team begleitete den Börsengang des Unternehmen, kurz danach folgte das erste eigenständige Rating von Innogy.
Eine weitere Aufgabe, die Volker Heischkamp und sein Team bewältigen musste, war der Aufbau einer eigenständigen Finanzierungsstruktur. Dazu zählten auch eigene Kapitalmarktprogramme. Zum Jahresende 2016 konnte das Team die Dokumentation für ein Commercial-Paper-Programm abschließen, dem folgte im Frühjahr 2017 die erste öffentliche Anleihe im Rahmen eines Debt-Issuance-Programms.
Innogy überzeugt Jury mit Schuldnerwechsel
Ein Kernstück des Abspaltungsprozess war zudem der europaweit bisher größte Schuldnerwechsel. Der Energiekonzern übernahm 18 Anleihen in insgesamt vier Währungen von seinem Mutterkonzern RWE. Das Gesamtvolumen der Transaktion belief sich auf mehr als 11 Milliarden Euro. Die juristisch hochkomplexe Transaktion erfolgte in mehreren Schritten.
Mit dem anspruchsvollen Schuldnerwechsel betrat das Treasury-Team Neuland: Bislang kam das deutsche Schuldverschreibungsgesetz aus dem Jahr 2009, das dem Vorgang zugrunde liegt, fast ausschließlich bei Krisenfällen zum Einsatz. Das Treasury-Team von Innogy leistete mit der Übertragung der Schulden einen entscheidenden Beitrag für die erfolgreiche Trennung von RWE.
Das Innogy-Treasury blieb auch nach der Abspaltung nicht untätig und platzierte jüngst einen Green Bond. Diese Transaktion zählte allerdings nicht mehr zur Bewerbung des Essener Energiekonzerns.
Treasury des Jahres: Jury und Shortlist
Auf die Shortlist für die Auszeichnung hatten es neben Innogy in diesem Jahr auch der Automobilkonzern Daimler, der Konsumgüterkonzern Henkel, der Süßwarenhersteller Storck und der Pharmadienstleister Vetter mit innovativen Projekten und Transaktionen geschafft. Weitere Details über die Projekte, mit denen sich die Treasury-Teams beworben hatten, finden Sie hier.
Wer mit dem Preis ausgezeichnet wird, hat auch in diesem Jahr wieder eine Jury auf Basis anonymisierter Exposés entschieden. Zu den Mitglieder des Gremiums zählen in diesem Jahr Andrej Ankerst (BNP Paribas Deutschland), Axel Zwanzig (Marquard & Bahls), Michael Schütt (Fraport), Dr. Klaus Gerdes (Grünenthal), Christoph Koch (Hüttenes Albertus), Günther Jakob (Lonza Group), Rando Bruns (Merck), Torsten Hinsche (Nordex), Ralf Brunkow (Nordzucker), Helmut Springer (Reval/Ion), Britta Döttger (Roche), Michael Hannig (Voith Finance) und Lars Schnidrig (Corestate Capital).
Koegler[at]derTreasurer.de

Wie sein Team die Herausforderung Spin-off gemeistert hat und welches die größten Herausforderungen waren, das verrät Volker Heischkamp, Leiter Treasury bei Innogy, im Talk bei FINANCE-TV.