Auf dem Treasury-Stellenmarkt sitzen die Bewerber derzeit am längeren Hebel.

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22.08.23
Persönlich & Personal

Leichter Rückgang am Treasury-Stellenmarkt

Der Treasury-Stellenmarkt erlebt im ersten Halbjahr 2023 erstmals seit Längerem wieder einen leichten Nachfragerückgang. Die Lage ist dennoch weiter angespannt.

Treasury-Experten stehen bei Unternehmen weiter hoch im Kurs: Im Zuge der halbjährlichen Analyse des hiesigen Stellenmarkts hat die Redaktion von DerTreasurer 221 ausgeschriebene Jobinserate in den ersten sechs Monaten 2023 registriert. Dieser Wert liegt deutlich über dem langfristigen Mittel.

Gegenüber den zuletzt gemessenen Rekordniveaus in den vergleichbaren Vorjahreszeiträumen 2022 und 2021 ging die Zahl der Inserate zurück: So konnte im ersten Halbjahr 2022 insgesamt der bislang höchste Wert mit 292 öffentlich ausgeschriebenen Stellen registriert werden, 2021 waren es noch 243 gewesen. DerTreasurer führt die Analyse bereits seit 2009 durch.

Klassischer Kandidatenmarkt bei Corporate Treasurern

Trotz rückläufiger Nachfrage bleibt der Stellenmarkt für Treasurer angespannt, denn wenige sind wechselwillig. Rudolf Schlett von der gleichnamigen Unternehmens- und Personalberatung bezeichnet die aktuelle Lage auf dem Treasury-Stellenmarkt als „schwierig, aber nicht hoffnungslos".

Seit etwa drei Jahren befände man sich nun in einem klassischen Kandidatenmarkt, auf dem also mehr offene Positionen als wechselbereite Treasurer existierten. Laut Schlett liegt es in diesem Umfeld vor allem an den suchenden Unternehmen, sich im Bewerbungsprozess von der Konkurrenz abzusetzen.

Mit die wichtigste Voraussetzung dafür sei es, so Schlett, die Kandidatensuche zur Chefsache zu erklären. „Der CFO, gegebenenfalls der Finanzleiter oder der Head of Treasury, müssen den Bewerberprozess persönlich in die Hand nehmen – in enger Abstimmung mit der HR- beziehungsweise Recruting-Abteilung des Unternehmens", rät Recruiter Schlett.

Treasury-Bewerbungsprozess oftmals noch zu unattraktiv

Dass Kandidaten teils über Wochen keine Rückmeldung auf ihre Bewerbung erhielten oder bis zu fünf Interviewrunden über sich ergehen lassen müssten, sei inzwischen eigentlich ein absolutes No Go, in der täglichen Praxis dennoch nach wie vor zu beobachten. In den seltensten Fällen dürfte ein solches Vorgehen von Erfolg gekrönt sein, denn laut Schlett gilt längst: „Am Ende bewirbt sich das Unternehmen beim Kandidaten genauso wie umgekehrt."

Welche weiteren Erkenntnisse sich aus der DerTreasurer-Analyse ziehen lassen, insbesondere mit Blick auf die gefragtesten Fähigkeiten, lesen Sie in Ausgabe 15/2023 des E-Magazins von DerTreasurer.