Jens Küsters

17.12.20
Persönlich & Personal

So baute Siemens Energy das Treasury auf

Siemens Energy ist der bis dato größte Spin-off in Deutschland. In der Titelgeschichte unserer neuen Printausgabe haben wir mit den Treasury-Verantwortlichen über das Mammutprojekt gesprochen.

Wie oft hat man schon die Gelegenheit, das Treasury eines potentiellen Dax-Konzerns von null an aufzubauen? Vermutlich nicht so oft im Leben, vielleicht nie. Für Elvira Quito war deshalb schnell klar: Diese Chance würde sie sich nicht entgehen lassen. Die damalige Treasury-Chefin des Windanlagenbauers Siemens Gamesa kam im Juli 2019 als erste Mitarbeiterin im Siemens-Energy-Treasury an Bord. Einen Monat später folgte ihr Chef, Mark Roemer, der die Leitung des Bereichs Unternehmensfinanzierung bei der damaligen Kraftwerkssparte von Siemens übernahm.

Ihr Auftrag war ebenso klar wie herausfordernd: Innerhalb von zwölf Monaten musste ein komplett funktionsfähiges Treasury stehen – mit einem eigenen Treasury Management System, einer unabhängigen Finanzierung, neuen Mitarbeitern und allem, was sonst noch so dazu gehört. Schließlich wollte Siemens seine Energiesparte, die seit ein Sorgenkind des Konzerns war, so schnell wie möglich an die Börse bringen.

Zeitschrift – Ausgabe 04/2020

Der Kraftakt

Mark Roemer und Elvira Quito über die Abspaltung von Siemens Energy

 

Weitere Informationen

Ende November, zwei Monate nach dem großen Tag der Erstnotiz im September, waren wir mit Finanzleiter Roemer und Treasury-Chefin Quito zum Gespräch verabredet. Im Interview, das Pandemie-bedingt virtuell stattfand, ist Beiden der Stolz über das Erreichte, aber auch die Erschöpfung ob des Kraftakts anzumerken. Wie das Projekt ablief und welche Folgen die Coronakrise und das Beben im Vorstand von Siemens Energy für den Aufbau des Treasury hatte, das erfahren Sie in unserer Titelgeschichte der neuen Printausgabe, die heute erscheint. Hier geht es zum E-Paper.

MTU-Treasurer Jörg Weber über „zähe“ Verhandlungen

Nicht nur das Treasury von Siemens Energy arbeitete 2020 unter Extrembedingungen. Auch für viele andere Finanzverantwortliche ging es in diesem Jahr um viel: Eine solide Liquiditätsplanung war wichtiger und zugleich schwieriger denn je, es galt Geld bei Banken und dem Kapitalmarkt einwerben. Letztlich ging es für einige Treasurer darum, die Existenz des Unternehmens sichern.

Für Jörg Weber, Treasury-Chef des erfolgsverwöhnten Triebwerkeherstellers MTU Aero Engines, war dieser Wechsel in den Krisenmodus eine neue Erfahrung. Eigentlich wollte der Dax-Konzern 2020 „richtig Fahrt aufnehmen“, wie Weber im Interview schildert, doch sorgte Corona für eine Vollbremsung. Statt einer Wachstumsstory musste Weber dem Kapitalmarkt plötzlich erklären, wie MTU durch die Pandemie kommen will. Die Finanzierungsgespräche mit Banken und Investoren seien „recht zäh“ gewesen, erinnert er sich im Interview.

BASF gibt Einblicke in Award-Projekt

Über ein erfreulicheres Projekt berichten hingegen Birka Benecke, Treasury-Chefin von BASF und Josef Lüth, Digitalisierungskoordination im Treasury des Chemiekonzerns. Die Ludwigshafener haben ein Tool entwickelt, mit dem das Kundenkreditmanagement massiv beschleunigt und verbessert wird. Für das Projekt wurde BASF mit dem Preis „Treasury des Jahres 2020“ ausgezeichnet. Im Interview erklären Benecke und Lueth wie das Tool, das mit Künstlicher Intelligenz arbeitet, funktioniert und welche Vorteile es hat.

Digitalisierung spielt auch im weiteren Verlauf der neuen Printausgabe eine wichtige Rolle. So beleuchten unsere Gastautoren im Schwerpunkt Zahlungsverkehr etwa, welche Folgen die steigende Bedeutung von E-Commerce für das Treasury hat und was die European Payment Initiative für Unternehmen bringt. Seien Sie gespannt!

Buchholz[at]derTreasurer.de

Die Zeitschrift jetzt abonnieren
Was die Treasury-Chefs von Telekom, Schaeffler, Continental, Rewe, Alba und Ceconomy für 2021 erwarten, worauf es bei der S/4 Hana ankommt und welche neuen Trends es im Zahlungsverkehr gibt – all dies erfahren Sie in der neuen Printausgabe, die Sie hier abonnieren oder direkt als E-Paper beziehen können.