Die Bafin hat eine Sustainable-Finance-Strategie aufgelegt. „Wir wollten eine Antwort finden: auf die steigende Bedeutung von Klimawandel, Umwelt, sozialen Fragen und einer guten Unternehmensführung (ESG) im Finanzsektor und unsere Rolle als Aufsichtsbehörde“, erklärt Rupert Schaefer, Bafin-Exekutivdirektor für Strategie, Policy und Steuerung.
Die Bafin hat deshalb die entsprechenden Schwerpunkte in ihrer Aufsichtstätigkeit in diesem Bereich nun festgezurrt. Im Fokus steht für die Bafin nach eigenen Angaben eine „risikoorientierte und praxistaugliche Regulierung“. Einen Schwerpunkt setzt die Aufsichtsbehörde derzeit auf die Dimension „Environmental", insbesondere auf den Klimawandel. Das erklärt die Bafin mit dem derzeitigen Regulierungsstandard sowie den aktuell verfügbaren Daten.

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Bafin nimmt ESG-Risiken in den Blick
Bafin will gegen Greenwashing vorgehen
Es geht für die Bafin um zuverlässigere Daten zu finanziellen Klimarisiken sowie ein angemessenes Management von umweltbezogenen Risiken. Die Behörde räumt ein, dass die Aufgabe nicht leicht sei. So ist teilweise noch unklar, wie sich Nachhaltigkeitsrisiken in etablierte (vor allem finanzielle) Risikokategorien des Aufsichtsrechts übertragen lassen. Außerdem sind wesentliche Variablen zum Teil mit hohen Unsicherheiten behaftet. Das führt vor allem bei einem langfristigen Betrachtungshorizont zu einem breiten Spektrum an Szenarien.
Außerdem betont die Aufsichtsbehörde, dass der Kampf gegen Greenwashing auf der Agenda steht. Sie will also verhindern, dass Produkte oder beaufsichtigte Unternehmen nach außen nachhaltiger dargestellt werden, als sie sind. Hier will die Behörde vor allem Anleger vor irreführenden Informationen bezüglich ESG-Themen schützen. Wie heikel ein Greenwashing-Skandal in der Asset Management Branche sein kann, hatten zuletzt die Negativschlagzeilen rund um die Deutsche-Bank-Tochter DWS gezeigt, die wegen des Verdachts auf Greenwashing in den Fokus von Behörden geriet.
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