Das Immobilienunternehmen Berlinovo schafft Planungssicherheit.

Berlinovo

15.10.14
Risiko Management

Berlinovo nutzt Niedrigzinsen zur Absicherung

Eine Zinswende in der Eurozone ist nach der jüngsten Leitzinssenkung der EZB nicht in Sicht. Dennoch hat das Immobilienunternehmen Berlinovo die Niedrigzinsen für sein Finanzierungsportfolio eingeloggt. Bei der Milliardenabsicherung ging es vor allem um Planungssicherheit.

Die Berlinovo Immobilien Gesellschaft hat ihr Finanzierungsportfolio, das bilaterale Kredite über 3,4 Milliarden Euro umfasst, gegen das Risiko eines Zinsanstiegs abgesichert. Dafür haben die Berliner, die bundesweit 40.600 Mieteinheiten managen, einen Mix aus Zinsswaps, Zinscaps und Forward-Darlehen über insgesamt 1,2 Milliarden Euro abgeschlossen. Außerdem hat Berlinovo das Niedrigzinsumfeld genutzt, um bei seinen aus 2010 stammenden Derivaten über rund 1,1 Milliarden Euro die Konditionen nachzubessern.

„Wir erwarten keinen sehr kurzfristigen Zinsanstieg und haben daher Elemente zur Nutzung des günstigen variablen Zinses bei kontrolliertem Risiko in die Sicherungsstrategie eingebaut“, sagt Marcus Ceglarek, Bereichsleiter Finanzen bei Berlinovo. Ziel der Absicherung sei es allerdings weniger gewesen, den niedrigsten Zins zu erwischen als vielmehr Planungssicherheit für die Immobiliengesellschaft herzustellen. Mit den nun abgeschlossenen Instrumenten begrenzt Berlinovo auch das Risiko, dass die steigenden Refinanzierungskosten der kreditgebenden Banken auf das Unternehmen durchschlagen: Marktstörungsklauseln in den Kreditverträgen von Berlinovo sehen diese Möglichkeit vor, so Ceglarek.

Absicherung mit unterschiedlichen Laufzeiten und Kosten

Mit dem Mix verschiedener Sicherungsinstrumente bildet das Unternehmen die Anforderungen seines Immobilienportfolios ab: Für die Objekte, die Berlinovo dauerhaft im Bestand halten möchte, sichert es die Zinsen langfristig. Bei Finanzierungen, die zum Verkauf stehende Immobilien betreffen, ist Flexibilität wichtig. Die nun abgeschlossenen Instrumente laufen zwischen 2019 und 2023 aus. „Zusätzlich war für uns relevant, dass die Produkte ein unterschiedliches Profil hinsichtlich der Absicherungskosten als auch der Liquiditätsbindung, etwa durch Collaterals, aufweisen“, erklärt Ceglarek.

Das Forward-Darlehen hat Berlinovo mit seinen beiden Kernbanken, der Berliner Sparkasse und der Investitionsbank Berlin, abgeschlossen. Für die Zinsswaps und -caps sind die Deutsche Bank und Barclays die Gegenparteien. Begleitet wurden die Transaktionen von der Investmentbank Rothschild.

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