Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling hat sich festgelegt: „Aus unserer Sicht kann der Brexit kommen.“ Regulierung, Aufsicht und Banken hätten alles getan, um Störungen oder gar Turbulenzen am 1. Januar 2021 zu vermeiden. Die Botschaft war klar: Die EU fürchtet sich nicht, wenn die Übergangsfrist, in der Großbritannien noch EU-Regeln anwendet, Ende Dezember ohne Abkommen ausläuft.
Auch für viele Banken und Treasurer hat das Szenario eines No-Deal-Brexit inzwischen an Schrecken verloren. Selbst das Deutsche Aktieninstitut (DAI), das seit 2016 wiederholt auf die Brexit-Risiken für den Finanzmarkt hingewiesen hatte, hält seine Füße seit einigen Monaten auffallend still – offenbar auf expliziten Wunsch seiner Mitglieder, der Dax-Konzerne. Sie wollen ihre Lobby-Anstrengungen rund um den Brexit lieber auf Themen wie Zölle und Mitarbeiterentsendungen fokussieren als auf Kapitalmarktregulierungen. Aus Finanzsicht sei man gut vorbereitet, ist aus den Treasury-Abteilungen zu hören, mit denen DerTreasurer das Thema besprach. Das Risikomanagement sieht sich gerüstet.
Brexit
Wird der Ausstieg Großbritanniens nun soft oder hard? Wie Treasurer mit Marktturbulenzen umgehen und sich auf die unklare Lage einstellen, erfahren Sie auf dieser Themenseite.