Die Coronakrise beinflusst auch die Arbeit von Treasurer. Der Coronakrise-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

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13.03.23
Risiko Management

Corona-Ticker: Rückblick nach drei Jahren Corona

Drei Jahre Corona – das sagen Personalspezialisten heute ++ Adler Modemärkte legt Berufung wegen abgelehnter Coronahilfen ein ++ Diese und weitere News lesen Sie in unserem Corona-Ticker.

Update 13.03.2023: Drei Jahre Corona – das sagen Personalspezialisten heute

Vor drei Jahren erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHU) Corona zu einer weltweiten Pandemie. Dieser Ticker startete exakt am 13. März 2020 und ist auch heute noch aktiv – wenn auch zum Glück deutlich weniger, als in der Hochphase des ersten Lockdowns. Seither hat sich das Arbeiten deutlich flexibilisiert: Work from home, Home Office und Remote Work gehören inzwischen im auch im Treasury-Bereich zum Standard.

Unsere Schwesterpublikation „Personalwirtschaft“ hat verschiedene Personalspezialisten befragt, die etwa beim Online-Musikdienst Soundcloud, bei der Café-Kette Starbucks, beim Energieversorger EWE, bei der Bank ING und vom Flughafen München gearbeitet haben, wie sie die damalige Phase erlebt haben. Und was sie daraus gelernt haben. „In vielen Unternehmen wurden neue Formen der Zusammenarbeit erlebbar und somit auch besprechbar, wodurch bestimmte Dogmen nachhaltig durchbrochen wurden“, sagt beispielsweise Sebastian Harrer, damals Personalleiter der ING, heute Personalvorstand bei der LBBW.

Update 09.01.2023: Adler Modemärkte klagt wegen Coronahilfen

Adler Modemärkte legt Berufung wegen abgelehnter Coronahilfen ein. Das Verwaltungsgericht Würzburg hatte die Klage des Unternehmens auf höhere Coronahilfen abgelehnt. Nun hat der Konzern einen Antrag auf Berufung gestellt, teilte ein Gerichtssprecher am Montag mit. Somit muss sich der Verwaltungsgerichtshof in München mit dem Fall befassen. Die Entscheidung des Würzburger Gerichts vom 14. November ist damit noch nicht rechtskräftig.

Adler hatte im Herbst 2021 einen Antrag auf Überbrückungshilfe III mit einem Volumen von rund 43,7 Millionen Euro gestellt, aber nur rund 14,7 Millionen Euro erhalten, was aus Sicht von Adler zu wenig ist. Das Würzburger Verwaltungsgericht hatte die Klage auf höhere Coronahilfen abgelehnt. Der Modehändler hatte im Januar 2021 Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet und war später von Zeitfracht übernommen worden.

Update 14.12.2022: Tui will Staatshilfen zurückzahlen

Tui will die Coronahilfen bis Ende kommenden Jahres zurückzahlen. Das Unternehmen plant, die noch ausstehenden Stillen Einlage I des Staates in Höhe von 420 Millionen Euro und eine Optionsanleihe im Wert von 59 Millionen Euro bis Ende 2023 zurückzahlen. Zu diesem Zweck kauft Tui dem WSF das Recht auf eine Wandlung in Tui-Aktien ab. 

Insgesamt wird der Reisekonzern für den Befreiungsschlag mindestens 730 Millionen Euro zahlen müssen – darin enthalten ist ein Ausgleich für das Wandlungsrecht plus Zinsen. Zudem will Tui die dann noch verbleibenden Kreditlinien von der KfW von 2,1 Milliarden Euro weiter deutlich reduzieren.

Die Rückzahlungen sollen mit Kapitalerhöhungen refinanziert werden. Dafür muss Tui zunächst das Grundkapital auf ein Zehntel herabsetzen, da es bereits die vierte Kapitalerhöhung innerhalb der vergangenen eineinhalb Jahre werden soll. Mehr Details dazu lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 28.11.2022: Modebranche erhielt Milliarden an Corona-Hilfen

Die deutsche Modebranche hat während der Coronakrise staatliche Hilfen in Höhe von mindestens 6,3 Milliarden Euro bekommen. Das haben Recherchen des Magazins Textil Wirtschaft ergeben. Mehr als die Hälfte der staatlichen Hilfen bestand demnach aus sogenannten Überbrückungshilfen. Die staatliche Förderbank KfW hat dem Magazin zufolge rund 3.500 pandemiegeschädigten Modehändlern Corona-Hilfskredite im Gesamtvolumen von fast 1,31 Milliarden Euro gewährt.

Das drittgrößte Hilfspaket hat das Bundesfinanzministerium mit seinem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) geschnürt, aus dem vier Modehändler Corona-Kredite in Höhe von insgesamt 750 Millionen Euro erhalten haben: der Warenhauskonzern Galeria (680 Mio. Euro), der Schuhfilialist Görtz (28 Mio. Euro) sowie die Modefilialisten Adler (10 Mio. Euro) und Orsay. Letzterer hat von den zugesagten 33 Millionen Euro nur 15 Millionen Euro abgerufen.

Update 25.11.2022: LBBW Research warnt vor neuer Corona-Welle in China

Das LBBW Research weist auf mögliche Auswirkungen einer neuen Corona-Welle in China hin. Bislang belaste die neue Viruslast im Reich der Mitte die Akteure an den Finanzmärkten noch nicht besonders. Die Erholung an den Aktienmärkten, sowohl in China und Hongkong als auch anderswo, sei nicht ins Stocken geraten, sagen die Analysten. Dies könne sich jedoch rasch ändern.

Denn die Zahl der Neuinfektionen habe heute mit 30.000 Fällen im 7-Tagesdurchschnitt inzwischen die Rekordmarke vom Frühjahr überschritten. Damals wurden die Bewohner der Metropole Shanghai in einen restriktiven Lockdown geschickt – mit spürbaren Folgen für Kapitalmärkte und Weltkonjunktur.

Update 14.09.2022: Bund verkauft letzte Lufthansa-Aktien

Der Bund hat seine verbleibenden Lufthansa-Anteile verkauft. Der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe die restlichen 74,4 Millionen Lufthansa-Aktien am Dienstagabend für insgesamt 455 Millionen Euro bei internationalen Investoren platziert, meldet die Finanzagentur des Bundes. Das letzte Aktienpaket von 6,2 Prozent platzierten die Deutsche Bank und Goldman Sachs zum Preis von 6,11 Euro je Aktie.

Der WSF hatte die Fluggesellschaft im Zuge der Coronakrise 2020 mit Stillen Einlagen und einer Aktienbeteiligung von 20 Prozent gerettet. Der Ausstieg des Staates kommt früher als geplant: Ursprünglich wollte der WSF die restlichen Aktien erst bis zum Herbst 2023 verkaufen. Mehr zu dem Ausstieg des Bundes bei Lufthansa lesen Sie in dem Artikel unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 07.09.2022: Görtz meldet Insolvenz an

Der Schuhhändler Görtz meldet eine Insolvenz an. Die Muttergesellschaft „Ludwig Görtz“ will unter das Schutzschirmverfahren. Für die beiden Töchter „Görtz Retail“ und „Görtz Logistik“ wurden jeweils Anträge auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Betroffen sind 160 Filialen und 1.800 Mitarbeiter. Grund für die finanzielle Schieflage sollen „deutliche Umsatzrückgänge“ durch die Verunsicherung der Kunden im Zuge der gestiegenen Energiekosten und Inflation sein. 

Für Görtz ist es ein erneuter Rückschlag, denn schon während der Corona-Pandemie musste das Unternehmen herbe Einbußen verkraften. Die Hamburger eerhielten im April 2020 Mittel aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes kommen. Der Bund bewilligte 28 Millionen Euro.

Update 27.07.2022: Bund reduziert Lufthansa-Anteil auf unter 10 Prozent

Die Bundesregierung hat ihre Aktienbeteiligung an der Lufthansa auf weniger als 10 Prozent reduziert, teilte die Finanzagentur des Bundes am Mittwoch mit. Damit rutscht der Bund unter die meldepflichtige Beteiligungshöhe. Die Lufthansa-Beteiligung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) war zuletzt bereits von 20 auf 14,1 Prozent reduziert worden. Der Bund plant den Verkauf der verbliebenen Anteile spätestens im Oktober 2023. Mehr zu der Anteilsreduktion lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 07.07.2022: Enercon erhält Corona-Hilfen

Der Windkraftkonzern Enercon erhält Staatshilfen in Höhe von 500 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), um die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. Die Pandemie habe zu erheblichen Störungen und unerwarteten Mehrkosten bei Material, Komponenten, Transport & Logistik und in der Folge zu Verzögerungen wichtiger Projekte geführt, teilte das Unternehmen mit. Es ist einer der größten Fälle des WSF. Beraten wurde Enercon von der Kanzlei Noerr.

Update 04.07.2022: Unternehmen blicken besorgt auf Herbst

Laut BDI-Präsident Siegfried Russwurm blickt die Wirtschaft mit „großer Sorge auf die Corona-Entwicklung im kommenden Herbst“. Russwurm kommentiert: „Neben der Doppelkrise aus coronabedingten Lieferengpässen und den Folgen des Krieges in der Ukraine drohen hohe Personalausfälle aufgrund der epidemischen Lage, die große Teile der deutschen Wirtschaft schwerwiegend belasten würden.“

Der Verband fordert flexible Quarantäneregelungen, um Personalengpässe zu begegnen und kreidet die mangelhafte Datenlage sowie unterschiedliche Standards für Schutzmaßnahmen an. 

Update 01.07.2022: Tui baut weitere Coronahilfen ab

Der Reisekonzern Tui baut den nächsten Anteil der Coronahilfen ab. Nach Angaben des Unternehmen beglichen sie die stille Beteiligung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds in Höhe von 725 Millionen Euro. Zudem verringert der Reiseanbieter ein Darlehen der KfW von 2,4 Milliarden auf 2,1 Milliarden Euro.

Update 18.05.2022: Tui führt Kapitalerhöhung durch

Der Reisekonzern Tui hat eine Kapitalerhöhung in Höhe von 425 Millionen Euro durchgeführt. Insgesamt seien 162,3 Millionen neue Aktien zum Preis von 2,62 Euro platziert worden, meldete Tui in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Mit diesem Geld will der Konzern einen weiteren Teil der Corona-Staatshilfen zurückzahlen. Zusammen mit dem Erlös der Kapitalerhöhung und vorhandenen Barmitteln soll nun eine der beiden Stillen Einlagen des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds im Volumen von 671 Millionen Euro zurückgezahlt werden.

Update 29.04.2022: Tui will weitere Staatskredite zurückgeben

Tui gibt Corona-Kredite zurück: Der Reisekonzern will ein weiteren Teil des 4,3 Milliarden Euro schweren Corona-Rettungspakets abbauen, sagte Tui-Chef Friedrich Joussen gegenüber dem Handelsblatt. Wie hoch diese Tranche ist, ist nicht bekannt.

Es handelt sich bei dem Geld um Kreditzusagen des Staates. Für Zinsen und die Bereitstellung der Kreditlinie hatte das Unternehmen rund 280 Millionen Euro an den Bund gezahlt. Vor wenigen Wochen hatte der Reisekonzern eine Kreditlinie in Höhe von 700 Millionen Euro zurückgezahlt.

Update 31.03.2021: WSF-Programm läuft ab April aus

Das Programm des Wirtschaftsstabilisierungsfonds läuft ab April aus. Insgesamt haben 21 Unternehmen in der Coronakrise finanzielle Mittel bekommen, manche Unternehmen sogar mehrfach. Dafür stellte der Fonds über 9 Milliarden Euro zur Verfügung. Ein großer Teil davon ging an die Tourismus- und Infrastrukturbranche. Einige Unternehmen mussten, nachdem sie Mittel bekommen hatten, Insolvenz anmelden. Ob es noch mehr gefährdete Finanzierungen gibt, lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 30.03.2022: Tui zahlt erste Coronahilfen zurück

Tui will erste Coronahilfen in Höhe von rund 700 Millionen Euro zum 1. April zurückzahlen. Ein Großteil des Geldes, insgesamt 414 Millionen Euro, entfällt auf eine Revolving Credit Facility (RCF) der KfW. Dazu zahlt Tui eine RCF, die von der KfW besichert und privaten Banken zur Verfügung gestellt wurde, in Höhe von 170 Millionen Euro zurück. Zudem will der Flugkonzern auch ein Anleiheanteil in Höhe von 91 Millionen Euro vom WSF erstatten. Insgesamt hatte Tui im Rahmen der drei Stabilisierungspakete der Bundesregierung und privater Banken Finanzmittel erhalten.

Update 25.03.2022: EZB lässt Coronamaßnahmen auslaufen

Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt ihre wegen der Coronakrise eingeführten Stützungsmaßnahmen für Banken allmählich auslaufen. Die Lockerungen von Vorschriften für Sicherheiten, die Geldhäuser für den Erhalt von Notenbank-Krediten stellen, sollen von Juli an in drei Schritten bis März 2024 wieder zurückgenommen werden, wie die Euro-Notenbank am Donnerstag angekündigt hat. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Mit den Maßnahmen hatte die EZB im Frühjahr 2020 dafür sorgen wollen, dass es im Zuge der Pandemie nicht zu einer Kreditklemme kommt und weiterhin ausreichend Sicherheiten verfügbar sind. Beginnend im Juli sollen nun unter anderem wieder die Bewertungsabschläge bei den Sicherheiten erhöht werden, die die Geldhäuser einreichen. Zudem sollen Sicherheiten, die die Mindestanforderungen an die Kreditqualität bis zum 7. April 2020 erfüllten, deren Rating dann aber unter diese Schwelle fiel, künftig nicht mehr akzeptiert werden. 

Update 21.03.2022: Bafin beendet Großteil der Corona-Maßnahmen

Die Bafin will ihre aufsichtlichen Erleichterungen aufgrund der Coronakrise Ende Juni auslaufen lassen. Die Krisenmaßnahmen seien nicht mehr erforderlich, so die Behörde. Zu Beginn der Pandemie gewährte die Bafin Entlastungen für die Bankenbranche, um beispielsweise Banken und Sparkassen dabei zu unterstützen, die eigenen und die staatlich bereitgestellten Mittel zügig an Unternehmen der Realwirtschaft weiterzuleiten. Nun sollen die meisten dieser Erleichterungen zum 30. Juni auslaufen.

Ausgenommen sind unter anderem die FAQs zu staatlichen Förderprogrammen, die über den 30. Juni hinaus fortgeführt werden und die aufsichtlichen Anforderungen zur Ausübung von Handelsgeschäften aus dem Home-Office.

Update 01.03.2022: Einzelhändler haben Lieferprobleme

Die Lieferprobleme im Einzelhandel haben sich wieder verstärkt. 76,3 Prozent der Einzelhändler sagten im Februar, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden konnten. Im Januar waren es noch 57,1 Prozent. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. „Die Entspannung im Januar war nicht nachhaltig“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Vereinzelte Lücken in den Regalen bleiben somit vorerst bestehen.“

Deutlich mehr Supermärkte als noch im Vormonat klagten über Versorgungsengpässe: Der Anteil stieg von 18,4 auf 60,5 Prozent. Angespannt bleibt die Lage bei den Händlern von Spielwaren, Fahrrädern und Automobilen. Jeweils rund 95 Prozent berichteten von Lieferproblemen. Auch im Möbelhandel hat sich die Lage wieder verschlechtert. Der Anteil stieg von 66,6 auf 90 Prozent. Besserung ist kaum in Sicht: Durch den Ukraine-Krieg wird sich die Situation in den Lieferketten noch einmal verschärfen, berichten Experten. 

Update 24.02.2022: CTS Eventim erhält Corona-Überbrückungshilfe

Das Veranstaltungsunternehmen CTS Eventim bekommt Corona-Überbrückungshilfe für das Jahr 2021 in Höhe von 36 Millionen Euro. Eine entsprechende Bewilligung wurde erteilt, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Mit den Mitteln solle die Liquidität gestärkt werden und diese würden im Ergebnis des Geschäftsjahres 2021 berücksichtigt.

Für einen weiteren Antrag für Überbrückungshilfen über zehn Millionen Euro steht die Bewilligung noch aus.

Update 24.02.2022: Plant Tui die nächst Kapitalerhöhung?

Auch wenn Tui sich mit Liquidität vollgesaugt hat, muss der Konzern einen immensen Schuldenberg abtragen. Die aktuelle Nettoverschuldung liegt bei 5,1 Milliarden Euro, gleichzeitig konnte der Reisekonzern im ersten Quartal nur ein negatives Ebitda erreichen. Damit die Bilanzqualität verbessert wird, könnte eine nächste Kapitalerhöhung anstehen. In der jüngsten Hauptversammlung ließ sich Tui die Option, eine Kapitalerhöhung von bis zu 1,7 Milliarden Euro zu begeben, absichern. Laut Analysten sei das dringend notwendig, wie Sie in einer Analyse bei FINANCE lesen können.

Update 17.02.2022: Milliardenschwere wirtschaftliche Ausfälle durch Corona in Deutschland

Die wirtschaftlichen Ausfälle durch die Corona-Pandemie belaufen sich laut dem ifo Institut in Deutschland auf 330 Milliarden Euro für die Jahre 2020 und 2021. „Dies entspricht einem volkswirtschaftlichen Verlust in Höhe von zusammen 10 Prozent der Wirtschaftsleistung des Jahres 2019“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser, der die Zahlen berechnet hat. „Bei der Berechnung stützen wir uns auf die Konjunkturprognose des ifo Instituts vom Dezember 2019 für die Jahre 2020 und 2021. Ohne die Krise wäre die deutsche Wirtschaft in diesen Jahren um 1,3 Prozent pro Jahr gewachsen.“


Update 15.02.2022: Corona-Hilfen für Firmen werden verlängert

Die Corona-Überbrückungshilfen für Unternehmen werden bis Ende Juni verlängert. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Die Überbrückungshilfe IV läuft bisher bis Ende März.

Unterstützt werden Unternehmen, die einen coronabedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Monat im Vor-Corona-Jahr 2019 hatten. Erstattet werden fixe Betriebskosten wie Mieten und Pachten oder Ausgaben für Strom und Versicherungen.

Update 08.02.2022: Tui zahlt im April einen Teil der Staatshilfen zurück

Der Reisekonzern Tui will in diesem Jahr einen Teil der Staatshilfen zurückzahlen. Wie das Unternehmen heute bekanntgab, soll die erste Rückzahlung mit einem Volumen von 700 Millionen Euro im April erfolgen.

Wann Tui die restlichen Staatshilfen erstattet, ist bisher unklar. Das Reiseunternehmen hatte seit Beginn der Coronakrise weit über 4 Milliarden Euro von der KfW und der Bundesregierung erhalten. Hinzu kommen weitere Milliarden aus Wandelanleihen und einer im Oktober durchgeführten Kapitalerhöhung. 

Update 02.02.2022: Kredithürden sinken für Großunternehmen deutlich

Banken werden bei größeren Unternehmen wieder großzügiger bei der Kreditvergabe. Das zeigt die aktuelle KfW-ifo-Kredithürde. Demnach fiel die Kredithürde für diese Unternehmen um mehr als das Doppelte einer durchschnittlichen Quartalsänderung (-4,9 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent. Weniger als jedes zehnte große Unternehmen berichtete im Schlussquartal 2022 von Schwierigkeiten beim Kreditzugang.

Der Kreditbedarf stagniert bei den Großunternehmen zudem weiter auf niedrigem Niveau. 27,8 Prozent von ihnen haben mit Banken über eine Kreditaufnahme gesprochen. Das ist ein Plus von 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorquartal.

Bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen haben im vierten Quartal 2021 nach fünf Rückgängen in Folge wieder mehr Firmen Kreditverhandlungen mit Banken und Sparkassen geführt. Der Anteil der Mittelständler, die ein Bankdarlehen beantragten, stieg laut der aktuellen KfW-ifo-Kredithürde gegenüber dem Vorquartal um 1,6 Prozentpunkte auf 19,3 Prozent. Damit liege die Quote aber weiterhin deutlich unter dem längerfristigen Durchschnitt von 26,3 Prozent, heißt es weiter.

Update 02.02.2022: Homeoffice-Nutzung laut ifo Institut gestiegen

Infolge der steigenden Corona-Infektionszahlen arbeiten wieder mehr Beschäftige im Homeoffice. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. Demnach arbeiteten im Januar zeitweise 28,4 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice. Im Dezember waren es mit 27,9 Prozent etwas weniger.

„Die Homeoffice-Quote ist weiter gestiegen, liegt jedoch gut 3 Prozentpunkte unter dem Höchstwert vom März 2021“, sagt Jean-Victor Alipour, Experte für Homeoffice beim ifo Institut. „Nicht alle Unternehmen beachten offenbar die Ende November wieder eingeführte Homeoffice-Pflicht.“ Das vom ifo Institut ausgerechnete Homeoffice-Potential von 56 Prozent ist nach wie vor bei Weitem nicht ausgeschöpft.

Update 26.01.2022: Bundesregierung senkt Konjunkturprognose wegen Pandemie

Die Bundesregierung senkt ihre Konjunkturprognose für 2022. Wie Wirtschaftsminister Robert Habeck heute bekannt gab, erwartet die Regierung in diesem Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,6 Prozent. Die Vorgängerregierung ging im Herbst von 4,1 Prozent aus.

Grund für die Korrektur sei laut Wirtschaftsministerium, dass die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal weiterhin durch die Pandemie und entsprechende Beschränkungen beeinträchtigt werde. Diese beträfe vor allem die Dienstleistungsbranche. Die Erholung der deutschen Wirtschaft werde sich im Jahresverlauf beschleunigen.

Update 25.01.2022: Galeria Karstadt Kaufhof bekommt erneut Staatshilfe

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof braucht einen zweiten Hilfskredit. Die Bundesregierung wird am heutigen Dienstag die Entscheidung für eine weitere finanzielle Unterstützung bekanntgeben, schreibt das Handelsblatt. Der WSF soll entsprechend heute die Hilfen absegnen. GKK soll eine stille Beteiligung gegen Auflagen erhalten. Es geht wohl um eine Summe von 240 Millionen Euro. Galeria-Eigentümer René Benko soll einen Eigenbetrag von 15 Prozent leisten. Neben dem Gesellschafterbeitrag ist auch eine Umwandlung in Höhe von 60 Millionen Euro an Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital vorgesehen. 

Für GKK ist das der zweite Staatskredit während der Coronakrise. Anfang 2021 hatte der WSF dem Warenhauskonzern mit einem Darlehen über 460 Millionen Euro geholfen.

Update 21.01.2022: Steigende Zinsen bedrohen Unternehmen

Die von mehreren Zentralbanken für dieses Jahr angekündigten höheren Leitzinsen können auch in Deutschland zu zusätzlichen Firmenpleiten führen. Das geht aus einer internen Analyse des weltweit zweitgrößten Kreditversicherers Atradius hervor. „Heben die USA und Großbritannien die Leitzinsen in größeren Schritten – im Bereich von 1 Prozent oder mehr – an, drohen zahlreichen Unternehmen Zahlungsschwierigkeiten“, sagt Thomas Langen, Senior Regional Director Deutschland, Mittel- und Osteuropa von Atradius. Die hohe Inflation könnte auch die EZB unter Druck setzen, ihre bisherige Strategie zu ändern und den Leitzins anzuheben. Dann werden viele südeuropäische Volkswirtschaften aufgrund ihrer hohen Staatsverschuldung einer höheren Zinsbelastung ausgesetzt sein. Atradius rechnet damit, dass die US-Notenbank Fed und die Bank von England die Zinsen in den kommenden Monaten zunächst in kleinen Schritten steigern und die Auswirkungen in der ersten Jahreshälfte noch moderat bleiben.

Auch die deutsche Wirtschaft wird die Auswirkungen der Notenbankentscheidungen zu spüren bekommen. In der Coronakrise haben sich die Schulden in nahezu allen Branchen erhöht. Gleichzeitig steigen die Belastungen durch höhere Lohnkosten – 2022 stehen für rund zehn Millionen Arbeitnehmer Tarifverhandlungen an – sowie höhere Material- und Energiepreise. „Darüber hinaus könnten die steigenden Zinsen auch bei Private-Equity-Konstrukten und auf lange Sicht bei Unternehmen aus konsumnahen Branchen die Zahlungsunfähigkeit zur Folge haben“, sagt Atradius-Manager Thomas Langen.

Die Weichen für das Ausmaß der Insolvenzrisiken werden aus Sicht von Atradius innerhalb der kommenden sechs Monate gestellt. Dabei dürften psychologische Komponenten und die Erwartungen der Unternehmen eine bedeutende Rolle spielen. Erreicht die Zinserhöhung für Unternehmen kumuliert die Marke von 1 Prozent oder mehr, könnten die Marktteilnehmer mit höheren Zinsen in den kommenden zwei bis drei Jahren rechnen und entsprechend handeln. Die hohe Inflation könnte auch die EZB unter Druck setzen, ihre bisherige Strategie zu ändern und den Leitzins anzuheben. Viele südeuropäische Volkswirtschaften würden dann aufgrund ihrer hohen Staatsverschuldung einer höheren Zinsbelastung ausgesetzt sein.

Update 12.01.2022: Wann kommt die Insolvenzwelle?

Die durch die Corona-Pandemie befürchtete Insolvenzwelle bleibt weiter aus. Im Oktober 2021 haben die deutschen Amtsgerichte 1.056 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,7 Prozent weniger als im Oktober 2020. Im Vergleich zum Oktober 2019, also vor der Corona-Krise, war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Oktober 2021 um 33,7 Prozent niedriger.

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte im Oktober 2021 demnach auf knapp 1 Milliarde Euro. Im Oktober 2020 hatten sie noch bei etwa 2,1 Milliarden Euro gelegen.

Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Oktober 2021 im Baugewerbe mit 193 Fällen, schreibt Destatis. Im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) waren es 160 Verfahren. Im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wurden 119 Insolvenzen gemeldet.

Doch die Pleiten könnten zunehmen, spätestens wenn auch die letzten stabilisierenden Maßnahmen der Bundesregierung auslaufen. Hinweise auf die künftige Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen gibt die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren. Im Dezember 2021 stieg diese Zahl nach vorläufigen Angaben um 18 Prozent gegenüber November 2021, nachdem sie bereits im Vormonat um über 40 Prozent zugenommen hatte. Im Vergleich zu Dezember 2020 lag die Zahl um 24,8 Prozent höher. Damals war die Antragspflicht noch vollumfänglich ausgesetzt.

Update 10.01.2021: 14 Prozent der Unternehmen fürchten um ihre Existenz

Knapp jedes siebte Unternehmen (14 Prozent) sieht sich durch die Folgen der Corona-Pandemie in seiner Existenz bedroht. Das geht aus einer Umfrage des arbeitgebernahen ifo Instituts im Dezember hervor. Der Anteil ist somit im Vergleich zur letzten Erhebung im Juni 2021 unverändert geblieben, schreibt das Institut. „Immer noch besonders gefährdet fühlen sich  die Reisebüros und -veranstalter mit 73,2 Prozent sowie Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft mit 67,4 Prozent“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen.

Im Einzelhandel sprachen im Dezember 17,1 Prozent der Unternehmen von einer existenzbedrohenden Situation (Juni: 14,4 Prozent). „Das sind auch die Folgen der Zurückhaltung der Verbraucher“, sagt Wohlrabe.

Im Gastgewerbe bleibt die Situation weiterhin sehr kritisch. Mehr als der Hälfte der Betriebe fühlen ihre Existenz bedroht: Restaurants und Gaststätten gaben dies zu 52,5 Prozent an (Juni: 55,4 Prozent). In der Beherbergung waren es 58,8 Prozent, nach 52,1 Prozent im Juni.

Im Verarbeitenden Gewerbe sehen lediglich 5,7 Prozent ihre Existenz bedroht. Wie bereits im Juni ist hier die Bekleidungsindustrie am häufigsten betroffen (21,3 Prozent, nach 32,6 Prozent im Juni), außerdem die Druckbetriebe (21,3 Prozent).

Update 14.12.2021: ifo Institut senkt Wachstumsprognose für 2022

Das ifo Institut hat seine Wachstumsprognose für 2022 um 1,4 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent gesenkt. „Die anhaltenden Lieferengpässe und die vierte Coronawelle bremsen die deutsche Wirtschaft spürbar aus. Die zunächst erwartete kräftige Erholung für 2022 verschiebt sich weiter nach hinten“, sagt ifo Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Er geht davon aus, dass im Sommerhalbjahr 2022 die Coronawelle abebben wird, die Lieferengpässe allmählich beendet sein  werden und eine kräftige Erholung einsetzen wird. „Die gesamtwirtschaftliche Produktion dürfte mit Raten von 2,3 sowie 1,8 Prozent im zweiten und dritten Quartal 2022 deutlich zulegen und sich dann langsam auf durchschnittliche Zuwächse einschwenken“, heißt es seitens des ifo Instituts. Die Wirtschaftsleistung soll 2023 demnach bei 2,9 Prozent liegen.

Update 08.12.2021: Galeria Karstadt Kaufhof beantragt weitere Staatshilfen

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hat in der Coronakrise weitere Staatshilfen beantragt. Das sagte Finanzvorstand Guido Mager in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Demnach hat sich die Lage für den Warenhauskonzern wegen der aktuellen Corona-Einschränkungen noch einmal deutlich verschlechtert. Deshalb habe Galeria Karstadt Kaufhof „den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) um ein ergänzendes, verzinstes Darlehen gebeten“, sagte der CFO gegenüber der Zeitung.

Der Antrag auf weitere Millionen aus dem WSF sei am Wochenende gestellt worden. „Wir erwarten eine wohlwollende Entscheidung noch in diesem Kalenderjahr“, sagte Mager weiter. Um welche Summe es genau geht, steht laut dem CFO noch nicht fest. „Die aktuellen Pandemieszenarien reichen bis zu einem Betrag von 220 Millionen Euro. Hoffentlich brauchen wir diese Summe nicht.“ Das hängt Mager zufolge auch davon ab, wie sich die Pandemie in den kommenden Monaten entwickelt und „wie lange diese Maßnahmen weitergehen“.

Galeria Karstadt Kaufhof hatte bereits Anfang dieses Jahres ein Darlehen über 460 Millionen Euro vom WSF erhalten, um die Liquidität in der Pandemie zu sichern.

Update: 03.12.2021: Antragstellung im KfW-Sonderprogramm bis Ende April 2022 verlängert

Die Bundesregierung und die KfW haben angesichts der aktuellen pandemischen Lage die Frist zur Antragstellung im KfW-Sonderprogramm bis zum 30. April 2022 verlängert und erneut die Kreditobergrenzen erhöht. So wurde beispielsweise im KfW-Unternehmerkredit und ERP-Gründerkredit mit Laufzeiten von mehr als sechs Jahren die Kreditobergrenze von bisher 1,8 Millionen Euro auf 2,3 Millionen Euro erhöht.

Das KfW-Sonderprogramm ist am 23. März 2020 zu Beginn der Coronakrise gestartet. Bis 25. November 2021 hat die Förderbank eigenen Angaben zufolge Zusagen an über 145.000 Unternehmen mit einem Gesamtvolumen von über 52 Milliarden Euro getätigt.

Update 01.12.2021: Orsay flüchtet in den Schutzschirm

Die Modekette Orsay hat ihre deutsche Gesellschaft in die Restrukturierung geschickt. Das Unternehmen hatte erst noch Gelder aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds erhalten.

Die gesamte Story samt Hintergrund können Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE nachlesen.

Update 29.11.2021: Materialmangel in der Industrie verstärkt sich laut ifo Institut

Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im November laut dem ifo Institut weiter verstärkt. 74,4 Prozent der Firmen klagten demnach über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Das sind 4 Prozentpunkte mehr als im Oktober, wie aus einer Umfrage des ifo Instituts hervorgeht.

Demnach kämpfen in fast allen Branchen Unternehmen mit Beschaffungsproblemen. Einzige Ausnahme sind die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen. Dort sank laut ifo Institut der Anteil auf hohem Niveau von 90 auf 85 Prozent. Damit zählt die Branche aber auch weiterhin zu den am stärksten betroffenen. Dazu gehört auch der Maschinenbau mit 86 Prozent sowie die Autoindustrie mit 88 Prozent. Am unteren Ende stehen die Getränkehersteller. Dort berichteten 40 Prozent der Unternehmen von Engpässen.

Update 24.11.2021: Pandemie verändert Investitionsverhalten

Die große Mehrheit der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe (89,5 Prozent) und im Baugewerbe (95 Prozent) geht aufgrund der Corona-Pandemie heute anders an Investitionen heran als früher. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Finanzierungsspezialisten Close Brothers Asset Finance unter je 200 Unternehmen beider Branchen. Die Mehrheit der Unternehmen (verarbeitendes Gewerbe: 55 Prozent, Bau: 66 Prozent) investiert demnach aktuell stärker in das Anlagevermögen als vor der Pandemie, eine Minderheit weniger (verarbeitendes Gewerbe: 34 Prozent, Bau: 29 Prozent).

Update 24.11.2021: Structured FINANCE startet heute hybrid

Die Structured FINANCE hat heute Morgen unter dem Motto „Re-Start 2021“ begonnen. Erstmals findet die Leitveranstaltung für moderne Unternehmensfinanzierung hybrid statt. Das bedeutet, die Teilnehmer können sowohl digital als auch vor Ort in Stuttgart teilnehmen. Für FINANCE hat der Gesundheitsschutz aller Beteiligten oberste Priorität. Um auf das aktuelle Infektionsgeschehen proaktiv zu reagieren, haben wir uns dafür entschieden, die 2G-Regel um die zusätzliche Maßnahme eines Tests zu erweitern (2G+-Modell).

Es gibt zahlreiche Roundtables, zwei Podiumsdiskussionen zu den Themen Finanzierungsstrategie post Corona und Green Finance und ein On-Stage-Interview mit Prof. Dr. Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaft zum Thema „Deutschland nach der Wahl – was Finanzchefs wissen sollten“. Das komplette Programm ist hier einsehbar.

Zudem wird heute Abend im Rahmen des Galaabends wieder der „CFO des Jahres 2021“ und das „Treasury des Jahres 2021“ gekürt. Wer die Auszeichnung erhält, hat auch in diesem Jahr wieder eine unabhängige Jury bestehend aus Corporate Treasurern sowie Vertretern von Banken und Dienstleistern. Wer auf der Shortlist für die diesjährige Auszeichnung steht, erfahren Sie hier.

Update 23.11.2021: LBBW Research rechnet 2022 mit 5 Prozent Wachstum

Im kommenden Jahr rechnet das LBBW Research mit einer kräftigen Erholung der Weltwirtschaft. Die Welt sollte die schlimmsten wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen der Coronakrise hinter sich lassen, glauben die Analysten der Landesbank.

„In Deutschland und im Euroraum werden wir 2022 rund 5 Prozent durchschnittlichen Zuwachs der Wirtschaftsleistung sehen“, sagt Chefvolkswirt Moritz Kraemer voraus. „Dabei steht das dicke Plus nicht für eine blühende Landschaft. Vielmehr schlägt sich dort rein rechnerisch eine starke Erholung nieder, die zu einem großen Teil bereits im zu Ende gehenden Jahr 2021 abgelaufen ist.“ Bei alldem leidet die Wirtschaft im Euroraum weiter unter Materialmangel, hoher Inflation und steigenden Inzidenzzahlen.

Update 22.11.2021: Unternehmen parken Rekordsumme bei Banken

Deutsche Unternehmen parken immer mehr liquide Mittel bei ihren Banken. Insgesamt haben sie die Rekordsumme von 688 Milliarden Euro auf ihren Bankkonten sowie als Kassenbestand geparkt und das trotz einer Belastung durch negative Zinsen von minus 0,11 Prozent (Stand Ende September 2021). Das geht aus dem Freshfields Corporate Cash Barometer hervor, das die Unternehmensberatung Barkow Consulting im Auftrag der Anwaltskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer auf Basis von Daten der Bundesbank und der Europäischen Zentralbank berechnet hat. Die Daten beziehen sich auf liquide Mittel deutscher Unternehmen bestehend aus Bargeld, Sichtguthaben, Tages- und Festgeld.

Der Berg an geparkter Liquidität ist demnach seit Ausbruch der Corona-Pandemie sogar noch schneller gewachsen als zuvor. Lag der jährliche Zuwachs vor Ausbruch der Pandemie bei 3,1 Prozent (bis Februar 2020), wuchs der Betrag an finanziellen Mitteln demnach zwischen März 2020 und März 2021 um fast 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Seit Ausbruch der Pandemie ist die Summe insgesamt um 126 Milliarden Euro auf 688 Milliarden Euro gestiegen.

Update 15.11.2021: „Coronawelle dringend eindämmen“, fordert ifo-Präsident Fuest

Der ifo-Präsident Clemens Fuest hat sich aus wirtschaftlicher Sicht dafür ausgesprochen, dringend die neue Coronawelle einzudämmen. „Wir brauchen mehr Tests, mehr Impfungen und müssen Ansteckungen nachverfolgen. Wir sollten keinen Lockdown anstreben, sondern vielmehr 2G- oder 3G-Beschränkungen“, sagte er am Montag in München. „Besonders groß ist derzeit die Gefahr, dass sich die Intensivstationen vor allem mit nicht geimpften Kranken füllen, und, wenn wir uns der Kapazitätsgrenze nähern, die Schulen wieder geschlossen werden. Das hat langfristig extrem hohe wirtschaftliche und soziale Kosten.“

Allein für Deutschland 2020 und 2021 betrage der coronabedingte Ausfall der Wirtschaftsleistung rund 325 Milliarden Euro, und das erfasse nur einen kleinen Teil der tatsächlichen volkswirtschaftlichen Kosten. Corona habe weltweit die schwerste Wirtschaftskrise seit der Depression der 1930er Jahre ausgelöst.

Update 12.11.2021: Lufthansa zahlt Corona-Staatshilfe vollständig zurück

Die Deutsche Lufthansa hat früher als geplant die Corona-Staatshilfen zurückgezahlt. Am Freitag sei 1 Milliarde Euro an den Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik Deutschland (WSF) gegangen, teilte die Fluggesellschaft mit. Damit sei nun die zweite Stille Einlage des WSF „vollständig abgelöst“.

Bereits im vergangenen Oktober hatte die Lufthansa die Stille Einlage I, von der die Airline 1,5 Milliarden Euro abgerufen hatte, zurückgeführt. Nun hat die Airline auch den nicht in Anspruch genommenen und verbliebenen Teil gekündigt. Bereits im Februar hatte die Lufthansa einen KfW-Kredit in Höhe von 1 Milliarde Euro frühzeitig getilgt.

„Damit sind nunmehr alle deutschen staatlichen Kredite und Stillen Einlagen inklusive Zinsen zurückgezahlt beziehungsweise gekündigt“, heißt es seitens der Lufthansa. „Wir sind stolz, dass wir unser Versprechen nun früher als erwartet einlösen konnten und die deutschen Finanzhilfen zurückgezahlt haben“, sagt Lufthansa-CEO Carsten Spohr. Damit ist der WSF nun gezwungen, seine Beteiligung an der Deutschen Lufthansa in Höhe von rund 14 Prozent des Grundkapitals bis spätestens Oktober 2023 zu verkaufen.

In der Coronakrise hat die durch die Pandemie schwer gebeutelte Fluggesellschaft ein staatliches Rettungspaket über bis zu 9 Milliarden Euro erhalten. Insgesamt rund 3,8 Milliarden Euro hat die Lufthansa davon in Anspruch genommen. Darin enthalten sind rund 306 Millionen Euro, mit denen der WSF seine Aktienbeteiligung an der Fluggesellschaft aufgebaut hat.

Um die bestehenden Verbindlichkeiten und die staatlichen Stabilisierungspakete zu refinanzieren, hat die Airline seit Herbst 2020 verschiedene Fremd- und Eigenkapitalfinanzierungen platziert. Dazu zählen eine Wandelanleihe, Bonds und eine Kapitalerhöhung.

Update 09.11.2021: Einzelhändler kämpfen weiter mit Lieferengpässsen

Die durch die Coronakrise mitverursachten Lieferengpässe im Einzelhandel werden sich bis weit in den Sommer 2022 hinziehen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des ifo Instituts. Im Schnitt rechneten die Firmen der Branche damit, dass die Engpässe weitere zehn Monate andauern. „Die Produktauswahl wird zu Weihnachten und lange danach eingeschränkt sein“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. Die Fahrradhändler sind am pessimistischsten, sie erwarten 18 Monate Lieferprobleme, die Möbelhändler 12,5 Monate. Die Spielzeugeinzelhändler gehen von rund elf Monaten aus, die Baumärkte von 10,3 Monaten.

Insgesamt allerdings ist die Zahl der Firmen mit Nachschubproblemen etwas zurückgegangen, von 74 auf 60 Prozent. Bei den Fahrradhändlern sank die Zahl von 100 auf 89,6 Prozent, bei den Baumärkten von 98,9 auf 83,5 Prozent. „Das sind immer noch enorm hohe Zahlen“, fügt Wohlrabe an. „Die weltweite Logistik ist aus dem Takt. Viele Lieferungen kommen mit deutlichen Verspätungen in Deutschland an“, ergänzte er. Die Probleme werden sich auch in den Preisen im Weihnachtsgeschäft niederschlagen. Ein Großteil der Unternehmen hat Preiserhöhungen angekündigt.

Update 03.11.2021: Manager passen sich der neuen Risikowelt an

Laut einer internationalen Untersuchung, die das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon unter 800 Top-Managern in Nordamerika und Europa im Sommer 2021 durchgeführt hat, blicken Führungskräfte internationaler Großunternehmen optimistisch in die Zukunft. Demnach beschreiben 80 Prozent die wirtschaftliche Lage als ausgezeichnet oder gut. Das ist ein Zuwachs von 20 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Über zwei Drittel der Befragten sieht das eigene Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen. Auch beim Thema Risiko sind die Manager anders eingestellt. So sagen 85 Prozent der Befragten, dass ihr Unternehmen in Sachen Technologie heute risikofreudiger ist als vor der Pandemie. Die Coronakrise hat allerdings auch neue Risiken und Schwachstellen aufgedeckt, weswegen 70 Prozent der Top-Manager es für notwendig erachten, den zukünftigen Kurs des Unternehmens grundlegend zu überdenken. Bei der Einschätzung und Bewältigung von Risiken hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass ganzheitliches Denken ein wesentlicher Faktor ist.

Update 02.11.2021: EZB warnt weiterhin vor faulen Krediten

Die EZB sieht noch keine Entwarnung nach der Coronakrise. Bankenkontrolleur Andrea Enria fürchtet, dass die Prognosen der Branche über die Entwicklung der faulen Kredite in den Bilanzen zu rosig ausfallen. Alle Institute erwarteten im Kern einen anhaltenden Rückgang der Wackelkredite bis mindestens Ende 2022, sagte Enria am Dienstag auf einer Konferenz der finnischen Aufsicht. „Und wir sind natürlich besorgt, dass die Erwartung ein bisschen zu optimistisch ist“. Im zweiten Quartal war die Quote fauler Bankkredite im Euroraum (NPL-Quote) auf 2,3 Prozent gesunken von 2,5 Prozent im ersten Quartal. 

Update 26.10.2021: Insolvenzen: Deutschland steuert auf Rekordjahr zu

Der Kreditversicherer Coface hat in seinem vierteljährlichen Risiko-Barometer seine Einschätzung für insgesamt 26 Länder verbessert. Erstmals seit Beginn der Pandemie wurde Deutschland wieder hochgestuft – die Bundesrepublik klettert von A3 zu A2. Bis Juli 2019 wurde Deutschland mit A1 bewertet. Jedoch hatte bereits im Herbst 2018 die Rezession des Verarbeitenden Gewerbes eingesetzt, Anfang 2020 kam die Coronakrise hinzu, was jeweils zu einer Abwertung führte. „In beiden Bereichen gab es allerdings in den letzten Monaten deutliche Fortschritte“, sagt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg.

Als „irreführend“ bezeichnet von Berg derzeit den Blick auf die Insolvenzzahlen in Deutschland. Die Zahl der Pleiten sei zwar weiter rückläufig und liege in den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 17 Prozent unterhalb des Vorjahres. Allerdings spiegele die reine Zahl der Insolvenzen nicht den Schaden für die Volkswirtschaft wider, da jede Insolvenz, ob Kleinstunternehmen oder global agierender Konzern, gleich bewertet wird.

Aussagekräftiger sei die Höhe der zu erwartenden Forderungen aus diesen Insolvenzen. Diese Schadenshöhe ist nicht nur im Jahr 2020 deutlich gestiegen, sondern legte auch 2021 weiter kräftig zu. „Von Januar bis Juli 2021 sind die Forderungen laut Statistischem Bundesamt gegenüber 2020 um 77% gestiegen. Sollte sich diese Entwicklung linear weiterbewegen, dann wird 2021 das teuerste Jahr seit 2009 werden“, so von Berg.

Update 12.10.2021: Lufthansa zahlt Stille Einlage an WSF zurück

Die Deutsche Lufthansa hat ihre Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen und damit insgesamt 2,162 Milliarden Euro eingesammelt. Mit dem Erlös zahlt die Fluggesellschaft den gezogenen Betrag der Stillen Einlage I des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) in Höhe von 1,5 Milliarden Euro eigenen Angaben zufolge vollständig zurück. Damit führe die Lufthansa „einen Großteil der aktuell gezogenen staatlichen Stabilisierungsmittel des WSF zurück“, teilte die Airline mit und betonte, dass die Rückzahlung „deutlich früher als ursprünglich geplant“ erfolgte.

Darüber hinaus will die Fluggesellschaft auch die Stille Einlage II in Höhe von 1 Milliarde Euro bis Jahresende 2021 vollständig zurückzahlen und den nicht in Anspruch genommenen Teil der Stillen Einlage I bis Ende dieses Jahres kündigen.

Der WSF, der nun noch rund 14 Prozent an der Lufthansa hält, hat sich zudem verpflichtet, in den nächsten sechs Monaten keine Anteile zu verkaufen. Er will aber spätestens 2 Jahre nach Abschluss der Kapitalerhöhung aus der Fluggesellschaft aussteigen, sofern die Lufthansa die beiden Stillen Einlagen „wie beabsichtigt zurückgezahlt hat und die vertraglichen Voraussetzungen hierfür vorliegen“, heißt es in der Mitteilung weiter.


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Update 06.10.2021: Tui bringt Kapitalerhöhung auf den Weg

Der Vorstand des von der Coronakrise gebeutelten Reisekonzern Tui hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung zur Verbesserung der Bilanzstruktur beschlossen. Die vollständig gezeichnete Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten soll einen Bruttoerlös von circa 1,1 Milliarden Euro erzielen, schrieb das Unternehmen. Dafür werden 523.520.778 neue Aktien in einem Bezugsverhältnis von 10:21 (10 neue Aktien für je 21 bestehende Aktien) angeboten.

„Nach Transformation und Umbau von Geschäftsfeldern und dem Neustart des Tourismus in den letzten Monaten liegt unser Fokus jetzt auf Refinanzierung und Reduzierung der Inanspruchnahme der Staatskredite“, sagte Tui-Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen. Die Unifirm Limited der Familie Mordashov unterstütze die Strategie und hat sich als größter Aktionär der Tui verpflichtet, alle auf ihre Beteiligung von 32 Prozent entfallenden Bezugsrechte auszuüben und die neuen Aktien entsprechend zu zeichnen. Der Rest der Kapitalerhöhung wird vollständig von Barclays Bank Ireland PLC, BofA Securities, Citigroup, Deutsche Bank und HSBC als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners sowie Commerzbank, Landesbank Baden-Württemberg und Natixis als Joint Bookrunners übernommen.

Tui beabsichtigt, mit den Nettoerlösen aus der Kapitalerhöhung die Zinskosten und die Nettoverschuldung zu senken, indem die aktuelle Inanspruchnahme der KfW-Kreditlinien reduziert wird. Unter Berücksichtigung des erwarteten Nettoerlöses in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro reduziert sich die derzeitige Inanspruchnahme der KfW-Kreditlinien um 375 Millionen Euro auf null, schreibt der Reisekonzern. Die derzeitige Inanspruchnahme der Cash-Fazilität (RCF) verringert sich um den verbleibenden Nettoerlös von rund 725 Millionen Euro auf rund 762 Millionen Euro. Zum 4. Oktober 2021 standen der TUI finanzielle Mittel in Höhe von 3,4 Milliarden Euro zur Verfügung und damit etwas mehr gegenüber dem Stand vom August 2021.

Weitere Informationen und spannende Hintergründe zur Tui-Kapitalerhöhung können Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE nachlesen.

Update 6.10.2021: Kapitalerhöhung von Lufthansa fast vollständig gezeichnet

98,36 Prozent der Bezugsrechte wurden innerhalb der Bezugsfrist ausgeübt, teilte die Deutsche Lufthansa am heutigen Mittwoch mit. Die in der Coronakrise stark gebeutelte Fluggesellschaft hatte 597,7 Millionen neue Aktien zum Preis von 3,58 Euro zum Verkauf angeboten, um damit die beiden Stillen Einlagen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), von denen die Fluggesellschaft 2,5 Milliarden Euro in Anspruch genommen hat, bis Ende des Jahres zurückzahlen.

Wie sich der WSF bei der Kapitalerhöhung verhalten hat, der zuvor noch knapp 16 Prozent an der Lufthansa hielt, blieb zunächst offen. Er hatte sich auch die Möglichkeit offengehalten, einen Teil seiner Stillen Einlage direkt gegen neue Aktien einzutauschen.

Die verbleibenden 9,8 Millionen neue Aktien, für die während der Bezugsfrist keine Bezugsrechte ausgeübt wurden, will die Lufthansa eigenen Angaben zufolge „in Kürze“ institutionellen Anlegern zum Kauf anbieten.

Update 29.09.2021: Materialmangel der Industrie verschärft sich laut ifo Institut erneut

Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich erneut verschärft. 77,4 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland berichteten laut einer Umfrage des ifo Instituts im September über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Damit wurde der Rekord vom Vormonat noch einmal übertroffen, im August hatten 69,2 Prozent der Industriefirmen mit Materialmangel zu kämpfen. „Der Flaschenhals auf der Beschaffungsseite wird immer enger“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. Preiserhöhungen bleiben auf der Agenda der Unternehmen.

Update 27.09.2021: Ausfallraten bei Großunternehmen steigen

Die Ausfallraten steigen im Zuge der Corona-Pandemie insbesondere bei größeren Mittelständlern. Wie die Ratingagentur Creditreform berichtet, sei der Anstieg der Defaults bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 50 und 249 Millionen Euro besonders stark gestiegen. Hier wuchs die Ausfallrate von 0,43 Prozent (2019) auf 0,76 Prozent (2020). Das sei der höchste Stand seit 2013, so Creditreform. Bei Unternehmen mit mehr als 250 Millionen Euro Umsatz fiel das Wachstum etwas geringer aus: Hier gibt Creditreform eine Ausfallrate von 0,58 Prozent (2020) an. 2019 waren es nur 0,42 Prozent.

Insgesamt liegen die empirischen Ausfallraten trotz der Pandemie aber mit 1,14 Prozent auf einem historischen Tiefstand. Grund hierfür ist laut Creditreform die außergewöhnliche wirtschafts- wie finanzpolitische Reaktion der Bundesregierung während der Pandemie, wie zum Beispiel die vorübergehende Aussetzung der Insolvenzantragspflicht.

Für das Jahr 2021 rechnet das Ratinghaus nicht mit einem deutlichen Anstieg der Defaults: „Auch im laufenden Jahr erwarten wir eine eher gedämpfte Entwicklung der empirischen Ausfallraten. Dies liegt zum einen an noch laufenden staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, zum anderen an der spürbaren konjunkturellen Erholung“, sagt Benjamin Mohr, Head of Sovereign Ratings and Economic Research bei Creditreform. Er warnt aber: „Dennoch muss ich betonen, dass derzeit eine extrem hohe Unsicherheit bei allen Konjunkturprognosen besteht. So könnten Personalmangel und Lieferengpässe bei Vorprodukten, aber auch mögliche Virusmutationen die Wirtschaftsentwicklung nachhaltig negativ beeinflussen.“

Update 24.09.2021: Flughafen Düsseldorf schließt Restrukturierung ab

Die Restrukturierung des Düsseldorfer Flughafens ist abgeschlossen. Das gab die Geschäftsführung des Airports am Freitag bekannt: „Wir gehen davon aus, dass der Flughafen Düsseldorf die geplante Ergebnisverbesserung in Höhe von rund 50 Millionen Euro um mehr als 10 Prozent über­erfüllen wird“, so Thomas Schnalke, Vorsitzender der Geschäfts­führung. Weiter sagt er: „Damit haben wir die Restrukturierung zu einem erfolgreichen Ab­schluss gebracht.“ Eigentlich sollten erst Ende 2022 alle vorgesehenen Maß­nahmen realisiert und die entsprechenden Ergebnispotentiale gehoben sein werden. Vor allem eine neue Entgeltordnung sei der Grund dafür. Der Flughafen Düsseldorf hatte im Dezember 2020 eine Restruktu­rierung des Unternehmens gestartet.

Update 24.09.2021: Adler Modemärkte beginnt mit Rückzahlung der Corona-Schulden

Adler Modemärkte hat begonnen, die Corona-Schulden zurückzuzahlen. Ein Fünftel des Kredits in Höhe von 10 Millionen Euro aus dem WSF sei bereits vergangene Woche zurückgezahlt worden, sagte ein Sprecher von Zeitfracht, dem Logistiker der das Unternehmen in der Insolvenz gekauft hat. Die noch ausstehende Summe solle je nach Geschäftsentwicklung „kurz- bis mittelfristig“ zurückgezahlt werden.

Update 23.09.2021: Autozulieferer Huf gelingt Refinanzierung

Der Automobilzulieferer Huf Hülsbeck & Fürst hat seine Restrukturierung nach einem turbulentem Corona-Jahr zu einem guten Abschluss gebracht. Das Familienunternehmen aus Velbert (bei Düsseldorf) hat ein Finanzierungspaket bestehend aus Schuldscheinen, revolvierenden Kreditfazilitäten und Factoring-Engagements verlängert. Das Paket hat insgesamt ein Volumen von 400 Millionen Euro. 

Erfahren Sie nähere Details zur Refinanzierung bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 22.09.2021: Banken müssen sich auf Ende der in der Pandemie bewilligten Sonderregulierung einstellen

Die deutschen Banken müssen sich auf ein strengeres Regiment der Aufsichtsbehörden einstellen, da die deutschen Bankenaufseher die während der Coronakrise gewährten Erleichterungen langsam wieder zurücknehmen möchten. Unerwartete Folgen für Banken durch die Pandemie seien unwahrscheinlicher geworden und die Institute müssten daher wieder mit normalen aufsichtlichen und regulatorischen Anforderungen rechnen, sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling am Mittwoch bei einer Veranstaltung in Frankfurt laut Redetext. „Die Rücknahme werden wir dabei zeitlich staffeln und die Institute nicht überfordern.“

Update 20.09.2021: Lufthansa beschließt Kapitalerhöhung über 2,1 Milliarden Euro

Der deutsche Staat hat die Deutsche Lufthansa in der Coronakrise mit milliardenschweren Staatshilfen unterstützt. Nun will die Fluggesellschaft im Rahmen einer Kapitalerhöhung Milliarden bei ihren Aktionären einsammeln, um die Staatshilfen abzulösen. Der Bruttoemissionserlös soll 2,14 Milliarden Euro betragen. Anleger können vom 22. September 2021 bis zum 5. Oktober 2021 für einen Preis von 3,58 Euro je neuer Aktie erwerben.

Mit dem Emissionserlös aus der Kapitalerhöhung will die Lufthansa die beiden Stillen Einlagen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), von denen die Fluggesellschaft 2,5 Milliarden Euro in Anspruch genommen hat, bis Ende des Jahres zurückzahlen. Die ersten 1,5 Milliarden Euro sollen im Oktober, der Rest bis zum Jahresende 2021 getilgt werden. Den nicht in Anspruch genommenen Teil der Stillen Beteiligung des WSF will die Lufthansa bis Ende 2021 kündigen. Bis Mitte August hielt der WSF einen Anteil von 20 Prozent an der Airline, verkaufte dann aber rund 4 Prozent „vor dem Hintergrund der positiven Unternehmensentwicklung“ und hält nun 15,94 Prozent des Grundkapitals.

Ein Konsortium aus 14 Banken garantiert die Kapitalerhöhung vollständig. Darüber hinaus haben eine Reihe von Fonds von Blackrock ein Sub-Underwriting über insgesamt 300 Millionen Euro abgeschlossen und sich verpflichtet, ihre Bezugsrechte in vollem Umfang auszuüben.

Die Nettoverbindlichkeiten des Konzerns werden sich nach Unternehmensangaben nach der Kapitalerhöhung „wesentlich verringern“. Damit würde der Weg zur mittelfristigen Erreichung der angestrebten Verschuldungsquote des Konzerns von weniger als 3,5x (Nettoverschuldung plus Pensionsverbindlichkeiten / EBITDA) und einem Investmentgrade-Rating geebnet, heißt es in einer Mitteilung. Auf der Grundlage der Bilanz des Konzerns zum 30. Juni 2021 wird die Pro-forma-Liquidität unter Berücksichtigung der Rückzahlung der beiden Stillen Einlagen des WSF innerhalb des Zielkorridors zwischen 6 und 8 Milliarden Euro liegen.

Erfahren Sie mehr zu der Kapitalerhöhung der Lufthansa bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 09.09.2021: Corona-Hilfen bis Jahresende verlängert

Während es für die meisten Bereiche der Wirtschaft wieder bergauf geht, dauern die Corona-bedingten Einschränkungen in einigen Branchen weiter an. Die Bundesregierung verlängert deshalb die „Überbrückungshilfe III Plus“ über den 30. September hinaus bis zum 31. Dezember 2021, das hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) nun mitgeteilt.

Die bis Jahresende verlängerte „Überbrückungshilfe III Plus“ ist BMWi-Angaben zufolge inhaltlich weitgehend deckungsgleich mit der „Überbrückungshilfe III Plus“ für die Monate Juli, August und September. Auch in der verlängerten Version seien Unternehmen mit einem Corona-bedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent antragsberechtigt. Die Antragstellung erfolge auch für die verlängerte „Überbrückungshilfe III Plus“ durch prüfende Dritte.

Deutz gibt KfW-Tranche vorzeitig zurück

Der Motorenbauer Deutz hat dank einer verbesserten Geschäftslage die mit Unterstützung der KfW eingeräumte Kreditlinie über 150 Millionen Euro vorzeitig zurückgegeben. Das teilte das Unternehmen aus Köln am heutigen Dienstag mit. Die sogenannte „Covid-19-Tranche“ war ursprünglich bis November 2021 befristet und wurde Unternehmensangaben zufolge zu keinem Zeitpunkt in Anspruch genommen.

Update 02.09.2021: Konzernchefs sind wieder optimistisch

Die CEOs der größten Unternehmen der Welt schätzen das globale Wirtschaftswachstum für die kommenden drei Jahre fast so optimistisch ein wie zuletzt vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Das zeigt der aktuelle „CEO Outlook“ von KPMG, für den 1.325 CEOs der größten Unternehmen aus elf Ländern im Juli und August befragt wurden (darunter 125 aus Deutschland).

60 Prozent äußerten sich dabei bezüglich der weltwirtschaftlichen Aussichten „zuversichtlich“ oder „sehr zuversichtlich“. Das sei gegenüber Anfang des Jahres (43 Prozent) eine deutliche Steigerung, so KPMG. Vor Beginn der Corona-Pandemie hatte der Wert bei 68 Prozent gelegen. Nur einer von elf Firmenlenkern (9 Prozent) sieht die Aussichten der Weltwirtschaft derzeit „nicht sehr zuversichtlich“; Anfang dieses Jahres war es noch fast jeder zweite (44 Prozent).

Die positiven Aussichten verleiteten die CEOs dazu, in die Expansion und Transformation ihres Geschäfts zu investieren. Die Mehrheit (69 Prozent) will dabei vorrangig auf anorganisches Wachstum durch Joint Ventures, M&A und strategische Allianzen setzen. 87 Prozent beabsichtigen in den kommenden drei Jahren Übernahmen und Fusionen, um weiter zu wachsen und ihr Geschäft zu transformieren.

Update 26.08.2021: Orsay sichert sich Coronahilfen

Der Modehändler Orsay erhält einen staatlichen Unterstützungskredit über 33 Millionen Euro, das berichtet die „WirtschaftsWoche“. Das Geld kommt vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesregierung. Das geht aus einer Liste des Bundeswirtschaftsministeriums zu den Aktivitäten des WSF hervor.

Orsay verbuchte im Vor-Coronajahr einen Umsatz von 373 Millionen Euro, verbuchte seinerzeit aber bereits einen Jahresfehlbetrag von fast 13 Millionen Euro. Die Coronakrise hat das Unternehmen, wie so viele Einzelhändler, noch zusätzlich unter Druck gesetzt.

Update 19.08.2021: Acht von zehn Unternehmen haben Corona-Engpässe

Lieferschwierigkeiten und deutliche Preissteigerungen bei Vorprodukten und Rohstoffen treffen Unternehmen sämtlicher Branchen und Größenklassen. Das zeigt eine aktuelle DIHK-Auswertung unter knapp 3.000 deutschen Unternehmen im In- und Ausland. Demnach sind 83 Prozent der befragten Unternehmen davon betroffen. Nur knapp ein Fünftel der Unternehmen rechnet bis zum Jahreswechsel mit einer Verbesserung der Situation. Mehr als die Hälfte von ihnen erwarten sogar erst im kommenden Jahr eine Aufhellung der Lage.

Update 16.08.2021: Staat verkauft Teil seines Lufthansa-Aktienpakets

Wie der WSF bekanntgab, will er 5 Prozent seiner Beteiligung an der Lufthansa auf den Markt geben. Der Anteil schrumpft damit von 20 auf 15 Prozent und ist ein Signal dafür, dass der Bund die Lufthansa von der Leine lässt. 

Der WSF war im Juni 2020 bei der Airline eingestiegen. Insgesamt wurde der Lufthansa ein Hilfspaket von 9 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Mehr dazu lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 16.08.2021: Deutsche Firmen hängen laut ifo Institut an globalen Lieferketten

Nur wenige deutsche Unternehmen wollen trotz der Erfahrungen während der Corona-Pandemie ihre globale Beschaffung durch nationale Lieferketten ersetzen. Das geht aus einer ifo-Studie für die Konrad-Adenauer-Stiftung hervor. Von 5.000 befragten Unternehmen will nur jedes zehnte künftig verstärkt auf heimische Lieferketten setzen. „Viele Firmen planen stattdessen, ihre Lagerhaltung auszubauen und die Anzahl ihrer Zulieferer zu erhöhen“, sagt Lisandra Flach, Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft.

Die Studie ergab auch, dass eine Rückverlagerung der Produktion nach Deutschland oder ins nahe gelegene Ausland zu hohen Wohlstandsverlusten führen würde. „Bei einer Rückverlagerung könnte die reale Wirtschaftsleistung Deutschlands um fast 10 Prozent zurückgehen“, sagt Flach. Gleiches gilt für die Rückverlagerung der Produktion zu europäischen Nachbarn. In diesem Fall würde die deutsche Wirtschaftsleistung um 4,2 Prozent sinken.

Update 02.08.2021: Ausfallrisiken in Frankreich steigen

Unternehmen, die ihre Waren und Dienstleistungen an Abnehmer in Frankreich vertreiben, müssen mit wieder steigenden Forderungsausfallrisiken rechnen. Darauf weisen die französischen Risikoprüfer des internationalen Kreditversicherers Atradius in einer aktuellen Analyse hin. Demnach dürfte das Insolvenzniveau unter Frankreichs Unternehmen Ende 2021 um 8 Prozent über dem Wert des Jahres 2019 liegen. Während der Corona-Maßnahmen waren die Firmenpleiten im Land trotz des deutlichen Einbruchs des Bruttoinlandprodukts (2020: Rückgang um 8 Prozent gegenüber 2019) deutlich zurückgegangen.

Die Gründe hierfür waren die zeitweise Aufhebung der Insolvenzantragspflicht in Frankreich sowie die massive finanzielle Unterstützung, die der Staat den Unternehmen bereitgestellt hat. Die Hilfspakete laufen nun sukzessive aus. Für das Jahr 2022 erwartet Atradius einen weiteren Anstieg bei den Firmenpleiten in Frankreich.

„Deutschlands Exporteure müssen sich auf langfristig steigende Unsicherheiten bei Geschäften mit ihrem bedeutendsten europäischen Außenhandelspartner einstellen“, sagt Thomas Langen, Senior Regional Director Deutschland, Mittel- und Osteuropa von Atradius. „Frankreichs Volkswirtschaft war 2020 diejenige in Europa, die nach Österreich den stärksten Insolvenzrückgang verzeichnete. In den kommenden Monaten wird aber auch in Frankreich das tatsächliche wirtschaftliche Ausmaß der Coronakrise sichtbar werden.“

Der französische Automobil- und Transportbereich gehört laut Atradius zu den riskantesten Branchen des Landes hinsichtlich Forderungsausfällen. Zahlreiche Zulieferer leiden immer noch unter dem starken Produktionseinbruch im vergangenen Jahr (Rückgang um 28 Prozent), ihre Liquiditätssituation bleibt trotz Subventionen angespannt. Auch die französische Luft- und Raumfahrtbranche – einer der wichtigsten Abnehmer der deutschen Industrie – bleibt noch „am Boden“: Zwar steigt die Produktion Atradius zufolge gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent voraussichtlich, 2020 ging die Produktion aber um 30 Prozent zurück. Zu einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird erst 2024 oder 2025 gerechnet.

Update 27.07.2021: EU genehmigt Staatshilfen für Condor

Die EU-Kommission hat jetzt Staatshilfe des Bundes in Höhe von 525 Millionen Euro für Condor genehmigt. Damit kann der britische Finanzinvestor Attestor bei der angeschlagenen Airline einsteigen: Die Staatshilfe war eine der Closing-Bedingungen des Deals. Bereits im April 2020 hatte der Bund Condor 550 Millionen Euro zu einem vergünstigen Zinssatz zugesagt. Zuvor was die Übernahme durch die polnische Airline Lot wegen Corona gescheitert.

Der Notkredit setzt sich aus zwei Tranchen zusammen: 204,1 Millionen Euro sind dafür gedacht, den Schaden wegen Reiseeinschränkungen durch die Corona-Pandemie zu kompensieren. Zur Restrukturierung sind weitere 321,1 Millionen Euro gedacht. Diesen Restrukturierungsplan hat die EU-Kommission ebenfalls abgesegnet. Mehr dazu finden Sie im Bericht unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 14.07.2021: EMEA-Konzerne horten Geld

Unternehmen in Europa, Mittleren Osten und Afrika (EMEA) horten Geld. Wie die Ratingagentur Moody’s berichtet, haben die Cash-Bestände mit 1,3 Billionen Euro im Jahr 2020 einen neuen Höchststand erreicht. Firmen hätten sich durch die Aufnahme zusätzlicher Mittel mit Liquidität vollgesogen, um die Folgen der Corona-Pandemie abfangen zu können.

Insgesamt seien die Cash-Bestände im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent angestiegen. Die 25 größten Konzerne machten 491 Milliarden Euro aus oder 37 Prozent der Gesamtsumme. Moody’s geht davon aus, dass die Unternehmen einen Teil der Schulden begleichen werden, sobald sie wieder von einer wirtschaftlichen Erholung ausgehen.

Update 13.07.2021: Weniger Firmen sehen laut ifo Institut ihre Existenz durch Corona bedroht

Weniger Unternehmen sehen durch die Folgen der Coronakrise ihre Existenz bedroht. Das geht aus der neuesten Konjunkturumfrage des ifo Instituts hervor. Im Juni fürchtete das knapp jedes siebte Unternehmen (14,0 Prozent), nach 18,7 Prozent im Februar. „Immer noch besonders gefährdet sind die Unternehmen der Veranstaltungsbranche mit 70,4 Prozent, vor den Reisebüros und -veranstaltern mit 68,0 Prozent“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen.

Im Einzelhandel sprachen im Juni nur noch 14,4 der Unternehmen von einer existenzbedrohenden Situation (Februar: 34,5 Prozent), im Verarbeitenden Gewerbe sehen nur 6,6 Prozent ihre Existenz bedroht. Die Unternehmen der Bekleidungsindustrie (32,6 Prozent; nach 36,8 im Februar) und der Textilindustrie (21,9 Prozent; nach 23,3 im Februar) sind hier am häufigsten betroffen.

Update 12.07.2021: Unternehmen werden optimistischer

Geringe Inzidenzen, gutes Wetter und Urlaubszeit: Der allgemeine Optimismus gibt auch der deutschen Wirtschaft Auftrieb. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie schauen die meisten Unternehmen richtig zuversichtlich auf das laufende Jahr: Das ist das Ergebnis der neuen IW-Konjunkturumfrage, für die im Juni rund 2.000 Unternehmen befragt wurden.

51 Prozent der Unternehmen rechnen nunmehr für das Jahr 2021 mit einer höheren Produktion, nur 15 Prozent planen, weniger zu produzieren als im Vorjahr. Rund 42 Prozent wollen zudem mehr investieren. Etwa 43 Prozent der Unternehmen planen mit mehr Beschäftigen als im Krisenjahr 2020. Im Vergleich zur Befragung im Frühjahr hat sich die Stimmung damit deutlich aufgehellt, die Optimisten dominieren inzwischen alle Kategorien.

Allerdings gibt es zwischen den Branchen große Unterschiede, schreibt das IW-Köln: 59 Prozent der besonders gebeutelten Industrieunternehmen blicken jetzt positiv in die Zukunft – und das, obwohl noch immer wichtige Bauteile wie Chips nicht lieferbar sind. Im Dienstleistungssektor ist etwa jedes zweite Unternehmen positiv gestimmt. In der Bauwirtschaft blicken 37 Prozent der Befragten positiv auf das Gesamtjahr 2021. Der Pessimismus ist laut IW-Köln aber nur ein Trugschluss: Die Branche sei deutlich besser durch die Coronakrise gekommen ist als andere, eine deutliche Verbesserung wäre deshalb nicht zu erwarten. Zudem seien Baumaterialien knapp.

Update 12.07.2021: CTS Eventim erhält Corona-Hilfen

Der Konzertveranstalter CTS Eventim hat die beantragte Unterstützung zur finanziellen Bewältigung der der folgen der Corona-Pandemie bewilligt bekommen. Wie die Münchener mitteilten, seien die Bewilligungsbescheide für die „Gewährung von Billigkeitsleistungen“ des Bundes in Form von außerordentlichen Corona-Wirtschaftshilfen für November 2020 („Novemberhilfe“) und Dezember 2020 („Dezemberhilfe“) eingetroffen. Die Leistungen für CTS Eventim in Höhe von 102 Millionen Euro würden das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres sowie die Liquidität der Gesellschaft stärken. Sie erfolgten vorbehaltlich einer abschließenden Prüfung im Rahmen der Schlussabrechnung, hieß es.

Update 08.07.2021: Lufthansa platziert erneut Anleihe

Die Deutsche Lufthansa hat erneut eine Anleihe über insgesamt 1 Milliarde Euro begeben. Die dreijährige Tranche über 500 Millionen Euro wird mit 2,0 Prozent pro Jahr verzinst, die achtjährige Tranche über ebenfalls 500 Millionen Euro mit 3,5 Prozent.

Mit der Platzierung der letzten Unternehmensanleihe im Februar 2021 konnte die Fluggesellschaft bereits die Refinanzierung aller in diesem Jahr fälligen Finanzverbindlichkeiten sicherstellen und hat darüber hinaus den KfW-Kredit in Höhe von 1 Milliarde Euro vorzeitig zurückgezahlt. Mit den nun aufgenommenen langfristigen Mittel will Lufthansa eigenen Angaben zufolge die Liquidität der Unternehmensgruppe weiter stärken.

Laut Lufthansa-CFO Remco Steenbergen kann sich die Fluggesellschaft „am Kapitalmarkt im Vergleich zu den Stabilisierungsmaßnahmen günstiger finanzieren“. „Wir arbeiten weiter konsequent an unseren Restrukturierungsmaßnahmen, um die staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen so schnell wie möglich zurückzuführen“, sagt der Finanzvorstand.

Zum 31. März verfügte der Konzern eigenen Angaben zufolge über liquide Mittel in Höhe von 10,6 Milliarden Euro (einschließlich nicht abgerufener Mittel aus den Stabilisierungspaketen in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Belgien). Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Konzern rund 2,5 Milliarden Euro der staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen in Höhe von insgesamt bis zu 9 Milliarden Euro genutzt. Die Fluggesellschaft bereitet gerade eine Kapitalerhöhung vor, um die letzten Staatshilfen noch vor der Bundestagswahl zurückzuzahlen.

Update 01.07.2021: Lieferengpässe bremsen Industrieproduktion

Die Industrieproduktion liegt gegenwärtig deutlich unter dem Niveau, das die Auftragslage hergibt. Maßgeblicher Grund dürften fehlende Zulieferungen, etwa aufgrund der Transportengpässe in der Schifffahrt, sein. Nach Schätzungen des IfW Kiel kosten sie die Industrie derzeit rund 5 Prozent an Wertschöpfung, was rund 1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht. Auf Jahressicht belaufen sich die Verluste für die deutsche Wirtschaft voraussichtlich auf rund 25 Milliarden Euro.

Seit Ausbruch der Coronakrise kann die Industrie vermehrt ihre Aufträge nicht mehr in gewohntem Maße abarbeiten. Im April 2021 lagt die Industrieproduktion fast 11 Prozent unter dem Niveau, das die Auftragseingänge eigentlich hätten erwarten lassen. Problematisch sind laut einer Unternehmensbefragung vor allem Lieferengpässe, die zu einem Teil auf Störungen der Abläufe in der Containerschifffahrt zurückgeführt werden können.

„Die Schätzungen legen nahe, dass die deutsche Industrieproduktion mindestens 5 Prozent höher sein könnte, als sie es derzeit ist, wenn ausreichend Produktionsmaterialien und Zwischenprodukte zur Verfügung stünden“, sagte Klaus-Jürgen Gern, Leiter der internationalen Konjunkturanalyse am IfW Kiel. Voraussichtlich würden die Lieferengpässe die Industrieproduktion noch bis weit ins dritte Quartal hinein belasten, erst danach dürfte sich eine deutliche Besserung einstellen, schätzt das IfW Kiel.

Update 01.07.2021: Erwartete Insolvenzflut bleibt laut Creditsafe bislang aus

Viele haben befürchtete, dass die Coronakrise für eine Insolvenzflut führen wird, wenn nicht dagegen gesteuert wird. Deshalb hat man die Insolvenzantragspflicht unter bestimmten Voraussetzungen zeitweise ausgesetzt. Seit Anfang Mai ist sie wieder voll in Kraft. Aber die befürchtete Konkursflut ist bislang ausgeblieben. Das zeigt der Insolvenz-Monitor von Creditsafe.

„Entgegen der öffentlichen Erwartung hält sich das Niveau der Zahlungsunfähigkeiten und Überschuldung von registrierten Unternehmen nicht nur sehr gering, sondern liegt aktuell weit unter den Zahlen der letzten Jahre“, berichtet die Wirtschaftsauskunftei. Das Niveau im April und Mai halte sich weiter bis zu 30 Prozent unter dem aus dem Jahr 2020 und sogar bis zu 50 Prozent gegenüber 2018 und 2019 – vor Corona.

 „Spannend wird in den kommenden Monaten und wohl Jahren, inwiefern sich die Einflussnahme gelohnt hat, denn Insolvenzen sind bis zu einem gewissen Grad für einen gesunden Markt erforderlich. Sie stärken gesunde Unternehmen, geben dem Markt Ressourcen frei und unterstützen so die Transformation der Wirtschaft, wobei ineffiziente Unternehmen eigentlich vom Markt verschwinden. Aktuell erleben wir noch ein verzerrtes Bild“, sagt Peer Hitschke, Senior Data Scientist & Credit Risk Expert bei Creditsafe Deutschland.

Update 30.06.2021: Betreibergesellschaft des Flughafens München bekommt Finanzspritze

Die Betreibergesellschaft des Flughafens München bekommt von einem Bankenkonsortium 175 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie abzufangen. Die Kanzlei Noerr hat ein Konsortium unter Führung der BayernLB als Agent und Darlehensgeber bei der Finanzierung beraten.

Update 29.06.2021: KfW macht Förderkredite günstiger

Die KfW wird von Juli an negative Bankeneinstände an ihre Finanzierungspartner im bankdurchgeleiteten Fördergeschäft mit Privatkunden und Unternehmen weitergeben können. Das hat die Förderbank nun verkündet. Voraussetzung hierfür seien umfangreiche Anpassungen der IT-Systeme sowohl bei der KfW als auch bei den Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, Privatbanken und Landesförderinstituten gewesen.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts will die KfW künftig Anleihen auf den internationalen Kapitalmärkten platzieren und dabei im aktuellen Niedrigzinsumfeld niedrige Zinsen bis in den Minusbereich erzielen. Die Weitergabe dieses Vorteils führt so zu „negativen Bankeneinständen“ für die durchleitenden Banken und damit zu deutlich niedrigeren Zinsen als bisher in den Förderprogrammen für Existenzgründer, Unternehmer, private Haushalte oder kommunale und soziale Unternehmen. Die Weitergabe des Refinanzierungsvorteils der KfW wird dem Institut zufolge durch ein verbindliches Konditions- und Margensystem zwischen KfW und Hausbanken sichergestellt. Der Zinssatz für die Endkreditnehmer werde nach der Einführung der Weitergabe deutlich sinken, jedoch im positiven Bereich bleiben.

Die KfW hat zu Beginn des Jahres bereits Minuszinsen in ihrem Direktgeschäft mit Kommunen, Landesförderinstituten und Leasinggesellschaften gestartet. Ferner ist seit Februar dieses Jahres die Weitergabe eines negativen Bankeneinstandes im Rahmen der Individualfinanzierung für Unternehmen möglich.

Update 23.06.2021: Rettet Zeitfracht Adler Mode?

Der Logistiker Zeitfracht hat offenbar konkretes Interesse an Adler Mode. Die insolvente Modekette hat entsprechende Medienberichten mittlerweile bestätigt. Adler ist durch die Coronakrise in die Bredouille geraten und befindet sich in Insolvenz in Eigenverwaltung. Zuletzt hatte der Modehändler nach längerem hin und her rund 10 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds erhalten.

Weitere Details zum potentiellen Zeitfracht-Deal und was die Transaktion für die Aktionäre bedeutet, erfahren Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 22.06.2021: LBBW mit zusätzlichen Mitteln für den Mittelstand

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) hat für die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) eine Garantie von 95 Millionen Euro breitgestellt. Die EIB stellt die Bürgschaft laut einer Mitteilung für eine Mezzanine-Tranche eines Darlehensportfolios im Volumen von 1,8 Milliarden Euro. Es handelt sich dabei um eine synthetische Verbriefung. Eine Rückgarantie der EIB wird die Verpflichtungen des Europäischen Investitionsfonds (EIF) in vollem Umfang abdecken, sodass die EIB das Mezzanine-Risiko gegenüber der LBBW übernimmt.

Die Garantie entlastet das Kapital der LBBW, sodass die größte deutsche Landesbank neue Kredite von bis zu 570 Millionen Euro an kleine und mittlere Unternehmen vergeben kann. Auf diese Weise sollen die Corona-bedingten Liquiditätsengpässe verringert und die Erholung kleiner Unternehmen unterstützt werden. Die EIB geht davon aus, dass sich die Gesamtdarlehensvergabe aufgrund von weiteren Geldgebern auf 800 Millionen Euro ausweiten wird. Außerdem dürften 28 000 Arbeitsplätze gesichert werden.

Update 09.06.2021: Unternehmen erhalten länger Hilfen

Die Bundesregierung hat sich darauf geeinigt, die Überbrückungshilfe III als zentrales Hilfsinstrument als „Überbrückungshilfe III Plus“ bis Ende September 2021 zu verlängern, wie Medienberichten zufolge aus Regierungskreisen zu hören ist. Die Überbrückungshilfe III ist bisher bis Ende Juni befristet. Demnach sollen Unternehmen künftig eine Personalkostenhilfe erhalten, wenn sie Mitarbeiter früher aus dem Kurzarbeitergeld-Bezug herausholen oder Beschäftigte neu einstellen.

Auch der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld solle bis Ende September verlängert werden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) legt dazu an diesem Mittwoch dem Bundeskabinett eine entsprechende Verordnung vor. Wie das Wirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte, wurden seit Beginn der Corona-Krise insgesamt mehr als 105 Milliarden Euro an Hilfen für die Wirtschaft bewilligt, dazu komme das Kurzarbeitergeld im Umfang von rund 32,3 Milliarden Euro.

Update 23.06.2021: Modehändler Adler steht vor der Rettung

Der Logistiker Zeitfracht will aller Voraussicht nach Adler Mode kaufen. Das hat die insolvente Modekette mittlerweile bestätigt, nachdem zuvor Medienberichte aufgekommen waren. Adler ist durch die Coronakrise in die Bredouille geraten und durchläuft eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Nach längerem hin und her erhielt das Unternehmen zuletzt 10 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds.

Weitere Details zu dem M&A-Deal und was die Transaktion für die Aktionäre bedeutet, erfahren Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 08.06.2021: Identitätsbetrug wird zum Problem für Exporteure

Der Kreditversicherer Atradius sieht nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie Veränderungen bei Betrugsversuchen im Firmengeschäft. In Deutschland gäbe es demnach eine höhere Zahl an verdächtigen Bestellungen bei Metallunternehmen als noch vor der Krise.

Häufigste Betrugsform im Inland ist offenbar immer noch der sogenannte Stoßbetrug, schreibt Atradius. Kriminelle bestellen dabei Ware auf Rechnung, ohne die Absicht, diese jemals zu bezahlen. Fragen die Lieferanten einige Zeit nach Auslieferung dann nach dem Zahlungseingang, sind die Strippenzieher bereits verschwunden.

Im Ausland beobachtet der Kreditversicherer eine starke Zunahme von sogenannten Identitätsbetrugsversuchen. Hierbei werden zum Beispiel Firmenkontaktdaten in einem E-Mail-Abbinder sowie Mail-Adressen gefälscht. Mit dieser falschen Identität geben sich die Betrüger zum Beispiel als Mitarbeiter von großen Handelskonzernen aus und tätigen Bestellungen in deren Namen. Nach der Auslieferung der Waren erlischt dann der Kontakt.

Atradius empfiehlt Lieferanten und Dienstleistern unter anderem, ihre Betrugsprüfungsprozesse weiter auszuarbeiten und diese auch dann einzuhalten, wenn die Restriktionen der Pandemie vollständig auslaufen.

Update 07.06.2021: 18 Unternehmen haben beim WSF zugegriffen

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) wurde im März 2020 vom Bund ins Leben gerufen, um Unternehmen in der Coronakrise zu helfen. Bisher haben 18 Unternehmen Hilfsmittel in Höhe von insgesamt rund 8,5 Milliarden Euro aus dem WSF bekommen. Dabei handelt es sich bislang nur um direkte Finanzspritzen. Garantien hat der Fonds bisher noch nicht übernommen.

Die Summen der gewährten Darlehen gehen stark auseinander: Sie rangieren zwischen 4,5 Millionen bis 5,8 Milliarden Euro. Auch die Liste der Darlehensnehmer ist bunt: Neben großen bekannten Unternehmen wie Lufthansa oder Galeria Kaufhof Karstadt profitierten auch einige unbekanntere Mittelständler von den Hilfen des Fonds.

Welche das sind, erfahren Sie im vollständigen Artikel bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 04.06.2021: MV Werften bekommen Staatshilfe

Der Schiffsbauer MV Werften bekommt Staatshilfe. Der Bund hat am gestrigen Donnerstag grünes Licht für die Freigabe von 300 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes für die Fertigstellung und Ablieferung der Schiffe Endeavor und Global 1 gegeben. Das teilte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern mit. In den kommenden Wochen seien weitere Gespräche mit der Bundesregierung über die Finanzierung von Anschluss-Projekten für die MV Werften zu führen.

Die nun gewährten Hilfen setzen sich aus 193 Millionen Euro Brückenfinanzierung zusammen, die bereits bekannt waren. Hinzu kommen 47 Millionen Euro für ein Nachrangdarlehen und 60 Millionen Euro für eine Stille Beteiligung, wie der Spiegel berichtet.

Mit der Überbrückungshilfe solle nun die Restrukturierung angegangen werden, teilte der Konzern mit. „Nach herausfordernden 14 Pandemie-Monaten und damit verbundenem corona-bedingten Stillstand in der Kreuzschifffahrt und im Schiffbau, gibt es Indikatoren für eine Normalisierung und damit einer Rückkehr zu gewohnt effizienter Fertigung“, heißt es seitens des angeschlagenen Schiffsbauer.

Update 04.06.2021: Euro bleibt global zweitwichtigste Währung

Der Euro bleibt auch während der Coronakrise global gesehen die zweitwichtigste Währung. Ende 2020 besaß die Gemeinschaftswährung einen weltweiten Anteil von 21,2 Prozent. Das ist ein Rückgang von 0,7 Prozentpunkten binnen Jahresfrist, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit.

Die globale Stellung des Euro habe sich trotz des Schocks der Pandemie anders als während der Euro-Staatschuldenkrise als relativ belastbar erwiesen, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Die weltweite Attraktivität der Gemeinschaftswährung sei aber weiterhin eher niedrig geblieben. Dies lege nahe, „dass nur weitere resolute Schritte der Politik und Reformanstrengungen dem Euro ermöglichen würden, sein globales Potenzial auszuschöpfen“, führte sie aus. Die global führende Reservewährung blieb auch im vergangenen Jahr unangefochten der Dollar. Sein weltweiter Anteil liegt bei rund 59 Prozent.

Aus Sicht der EZB könnte die Einführung eines digitalen Euro der Gemeinschaftswährung einen Schub verleihen. Zwar hänge die weltweite Attraktivität von Währungen vor allem von fundamentalen Wirtschaftsfaktoren ab – daran ändere auch die Digitalisierung voraussichtlich nichts, erklärte die Notenbank. Aber die für digitale Bezahlweisen wichtigen Merkmale wie geringe Kosten, Bündelungseffekte und Sicherheit könnten die internationale Akzeptanz einer Währung fördern.

Update 02.06.2021: Weiterhin wenig Insolvenzen

Die Zahl der Insolvenzanträge liegt trotz der Corona-Pandemie weiterhin auf niedrigem Niveau. Das zeigt der Insolvenz-Report unserer Schwesterpublikation FINANCE. Grund sei unter anderem die Verlängerung der Hilfsprogramme. Der Report betrachtet Großinsolvenzen von Unternehmen mit einer Umsatzgröße mindestens 20 Millionen Euro. In diesem Segment haben im ersten Quartal 2021 nur 15 Firmen eine Insolvenz beantragt.

Den vollständigen Artikel sowie den Link zum kostenlosen Download finden Sie bei FINANCE.

Update 26.05.2021: Bundeswirtschaftsminister Altmaier will Coronahilfen verlängern

Die deutsche Wirtschaft erholt sich langsam. Da jedoch immer noch einige Unternehmen mit den Folgen der Coronakrise zu kämpfen haben, hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier versprochen, die staatlichen Coronahilfen für Unternehmen über den bislang geplanten 30. Juni hinaus zu verlängern. „Ich sage Ihnen zu: Wir werden das so lange fortführen, wie es eine nennenswerte Zahl von Unternehmen gibt, die unter den Spätfolgen von Corona nach wie vor leiden“, sagte der CDU-Politiker der „Bild“-Zeitung.

Über das konkrete Datum der Verlängerung von Überbrückungshilfen werde in der Bundesregierung noch diskutiert. Es deutet sich aber offenbar bereits jetzt eine Verlängerung bis nach der Bundestagswahl im Herbst an: „Ich würde es eigentlich gern bis Ende des Jahres verlängern, weil ich weiß, dass viele Geschäfte eine Zeit lang brauchen werden, um das alles wieder aufzuholen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Altmaier weiter.

Update 21.05.2021: Condor findet Investor

Der schwer angeschlagene Ferienflieger Condor kann kurz vor dem Start der Urlaubssaison aufatmen: Der Finanzinvestor Attestor übernimmt mit 51 Prozent die Mehrheit an dem Ferienflieger. Im Zuge des Deals schießt der 2012 von dem deutschen Investor Jan-Christoph Peters gegründete Fonds frisches Eigenkapital über insgesamt 450 Millionen Euro zu.

200 Millionen Euro sollen zur Abfederung weiterer Corona-bedingter Liquiditätsengpässe eingesetzt werden. Hinzu kommen weitere 250 Millionen Euro für die Modernisierung der überalterten Langstreckenflotte von Condor.

Teil des Rettungspakets ist auch ein Forderungsverzicht des Staates: Der Bund und das Land Hessen verzichten auf eine Rückzahlung von 150 Millionen Euro aus dem KfW-Kredit über 550 Millionen Euro. Das Darlehen hatte der Staat dem Ferienflieger im April 2020 zur Verfügung gestellt, nach dem kurz zuvor die geplanten Übernahme durch die polnische Airline LOT geplatzt war. Weitere Details zum Deal erfahren Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 20.05.2021: Lufthansa setzt Zinszahlung für Hybridanleihe aus

Die Inhaber einer Lufthansa-Hybridanleihe müssen zunächst auf Zinsen verzichten: Wie die Fluggesellschaft mitteilte, werden die Kuponzahlungen für das 2015 emittierte Papier ausgesetzt. Dies gelte solange wie der deutsche Staat über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) an der Lufthansa beteiligt sei.

Mit der Entscheidung kommt die Lufthansa einer Forderung der EU-Kommission nach: Die Wettbewerbshüter sähen die jährlichen Kuponzahlungen als Verstoß gegen die Beihilfe-Vorschriften, teilte der Konzern mit. Gläubiger oder Aktionäre sollen nach den EU-Regeln nicht bedient werden, solange ein Unternehmen auf Geld der Steuerzahler angewiesen ist.

Die Lufthansa hatte im Februar rund 25 Millionen Euro an die Gläubiger der 500 Millionen Euro schweren Hybridanleihe überwiesen - ohne dies der EU-Kommission anzuzeigen. Die Verbindlichkeit hätte nach Ansicht der Brüsseler Behörde gestundet werden können. Das soll nun geschehen: Die Gläubiger des Papiers, das bis 2075 läuft, sollen die Zinsen nachträglich erhalten, wenn der WSF als stiller Investor des Konzerns abgelöst ist.

Update 19.05.2021: Tausende Pleiten laut Coface in der Pipeline

In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen im vergangenen Jahr trotz der schwersten Rezession seit 2009 deutlich gesunken. Insgesamt wurden 2020 in Deutschland 15.840 Unternehmen zahlungsunfähig. Das ist der niedrigste Stand seit 1993 und der stärkste Rückgang seit 1975.

Eine Auswertung des Kreditversicherers Coface zeigt indes: Dieser Rückgang betrifft nicht alle Branchen. Denn um Corona-Hilfen zu erhalten, mussten Unternehmen nachweisen, dass ihr Geschäftsmodell vor der Pandemie, also im Dezember 2019, funktionierte. „Sowohl die Metall- als auch die Automobilbranche befanden sich jedoch seit Ende 2018 in der Rezession. Dadurch erfüllten einige Unternehmen diese Kriterien nicht und erhielten keine staatliche Unterstützung“, erklärt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg.

Den rückläufigen Insolvenzzahlen stehe ein massiver Anstieg von Forderungen gegenüber, betont Coface. So schätzt das Statistische Bundesamt, dass sich die zu erwartenden Forderungen aus Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2020 auf 44,1 Milliarden Euro summieren. Das wäre der höchste Stand seit 2009 und im Vergleich zu 2019 eine Steigerung um 65 Prozent, schreibt der Kreditversicherer.

Darüber hinaus stecken laut Coface noch Tausende Pleiten in der Pipeline. Laut einer Simulation des Kreditversicherers hätten die Gesamtinsolvenzen im Jahr 2020 auf Grundlage des Konjunktureinbruchs um 6 Prozent gegenüber 2019 ansteigen müssen. In der Realität sind sie aber um 15,5 Prozent gesunken. Daher könnte ein Anteil von bis zu 4.030 Insolvenzen in der Pipeline stecken und sich 2021 und 2022 materialisieren.

Update 19.05.2021: Adler bekommt Darlehen aus dem WSF

Adler Modemärkte erhält den rettenden Kredit aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Insgesamt kriegt Adler ein Darlehen von 10 Millionen Euro. Erst vor zwei Wochen hatte sich die Modekette über die mangelnde Unterstützung der Regierung beklagt. Adler ist das erste insolvente Unternehmen, das ein Darlehen aus dem WSF bekommt. Mehr dazu lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 18.05.2021: K+S kündigt KfW-Kredit

Der Düngemittel und Salzproduzent K+S hat die im August 2020 mit der staatlichen Förderbank KfW und weiteren Banken vereinbarte Konsortialkreditlinie in Höhe von 350 Millionen Euro gekündigt. Der zusätzliche Kredit sei damals vereinbart worden, um im Zuge der Corona-Pandemie im Bedarfsfall über zusätzliche Finanzmittel zu verfügen, teilte der MDax-Konzern mit.

„Durch den abgeschlossenen Verkauf unseres amerikanischen Salzgeschäft haben wir unsere Verschuldung deutlich reduziert und unseren finanziellen Spielraum wieder erheblich vergrößert“, sagt K+S-Finanzvorstand Thorsten Boeckers. „Den KfW-Kredit haben wir daher nun gekündigt. Wir mussten diesen erfreulicherweise nicht beanspruchen.“

Ende April hatte K+S mitgeteilt, dass der Verkauf des amerikanischen und in der operativen Einheit Americas gebündelten Salzgeschäfts an die Industrieholding Stone Canyon, Mark Demetree und Partner abgeschlossen sei. Der Unternehmenswert beläuft sich auf 3,2 Milliarden US-Dollar und entspricht dem 13,4-fachen des 2020 erzielten Ebitda in Höhe von 239 Millionen US-Dollar. Unter Berücksichtigung von Schulden und Barmitteln beträgt der Verkaufspreis rund 2,6 Milliarden Euro. Der Nettoerlös aus der Transaktion werde vollständig zur Rückzahlung von Verbindlichkeiten eingesetzt, teilte K+S nun weiter mit. Bereits unmittelbar nach dem Closing des Verkaufs hat der Konzern eigenen Angaben zufolge Finanzverbindlichkeiten in Höhe von rund 1 Milliarde Euro getilgt.

Update 07.05.2021: Ceconomy wappnet sich finanziell für Nach-Corona-Zeit

Die Elektronik-Holding Ceconomy („Media Markt“, „Saturn“) hat neue ESG-gebundene syndizierte Kreditfazilitäten in Höhe von etwas mehr als 1 Milliarde Euro mit einem Konsortium von 13 Partnerbanken unterzeichnet. Wie das Unternehmen schreibt, soll der neue Konsortialkredit den bestehenden Konsortialkredit unter Beteiligung der KfW als Back-up-Linie ablösen.

Zur Diversifizierung des Laufzeitenprofils setzt sich der Konsortialkredit aus zwei Tranchen mit einer fünfjährigen bzw. einer dreijährigen Laufzeit zusammen. Die Volumina betragen hierbei 707 Millionen Euro und 353 Millionen Euro. Darüber hinaus beinhalten beide Tranchen zwei Optionen, die Laufzeit um jeweils ein weiteres Jahr zu verlängern. Der neue Konsortialkredit tritt in Kraft sobald der bestehende Konsortialkredit beendet wurde. Der Zeitpunkt der Beendigung liegt dabei im alleinigen Ermessen des Unternehmens, wie Ceconomy schreibt.

Darüber hinaus beinhaltet der neue Vertrag einen Preismechanismus, der an die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen gekoppelt ist. Diese richten sich an vordefinierten Zielwerten in Bezug auf die Reduktion der eigenen CO2-Emissionen, der Anzahl nachhaltiger Produkte im Sortiment sowie des Frauenanteils in Führungspositionen aus. Je besser Ceconomy hierbei abschneidet, desto geringer fällt die Zinskomponente der Kreditfazilität aus; entsprechend höher bei Nicht-Erreichung. Um wie viel sich die Zinsen bewegen, teilte der Elektronikhändler nicht mit.

Update 06.05.2021: Corona sorgt für schlechte Kommunikation

Die Corona-Pandemie stellt Unternehmen und deren Mitarbeiter nach wie vor auf eine harte Probe. Laut einer Studie der Unternehmensberatungs Staufe schaffen es aktuell nur 22 Prozent der Unternehmen, eine Zusammenarbeit auf Vorkrisenniveau zu gewährleisten. Das hat direkten Einfluss auf die zentralen Kennzahlen der Betriebe. So verringerte etwa eine schlechte Zusammenarbeit in 72 Prozent der Unternehmen spürbar die Effizienz.

Vor allem der fehlende informelle Austausch belaste massiv. War der Mangel an zwanglosem Austausch vor Corona für 16 Prozent der Unternehmen ein Problem, so behindert dieser während der Pandemie bei mehr als der Hälfte die gute Zusammenarbeit, schreibt Staufe.

Update 05.05.2021: Tui Cruises plant Debütanleihe

Die Coronakrise hat die Kreuzfahrtbranche schwer getroffen. Nun will Tui Cruises erstmals eine Anleihe begeben. Das Volumen des Bonds soll 300 Millionen Euro groß sein. Das Papier soll fünf Jahre laufen und nach zwei Jahren zurückgezahlt werden können, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der geplante Kupon liege bei 7 Prozent, ist zu hören. Warum Tui Cruises den Zeitpunkt für das Anleihedebüt gut gewählt haben könnte, erfahren Sie im vollständigen Artikel bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 04.05.2021: Adler Modemärkte braucht frisches Geld

Die Adler Modemärkte sehen sich als Opfer der Coronakrise, trotzdem wollen die die verantwortlichen Bundesminister Olaf Scholz (SPD) und Peter Altmaier (CDU) kein Geld aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) an das Modeunternehmen geben. Warum nicht mehr viel Zeit bleibt, erfahren Sie hier.

Update 30.04.2021: Braucht Galeria Karstadt Kaufhof mehr Staatsmittel?

Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) benötigt wohl noch einmal Hilfe vom Staat. Einem Bericht des „Manager Magazin“ zufolge, braucht der Konzern einen Kredit in dreistelliger Millionenhöhe um zu überleben. Galeria-Chef Miguel Müllenbach hatte jüngst der „Bild“-Zeitung gesagt: „Hält der Lockdown an, werden wir weitere finanzielle Mittel benötigen.“ Auf die Frage, ob das Unternehmen pro Monat rund 100 Millionen Euro verbrenne, sagte Müllenbach: „Ich will das nicht kommentieren, aber die Größenordnung ist nicht falsch.“

GKK hatte Anfang des Jahres 460 Millionen Euro aus dem staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) erhalten. Der Konzern leidet massiv darunter, dass die Innenstädte geschlossen sind.

Update 27.04.2021: Europas CFOs sind optimistisch

Über alle europäischen Grenzen hinweg geben sich die Finanzvorstände unerwartet optimistisch, vor allem im Vergleich zu ihren Erwartungen aus dem vergangenen Jahr. Unterm Strich gibt die 13. Ausgabe von Deloittes „European CFO Survey“ Anlass zur Hoffnung, die Corona-Pandemie in Europa zumindest wirtschaftlich bald überwunden zu haben.

Mit Blick auf die nächsten zwölf Monate haben Europas CFOs große Hoffnungen: Rund 77 Prozent der CFOs erwarten, dass die Umsätze ihrer Unternehmen steigen werden, das sind 25 Prozentpunkte mehr als im September; nur elf Prozent befürchten einen Umsatzrückgang. Auch hier ist die Stimmungsverbesserung in allen Ländern und allen befragten Branchen gleichermaßen positiv. Die Erwartungen an die Entwicklung der operativen Margen haben sich ebenfalls verbessert und erreichen den höchsten Stand seit 2015.

Die Daten offenbaren jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen: Wähnen sich beispielsweise mehr als 80 Prozent der „Life Sciences and Health Care“-CFOs bereits in der „Thrive“-Phase, sind es nur 38 Prozent in der Tourismus- und Reisebranche: Hier gibt mehr als die Hälfte der CFOs an, dass sie noch um das Überleben ihres Unternehmens kämpfen. Interessanterweise sind die CFOs im Einzelhandel besonders optimistisch, hier befinden sich bereits 66 Prozent im Thrive-Modus.

Update 27.04.2021: Nachhaltigkeit bewegt den Mittelstand

Nachhaltigkeit ist das große Thema, das den deutschen Mittelstand bewegt – auch die Folgen der aktuellen Corona-Pandemie ändern nichts daran, wie die Commerzbank in ihrer Mittelstandsstudie herausgefunden hat: 82 Prozent der befragten Unternehmen sehen das Thema als maßgeblich für den dauerhaften Erhalt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit an. Bei 90 Prozent der Unternehmen ist es direkt in der Chefetage verankert.

Ungeachtet der hohen Relevanz des Themas verfolgt jedoch nur ein gutes Drittel der Unternehmen bereits eine konkrete Nachhaltigkeitsstrategie, bei einem weiteren Drittel ist sie in Planung. Auf die Frage, warum Unternehmen bei Nachhaltigkeitsmaßnahmen zurückhaltend agieren, nennt in der Befragung etwa die Hälfte die Unübersichtlichkeit von Förderprogrammen und eine generelle Unsicherheit, wenn es um die Kalkulation von Aufwand und Ertrag geht. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen werden von 46% als unsicher angesehen.

Update 26.04.2021: Größere Mittelständler kommen laut DZ-Bank-Umfrage besser durch die Krise als kleinere

Größere Mittelständler sind in der Coronakrise immer weniger auf Sonderkredite wie KfW-Hilfskredite angewiesen. Das zeigt eine repräsentative Sonderumfrage der DZ BANK, in der 1.000 Unternehmen zu ihrer Verfassung in der Corona-Krise befragt wurden. Demnach mussten im Frühjahr 2020 fast ein Viertel (23 Prozent) der knapp 80 befragten Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 50 Millionen und 125 Millionen Euro Umsatz Sonderkredite in Anspruch nehmen. Im Herbst vergangenen Jahres waren es noch 15 Prozent, in diesem Frühjahr nur noch 9 Prozent.

Auch die Nutzung der Kurzarbeit nimmt in dieser Unternehmensgruppe ab. In diesem Frühjahr sind weniger größere mittelständische Unternehmen auf Kurzarbeit angewiesen als im vergangenen Herbst. Aber immer noch jedes dritte Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 50 Millionen und 125 Millionen Euro setzt darauf, um die Krise bewältigen zu können. Im vergangenen Herbst waren es noch 39 Prozent.

Im Vergleich zur letzten Corona-Sonderumfrage der DZ Bank vom Herbst 2020 wollen auch weniger größere Mittelständler Personal abbauen. Hatten das im vergangenen Herbst noch 17 Prozent der befragten Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 50 Millionen und 125 Millionen Euro vor, sank diese Zahl nun auf 8 Prozent. „Dass größere Firmen insgesamt etwas besser durch die Krise kommen, liegt daran, dass sie oft international und diversifiziert aufgestellt sind und sich am Kapitalmarkt refinanzieren können“, sagt Uwe Berghaus, Firmenkundenvorstand der DZ Bank.


Update 22.04.2021: Leasing-Neugeschäft in Coronakrise rückläufig

Die Coronakrise hat sich auch auf das Leasing-Neugeschäft im vergangenen Jahr ausgewirkt. Im Jahresvergleich schätzt der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL), dass die Anschaffungswerte im Mobilien-Leasing (inklusive Mietkauf) gegenüber dem Rekordjahr 2019 um 10 Prozent zurückgegangen ist. Dabei verlief aber das vierte Quartal 2020 mit einem Rückgang von lediglich 4 Prozent laut BDL „deutlich besser als das Vorquartal“, wo ein Einbruch von 21 Prozent zu verzeichnen war.

Den stärksten Rückgang neben dem volatilen Segment der Luft-, Wasser- und Schienenfahrzeuge (-26 %) verzeichnete 2020 mit einem Minus von 18 Prozent das Segment Maschinenleasing. Das Leasing von Nutzfahrzeugen ging im Vergleich zu 2019 um 12 Prozent zurück. Diese Zahlen basieren laut dem Verband auf einer Stichprobenerhebung unter den Mitgliedern des BDL, der mit seinen rund 150 Mitgliedsgesellschaften 85 Prozent des Leasingmarktes repräsentiert. Die endgültigen Marktzahlen für 2020 stünden noch aus, heißt es seitens des Leasingverbandes.

Update 22.04.2021: Fast alle Firmen konnten in 2020 trotz Krise Leasingraten bedienen

Die allermeisten Unternehmen konnten im vergangenen Jahr ihre Leasingraten bezahlen, geht zudem aus einer aktuellen Studie der KfW zur Belastung des Mittelstandes durch die Corona-Maßnahmen hervor. Der ersten bis vierten Corona-Sondererhebung zum KfW-Mittelstandspanel zufolge konnten nur 4 Prozent der befragten Unternehmen während der Lockdown-Phasen im Januar 2021 und im April 2020 ihre Leasingraten nicht bedienen. Im Juni und September 2020 waren es sogar mit 1 bzw. 2 Prozent sogar noch weniger.

Insgesamt konnte die KfW in der Ersterhebung Antworten von 3.400 Unternehmen, in der Zweiterhebung von rund 3.000 Unternehmen, in der Dritterhebung sowie der aktuellen vierten Erhebung von rund 2.800 Unternehmen berücksichtigen.

Update 21.04.2021: Moody's sieht Erholung für europäische Fluggesellschaften bedroht

Die Ratingagentur Moody’s geht in einem aktuellen Report davon aus, dass sich die Situation im europäischen Flugreisesektor aufgrund des erneuten Anstiegs der Coronainfektionen und des bisher nur langsamen Impffortschritts bis Mitte August nicht wesentlich verbessern wird. Geratete Fluggesellschaften würden weiterhin Barmittel in beträchtlicher Größenordnung verbrauchen und bis Ende des zweiten Halbjahres ihre Nettoverschuldung erhöhen, glauben die Ratinganalysten.

„Sofern es keine zeitnahe Erholung der operativen Performance und der freien Cashflows gibt, könnten die Fluggesellschaften wachsendem Druck zur Aufnahme von Kapital und zur Veräußerung von Vermögenswerten ausgesetzt sein, um eine höhere Verschuldung zu vermeiden und ihre Bilanzen zu schützen“, sagt Stanislas Duquesnoy, Senior Vice President bei Moody's und Ko-Autor des Berichts.

Update 20.04.2021: Banken verschärfen Standards für Unternehmenskredite

Laut der EZB sollen Banken ihre Vergabestandards für Kredite für europäische Unternehmen seit Anfang dieses Jahres verschärft haben. Das geht aus einer Umfrage unter rund 140 Bankhäusern hervor. Die Verschärfung fiel aber etwas schwächer aus als zunächst von der EZB erwartet. Grund für die strengeren Kriterien soll weiterhin eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten sein. Auch für das zweite Quartal rechnet die Zentralbank noch mit verschärften Vergabestandards.

Update 20.04.2021: Schutzschirm für Warenkreditversicherungen läuft im Juni aus

Es hatte sich bereits angedeutet, jetzt ist es aber auch offiziell: Der Schutzschirm für Warenkreditversicherungen wird „wie geplant“ am 30. Juni auslaufen. Darauf haben sich der Bund und die Kreditversicherer geeinigt, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am gestrigen Montagabend mitteilte. Eine erneute Verlängerung sei angesichts der aktuellen Markt- und Datenlage nicht notwendig.

Allerdings halten sich die Versicherer eine Hintertür offen. Welche das ist, erfahren Sie hier im vollständigen Artikel bei DerTreasurer.

Update 15.04.21: Was passiert mit der tilgungsfreien Zeit der KfW-Kredite?

Die Coronakrise dauert und dauert, die tilgungsfreien Zeiten der ersten KfW-Kredite dagegen laufen in den kommenden Wochen und Monaten aus. Können krisengeplagte Konzerne auf pragmatische Lösungen hoffen?

Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie bei der DerTreasurer-Schwesterpublikation FINANCE.

Update 09.04.21: Tui will Wandelanleihe platzieren

Nach dem dritten Rettungspaket braucht der Reisekonzern Tui erneut Kapital: Mit einer Wandelanleihe will das Unternehmen bis zu 400 Millionen Euro einsammeln. Die Aktionäre reagieren verschnupft, Tui hofft hingegen auf schnelle Impfungen.

Die vollständige Story samt Analyse können Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE lesen.

Update 07.04.2021: Lufthansa will grünes Licht für mögliche Kapitalerhöhung

Die von der Coronakrise schwer gebeutelte Lufthansa will von ihren Aktionären die Erlaubnis für eine riesige Kapitalerhöhung erhalten. Bei der virtuellen Hauptversammlung am 4. Mai möchte die Fluggesellschaft die Voraussetzungen hierfür schaffen, um in einem Zeitraum von fünf Jahren genehmigtes Kapital im Volumen von nominal 5,5 Milliarden Euro aufnehmen zu können. „Dadurch soll das Unternehmen in die Lage versetzt werden, Finanzierungsgelegenheiten flexibel nutzen zu können, um Eigenkapital am Kapitalmarkt zu beschaffen“, teilte die Kranich-Airline mit.

Wie enorm diese potentiellen 5,5 Milliarden Euro tatsächlich sind, lesen Sie im vollständigen Artikel bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 06.04.2021: Banken rechnen mit deutlich schlechteren Unternehmensratings

Die Coronakrise wird das Kredit-Rating von Unternehmen nach dem Jahresabschluss 2020 deutlich verschlechtern. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage, die der Bundesverband „Die KMU-Berater“ im Januar durchgeführt hat. Demnach erwarten 86 Prozent der 113 Befragten, dass sich die Bonität ihrer Gewerbe-, Unternehmens- und Firmenkunden mit dem Jahresabschluss 2020 verschlechtern wird.

„Die Banken rechnen damit, dass der Jahresabschluss 2020 Verluste aufdeckt, die das Eigenkapital verschlechtern und die künftige Kapitaldienstfähigkeit reduzieren“, erläutert Thomas Schader, Leiter der Fachgruppe Sanierung im Bundesverband „Die KMU-Berater“.

Die Banken verschärfen in diesem Zusammenhang auch ihre Risikopolitik. Auf die Frage, wie die sie auf schlechtere Ratings reagieren würden, antworteten 83,2 Prozent der befragten Kreditinstitute mit höheren Anforderungen an das Reporting, 72,6 Prozent mit Nachbesicherung bestehender Engagements, 67,3 Prozent mit Preiserhöhungen und 55,8 Prozent damit, keine neuen Kredite zu vergeben. Eine Mehrfachauswahl war möglich.

Update 29.03.2021: ifo Exporterwartungen steigen deutlich

Die deutschen Exporteure blicken zuversichtlicher in die Zukunft. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im März von 11,9 Punkten auf 24,9 Punkte gestiegen, teilte das ifo Institut am heutigen Montag mit. Das ist laut der Forschungseinrichtung der höchste Wert seit Januar 2011. Die Exportwirtschaft profitiert demnach von einer starken Konjunktur in Asien und den USA. Auch der Euroraum nehme langsam etwas Fahrt auf. In nahezu allen Industriezweigen konnten die Exporterwartungen zulegen. Lediglich Bekleidungs- und Schuhersteller rechnen dem ifo Institut zufolge mit rückläufigen Umsätzen.

Update 25.3.2021: KfW-Sonderprogramm wird bis Jahresende verlängert

Das KfW-Sonderprogramm, dass Unternehmen bei der Bewältigung der Coronakrise helfen soll, wird bis zum Jahresende verlängert. Bislang war es bis Ende Juni 2021 befristet. Das gaben die Bundesministerien für Wirtschaft und Finanzen gemeinsam mit der KfW in einer Pressemitteilung bekannt. Das Programm war am 23. März 2020 angelaufen und hat in einem Jahr Unternehmensfinanzierungen über 49 Milliarden Euro bereitgestellt. Laut Mitteilung haben davon vor allem kleine und mittelständische Unternehmen profitiert.

Darüber hinaus werden die Kreditobergrenzen ab dem 1. April 2021 angehoben. Beim KfW-Schnellkredit betragen die Obergrenzen künftig bei Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten 1,8 Millionen Euro, statt wie bislang 800.000 Euro. Für Unternehmen mit über zehn bis 50 Beschäftigten sind nun statt 500.000 Euro Kreditbeträge über 1,125 Millionen Euro möglich. Bei Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten steigt der Betrag von 300.000 Euro auf 675.000 Euro. Die Obergrenzen von 25 Prozent des Jahresumsatzes 2019 bleibt weiter in Kraft. Auch in anderen KfW-Programmen wurden Obergrenzen angehoben.

Update 24.03.2021: Eventim verlängert Covenant-Aussetzung

Der von der Coronakrise stark getroffene Ticketvermittler Eventim hat sich finanzierungsseitig erneut etwas Luft verschafft: Wie aus dem Geschäftsbericht 2020 hervorgeht, konnte das Unternehmen die Aussetzung der Covenants im Konsortialkredit verlängern. Das Management hatte im Juni 2020 eine Aussetzung des Verschuldungs-Covenants für zwölf Monate verhandelt. Die entsprechenden Kreditklauseln seien nun bis März 2022 ausgesetzt, dem hätten die kreditgebenden Banken zugestimmt.

Eventims Umsatz ist im Jahr 2020 von 1,4 Milliarden Euro in 2019 auf 256 Millionen Euro gesunken. 2020 lag der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei 62 Millionen Euro, 2019 hatte das Unternehmen noch 230 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet.

Update 22.03.2021: Georgsmarienhütte erhält Staatshilfe

Die Bundesregierung stützt offenbar den niedersächsischen Stahlhersteller Georgsmarienhütte (GMH) in der Coronakrise mit einer stillen Beteiligung in Höhe von 58 Millionen Euro. Die Hilfe erfolge durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), wie das Bundeswirtschaftsministerium am Samstag auf Anfrage des „Manager-Magazins“ bestätigte. Zuvor hatten die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) und die „Wirtschaftswoche“ berichtet.

„Hier geht es um Hilfe zur Selbsthilfe“, wurde GMH-Chef Thomas Löhr von der „NOZ“ am Freitag zitiert. „Mit den Stabilisierungshilfen werden die coronabedingten Verluste im Eigenkapital weitgehend ausgeglichen und die zukünftige Finanzierung der Gruppe über die Kreditmärkte sichergestellt.“ Auf der WSF-Liste steht nun auch die Münchener Anlagenbauer Orcan Energy, der ein Darlehen von rund 4,5 Millionen Euro erhält. Mehr Hintergründe finden Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 18.03.2021: Coface: Knapp 4.000 Insolvenzen in Deutschland aufgeschoben

Eine Modellrechnung von Coface zeigt, dass die Staatshilfen im vergangenen Jahr in Deutschland bis zu 3.950 Insolvenzen erst einmal verhindert haben. Diese sind laut Coface zum Beispiel durch die temporäre Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, aber eher nur verschoben als aufgehoben.

Es stehe „ein erheblicher Anstieg der Insolvenzen im Raum“, sagt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg. Wann dieser Anstieg in welcher Branche tatsächlich eintrifft, ist aber noch ungewiss, da staatliche Maßnahmen wie beispielsweise Subventionen für einzelne Branchen in das Jahr 2021 hineinreichen und die aktuellen Auszahlungsregelungen zur Kurzarbeit noch bis Ende 2021 gelten.

Update 18.03.2021: Jedes fünfte Unternehmen bangt laut ifo Institut um Existenz

Bislang ist die große Pleitewelle in Deutschland noch ausgeblieben, aber fast jedes fünfte Unternehmen fühlt sich in der Coronakrise in seiner Existenz bedroht. Laut der neuesten Konjunkturumfrage des ifo Instituts waren es im Februar 18,7 Prozent, nach 17,6 Prozent im November 2020 und 21,8 Prozent im Mai 2020.

„Besonders gefährdet unter den großen Wirtschaftszweigen fühlte sich im Februar der Einzelhandel mit 34,5 Prozent der Firmen, vor den Dienstleistern mit 26,3 Prozent“, sagt der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Relativ selten sieht sich der Großhandel mit 12,8 Prozent der Unternehmen, die Industrie mit 7,5 Prozent und der Bau mit 3,6 Prozent in seiner Existenz bedroht.

Update 16.03.2021: Schuldenlast deutscher Unternehmen wächst in Pandemie

Die Schuldenlast deutscher Unternehmen ist in der Coronakrise stark gewachsen. Das zeigt eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) von mehr als 400 Firmen aus 30 Branchen. Deren Verschuldung ist demnach allein bis zum Sommer 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 1,5 Billionen Euro gestiegen. Gründe hierfür seien staatliche Hilfsfinanzierungen und Kredite in vielen notleidenden Branchen sowie die in der Krise gestiegene Aufnahme von Bankkrediten, zitiert das Handelsblatt aus der Analyse.

Die BCG-Analyse zeigt auch, dass sich bei vielen Unternehmen wichtige Kennzahlen wie Gewinn und Eigenkapitalquote verschlechtern. Das gelte vor allem für die typischen von der Pandemie betroffenen Branchen wie Handel und Touristik, aber auch für den Automotive-Bereich, heißt es dort weiter.

Update 15.03.2021: Takko sichert sich Überbrückungskredit

Der kriselnde Mode-Discounter Takko erhält einen 54 Millionen Euro schweren Überbrückungskredit. Das Geld kommt von Banken, Investoren und dem Eigentümer Apax Partners. Wer wie viel Geld beigesteuert hat und ob es auch Eigenkapitalkomponenten gegeben hat, hat Takko nicht bekanntgegeben.

„Wir freuen uns, dass wir so schnell eine Lösung gefunden haben. Der Kredit ermöglicht es uns, kurzfristig unsere operativen Kosten zu decken und den Fortbestand unseren kerngesunden Unternehmens zu sichern“, so Karl-Heinz Holland, Interims-CEO von Takko Fashion. „Dank unseres nachhaltig erfolgreichen Geschäftsmodells sind wir zuversichtlich, die Gelder schnell zurückzahlen zu können.“

Update 15.03.2021: BIP schrumpft um 250 Milliarden Euro

Seit einem Jahr beherrscht die Coronakrise das Leben und Arbeiten in Deutschland. Die zeitweisen Lockdowns hatten auch erhebliche Folgen für die deutsche Wirtschaft. Die Kosten belaufen sich laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) inzwischen auf 250 Milliarden Euro. Allein das erste Quartal 2021 kostet die deutsche Wirtschaft demnach wahrscheinlich rund 50 Milliarden Euro. Grundlage für die Rechnung ist die Modellierung des Konjunkturverlaufs in einer Welt ohne Corona und der Vergleich mit der tatsächlichen Entwicklung.

Update 13.03.2021: Ein Jahr Corona-Ticker bei DerTreasurer

Am heutigen Samstag jährt sich unser Corona-Ticker. Seit Start des ersten Lockdowns berichten wir für Sie an dieser Stelle. Treasury im Home Office, KfW-Hilfskredite, Warenkreditversicherungen, Anleiheprogramm der EZB, Unternehmensmeldungen im Zusammenhang mit der Pandemie - mit uns bleiben Sie am Ball.

Ihre DerTreasurer-Redaktion

Update 11.03.2021: EZB will Anleiheprogramm forcieren

Um auf den Renditeanstieg im Anleihemarkt zu reagieren, will die EZB das Tempo ihrer Anleihekäufe im zweiten Quartal deutlich erhöhen. „Basierend auf einer gemeinsamen Bewertung der Finanzierungsbedingungen und der Inflationsaussichten erwartet der EZB-Rat, dass die Käufe im Rahmen des PEPP-Programms im nächsten Quartal deutlich schneller als in den ersten Monaten dieses Jahres getätigt werden“, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit.

Der Markt reagierte schnell darauf. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen fiel von minus 0,325 Prozent auf minus 0,356 Prozent. Der Dax stieg auf ein Rekordhoch.

Update 11.03.2021: Mittelstand mit ambivalentem Verhältnis zur Digitalisierung

Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr einen Schub bei der Digitalisierung im deutschen Mittelstand ausgelöst. Bis Januar 2021 hat jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen seine Digitalisierung ausgeweitet (33 Prozent), wie der aktuelle KfW-Digitalsilierungsbericht zeigt. Digitalisierungsmaßnahmen waren demnach ein wichtiges Hilfsmittel, die negativen Auswirkungen der Coronakrise zu bewältigen.

Dagegen sei davon auszugehen, dass langfristige und strategisch bedeutsame Vorhaben aufgrund der angespannten finanziellen Lage häufiger zurückgestellt wurden. Und: Ebenfalls ein Drittel (33 Prozent) der Mittelständler hierzulande hat 2020 unverändert keine Digitalisierungsmaßnahmen durchgeführt. Auch das zeige, dass die Digitalisierung während der Corona-Pandemie kein Selbstläufer ist, so die KfW.

Update 10.03.2021: Bondholder wollen Takko retten

Positive Nachrichten für den hochverschuldeten Mode-Discounter Takko: Nachdem die Landesbürgschaft von Nordrhein-Westfalen geplatzt ist, wollen nun offenbar die Bondgläubiger das Liquiditätsloch in der Kasse von Takko stopfen. Die Anleiheinhaber könnten dem Unternehmen einen Brückenkredit zur Verfügung stellen. Dafür verlangen sie allerdings eine hohe Verzinsung. Wie die Konditionen genau aussehen und warum Takko dennoch geneigt sein dürfte, auf das Angebot einzugehen, erfahren Sie im vollständigen Artikel bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 05.03.2021: AFME warnt vor immenser Eigenkapitallücke

Die Association for Financial Markets in Europe befürchtet, dass eine riesige Eigenkapitallücke die Erholung der Wirtschaft nach der Coronakrise gefährden könnte. Die Lobbyorganisation für Unternehmen aus der Finanzbranche ist dieser Fragestellung gemeinsam mit PwC in einer Studie nachgegangen. AFME-Chef Adam Farkas hat zu den Ergebnissen der Studie mit unserer Schwesterpublikation FINANCE gesprochen. Wo liegen die Gefahren und wie könnte ein europäischer Markt für Hybridkapital das Schlimmste noch verhindern? Die Antworten finden Sie hier.

Update 01.03.2021: Bund schaltet großvolumige Hilfen frei

Ab sofort können auch Unternehmen mit einem hohen Finanzbedarf, also Beträgen von über 2 Millionen Euro, Wirtschaftshilfen im Rahmen der November- und Dezemberhilfe beantragen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit. Unternehmen können demnach wählen, auf welchen Beihilferahmen sie ihren Antrag stützen, um die bestehenden Förderspielräume bestmöglich für ihre jeweilige unternehmerische Situation zu nutzen.

Anträge für die erweiterte November- und Dezemberhilfe können ab sofort über die bundesweit einheitliche Plattform (www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de) erfolgen. Die Auszahlung der erweiterten November- und Dezemberhilfe erfolge im regulären Verfahren durch die zuständigen Stellen der Länder.

Mit der November- und Dezemberhilfe können Unternehmen Zuschüsse in Höhe von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahreszeitraum erhalten. Nach einer Änderung des EU-Beihilferahmens dürften Unternehmen jetzt wählen, auf welches Beihilferegime sie ihren Antrag stützen, heißt es seitens des BMWi. So ermöglicht beispielsweise die neue beihilferechtliche Schadensausgleichsregelung den Unternehmen, nicht nur Verluste geltend zu machen, sondern auch entgangene Gewinne zu berücksichtigen. Eine betragsmäßige Begrenzung gibt es nicht.

Bei der November- und Dezemberhilfe sind rund 7,2 Milliarden Euro an die betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer ausgezahlt worden. Der Bund hat bei der November- und Dezemberhilfe über 93 Prozent der Abschlagszahlungen geleistet, die regulären Auszahlungen sind nun seit einigen Wochen Sache der Länder.

Update 01.03.2021: KfW-Hilfskredite – eine kritische Bilanz nach knapp einem Jahr

Vor einem Jahr hat die Corona-Pandemie ihre ersten Schockwellen ausgesandt. Um die Folgen für die Unternehmen, die dadurch in eine Liquiditätsklemme geraten sind, abzufedern, hat die KfW vier unterschiedliche Programme aufgesetzt: den Unternehmer-, den Gründer-, den Schnellkredit und eine Direktbeteiligung an Konsortialfinanzierungen. Bald jähren sich die KfW-Hilfskredite zum ersten Mal. Damit ist es an der Zeit für eine kritische Bilanz.

Update 01.03.2021: Sixt löst KfW-Kredit ab

Der Mobilitätsdienstleister Sixt hat mit einem Bankenkonsortium einen langfristigen Konsortialkredit in Höhe von 750 Millionen Euro vereinbart. Die neue revolvierende Kreditlinie ersetzt vollständig den Anfang Mai 2020 abgeschlossenen, bislang ungenutzten Konsortialkredit unter Beteiligung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dessen Kreditrahmen war nach der erfolgreichen Anleiheemission im Dezember 2020 sowie weiteren Reduzierungen bereits im Vorfeld deutlich verringert worden.

Die Laufzeit der neuen revolvierenden Kreditlinie beträgt drei Jahre und kann zweimal um je ein Jahr verlängert werden, so dass die Höchstlaufzeit fünf Jahre umfasst. Sixt kann den den Kredit in verschiedenen Währungen in Anspruch nehmen. Lead Arranger und Bookrunner der Kreditlinie sind Commerzbank, DZ BANK und Unicredit Bank. Weitere Lead Arranger und Kreditgeber sind die Crédit Agricole, Deutsche Bank und die SEB Deutschland.

Update 25.02.2021: Maschinenbauer setzen laut Commerzbank besonders auf Hilfe der KfW

Die Coronakrise trifft auch den Maschinen- und Anlagenbau. Um sich die Liquidität zu sichern, setzen viele der Unternehmen der Commerzbank zufolge auf KfW-Kredite. Noch halten sich Insolvenzen in Grenzen, doch das laufende Jahr dürfte schwierig werden. Lesen Sie den vollständigen Artikel hier.

Update 17.02.2021: Bundeswirtschaftsminister Altmaier kündigt Hilfe für große Konzerne an

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier kündigt nach dem Spitzengespräch mit mehr als 40 Verbänden weitere Hilfen für Unternehmen in der Coronakrise an. Es werde einen Härtefallfonds geben, sagte der CDU-Politiker. Die Einzelheiten hierfür sollen in den nächsten Tagen mit dem Bundesfinanzministerium ausgearbeitet werden. Ziel sei es, Unternehmen zu helfen, die bislang durch das Raster fielen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, dass der Fonds ein Volumen von etwa 2 Milliarden Euro haben soll. Der Bund werde 1,5 Milliarden Euro beisteuern. Die Länder sollten den Fonds dann noch mit eigenen Beträgen aufstocken. Dazu gebe es mit ihnen Gespräche.

Außerdem sollen auch Unternehmen mit Jahreserlösen von über 750 Millionen Euro Zugang zu den Überbrückungshilfen III bekommen, also Zuschüsse zu ihren Fixkosten im ersten Halbjahr 2021 erhalten. Davon dürften weniger als 100 Unternehmen profitieren, hieß es in Regierungskreisen. Bisher waren große Konzerne von diesen Hilfen ausgeschlossen, konnten aber andere Programme der Regierung nutzen, wie beispielsweise den Wirtschaftsstabilisierungsfonds.

Update 15.02.2021: ING spürt Corona im Firmenkundengeschäft

Vor kurzem hat die ING ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 vermeldet. Der Gewinn lag in Deutschland bei rund 1 Milliarde Euro. Die erfolgsverwöhnte Bank bekam dabei auch die Corona-Folgen zu spüren, denn der Wert liegt unter dem Vorjahr 2019 mit 1,35 Milliarden Euro. Wachstum verzeichnete die Bank bei Hausbankkunden und bei allen Produkten im Geschäftsfeld Retail Banking, insbesondere im Wertpapiergeschäft.

Im Firmenkundengeschäft, bei ING Wholesale Banking genannt, ging das Kreditvolumen allerdings von 35 Milliarden Euro auf 31,5 Milliarden Euro zurück. Das lag vor allem daran, das internationales Geschäft, das über die deutsche Bilanz verbucht wurde, rückläufig war. Die offenen Kreditzusagen an Unternehmen legten 2020 allerdings um 1,7 Milliarden Euro auf knapp 13 Mrd. Euro zu (2019: 11,3 Milliarden Euro). Diese entfielen fast ausschließlich auf große deutsche Unternehmen. Die Bank will hierzulande klar engagiert bleiben.

Allerdings war die ING auch von der Wirecard-Pleite betroffen, was sich im Gewinn vor Steuern zeigt. Dieser bei nur noch 151 Millionen Euro (2019: 431 Millionen Euro). Eine guter Teil des Rückgangs liegt an Abschreibungen auf Kredite für den skandalumwitterten Münchener Zahlungsanbieter. Einen ausführlichen Beitrag finden Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 12.02.2021: Bundesrat stimmt Fristverlängerung für Insolvenzanträge zu

Der Bundesrat hat am heutigen Freitag einer weiteren Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 30. April 2021 zugestimmt. Sie gilt für solche Unternehmen, die Leistungen aus den staatlichen Hilfsprogrammen erwarten können, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise abzumildern. Voraussetzung ist aber, dass die Anträge zwischen dem 1. November 2020 und dem 28. Februar 2021 gestellt werden.

Ebenfalls verlängert wurde der Anfechtungsschutz für pandemiebedingte Stundungen: Die bis Ende März 2022 geleisteten Zahlungen auf Forderungen aufgrund von Stundungen, die bis Ende Februar 2021 gewährt worden sind, gelten damit als nicht gläubigerbenachteiligend. Voraussetzung ist aber, dass gegenüber dem Schuldner ein Insolvenzverfahren zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Regelung noch nicht eröffnet worden ist.

Update 11.02.2021: So reagiert Coface auf die Coronakrise

Der Kreditversicherer Coface rechnet für 2021 nicht mit einer Insolvenzwelle. Warum das so ist und wie sich der Kreditversicherer auf das Auslaufen des Schutzschirms für Warenkreditversicherungen vorbereitet, erklärt Jochen Böhm, Regional Risk Underwriting Director bei Coface, im Interview mit DerTreasurer.

Update 10.02.2021: Tui verliert weniger Geld

Die Coronakrise beutelt den staatlich gestützten Reisekonzern Tui immer noch stark. Auch für das  Schlussquartal 2020 musste der Konzern hohe Verluste ausweisen, aber die Sparanstrengungen wirken: Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres (Oktober bis Dezember 2020) konnten die monatlichen Mittelabflüsse Unternehmensangaben zufolge auf durchschnittlich rund 300 Millionen Euro gesenkt werden. Zuvor hatte der Touristikkonzern nach eigenen Angaben mit monatlich 400 bis 450 Millionen Euro Minus gerechnet. „Mit strikter Kostendisziplin und der mit Hochdruck vorangetriebenen Neuausrichtung des Konzerns ist es gelungen, den Verlust im abgelaufenen Quartal zu reduzieren“, sagt Tui-Chef Fritz Joussen. Das bereinigte EBIT auf Basis konstanter Wechselkurse konnte somit auf -698,6 Millionen Euro begrenzt werden.

Im laufenden ersten Quartal 2021 will Tui die Verluste auf 250 bis 300 Millionen Euro pro Monat weiter senken. Hierfür setzt Tui-Chef Joussen den Rotstift unter anderem in der Verwaltung des Konzerns an. Darüber hinaus will der Konzern Finanzierungen optimieren und das Liquiditätsmanagement verbessern.

Das Ende Januar umgesetzte dritte Corona-Hilfspaket für Tui mit einem Volumen von insgesamt 1,8 Milliarden Euro inklusive einer Bezugsrechtskapitalerhöhung über rund 500 Millionen Euro soll nun „die weitere Liquidität bis zur geplanten Rückkehr des Geschäfts“ sichern, heißt es seitens von Tui. Im Frühjahr 2020 hatte der Reisekonzern als erster deutscher Großkonzern staatliche Hilfe in Anspruch genommen. Insgesamt drei Hilfspakete umfassen mittlerweile 4,8 Milliarden Euro.

Update 09.02.2021: Stärkster Exporteinbruch seit Finanzkrise

Die deutschen Warenausfuhren brachen laut dem Statistischen Bundesamt im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um 9,3 Prozent auf 1.204,7 Milliarden Euro ein. Die Importe fielen demnach um 7,1 Prozent niedriger aus als 2019. Insgesamt wurden Waren im Wert von 1.025,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert.

Die Rückgänge bei den Exporten und bei den Importen waren „die höchsten Rückgänge eines Jahres im Vorjahresvergleich seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009“, teilte das Statistische Bundesamt weiter mit. Damals seien die Exporte um 18,4 Prozent und die Importe um 17,5 Prozent gegenüber 2008 zurückgegangen.

Der Exportrückgang geht vor allem auf den Beginn der Corona-Pandemie zurück: Im März 2020 hatten Grenzschließungen, gestörte Logistik und unterbrochene Lieferketten das Exportgeschäft stark eingeschränkt. Zwar stiegen danach die Ausfuhren acht Monate in Folge, doch es reichte nicht, um den Einbruch zu Beginn der Coronakrise wieder auszugleichen.

Update 09.02.2021: 15 Konzerne in NRW wollen Mitarbeiter selbst impfen

15 große Unternehmen wollen die Impfungen gegen das Coronavirus unterstützen, sobald es ausreichend Impfstoff für die breite Bevölkerung gibt. Das ergab eine Umfrage der Zeitung „Rheinische Post“ in Nordrhein-Westfalen. Laut der Umfrage möchten die Konzerne Bayer, Deutsche Telekom, Deutsche Post, Eon, Ergo, Evonik, Gea, Henkel, Lanxess, LEG Immobilien, RWE, Targobank, ThyssenKrupp, Uniper und Vodafone Deutschland ihre Mitarbeiter auf freiwilliger Basis impfen.

Update 05.02.2021: Lufthansa zahlt KfW-Kredit zurück

Die Deutsche Lufthansa hat zum dritten Mal seit der Zusage des staatlichen Hilfspakets im vergangenen Sommer den Kapitalmarkt angezapft und eine Anleihe über insgesamt 1,6 Milliarden Euro platziert. Die Anleihe teilt sich in zwei Tranchen auf: Die vierjährige Tranche hat ein Volumen von 750 Millionen Euro und wird mit 2,875 Prozent pro Jahr verzinst. Die siebenjährige Tranche über 850 Millionen Euro hat einen Kupon von 3,75 Prozent pro Jahr.

Damit sind nun laut Unternehmensangaben alle 2021 fälligen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von rund 2,6 Milliarden Euro langfristig refinanziert. Zudem tilgt die Lufthansa den KfW-Kredit vertragsgemäß mit den zusätzlichen Mitteln vorzeitig. Die Fluggesellschaft kann mit der Rückzahlung des KfW-Kredits eigenen Angaben zufolge dann wieder frei über die zur Besicherung des Kredits verpfändeten Flugzeuge verfügen.

„Die heute erfolgreich platzierte Anleihe ermöglicht uns die Rückzahlung des gesamten KfW-Darlehens“, sagt Remco Steenbergen, der seit Jahresbeginn Finanzvorstand bei der Lufthansa ist. Es ist die erste große Transaktion, die der gebürtige Niederländer für den Luftfahrtkonzern durchgeführt hat. „Die Refinanzierung senkt sogar unsere Finanzierungskosten. Trotz der Rückzahlung ist es jedoch wahrscheinlich, dass wir weitere Elemente des Stabilisierungspakets in Anspruch nehmen werden, die derzeit ungenutzt sind. In welchem Umfang wir dies tun werden, hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.“

Bereits im vergangenen November hatte die Lufthansa mit der Emission einer Wandelanleihe ein sehr gutes Timing bewiesen. Warum auch diese aktuelle Bond-Transaktion aus mehreren Gründen ein Erfolg für die gebeutelte Airline ist, erfahren Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 05.02.2021: VfB Stuttgart bekommt KfW-Kredit

Der VfB Stuttgart bekommt in der Coronakrise staatliche Hilfe. Der Fußballclub hat im Frühjahr vergangenen Jahres über seine Hausbanken einen Kreditantrag bei der staatlichen Förderbank KfW eingereicht. Dieser sei nun „positiv beschieden“ worden, teilten die Schwaben mit. Der VfB könnte damit ab sofort auf eine Kreditsumme von bis zu 25 Millionen Euro zurückgreifen. Pandemiebedingt hatte der VfB Stuttgart bereits im vergangenen Jahr über 30 Millionen Euro an Einnahmen verloren.

Der Kredit läuft fünf Jahre und ist an einige Bedingungen geknüpft: So verpflichtet sich der VfB eigenen Angaben zufolge bei Inanspruchnahme, die Gehälter im Lizenzspielerkader, im Profifußballbereich sowie im Management und in der Verwaltung in Höhe der abgerufenen Mittel über die Kreditlaufzeit hinweg zu reduzieren. Zudem muss der Fußballclub während der Laufzeit des KfW-Kredits kontinuierlich und transparent der Finanzberichterstattung nachkommen.

Update 04.02.2021: Firmen erwarten bis Mitte September Einschränkungen des öffentlichen Lebens

Die deutschen Unternehmen rechnen noch mit monatelangen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und ihrer eigenen Geschäfte. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage des ifo Instituts hervor. Demnach erwarten die Firmen noch über sieben Monate lang Einschränkungen. Mit einer Normalisierung ihrer eigenen Geschäfte rechnen sie erst in mehr als zehn Monaten. Beide Zahlen liegen demnach nur wenig niedriger als im Dezember. Die anlaufenden Impfungen hätten sich bislang noch nicht entscheidend ausgewirkt“, sagt der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.

Update 02.02.2021: KfW-Fördermittel erreichen durch Corona „historischen Höchstwert“

Das Fördergeschäft der KfW hat im Jahr 2020 ein Volumen von 135,3 Milliarden Euro erreicht. Es liegt damit um satte 75 Prozent über dem Vorjahr und auf einem „historischen Höchstwert“. Wesentliche Treiber des starken Wachstums seien die Maßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie im In- und Ausland gewesen, vermeldete die Staatsbank heute. Diese erreichten eine Volumen von 50,9 Milliarden Euro – nach Abzug von Storni und Verzichten auf Zusagen in Höhe von 10,8 Milliarden Euro.

Allein in Deutschland habe die KfW im vergangenen Jahr rund eine Million an Krediten, Zuschüssen und anderen Finanzierungen in Höhe von 106,4 Milliarden Euro zugesagt, berichtete Günther Bräunig. „Dem Corona-Jahr 2020 folgt das Corona-Jahr 2021 – nur unter anderen Vorzeichen“, fügte der KfW-Vorstandschef hinzu. „Die angelaufenen Impfungen stimmen zuversichtlich, dennoch wird uns die Corona-Pandemie auch im neuen Jahr sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand weiter beschäftigen.“ Besonders die Schnellkredite für Kleinstunternehmen seien derzeit gefragt. Größere Wertberichtigungen sieht Bräunig im Kreditportfolio derzeit nicht, da keine Insolvenzwelle zu erkennen sei. Allerdings war KfW Ipex, die Exportfinanzierungstochter der Staatsbank, von der Wirecard-Pleite betroffen und musste Millionen abschreiben.

Update 29.01.2021: Gegenmaßnahmen bremsen Corona-Pleitewelle

Eine Corona-Pleitewelle ist derzeit in Deutschland noch nicht in Sicht, vermeldet das ifo Institut. Sie sei durch die Aussetzung der Pflicht zur Anmeldung einer Insolvenz und die Liquiditätshilfen des Bundes sowie der Länder verhindert worden. Das geht aus neuesten Schätzungen des ifo Instituts hervor. Diese beruhen auf historischen Zusammenhängen zwischen Konjunktur, Unternehmensgewinnen und Insolvenzgeschehen.

Update 28.01.2021: Staatshilfe für Galeria Karstadt Kaufhof

Die Bundesregierung will den Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) mit einem Darlehen über bis zu 460 Millionen Euro stützen. Das Geld soll aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds kommen, aus dem auch die milliardenschweren Rettungspakete für die Lufthansa und den Reisekonzern Tui gewährt wurden. Mit diesen sogenannten Nachrangdarlehen, das an strenge Auflagen geknüpft ist, soll die schwierige Lage von Galeria Karstadt Kaufhof überbrückt und Arbeitsplätze gesichert werden.

Erst im vergangenen Herbst hatte der Warenhauskonzern das Schutzschirmverfahren verlassen. Die Gläubiger hatten zuvor den Insolvenzplänen zugestimmt und damit auf Forderungen in Höhe von mehr als 2 Milliarden Euro verzichtet. Insgesamt wurden fast 50 Filialen geschlossen und 4000 Stellen abgebaut.

Die News zur Staatshilfe kommt zu einem pikanten Zeitpunkt: Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge ermittelt die Essener Staatsanwaltschaft „gegen Personen aus der Geschäftsführung von Galeria Karstadt Kaufhof wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung“. Das habe die Behörde dem Blatt auf Anfrage bestätigt. Die Ermittler gehen dem Vorwurf nach, wonach GKK bereits im Januar 2020 und nicht erst im März 2020 zahlungsunfähig gewesen sein soll. Der Warenhauskonzern hatte Wochen später, Anfang April, einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt.

Laut dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ erwägt Galeria Karstadt Kaufhof indes rechtliche Schritte gegen die „Süddeutsche“. Am Vorwurf der Insolvenzverschleppung sei nichts dran, bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft handle es sich um Vorermittlungen, heiße es aus dem GKK-Umfeld.

26.01.2021: 175.000 Unternehmen von der Insolvenz bedroht?

Der Corona-bedingt lange zweite Lockdown stellt die Wirtschaft weiter vor immense Herausforderungen: Nach einer neuen Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) sehen sich zehntausende Unternehmen in Deutschland vor der Insolvenz. Laut DIHK gaben fünf Prozent der befragten Betriebe an, dass sie von der Pleite bedroht seien. Auf die gesamte Wirtschaft hochgerechnet wären das etwa 175.000 Unternehmen. Vor allem kreative und künstlerische Betriebe, Reisebüros, Taxibetriebe und die Gastronomie sind von der Insolvenz bedroht. Überdurchschnittlich schlechte Werte gibt es auch bei Messe- und Kongressveranstaltern, die ihren Geschäften seit Monaten nur eingeschränkt nachgehen können.

Auch die Finanzierungssorgen bleiben offenbar groß: Laut DIHK verschlechtert sich vor allem die Finanzlage von bisher noch wirtschaftlich gesunden Unternehmen. Mehr als ein Viertel der Unternehmen berichte von einem Rückgang des Eigenkapitals, jeder fünfte Betrieb habe mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen, so die Studie. Im Vergleich zum Herbst 2020 habe sich die Finanzlage der Firmen damit nicht verbessert.

Finanzierungssorgen fielen gerade bei Industriebetrieben stark ins Gewicht, weil diese ihre kapitalintensiven Maschinen und Produkte oft vorfinanzieren müssten. Die Wirtschaftshilfen scheinen Experten zufolge nicht die erhoffte Wirkung zu zeigen. Die Stimmen mehren sich, dass die versprochenen Mittel nur schwer abrufbar und ohnehin nicht ausreichend seien, um den langen Corona-Winter zu überstehen.

Update 26.01.2021: Insolvenzen gingen 2020 in DACH-Region zurück, unterschiedliches Bild bei Neugründungen

Bisnode D&B hat eine DACH-Studie veröffentlicht, die Insolvenzen und Neugründungen im Coronajahr 2020 auswertet. Demnach ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Pandemiejahr  in Deutschland (10.705 Unternehmensinsolvenzen), Österreich (2.843 Insolvenzen) und der Schweiz (5.715 Insolvenzen) gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Allerdings fiel der Rückgang in den drei Ländern recht unterschiedlich aus. In Österreich war das Minus mit 40 Prozent deutlich stärker als in Deutschland mit 8 Prozent und in der Schweiz mit 19 Prozent.

In allen drei Ländern haben staatliche Hilfsmaßnahmen Insolvenzen verhindert. „Wir rechnen damit, dass dadurch viele sogenannte Zombie-Unternehmen, die unter normalen Bedingungen in den Konkurs geschlittert wären, geschaffen wurden“, sagt Frank Wenz, Area Director Data DACH bei Bisnode.

Anders sieht es bei der Entwicklung der Neugründungen aus. Während in Deutschland und der Schweiz die Zahl der neugegründeten Firmen gegenüber 2019 leicht gestiegen ist, wurde der Gründergeist durch die Pandemie in Österreich gebremst. Dort war ein Rückgang um 15 Prozent festzustellen.

22.02.2021: Unternehmen müssen Steuern nicht im Voraus zahlen

Bund und Länder haben sich auf die Neuauflage einer steuerlichen Erleichterung für jene Unternehmen verständigt, die von den Eindämmungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wirtschaftlich unmittelbar und nicht unerheblich negativ betroffen sind. Umsatzsteuerpflichtige Unternehmen können ab sofort bei ihrem Finanzamt einen Antrag auf Befreiung von der Pflicht zur Zahlung der Sondervorauszahlung auf die Umsatzsteuer für das Jahr 2021 stellen.

Wie schon im vergangenen Jahr werden die Sondervorauszahlungen damit „auf null gestellt“; bereits gezahlte Beträge werden von den Finanzämtern in voller Höhe erstattet, erläuterte Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange heute in Potsdam. Die Finanzämter sollen entsprechend begründete Anträge positiv bescheiden. Die Regelung tritt ab sofort in Kraft und gilt für Unternehmen mit Dauerfristverlängerung bei einer Antragstellung bis zum 31. März 2021.

20.01.2021: Längerer Lockdown lässt Wirtschaft stagnieren

Durch die Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar dürfte die Wirtschaft im ersten Vierteljahr stagnieren. Das geht aus neuesten Schätzungen des Ifo-Instituts hervor. Für das zweite Quartal rechnet das Institut mit einem Aufholeffekt und einem damit einhergehenden Plus von etwa 3 Prozent. Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln geht davon aus, dass der härtere Lockdown bis zu 10 Milliarden Euro pro Woche kosten könnte.

Sicher ist dem Ifo-Institut zufolge, dass die Wertschöpfung bei den Dienstleistern, die unmittelbar von Schließungen betroffen sind, in einem ähnlichen Umfang zurückgehen werde wie im Frühjahr 2020. Deutlich anders ist laut Ifo-Institut aber die Lage in der Industrie und bei den industrienahen Dienstleistern, wo der Lockdown bislang keine Auswirkungen zu haben scheint.

18.01.2021: Corona-Hilfen könnten angehoben werden

Die Regeln für die Corona-Hilfen sollen offenbar noch einmal überarbeitet werden. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ plant Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) eine Erhöhung der Leistungen für zahlreiche Unternehmen. Zuletzt war Kritik an der Unübersichtlichkeit der Hilfen aufgekommen (siehe Meldung vom 12. Januar 2021).

Laut „Spiegel“ soll für begünstigte Betriebe künftig nur ein Kriterium für die sogenannte „Überbrückungshilfen III“ gelten: Sie müssen Corona-bedingt einen Umsatzrückgang in dem jeweiligen Monat von 30 Prozent erlitten haben. Die Regel solle rückwirkend ab vergangenem November bis zum Juni dieses Jahres wirksam sein. Bei Unternehmen, die die Bedingungen für November- und Dezemberhilfen erfüllen, soll in diesen beiden Monaten auch weiterhin jenes Hilfsprogramm angewendet werden.

Die Leistungen aus der „Überbrückungshilfe III“, mit der die Regierung den Unternehmen vor allem bei den Fixkosten unter die Arme greifen will, sollen laut Bericht deutlich angehoben werden. Firmen, die unmittelbar von Schließungen betroffen seien, sollen bis zu 1,5 Millionen Euro vom Bund bekommen (derzeit maximal 500.000 Euro), alle anderen bis  zu 1 Million Euro (derzeit maximal 200.000 Euro). Auch größere Unternehmen sollen sich nun für Hilfsgelder qualifizieren können. Statt derzeit 500 Millionen Euro Umsatz soll künftig 750 Millionen Euro Umsatz als Obergrenze festgeschrieben werden. Man wolle sich nun mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz über die Änderungen austauschen.

15.01.2021: Insolvenzen nehmen Fahrt auf

Der Berater von Barkow Consulting nehmen eine Trendwende bei den Insolvenzen wahr. Die Anzahl der Insolvenzen 2020 sei trotz Covid-19 gegenüber dem Vorjahr zwar bislang deutlich rückläufig und lagen noch im Oktober vergangenen Jahres 32 Prozent unter dem Vergleichsmonat 2019. Der Grund hierfür liegt in der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht.

Die Pleitemeldungen lagen im Dezember 2020 deutschlandweit jedoch nur noch 9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Noch besorgniserregender: Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland um 18 Prozent nach oben geschossen. Zuletzt hatten etwa die Adler Modemärkte sowie die Baumot Group ein Insolvenzverfahren eingeleitet.

14.01.2021: Trend zu digitalen Treasury-Konferenzen hält an

Angesichts der aktuellen Pandemie-Lage finden Treasury- und Finanzkonferenzen bis auf Weiteres virtuell statt. So hat das Finanzsymposium in dieser Woche bekanntgegeben, dass die 32. Auflage des Events vom 21. bis 23. April virtuell stattfinden wird. Im vergangenen Jahr hatte der Veranstalter Schwabe, Ley & Greiner (SLG) das Finanzsymposium zunächst verschoben und dann ganz ausfallen lassen.

Auch die erste Auflage der Green FINANCE Konferenz wird am 23. März virtuell stattfinden. In diesem Rahmen sollen Finanzentscheider sich aktuell und anhand von zahlreichen Fallbeispielen über das Thema grüne Finanzierungen informieren können. Selbst auf internationaler Ebene finden die Treasury-Events im ersten Halbjahr vorwiegend virtuell statt. Ein Beispiel: Die Working Capital Conference des britischen Treasury-Verbands ACT Ende Januar.

Update 13.01.2021: Regeln für Corona-Hilfen haben sich geändert

Die Bundesregierung soll unbemerkt von einem Großteil der Öffentlichkeit die Zugangsbedingungen für die Corona-Hilfen geändert haben, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Es gehe um kleine, aber entscheidende Änderungen der Bedingungen für die Antragshilfen, die die Höhe der Leistungen veränderten oder viele Firmen sogar ganz von der staatlichen Unterstützung ausschlössen. Vor allem für mittlere und größere Unternehmen könnten die Hilfen deutlich geringer ausfallen, als bislang in Aussicht gestellt.

So braucht ein Unternehmen nun dem Bericht zufolge für die sogenannten Überbrückungshilfe II ungedeckte Fixkosten, um die Mittel zu erhalten. Ursprünglich hieß es, alle Unternehmen sollten November- und Dezemberhilfen bekommen, die während des Teil-Lockdowns einen deutlichen Umsatzrückgang verkraften und gleichzeitig Kosten decken mussten. Es könnte nun auch passieren, dass Unternehmen die erhaltenen Hilfen zurücküberweisen müssen.

Update 12.01.2021: Insolvenzantragspflicht könnte in Teilen verlängert werden

Unter der Coronakrise leidende Unternehmen können darauf hoffen, noch länger um einen Insolvenzantrag herumzukommen. Das berichtet das „Handelsblatt“. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will demnach die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für Firmen über den Januar hinaus verlängern, bei denen die Auszahlung der seit November vorgesehenen staatlichen Hilfen noch aussteht.

Natürlich bleibe es richtig, betonte Lambrecht gegenüber dem „Handelsblatt“, Eingriffe in das Insolvenzrecht auf das Nötigste zu beschränken. Eine rechtzeitige Insolvenzanmeldung sei wichtig, um das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit der Wirtschaftsteilnehmer zu gewährleisten. Doch die Corona-Pandemie macht auch solchen Unternehmen zu schaffen, die eigentlich ein intaktes Geschäftsmodell haben. Diesen müsse geholfen werden.

Update 06.01.2021: Der Staat darf Tui erstmal retten

Der vom Corona-Shutdown arg gebeutelte Reiseanbieter Tui kann vorerst durchatmen: Am gestrigen Dienstag stimmten die Aktionäre mit fast 98 Prozent aller Stimmen drei Kapitalmaßnahmen hintereinander zu. Damit ebneten sie den Weg zu einem 1,8 Milliarden Euro schweren Rettungspaket, zu dem unter anderem auch der Staat bis zu 1,25 Milliarden Euro beitragen soll. Nun fehlt dem weltgrößten Reiseunternehmen nur noch die Zustimmung des Landes Niedersachsen zu einer Bürgschaft.

Die ausführliche Geschichte sowie spannende Hintergründe finden Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE unter diesem Link.

Update 06.01.2021: Lockdown kostet Industrie wöchentlich bis zu 5 Milliarden

Die Industrie könnte den aktuellen Lockdown im Vergleich zum Frühjahr 2020 besser überstehen, schreibt Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Dafür müssten aber Grenzen offen bleiben, Wertschöpfungsketten und die Weltwirtschaft müssen zudem die Gelegenheit bekommen, sich zu stabilisieren. Wenn das gelingt, kostet jede Lockdown-Woche rund 3,5 bis 5 Milliarden Euro – je nachdem, wie schnell sich die betroffenen Branchen nach Lockdown-Ende wieder stabilisieren und Fahrt aufnehmen.

Unklar ist laut IW-Direktor Hüther indes noch, welche langfristigen Schäden der Lockdown verursachen wird und wie viele Unternehmer Insolvenz anmelden müssen. Hüther spricht sich daher für eine rasante Impfkampagne aus. Es müsse auch am Wochenende und gegebenenfalls in der Nacht geimpft werden, damit sich die Lage wieder normalisieren könne.

Update 18.12.2020: Wichtige Änderungen im Insolvenzrecht

Der Bund hat am Donnerstag einige Änderungen im Insolvenzrecht beschlossen. Das Covid-19-Insolvenzaussetzungsgesetz wird um einen Monat bis Ende Januar 2021 verlängert. Voraussetzung ist, dass die Unternehmen im November oder Dezember den Antrag auf Aussetzung gestellt haben.

Als weitere Maßnahme hat der Bund das neue Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (Starug) verabschiedet. Dieses Verfahren können Unternehmen wie geplant ab Januar nächsten Jahres nutzen. Welche Details sich in den letzten Zügen noch verändert haben, können Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE nachlesen.

Zudem gibt es eine Änderung bei der Antragstellung auf Sanierung in Eigenverwaltung. Ab dem neuen Jahr gibt es zwei Möglichkeiten. Unternehmen, die 2021 aufgrund der Coronakrise einen Insolvenzantrag stellen, haben einen leichteren Zugang zur Eigenverwaltung. Sie müssen nicht nach den neuen Regeln, sondern nach dem alten Recht das Verfahren beantragen.

Update 18.12.2020: Hersteller von Impfstoff-Transportcontainern finanziert sich in der Schweiz

Der Würzburger Mittelständler Va-Q-Tec hat sich am Schweizer Bondmarkt frisches Geld besorgt. 25 Millionen Franken sammelte das Unternehmen für das weitere Wachstum ein. Die Würzburger stellen Thermoboxen und –Container für temperatur-kontrollierte Transporte her. Diese können zum Beispiel eingesetzt werden, um Corona-Test-Kits oder bald auch Corona-Impfstoff zu transportieren. Um für eine steigende Nachfrage gerüstet zu sein, stehen weitere Investitionen an.

Dass es Va-Q-Tec für die Debütanleihe in die Schweiz zog, hat auch etwas mit Corona zu tun. Was genau, erklärt CFO Stefan Döhmen im Interview mit unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 15.12.2020: Unternehmensinsolvenzen werden Fahrt aufnehmen

Die Umfrageergebnisse der Sonderfrage des Finanzmarkttests des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) haben ergeben, dass die überwiegende Mehrzahl der Antwortgeber aufgrund der Coronakrise eine Zunahme der Unternehmenskonkurse innerhalb der kommenden sechs Monate erwartet: 43 Prozent der Befragten gehen dabei von einem leichten Anstieg aus, während 55 Prozent einen starken Anstieg erwarten. Die Gegenmaßnahmen der Bundesregierung würden die Probleme zumindest in Teilen nur ins kommende Jahr verlagern.

So werden laut ZEW-Befragung die Kreditausfälle im deutschen Bankensektor auf Halbjahressicht zunehmen. Bezogen auf die Anzahl der ausfallenden Kredite erwarten 48 Prozent der Befragten einen leichten Anstieg und 45 Prozent einen starken Anstieg, während 64 Prozent ein leichten Anstieg des ausfallenden Kreditvolumens erwarten. Ein Viertel rechnet mit einem starken Anstieg.

Überdurchschnittlich betroffen seien von diesen Ausfällen besonders die Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken: Beinahe sechs von zehn Finanzmarktexperten teilen diese Erwartung. Dagegen erwarten nur 32 Prozent der Befragten bei den Großbanken überdurchschnittliche Ausfälle.

Die wirtschaftspolitischen Corona-Maßnahmen könnten laut ZEW auch zu ungewollten Nebeneffekten führen, etwa zu einem Anstieg der Anzahl an sogenannten Zombieunternehmen. Diese Unternehmen sind an sich insolvent und unprofitabel, werden aber durch die wiederholte Zuführung von Krediten künstlich am Leben gehalten. So befürchten 58 Prozent der Befragten einen geringen und 39 Prozent einen starken Anstieg an Zombieunternehmen in Deutschland.

Update 10.12.2020: EZB stockt Anleiheprogramm um 500 Milliarden Euro auf

Die Europäische Zentralbank stemmt sich mit weiteren Milliarden gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise. Das EZB-Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen wird um 500 Milliarden Euro auf 1,85 Billionen Euro ausgeweitet, wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Damit fällt das Programm 100 Milliarden Euro kleiner aus, all zuvor spekuliert (siehe Meldung am 9. Dezember 2020).

Update 10.12.2020: Unternehmen prüfen Lieferantenbeziehungen

Die Covid-19-Pandemie hat globale Lieferketten vielerorts unterbrochen und somit Rückholung der Produktion ins eigene Land angeheizt. Laut einer Umfrage des Kreditversicherers Euler Hermes in ausgewählten europäischen Ländern, hatten 94 Prozent der Unternehmen zeitweise mit einer Unterbrechung der Lieferkette zu kämpfen. Davon waren ein Fünftel sogar starke Unterbrechungen. Als Reaktion hat laut Euler Hermes über die Hälfte (52 Prozent) bereits Absicherungsmaßnahmen ergriffen. Diese reichten von Versicherungen über „Hamsterkäufe“ und Bevorratung bis zum Einsatz von Notfall-Lieferanten als Backup.

Kosten und Risiken sind die Hauptüberlegungen hinter den Lieferantenbeziehungen. Neben der Verlagerung der Produktion (55 Prozent) spielen neue Lieferantenbeziehungen für die Unternehmen aktuell eine große Rolle: Ebenfalls 55 Prozent der befragten Unternehmen hätten erwägt, sich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten neue Lieferanten zu suchen. Dabei geben die Unternehmen häufig an, dass sie Lieferanten im eigenen Land bevorzugen würden. Bei der Lieferantenauswahl spielen bei den deutschen Unternehmen mittlerweile Umweltaspekte und Innovationsfähigkeit eine tragende Rolle.

Update 09.12.2020: EZB wird wohl ihr Anleihekaufprogramm PEPP aufstocken

Am morgigen Donnerstag tagt der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) zum letzten Mal in diesem Jahr. Es wird damit gerechnet, dass die Zentralbank ihre Geldschleusen noch weiter öffnen und das Krisenanleihekaufprogramm PEPP nicht nur verlängern, sondern erneut aufstocken wird. Michael Schubert, Ökonom der Commerzbank, und Konstantin Veit vom Analysehaus Pimco erwarten, dass das Programm um 600 Milliarden Euro auf die dann gigantische Summe von 1,95 Billionen Euro aufgestockt und die Laufzeit um ein halbes Jahr verlängert wird. Das würde bedeuten, dass das PEPP bis mindestens Ende 2021 laufen würde.

 

Update 08.12.2020: Corona-Hilfen verzögern Insolvenzentwicklung

Trotz des massiven Konjunktureinbruchs sind die Insolvenzen in Deutschland weiter deutlich gesunken. Laut der Creditreform Wirtschaftsforschung nahm die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in diesem Jahr um 13,4 Prozent auf 16.300 Fälle ab. Das sei der niedrigste Stand seit der Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999, heißt es in einer Pressemitteilung dazu.

Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Um die Folgen der Coronakrise für die Unternehmen abzufedern, hatte die Bundesregierung mehrere Maßnahmenpakete geschnürt und die Insolvenzantragspflicht mehrere Monate lang ausgesetzt. „Im laufenden Jahr hat sich das Insolvenzgeschehen als Seismograph für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung vom wirklichen Zustand der deutschen Unternehmen entkoppelt“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform. Problematisch sei auch, dass durch die Staatshilfen sehr viele Unternehmen am Markt blieben, die unabhängig von der Corona-Krise eigentlich nicht mehr überlebensfähig seien.

Insbesondere bei Kleinbetrieben gab es demnach durch die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht spürbar weniger Insolvenzmeldungen. Bei Großunternehmen hat die Coronkrise laut der Creditreform Wirtschaftsforschung dagegen „zu einer überdurchschnittlich hohen Zahl“ an Insolvenzen geführt. Bei Unternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz haben sich die Fallzahlen demnach verdoppelt.

Update: 04.12.2020: Kion will sich von KfW-Kredit lösen

Der Gabelstaplerbauer Kion hat über eine Kapitalerhöhung führt zu einem Bruttoerlös von rund 813 Millionen Euro eingespielt. „Dass die neuen Aktien so gut platziert worden sind, unterstreicht das Vertrauen der Anteilseigner und des Kapitalmarkts in unsere Unternehmensstrategie ,KION 2027'“, kommentierte Finanzvorständin Anke Groth die Transaktion. Kion bezeichnete die Kapitalerhöhung als einen weiteren bedeutenden Schritt, die Finanzkraft sowie die Flexibilität des Konzerns zu stärken und den Konzern auf ein Wachstum nach der Covid-19-Pandemie vorzubereiten.

Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung sollen zunächst vollumfänglich für die Reduzierung der Verschuldung der Kion-Gruppe genutzt werden. Sobald ihr die Erlöse aus dem Angebot zugeflossen sind, erwartet Kion zudem, die syndizierte Liquiditätslinie kündigen zu können, die im Mai dieses Jahres mit ihrer Kernbankengruppe unter wesentlicher Beteiligung der Förderbank KfW vereinbart worden war.

Update: 03.12.2020: Tui bekommt nochmal 1,8 Milliarden Euro

Der strauchelnde Reisekonzern Tui erhält von Bund, privaten Investoren und Banken erneut Finanzhilfen, dieses Mal in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Mit dem Finanz-Paket will das von der Coronakrise gebeutelte Unternehmen die Überbrückung bei andauernder Pandemie im Jahr 2021 sicherstellen, teilte das Unternehmen mit. Auch die Bilanzstrukturen würden langfristig verbessert.

Über eine in Tui-Aktien wandelbare stille Einlage des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) erhält das Unternehmen 420 Millionen Euro, daneben kommen weitere 280 Millionen Euro aus einer nicht wandelbaren stillen Einlage. Die Hannoveraner erhalten darüber hinaus eine Staatsgarantie in Höhe von 400 Millionen Euro – oder alternativ eine entsprechende Erhöhung der nicht wandelbaren stillen Einlage des WSF.

Die vollständige Story samt Hintergründe können Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE lesen.

Update: 03.12.2020: Großkonzerne kommen vergleichsweise gut durch den Lockdown

Die zweite Covid-19-Infektionswelle und der partielle Lockdown in Deutschland hinterlassen dem aktuellen KfW-Mittelstandsbarometer zufolge deutliche Spuren bei den kleinen und mittleren Unternehmen. Das mittelständische Geschäftsklima ist im November um 4,5 Zähler auf minus 12,2 Saldenpunkte gesunken, gibt die Förderbank an. Relativ stabil zeigen sich dabei die Urteile des Mittelstands zur Geschäftslage. Nach fünf Anstiegen in Folge gaben sie im November trotz der Einschränkungen durch die Eindämmungsmaßnahmen nur moderat um 0,8 Zähler auf nun minus 10,3 Saldenpunkte nach. 

Die Lageurteile der Großunternehmen verbesserten sich im November hingegen um 3,6 Zähler, während die Erwartungen um 5,1 Punkte nach unten gingen. Das Geschäftsklima insgesamt verändert sich per Saldo nur geringfügig. Diese Stabilität ist dem Mittelstandsbarometer zufolge allein auf die guten Werte der großen Industrie- und Bauunternehmen zurückzuführen, während die großen Firmen aller anderen Wirtschaftsbereiche schlechter gestimmt sind als im Vormonat.

Update: 01.12.2020: Fast jedes sechste Unternehmen in der Existenz bedroht

Die Coronakrise ist für 15 Prozent der deutschen Unternehmen existenzbedrohend, wie aus der Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts im November hervorgeht. „Gegen den Juni ist das eine Verbesserung, denn da waren es 21 Prozent“, erklärt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Gleichwohl fühlen sich derzeit 86 Prozent der Reisebüros und -veranstalter bedroht, 76 Prozent der Hotels und 62 Prozent der Gaststätten.“

In der Werbebranche sehen sich der Erhebung zufolge 27 Prozent gefährdet, bei Speditionen knapp 14 Prozent. Die IT-Dienstleister mit 5 Prozent und die Rechts-und Steuerberater sind mit 3 Prozent am unteren Ende der Skala. Im Schnitt betrifft die Existenzgefährdung die Dienstleister zu 19 Prozent (Juni: 27 Prozent).

Im Handel sind es 14 Prozent (Juni: 18 Prozent), dabei derzeit im Einzelhandel 18 und im Großhandel 10 Prozent. Die Industrie verzeichnet einen Wert von 11 Prozent, im Juni waren es noch 17 Prozent. Besonders betroffen sind derzeit die Metallerzeuger und -verarbeiter mit 34 Prozent, die Druckereien mit 29 Prozent, die Getränkehersteller mit 22 Prozent, die Textilbranche mit 20 Prozent und die Bekleidungsindustrie mit 18 Prozent. Fast gar nicht betroffen fühlen sich die Chemie mit 1 Prozent und die Pharmabranche mit 0 Prozent.

Update: 27.11.2020: Unternehmen fahren Investitionen zurück

Deutsche Unternehmen halten ihr Geld in der Coronakrise zusammen: Wie die FAZ berichtet, wollen hiesige Konzerne deutlich weniger investieren. Nach einer neuen Schätzung der staatlichen Förderbank KfW dürfte sich das Minus allein im deutschen Mittelstand auf rund 37 Milliarden Euro belaufen. Als Mittelstand definiert das Institut Unternehmen mit maximal 500 Millionen Euro Jahresumsatz.

Nach 436 Milliarden Euro im Vorjahr sollen den Berechnungen zufolge nur 399 Milliarden Euro in neue Ausrüstungen, Wirtschaftsbauten und Anlagen wie Software und Datenbanken fließen. „Damit findet der mittlerweile sechs Jahre andauernde Investitionsaufschwung im Mittelstand im laufenden Jahr ein jähes Ende“, schreiben die KfW-Volkswirte in einem Papier, aus dem die FAZ zitiert. Ob es einen raschen Nachholeffekt geben wird, halten sie aufgrund der Krisenerfahrung in vielen Unternehmen für fraglich.

Ausgenommen hiervon scheinen IT-Investitionen, wie eine Umfrage der DZ Bank ergeben hat. Hier gaben 37 Prozent der Mittelständler an, ihre Ausgaben für Digitalisierung, neue Technologien und Künstliche Intelligenz erhöht zu haben. Jedes fünfte Unternehmen hat das Budget für Prozessautomation aufgestockt. Die DZ Bank hat für die Umfrage rund 1.500 Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen befragt.

Update: 26.11.2020: Unternehmen tauschen Risiko für Umsatz

Ein großer Teil der deutschen Lieferanten lässt sich in der Coronakrise auf enorme Forderungsrisiken ein, um Umsätze zu erzielen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Das geht aus dem aktuellen Zahlungsmoralbarometer für Deutschland des Kreditversicherers Atradius hervor. Demnach fielen seit Beginn der Pandemie 7 Prozent des Gesamtwerts der Forderungen von hiesigen Firmen aus und mussten als uneinbringlich abgeschrieben werden. Das entspricht mehr als einer Verdreifachung im Vergleich zur Vorjahresstudie, bei der dieser Wert noch bei 2,1 Prozent gelegen hatte.

Der Anteil der deutschen Firmen, die in den vergangenen Monaten von Zahlungsverzügen betroffen waren, ist auf 53 Prozent gestiegen (Vorjahresstudie: 32 Prozent). Trotzdem planen mehr als zwei Drittel der Befragten, dass sie die Risiken für Zahlungsausfälle in den kommenden Monaten vom eigenen Unternehmen tragen lassen und in die Selbstversicherung gehen wollen. 34 Prozent der befragten Unternehmen gewährten seit März häufiger Zahlungsziele als vor dem Ausbruch der Pandemie, insbesondere bei Geschäften mit inländischen kleinen und mittelständischen Kunden. Die von den Studienteilnehmern eingeräumten Zahlungsfristen haben sich mit durchschnittlich 92 Tagen mehr als vervierfacht (Vorjahresstudie: 22 Tage).

Update: 25.11.2020: Lufthansa zapft erneut Kapitalmarkt an

Zwei Wochen nach der Platzierung einer Wandelanleihe ist die Lufthansa erneut an den Kapitalmarkt gegangen. Die Kranich-Airline hat eine unbesicherte Euro-Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 1 Milliarde Euro begeben. Die Anleihe läuft 5,5 Jahre und wird mit 3 Prozent pro Jahr verzinst. Die Emission war nach Unternehmensangaben rund vierfach überzeichnet.

Damit folgt innerhalb weniger Tage der zweite Streich der von der Coronakrise schwer gebeutelten Lufthansa am Kapitalmarkt. Die Kranich-Airline musste mit staatlichen Finanzhilfen über insgesamt 9 Milliarden Euro gerettet werden. Lufthansa-Chef Carsten Spohr plant, die staatlichen Kredite bis 2023 abzulösen. Anfang Juli hatte er die Maxime dafür vorgegeben: „Wir möchten lieber am Kapitalmarkt verschuldet sein als beim Steuerzahler.“

Darüber hinaus teilte die Lufthansa weiter mit, das erste Kündigungsrecht ihrer Mitte August 2075 fälligen mit 5,125 Prozent verzinsten Hybridanleihe über 500 Millionen Euro nicht ausüben zu wollen. Das Kündigungsrecht kann laut Unternehmensangaben Mitte Februar 2026 wieder ausgeübt werden. Der Kupon wird am 12. Februar 2021 neu festgesetzt.

 

 

Update 25.11.2020: Eigenkapital der Unternehmen schwindet

Die Corona-Pandemie lässt die Geldmittel vieler Unternehmen schmelzen. Rund 40 Prozent beklagten einen Rückgang ihres Eigenkapitals, wie aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 13.000 Betrieben hervorging. Etwa 27 Prozent kämpften trotz vielfältiger staatlicher Hilfen mit Liquiditätsengpässen, während zehn Prozent über zunehmende Forderungsausfälle klagten. Jedes elfte Unternehmen sehe sich von einer Insolvenz bedroht, darunter vor allem kleinere Betriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern.

Der DIHK sieht Industrieunternehmen besonders hart von der schwierigeren Finanzlage betroffen, da sie bei kostenintensiven Produkten und Hochtechnologieinvestitionen häufig in Vorleistung gehen müssten. Der DIHK regt an, dass es vielen Unternehmen helfen würde, wenn sie die derzeit anfallenden Verluste stärker als bisher mit Gewinnen aus den Vorjahren verrechnen könnten. Zudem könne ein spezieller Fonds für Unternehmen mit Umsätzen von zehn bis 50 Millionen Euro geschaffen werden.

Update 24.11.2020: Am zweiten Tag der Structured FINANCE Digital Week steht das Treasury im Fokus

Der zweite Tag der Structured FINANCE Digital Week steht ganz im Zeichen des Treasury. Am heutigen Dienstagmorgen haben sich die Treasury-Verantwortlichen von BASF, BMW, Merck und Fraport zusammen mit einem Partner von Deloitte und der Moderatorin Desirée Buchholz zum Thema „Cash is King: Liquiditätsplanung und -sicherung in der Coronakrise“ ausgetauscht. Die Finanzierungsexperten sind sich einig: Eine sorgfältige Liquiditätsplanung und Zugang zum Kapitalmarkt sind speziell in Krisenzeiten essentiell.

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier.

Update 24.11.2020: Zahlreiche BIP-Komponenten zeigen zweistellige Zuwachsraten im 3. Quartal

Alle Komponenten des Bruttoinlandprodukt (BIP) legten in Deutschland im dritten Quartal 2020 kräftig zu. Die Exporte konnten laut der VP Bank Gruppe ein „sagenhaftes“ Plus von 18,1 Prozent verzeichnen, die Ausrüstungsinvestitionen legten um 16 Prozent zu. Aber auch der private Konsum steigt um 10, 8 Prozent an. „Damit kann die deutsche Wirtschaft einen großen Teil des massiven Rückgangs im zweiten Quartal 2020 aufholen“, heißt es seitens der VP Bank.

Die Perspektive ist aber deutlich trüber. Die Bilanz für das vierte Quartal verschlechtere sich fast täglich, heißt es in der Mitteilung weiter. Per Saldo werde das BIP im Schlussquartal schrumpfen. Es gibt noch keine Entwarnung in der Coronakrise, aber eine leise Hoffnung. Das ist zumindest ein Ergebnis des On-Stage-Interviews mit dem Vorsitzenden des Weltärtzebundes, Frank Ulrich Montgomery, der die aktuelle Corona-Lage für uns auf der Structured FINANCE Digital Week einordnete.

Update 23.11.2020: Von der digitalen Structured FINANCE: Top-Firmenkundenbanker geben sich für 2021 optimistisch

Die Structured FINANCE Digital Week hat begonnen. Direkt zum Start der Konferenz diskutierten sechs Firmenkundenchefs der wichtigsten deutschen Banken über die derzeitige Lage: Michael Bücker (BayernLB), Frank Vogel (BNP Paribas), Robert Schindler (Commerzbank), Stephan Ortolf (DZ Bank), Joachim Erdle (LBBW) und Markus Beumer (Unicredit) sind sich einig: Bislang sind die deutschen Unternehmen relativ gut durch die Krise gekommen. Auch für das kommende Jahr zeigen sich die Banker optimistisch, was das Firmenkundengeschäft angeht. Gleichzeitig dürfte 2021 die große Prüfung für Unternehmen und Banken kommen.

Lesen Sie den vollständigen Artikel über die erste Podiumsdiskussion der digitalen Structured FINANCE bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 23.11.2020: Erste Einblicke von der Structured FINANCE Digital Week

Die Coronakrise lässt so gut wie keinen unberührt. Insbesondere die Finanzabteilungen der Unternehmen weltweit müssen sich mit drängenden Frage beschäftigen: Wie hält man Supply-Chain-Finance-Programme in der Krise aufrecht? Und wie wird das Treasury mit moderner Technologie krisenfester? Über diese und andere Fragen diskutieren Teilnehmer der Structured FINANCE Digital Week. Bei FINANCE-TV bekommen Sie erste Einblicke in die Themen.

Update 20.11.2020: Schutzschirmverlängerung doch nicht durch

Die am vergangenen Mittwoch (siehe Meldung vom 18. November 2020) vermeldete Verlängerung des Corona-Schutzschirms für Warenkreditversicherungen ist doch nicht in trockenen Tüchern. Wie DerTreasurer erfahren hat, hat die Bundesregierung sich gegenüber der EU-Kommission lediglich für eine Verlängerung ausgesprochen. Eine offizielle Einigung mit den Warenkreditversicherern steht dem Vernehmen nach aber noch aus. Wie DerTreasurer aus Marktkreisen erfahren hat, handelt es sich wohl um letzte Details, über die Parteien Einigung erzielen müssen. Es wird von einem baldigen Deal ausgegangen. Danach muss dann die EU-Kommission der Verlängerung zustimmen.

Der Verband der Kreditversicherungsmakler Bardo hatte den Schritt des Bunds am Mittwoch publik gemacht. Dieser betonte nun jedoch auf Nachfrage, dass man weiterhin davon abrate, „jetzt sofort kritische Entscheidungen zu treffen, da noch nicht klar ist, zu welchem Zeitpunkt genau die Zustimmung erfolgen wird“. Es könne sehr schnell gehen – oder sich noch ein paar Wochen hinziehen.

Update 19.11.2020: Kion zahlt KfW-Hilfen zurück

Kion bereitet sich auf die Zeit nach der Coronakrise vor. Wie das Unternehmen am heutigen Donnerstagmorgen mitteilte, plant der Gabelstapler- und Automationsspezialist eine Kapitalerhöhung um 11 Prozent. Diese dürfte damit einen Umfang von rund 850 Millionen Euro erreichen.

Mit dem frischen Kapital will Kion den KfW-Notkredit zurückführen, den sich die Hessen im Mai gesichert hatten. Diese Kreditlinie kommt auf ein Volumen von 1 Milliarde Euro und stammt zu 80 Prozent von der KfW. Die übrigen 20 Prozent verteilt sich auf Kions Hausbanken. Die Kreditlinie läuft noch bis Mai nächsten Jahres, allerdings hätte Kion sie um bis zu ein Jahr verlängern können. 

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Update 18.11.2020: Corona-Schutzschirm offenbar bis Juni 2021 verlängert

Die Bundesregierung hat offenbar zugestimmt, den im Dezember auslaufenden Corona-Schutzschirm für Warenkreditversicherungen bis Ende Juni 2021 zu verlängern. Das vermeldet der Verband der Kreditversicherungsmakler Bardo. Mit der Zusage der Bundesregierung über die Verlängerung scheint sich die Nervosität im Markt fürs Erste gelegt zu haben. „Die Anbieter haben dadurch Zeit und Ruhe gewonnen, die guten und die schlechten Risiken ihrer Kunden zu sichten und differenzierte Entscheidungen über die Verlängerung bestehender Verträge zu treffen. Damit müssen die Kunden keine Schnellschüsse und abrupte Aussetzungen ihrer Limite mehr befürchten“, glaubt Frank Otto, Sprecher des Verbands der Kreditversicherungsmakler Bardo.

Nebeneffekt sei allerdings, dass das Problem der „Zombie-Unternehmen“ bis zum Ende des Schutzschirms und der Wiedereinsetzung der vollen Insolvenzantragspflicht im Juni 2021 verschleppt werde, so der Verband. Wegen der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sei weiterhin unklar, welche Unternehmen trotz Überschuldung noch am Markt tätig seien. Die Makler fürchten zudem, dass sich das Problem von diesem Sommer wiederholt als Euler Hermes die Limite für Unternehmen mit schlechten Bonitäten kürzte: Wenn der Schutzschirm auslaufe, würden die Kreditversicherer abermals auf die Versicherung von Unternehmen verzichten, deren Liquidität nicht offensichtlich sei, da dieses Risiko wieder voll auf sie zurückfällt.

 

 

Update 17.11.2020: Etwa die Hälfte der Unternehmen warten in Pandemie länger auf ausstehende Zahlungen

In der Corona-Pandemie müssen durchaus einige Unternehmen länger auf das Begleichen ihrer Forderungen warten als im vergangenen Jahr. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Forrester Consulting unter 700 Entscheidungsträgern in Australien, Deutschland, Frankreich, UK und den US ab einem Umsatz von 100 Millionen US-Dollar Studie von Forrester Consulting, die das Fintech GoCardless in Auftrag gegeben hatte. Demnach geben 47 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sich die Zeit bis zur Begleichung ihrer Forderungen in den vergangenen zwölf Monaten verlängert hat.

 

Update 16.11.2020: Zweiter Lockdown kostet deutsche Wirtschaft 17 Milliarden Euro

Die ökonomischen Auswirkungen der derzeitigen Beschränkungen sind zwar nicht so gravierend wie der Lockdown im Frühjahr, kosten aber dennoch rund 17 Milliarden Euro an Wertschöpfung, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln zur Coronakrise. Entscheidend sei nun, dass die Maßnahmen weder verschärft noch über den Winter verlängert würden - und dass die Industrie verschont bliebe.

Für das Jahr 2021 sind laut IW-Köln nochmals Kosten in ähnlicher Größenordnung anzusetzen, weil das prognostizierte Wachstum auf einem niedrigeren Niveau ansetzt. Sollten die Einschränkungen jedoch auch auf die Industrie überschwappen, so dass es dort im Dezember ebenfalls zu einem neuen Lockdown kommt, könnten sich die Kosten für das laufende Jahr mehr als verdoppeln, warnen die Experten. "Man kann eine Volkswirtschaft nicht dauernd aus- und wieder einschalten wie einen Lichtschalter, ohne dauerhafte Schäden anzurichten", sagt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt. 

Update 13.11.2020: NRW greift Unternehmen am stärksten unter die Arme

Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland, das die höchsten coronabedingten Kredite aufnimmt. Das bevölkerungsreichste Land hat Kreditermächtigungen in Höhe von 33 Prozent seines Haushaltes von 2019 beschlossen, was 25 Milliarden Euro entspricht. Es folgen Bayern mit 31 Prozent (20 Milliarden) und Niedersachsen mit 27 Prozent (rund 9 Milliarden). Das geht aus einem Aufsatz für den IFO-Schnelldienst hervor.

Rheinland-Pfalz nimmt demnach Kredite in Höhe von 20 Prozent seines Haushaltes auf, das Saarland 16 Prozent. Darauf folgen Bremen und Brandenburg (je 15 Prozent), Baden-Württemberg (13 Prozent), Hessen (12 Prozent), Berlin (11 Prozent) und Sachsen (10 Prozent). Am Ende der Tabelle stehen die nördlichsten Bundesländer Schleswig-Holstein (8 Prozent), Hamburg (6 Prozent) Mecklenburg-Vorpommern (4 Prozent) sowie Sachsen-Anhalt (2 Prozent). Thüringen wurde mit 0 veranschlagt, da dort der Landtag bis zur Drucklegung des Aufsatzes noch nichts beschlossen hatte.

In absoluten Zahlen folgen auf NRW und Bayern die Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg mit je rund 14 Milliarden Euro, Niedersachsen (9 Milliarden Euro), Berlin und Sachsen (je 6 Milliarden Euro), Rheinland-Pfalz (3,5 Milliarden Euro), Hamburg (3 Milliarden Euro), das Saarland und Brandenburg (rund 2 Milliarden Euro), Schleswig-Holstein und Bremen (rund 1 Milliarde Euro). Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern mit 700 Millionen Euro und Sachsen-Anhalt mit rund 260 Millionen Euro.

Update 12.11.2020: Währungsmanagement wird stiefmütterlich behandelt

Eine neue Studie legt nahe, dass Mittelständler speziell beim Währungsmanagement noch Luft nach oben haben: Wie die Meinungsforscher von Forsa im Auftrag der Commerzbank herausgefunden haben, sichern nur 43 Prozent der befragten 300 Mittelständler ihre Währungsrisiken ab.

Welche Produkte Unternehmen gerne nutzen und wie sie mit den durch die Coronakrise gestiegenen Risiken umgehen, erfahren Sie im vollständigen Artikel.

Update 11.11.2020: ThyssenKrupp soll über Staatsbeteiligung verhandeln

ThyssenKrupp soll sich laut der Nachrichtenagentur Bloomberg in Gesprächen über eine Staatsbeteiligung an der kriselnden Stahlsparte befinden. Das Hilfspaket der Bundesregierung soll mindestens 5 Milliarden Euro schwer sein. Diese Summe wäre fast doppelt so hoch wie die derzeitige Marktkapitalisierung des gesamten Konzerns. ThyssenKrupp lotet schon länger verschiedene Rettungoptionen für das Stahlgeschäft aus.

Update 11.11.2020: Adidas löst KfW-Kredit ab und sichert sich neuen Konsortialkredit

Adidas hat den revolvierenden Konsortialkredit unter Beteiligung der KfW nach rund einem halben Jahr abgelöst. Das teilte der Sportartikelhersteller mit. Mitte April hatte der Dax-Konzern wegen der Coronakrise einen Milliardenkredit von der KfW erhalten. Die staatliche Förderbank hatte eine Darlehenszusage in Höhe von 2,4 Milliarden Euro abgegeben, weitere 600 Millionen Euro kamen von einem Partnerbankenkonsortium des Unternehmens dazu, so dass Adidas insgesamt 3 Milliarden Euro zur Überbrückung der durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Situation zur Verfügung hatte.

Den im Juli in Anspruch genommenen Anteil des Kredits in Höhe von 500 Millionen Euro hat Adidas eigenen Angaben zufolge bereits im Oktober inklusive vereinbarter marktüblicher Zinsen und Gebühren zurückgezahlt.

Zeitgleich mit der Ablösung des KfW-Kredit haben die Herzogenauracher einen neuen Konsortialkredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis 2025 abgeschlossen. Am Konsortium sind unter anderem Deutsche Bank und HSBC als Joint Coordinators, und Bank of America, BBVA, BNP Paribas, Citigroup, Commerzbank, DZ Bank, J.P. Morgan, Mizuho, Standard Chartered Bank und Unicredit Bank als Bookrunners und Mandated Lead Arrangers beteiligt.

Adidas hatte in den vergangenen Monaten seine ersten finanzstrategischen Lehren aus der Coronakrise gezogen. Anfang August hatte der Sportartikelhersteller erstmals ein Rating von Standard & Poor‘s und Moody‘s erhalten. Im September folgten die Emission von zwei Anleihen über insgesamt 1 Milliarde Euro. und die erste Nachhaltigkeitsanleihe.

Update 09.11.2020: Volumen in Corona-Kriegskasse gestiegen

Auch das Research- und Beratungshaus Barkow Consulting gab neue Zahlen zu den Corona-Hilfsmitteln an. Ende September betrug die „Kriegskasse" des Bundes, also die liquiden Mittel für Hilfsmittel, 106 Milliarden Euro. Ende Juli waren es noch 76,9 Milliarden Euro. Rückkaufvereinbarungen und ein durchschnittlicher Bodensatz an liquiden Mitteln, die der Bund auch im Rahmen seiner normalen Liquiditätsplanung vorhalten muss, wurden davon bereits abgezogen. Auch der Anteil der verwendeten Hilfsmittel stieg von Ende Juni bis Ende September von 12 auf 43 Prozent. 

Wie oft das Hilfsmittel KfW-Kredit bewilligt wurde und wie viele Kreditlinien gezogen wurden, lesen Sie hier

Update 09.11.2020: KfW verlängert Soforthilfen bis Juni 2021

Aufgrund des dynamischen Infektionsgeschehens und der weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage im Zuge der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung das KfW-Sonderprogramm, einschließlich des KfW-Schnellkredits, bis zum 30. Juni 2021, um Unternehmen weiterhin verlässlich mit Liquidität zu versorgen. Sobald die Europäische Kommission die Verlängerung der bisherigen beihilferechtlichen Grundlagen genehmigt hat, können die entsprechenden Hilfen auch im Jahr 2021 gewährt werden.

Neu ist eine Regelung zur Tilgung der KfW-Kredite: Ab dem 16. November 2020 ist nun auch die vorzeitige anteilige Tilgung ohne Vorfälligkeitsentschädigung möglich. Dies erleichtere die Kombination mit anderen Corona-Hilfsprogrammen, so die Förderbank.

Update 06.11.2020: VDT gibt Ergebnisse der ersten virtuellen Mitgliederversammlung bekannt

Auch der Verband Deutscher Treasurer (VDT) hat sich auf die besondere Situation, die die Coronakrise hervorgerufen hat, eingestellt. So hat am 5. November die erste virtuelle Mitgliederversammlung des Verbands stattgefunden. Dabei gab beispielsweise KfW-Vorstandsmitglied Ingrid Hengster einen Einblick zur „Finanzierung in Zeiten von Corona – Kurz- und langfristige Entwicklungen aus der Sicht der KfW“. Laut Hengster werden die KfW-Programme „in großem Umfang“ in Anspruch genommen.

Zudem wurde die Satzung des Verbandes an die Pandemiesituation angepasst. Zukünftig wird es laut dem VDT die Möglichkeit geben, Mitgliederversammlungen virtuell durchzuführen. Die Bundesregierung hatte in diesem Jahr ein entsprechendes Gesetz erlassen, so dass dies nun möglich macht.

Aber auch der VDT bekam die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren. Zwar wuchs der Verband eigenen Angaben zufolge in diesem Jahr nach Mitgliedschaften, aber „in den Einnahmen aus den Qualifizierungsmaßnahmen machten sich die Einschränkungen aus den Kontaktverboten bemerkbar“. Dennoch hätten letztlich fast alle Kurse mit etwas geringerer Teilnehmerzahl als im Vorjahr online oder hybrid durchgeführt werden können, heißt es seitens des VDT weiter.

Update 04.11.2020: KfW gibt Rekordzahl an Krediten aus

Die KfW hat in der Coronakrise so viele Kredite ausgegeben wie noch nie. In den ersten neun Monaten dieses Jahres verdoppelte die staatliche Förderbank ihr Fördervolumen gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum auf „historisch hohe“ 109,1 Milliarden Euro. Das teilte die KfW am heutigen Mittwoch mit. Im vergangenen Jahr betrug das Fördervolumen zwischen Januar und Ende September 53,5 Milliarden Euro. Das Zusagevolumen im inländischen Fördergeschäft habe sich aufgrund der starken Nachfrage nach der KfW-Corona-Hilfe sogar nahezu verdreifacht – auf 89,8 Milliarden Euro, heißt es seitens der KfW weiter. Im vergangenen Jahr hat es im gleichen Zeitraum bei 31,6 Milliarden Euro gelegen.

Bis Ende September sind laut Unternehmensangaben etwa 90.000 Anträge für die KfW-Hilfskredite bei der staatlichen Förderbank eingegangen. Ein Fördervolumen mit 45,4 Milliarden Euro wurden demnach bereits zugesagt. Rund 97 Prozent der Anträge kamen von kleinen und mittleren Unternehmen. Bis Anfang November ist die Anzahl der eingegangenen Kreditanträge auf 95.000 gestiegen. Die Zusagen haben inzwischen ein Volumen von 45,6 Milliarden Euro erreicht.

Update 29.10.2020: EZB signalisiert neue Corona-Maßnahmen im Winter

Auf ihrer heutigen Sitzung hat die Europäische Zentralbank keine Ausweitungen ihrer Coronakrisen-Hilfen beschlossen. Doch die Zentralbank bereitet den Weg, um die Programme im Dezember ausweiten zu können. Laut Präsidentin Christine Lagarde prüft die Zentralbank bereits, wie die Instrumente angepasst werden könnten. Das Pandemiekaufprogramm PEPP sei dabei ein Ansatzpunkt, aber nicht der einzige.

Im Rahmen des PEPP kann die Zentralbank Anleihen über bis zu 1,35 Billionen Euro kaufen. Das Programm läuft bis Mitte 2021. Marktexperten rechnen mit einer Verlängerung und Aufstockung des Kaufprogramms um 500 Milliarden Euro.

Update 26.10.2020: Eterna will bestehende Finanzierung verlängern

Der Blusen- und Hemdenhersteller Eterna plant, seine bestehende Finanzierung, die sich aus Schuldscheinen und einer Anleihe zusammensetzt, zu verlängern. Bereits am vergangenen Freitag hat sich das Passauer Modeunternehmen mit den Schuldscheingläubigern auf eine Laufzeitverlängerung geeinigt. Das teilte Etern am heutigen Montag mit. Demnach läuft nun das im März 2021 fällige Schuldscheindarlehen mit einem ausstehenden Volumen von 25 Millionen Euro bis mindestens zum 3. September 2021.

Auch die Laufzeit der im März 2022 fälligen Anleihe über 25 Millionen Euro möchte Eterna bis mindestens 3. Juni 2024 bei unverändertem Zinssatz verlängern. Sollten die Anleihegläubiger dem im Rahmen einer Gläubigerversammlung zustimmen wird sich auch die Laufzeit des Schuldscheindarlehens bis zum 10. Juni 2023 verlängern, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Der Blusen- und Hemdenhersteller Eterna spürt, wie viele andere deutschen Unternehmen auch, die Folgen der Coronakrise. Im ersten Halbjahr dieses Jahres verzeichnete Eterna eigenen Angaben zufolge infolge des Lockdowns eine „weiterhin operativ profitable, aber im Vergleich zum Vorjahr negative Umsatz- und Ergebnisentwicklung“.

Einen ausführlichen Artikel hierzu finden Sie bei unserer Schwesterpublikationen FINANCE.

Update 21.10.2020: Benteler ist Durchbruch bei Kreditverhandlungen gelungen

Benteler ist nach Informationen des Manager Magazins die Refinanzierung gelungen. Dem Bericht zufolge hat der Autozulieferer mit seinen Banken eine Grundsatzvereinbarung getroffen. Diese sieht vor, dass die Banken Darlehen um vier Jahre verlängern und eine zusätzliche Kreditlinie über 200 Millionen Euro zur Verfügung stellen. An dieser soll die Deutsche Bank, eigentlich eine Kernbank von Benteler, ausdrücklich nicht beteiligt sein. Als weitere Institute sind laut dem Bericht die Commerzbank und die LBBW engagiert. Im Gegenzug für die Refinanzierung gewährt Benteler den Banken nun offenbar teilweise Sicherheiten. Einen „wesentlichen Meilenstein in den Verhandlungen“ bestätigen auch Quellen von DerTreasurer, ohne genauere Details zu nennen.

Nachgelagert hat nun auch das Unternehmen selbst bestätigt, eine „Vereinbarung mit wesentlichen Finanzierungspartnern und mit allen Gesellschaftern erreicht“ zu haben. Die Refinanzierung mit einer Laufzeit bis Ende 2024 sei „unterzeichnet“ und die rechtliche Umsetzung sei „bis zum Ende des vierten Quartals 2020“ geplant. KfW-Kredite würden „nicht in Anspruch genommen“.

Wie DerTreasurer kürzlich berichtet hatte, haben sich die Verhandlungen lange hingezogen. Dabei war die Frage nach den Sicherheiten ein zentraler Knackpunkt gewesen. Da die Banken bisher weitgehend unbesichert waren, soll Benteler in die Verhandlungen als Ultima Ratio sogar mit einer Insolvenz gedroht haben, heißt es im Manager Magazin. Involviert in die Gespräche waren als Berater die Investmentbank Houlihan Lokey und die Anwälte von Allen & Overy. Ein Sanierungsgutachten hatte PwC erstellt.

Trifft der Sanierungsplan nicht wie erwartet ein, müsste die Familie um Patriarch Hubertus Benteler dem Bericht zufolge „Geld nachschießen“ oder „einen Verkauf einleiten“. Benteler war bereits vor der Coronakrise in schwere Fahrwasser geraten, die Geschäftsaussichten hatten sich durch die Pandemie aber weiter eingetrübt.

Update 19.10.2020: Kreditversicherungsmakler fordern Klarheit wegen Corona-Schutzschirm

Es ist noch nicht geklärt, ob der Corona-Schutzschirm für die Kreditversicherer verlängert wird. Der bestehende Schutzschirm, der Unternehmen und Lieferketten vor den Folgen von Corona-Pleiten schützen soll, läuft zum 31. Dezember 2020 aus. Die Verzögerung schade der gesamten deutschen Wirtschaft, warnt der Verband der Kreditversicherungsmakler Bardo. „Eine wesentliche Auswirkung dieser für uns unverständlichen Verzögerung ist, dass die Warenkreditversicherer kurz davorstehen, als Branche Maßnahmen zu ergreifen, um sich selbst zu schützen“, sagt Bardo-Sprecher Frank Otto.

Euler Hermes hat beispielsweise bereits eine Befristung der Limite für Kunden ab einer bestimmten Risikostufe eingeführt. Auch weitere Kreditversicherer erwägen offenbar, für sich Schutzmaßnahmen einzuführen. „Eine fixe Zusage der Bundesregierung über die Verlängerung des Schutzschirms um sechs, besser noch neun Monate ist momentan die einzige Möglichkeit, eine negative Kettenreaktion zu vermeiden“, sagt Otto weiter. Selbst eine negative Entscheidung, an der sich sowohl die Kreditversicherer als auch ihre Kunden orientieren könnten, wäre aber immer noch besser, als das eiserne und unverantwortliche Schweigen der Verhandlungspartner.

Allerdings verdichten sich im Moment nach Informationen von DerTreasurer die Indizien, dass das Warten bald ein Ende haben wird: Der Kredit- und Kautionsmakler Alfons Gracher hatte in der vergangenen Woche aus Finanzkreisen erfahren, dass der Schutzschirm für Kreditversicherer vor einer Verlängerung bis 30. Juni 2021 steht (siehe Update vom 14.10.2020 in diesem Ticker).

Update 19.10.2020: Coronakrise erhöht laut Ifo Institut die Zahl der Zombie-Firmen

Deutsche Volkswirte befürchten, dass in der Coronakrise die Zahl der Zombie-Firmen „eher zunimmt“. Zwei Drittel der vom Ifo Institut befragten 120 deutschen Wirtschaftswissenschaftler teilen diese Sorge. Das ist ein zentrales Ergebnis des Ökonomenpanels, das das Ifo Institut und die Frankfurter Allgemeine Zeitung gemeinsam erstellen. „Einige der staatlichen Hilfsmaßnahmen haben leider unerwünschte Nebenwirkungen“, sagte Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie „Sie begünstigen, dass auch Unternehmen künstlich am Leben gehalten werden, die kein überzeugendes Geschäftsmodell haben.“

86 Prozent der Befragten sehen das Risiko, dass sogenannte Zombie-Unternehmen entstehen, weil die Pflicht ausgesetzt wurde, eine Insolvenz im Falle von Zahlungsunfähigkeit bei Gericht anzumelden. Seit ersten 1. Oktober gilt diese Sonderregel aber nicht mehr. Auch das Kurzarbeitergeld fördert nach Meinung von 50 Prozent der Befragten solche Zombie-Unternehmen. Knapp ein Drittel der Befragten hält in diesem Sinne auch die KfW-Hilfskredite für risikoreich.

Update 14.10.2020: Verlängert der Bund den Schutzschirm für Warenkreditversicherer?

Gute Nachrichten für die Wirtschaft, Factoringinstitute und die Kreditversicherer: Offenbar steht der Schutzschirm für Kreditversicherer vor einer Verlängerung. Dies hat der Kredit- und Kautionsmakler Alfons Gracher aus Finanzkreisen erfahren. Demnach verdichteten sich die Indizien, dass „der Bund und die Kreditversicherungswirtschaft sich auf eine Verlängerung des Schutzschirms bis 30. Juni 2021 geeinigt haben“. Im Verlauf des gestrigen Tages erhielt Gracher aus zwei verschiedenen Häusern der Branche die Nachricht, dass die Sachbearbeiter „ihre alte Zeichnungsrichtlinienkompetenzen zurück erhalten haben“. Dies lasse nur den Schluss zu, dass sich die „Kreditversicherer mit dem Bund geeinigt haben, oder die Parteien kurz davor stehen“, glaubt Gracher.

Im April war bekannt geworden, dass der Bund bis Ende 2020 eine Garantie für Entschädigungszahlungen der Kreditversicherer im Volumen von bis zu 30 Milliarden Euro übernimmt. Diese Risiken würden normalerweise bei den Kreditversicherern liegen. Im Gegenzug dafür müssen die Kreditversicherer 65 Prozent ihrer Prämieneinnahmen an den Bund abtreten. Dies hatte der Kreditversicherer Euler Hermes zuletzt stark kritisiert und seine Versicherungspolitik im Vorfeld der Gespräche über die Schutzschirmverlängerung verschärft, wie DerTreasurer Ende August exklusiv berichtete.

Update 14.10.2020: Corona kostet die Welt 28 Billionen Dollar

Der Weg aus der Coronakrise wird für die Weltwirtschaft lang und beschwerlich, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) jetzt nochmal bekräftigt hat. Der Fonds geht weiterhin von eine tiefgreifenden Rezession in 2020 aus, die Weltwirtschaft wird demnach um 4,4 Prozent schrumpfen, wohlhabende Länder müssen sogar mit einem Defizit von 5,8 Prozent rechnen. Für das kommende Jahr geht der IWF von einem weltweiten Wachstum von 5,2 Prozent aus, etwas weniger als noch im Juni prognostiziert.

Die kumulierten finanziellen Folgen der Coronakrise sind enorm. Der IWF rechnet vor, dass sich die Pandemie-bedingten Verluste global allein in diesem Jahr auf 11 Billionen Dollar summieren werden. Bis 2025 kostet das neuartige Coronavirus die Weltwirtschaft 28 Billionen Dollar. Der IWF verweist jedoch darauf, dass der jetzt getätigte Ausblick noch mit erheblichen Unsicherheiten verbunden ist.

Update 01.10.2020: Commerzbank bekommt 500 Millionen für weitere Kredite

Die EIB-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat der Commerzbank eine Garantie von rund 125 Millionen Euro bereitgestellt. Damit wird die Mezzanine-Tranche eines bestehenden Portfolios von Krediten an mittelständische Unternehmen besichert. Durch diese Garantie wird aufsichtsrechtliches Kapital der Commerzbank frei – dadurch soll die Commerzbank weitere 500 Millionen Euro an mittelständische Unternehmen vergeben können. Das soll den Unternehmen in der Coronakrise helfen, ihre Liquiditätsengpässe auszugleichen. 

Ermöglicht wurde dies durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI). Die EIB übernimmt im Rahmen einer synthetischen Verbriefung mit der Commerzbank das Mezzanine-Risiko. Der EIF wiederum stellt der Commerzbank eine Garantie für ein bestehendes Portfolio von Mittelstands-Krediten. Die Garantieverpflichtungen des EIF werden vollständig durch eine Rückgarantie der EIB abgedeckt.

Update 30.09.2020: Weg für weitere Staatshilfe an Tui frei

Die Staatshilfe für den angeschlagenen Reisekonzern Tui ist am Mittwoch einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik hat wie geplant eine Wandelanleihe in Höhe von 150 Millionen Euro gezeichnet. Das teilte Tui am heutigen Mittwoch mit. Zuvor hatten bereits die Inhaber der im Oktober 2021 fälligen Anleihe zugestimmt, dass die Begrenzung der Finanzverschuldung des Reisekonzerns ausgesetzt wird. Beide Bedingungen mussten bis 30. September erfüllt sein, damit der Reisekonzern einen weiteres Stabilierungspaket einschließlich eines weiteren Kfw-Kredits über 1,05 Milliarden Euro erhält.

Mit diesem zweiten Stabilisierungspaket verfügt Tui eigenen Angaben zufolge dann über Finanzmittel in Höhe von rund 2,0 Milliarden Euro (Stand: 20. September 2020). „Das Paket stellt ausreichend Liquidität sicher, um die saisonalen Schwankungen im Winter 20/21 abzudecken und die Position des Konzerns im aktuellen, volatilen Marktumfeld zu stärken“, teilte Tui weiter mit. Tui-Chef Fritz Joussen wird zudem mit folgenden Worten zitiert: „Das aufgestockte Stabilisierungspaket mit den Krediten des Staates sichert vor allem die Liquidität während der Pandemie. Wir müssen diese Zeit ohne nennenswerte Umsätze überbrücken und beschleunigen gleichzeitig den Umbau für die Zeit nach Corona.“

Update 30.09.2020: Adidas führt mit Nachranganleihe KfW-Kredit weiter zurück

Der Sportartikelhersteller Adidas hat nach der ersten Anleiheplatzierung mit Rating nun seine erste Nachhaltigkeitsanleihe platziert. Die Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro hat eine Laufzeit von acht Jahren und ist mit einem Null-Prozent-Kupon ausgestattet. „Der Erlös wird in Umwelt- und Sozialinitiativen des Unternehmens investiert, da wir auch in Zukunft im Bereich der Nachhaltigkeit in unserer Branche führend sein wollen“, sagt Adidas-CFO Harm Ohlmeyer.

Im Zusammenhang mit der Emission der Nachhaltigkeitsanleihe will Adidas nun auch den  revolvierenden Konsortialkredit, den der Sportartikelhersteller im Frühjahr aufgrund der Coronakrise unter Teilnahme der staatseigenen Förderbank KfW aufgenommen hat, um weitere 500 Millionen Euro auf nun 2,1 Milliarden Euro reduzieren.

Update 29.09.2020: Programm der Structured FINANCE Digital Week liegt vor

Das Programm der Structured FINANCE Digital Week liegt vor und kann hier heruntergeladen werden. Das Besondere in diesem Jahr ist, dass die Teilnehmer der Leitveranstaltung für CFOs und Treasurer sich alle Programmpunkte sicher und ohne Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus online anschauen können. Die Kongressmesse wird in diesem Jahr vom 23. bis zum 26. November vollständig auf einer digitalen Event- und Networkingplattform stattfinden. Für Treasurer gibt es auch in diesem Jahr wieder einige Programm-Highlights. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Update 24.09.2020: Deutsche Unternehmen bieten weniger Zahlungsziele an

Die deutschen Unternehmen haben wegen der Coronakrise in den Krisenmodus umgestellt und bieten weniger Zahlungsziele an. Das zeigt eine Studie des Kreditversicherers Coface. Demnach räumten in diesem Jahr nur 62 Prozent der Befragten ihren Kunden Zahlungsziele ein. Im vergangenem Jahr waren es noch 81 Prozent. Dabei seien vor allem die deutschen Unternehmen sehr vorsichtig. Die durchschnittliche Zahlungsfrist verringerte sich um drei Tage, von 37 Tagen im Jahr 2019 auf 34 Tage im Jahr 2020. Die Hälfte der befragten Unternehmen forderte Zahlungen zwischen null und 30 Tagen.

Gleichzeitig zahlen die Lieferanten aber pünktlicher. „Während 2019 noch 85 Prozent der Unternehmen über Zahlungsverzögerungen berichteten, waren es jetzt nur noch 68 Prozent“, sagt Christiane von Berg, Coface Ökonomin und Autorin der Studie.“

Update 22.09.2020: Absturz der deutschen Wirtschaft verläuft glimpflicher als gedacht

Der Absturz der deutschen Wirtschaft verläuft glimpflicher als gedacht. Sie wird in diesem Jahr laut Ifo Institut um 5,2 Prozent schrumpfen. Im Sommer hatten die Forscher noch minus 6,7 Prozent vorhergesagt. „Der Rückgang im zweiten Quartal und die Erholung derzeit verlaufen günstiger als wir erwartet hatten“, sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Dafür werde das Wachstum der Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr geringer ausfallen: Das Ifo Institut rechnet nun mit 5,1 Prozent statt 6,4 Prozent. Im Jahre 2022 erwartet das Institut plus 1,7 Prozent.  „Die Unsicherheit bei den Prognosen ist sehr groß, weil niemand weiß, wie die Corona-Pandemie weiter verläuft, ob es nicht doch noch einen harten Brexit gibt und ob die Handelskriege beigelegt werden“, sagt Wollmershäuser.

Update 14.09.2020: Deutsches BIP schrumpft um 6,25 Prozent

Die Coronakrise hat der deutschen Wirtschaft stark zugesetzt. Während der Sommermonate zeichnet sich nun eine erste Erholung ab: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt schrumpft insgesamt im Jahr 2020 um knapp 6,25 Prozent, zeigt die neue IW-Konjunkturprognose. Für 2021 rechnen die Wissenschaftler mit einem Zuwachs von knapp 4,5 Prozent – vorausgesetzt, es kommt nicht zu einem erneuten Lockdown.

Die Unternehmensinvestitionen schrumpfen in diesem Jahr der IW-Prognose zufolge um fast 20 Prozent. Stabilisiert sich die Weltwirtschaft weiter, ist aber auch hier Erholung in Sicht: Die Konjunkturexperten rechnen für 2021 mit einem Zuwachs von 12,5 Prozent. Die Pandemie beeinträchtigt auch den deutschen Außenhandel stark, die Exporte liegen im Jahresdurchschnitt 13,75 Prozent unter den Werten des Vorjahres. 2021 wachsen sie voraussichtlich wieder um 9,5 Prozent. Die Importe sinken in diesem Jahr um 9,75 Prozent und sollen im kommenden Jahr ebenfalls um 9,5 Prozent steigen.

Update 10.09.2020: Tui muss für Rettung horrende Zinsen zahlen

Die Gläubiger des von der Coronakrise hart getroffenen Reisekonzerns Tui machen den Weg frei für weitere Staatshilfen. Die Inhaber der im Oktober 2021 fälligen Anleihe haben zugestimmt, dass die Begrenzung der Finanzverschuldung des Reisekonzerns ausgesetzt wird. Das war die Bedingung dafür, dass Tui ein weiteres Mal Staatshilfe über insgesamt 1,2 Milliarden Euro in Anspruch nehmen kann. Das Geld soll über zwei Finanzierungsbausteine kommen: einen weiteren KfW-Kredit über 1,05 Milliarden Euro und eine Wandelanleihe über 150 Millionen Euro, über die der Bund bald Großaktionär bei Tui werden könnte.

Leer ausgehen müssen die Gläubiger allerdings nicht: Sie bitten Tui ordentlich zur Kasse. Erfahren Sie mehr im vollständigen Artikel bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 08.09.2020: Firmenpleiten werden drastisch zunehmen

Die Corona-Wirtschaftskrise dürfte in zahlreichen Ländern zu mehr Firmenpleiten führen als die Große Rezession infolge der Weltfinanzkrise vor 13 Jahren. Das geht aus der jetzt veröffentlichten Insolvenzprognose des Kreditversicherers Atradius hervor. Mit Frankreich, der Schweiz, Belgien, Spanien, Portugal und Norwegen sind auch mehrere große Außenhandelspartner Deutschlands unter den Volkswirtschaften, bei denen es 2020 und 2021 zu Rekordzahlen bei den Firmenpleiten kommen könnte. Den stärksten Anstieg der Insolvenzen erwartet Atradius in diesem Jahr in der Türkei, in den USA, in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich. Der Kreditversicherer prognostiziert, dass die weltweiten Firmenpleiten bis Ende 2020 um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunehmen.

Besondere Vorsicht ist laut Atradius derzeit bei Abnehmern in Ländern geboten, in denen lange und restriktive Corona-Schutzmaßnahmen gelten, wodurch die Produktion und der Verkauf von Waren und Dienstleistungen stark eingeschränkt ist. Daneben trifft die Krise jene Länder besonders hart, deren Wirtschaft stark vom Tourismus und von Dienstleistungen abhängt – also von Sektoren, die durch die Corona-Pandemie nahezu zum Erliegen gekommen sind. Vergleicht man das Insolvenzniveau der Jahre 2008 und 2009 mit dem in 2020 und 2021 prognostizierten Level, zeigt sich, dass bei Geschäften mit spanischen Firmen infolge der Corona-Pandemie ein mehr als doppelt so hohes Zahlungsausfallrisiko besteht wie zur Hochphase der Finanz- und Wirtschaftskrise. Für die Vereinigten Staaten rechnet Atradius im kommenden Jahr mit einer Zunahme an Insolvenzen von 39 Prozent.

Update 08.09.2020: Digital-Avantgarde ist resistenter

Die Coronakrise fördert zwar die Digitalisierung generell, bremst konkrete Initiativen aber durchaus aus. So wurde laut der internationalen Studie „Digitalisierung 2020“ der Unternehmensberatung Staufen jedes fünfte Digitalisierungsprojekt infolge des monatelangen Lockdowns gestoppt oder neu strukturiert. Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad sind dabei bisher deutlich besser durch die Coronakrise gekommen als die Konkurrenz: Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen mit hohem digitalem Reifegrad waren in der Lage, ihre bisherige Planung zur digitalen Transformation ungestört fortzusetzen. Damit lagen die digitalen Vorreiter deutlich vor den übrigen Unternehmen, unter denen nur 44 Prozent an den digitalen Plänen festhalten konnten.

Ein weiterer Hinweis auf die höhere Widerstandsfähigkeit der digitalen Avantgarde: Mehr als drei Viertel von ihnen gaben an, dass die Digitalisierung sie im Shutdown entscheidungsfähig gehalten habe. Bezogen auf alle Befragten konnte das nur jede zweite Organisation bejahen. Ebenfalls hohe Werte erreichten die erfolgreich digitalisierten Unternehmen bei Fragen nach der Handlungsflexibilität in der Krise (73 Prozent) und der Weiterführung des Geschäftsbetriebes (84 Prozent). Für die Untersuchung hat die Unternehmensberatung Staufen zusammen mit den Experten von Staufen Digital Neonex im August mehr als 1.100 Unternehmen befragt. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, USA, China, Brasilien, Mexiko, Schweiz, Italien, Polen, Ungarn, Tschechien und Rumänien.

 

Update 04.09.2020: CEOs erwarten Rückverlagerung von Gütern nach Europa

Die Coronakrise zeigt, wie abhängig Unternehmen von globalen Produktions- und Lieferketten sind. Deshalb verwundert es nicht, dass europäische Unternehmen laut einer aktuellen Umfrage mit einer Rückverlagerung von strategisch wichtigen Gütern und Wirtschaftszweigen nach Europa rechnen.

Die österreichische Betriebsansiedlungsagentur ABA – Invest in Austria hat 300 europäische CEOs befragt. Dabei geben zwei Drittel der befragten Manager an, dass sie eine Überprüfung der internationalen Arbeitsteilung und einen Rückbau globalisierter Liefer- und Wertschöpfungsketten erwarten. Ebenfalls zwei Drittel der Befragten sind davon überzeugt, dass der Produktionsstandort Europa an Bedeutung gewinnen wird. Dementsprechend erwartet die Mehrheit der CEOs (71 Prozent) höhere Investitionen in den Produktionsstandort Europa. Vier von zehn Managern (39 Prozent) sind überzeugt, dass die Corona-Pandemie die Grenzen und Nachteile globalisierter Wirtschaftskreisläufe aufgezeigt hat.

Dabei sehen die Manager Deutschland nicht nur bereits heute als einen guten Standort an, sondern auch künftig. 61 Prozent der Befragten geben Deutschland die Note eins und weitere 39 Prozent sehen das weitgehend so. Hinter Deutschland folgen die Schweiz, die Niederlande, Schweden und Österreich.

Update 1.9.2020: Unternehmen setzen stärker auf langfristige Finanzierungen

Langfristige Finanzierungen haben das Kreditneugeschäft in Deutschland im zweiten Quartal angetrieben. Das zeigt eine Analyse der Förderbank KfW. Zwischen April und Juni reichten die Banken der Auswertung zufolge 6 Prozent mehr Kredite aus als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Bei langfristigen Finanzierungen lag das Plus sogar bei 17 Prozent.

Zu Beginn der Pandemie haben deutsche Unternehmen der KfW zufolge zunächst auf kurzfristige Kreditinstrumente zurückgegriffen – und etwa vorhandene Kreditlinien gezogen. Das änderte sich im zweiten Quartal.

„Für die Stabilität der wirtschaftlichen Entwicklung ist die starke Zunahme langfristiger Finanzierungen eine gute Nachricht“, kommentiert Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, diese Entwicklung. „Die längeren Fristen erhöhen die Finanzierungssicherheit für die Unternehmen und strecken die Belastung aus den Krisenverlusten über die Zeit. Das verbessert die Aussichten für eine nachhaltige Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs.“

Update 1.9.2020: Autoindustrie wird optimistischer

Die Stimmung unter den von der Coronakrise gebeutelten deutschen Autoherstellern und Zulieferern hat sich im August verbessert. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervor. Von minus 68,3 Punkten im Juli stieg die Beurteilung der Geschäftslage auf minus 34,8 Punkte im August. Auch der Auftragsbestand hat sich gegenüber dem Vormonat verbessert. Der Indikator stieg auf plus 37,9 Punkte, nach plus 25,9 im Juli. Dennoch fielen die Erwartungen zum künftigen Geschäft leicht auf plus 37,4 Punkte, nach plus 40,9 im Juli.

Update 28.08.2020: Lieferketten unter Druck

Die weltweiten Lieferketten sind infolge der Coronakrise stark unter Druck geraten. Vier von fünf Unternehmen melden massive Probleme aufgrund von Lieferverzögerungen. Ein wesentlicher Grund dafür ist eine mangelnde Vorbereitung auf das Szenario einer Pandemie in den Risikoplänen der meisten Unternehmen. Weniger als 30 Prozent berücksichtigten demnach eine Pandemie als eigenständiges Risikoszenario – und von diesen wiederum hatte nur jedes vierte Unternehmen entsprechende Maßnahmenpläne für die eigenen Supply Chains entwickelt. Dies ist eines der ersten Ergebnisse der aktuellen BME-Logistikumfrage 2020 „Risikomanagement in Supply Chains“.

Dabei hätten sich Unternehmen durchaus vorbereiten können. Im 21. Jahrhundert hat es schon einige Warnschüsse gegeben, etwa die weltweite Grippewelle 2017/2018, die Vogelgrippe 2004 oder SARS 2002/2003. Darüber hinaus hat bereits im Jahr 2012 das Bundesinnenministerium unter fachlicher Federführung des Robert-Koch-Instituts das Szenario „Pandemie durch Virus Modi-SARS“ untersucht. „Die Übereinstimmung des Szenarios mit der aktuellen Situation ist frappierend“, wird Michael Huth von der Hochschule Fulda zitiert.

Laut Studie sollte das Risikomanagement eine höhere Transparenz aufweisen. Lieferanten müssten bis tief in die weit verzweigten Lieferketten hinein bekannt sein, sodass man das Risiko von Lieferausfällen besser abschätzen könne. Gleichzeitig sollten Lieferanten vermehrt aus unterschiedlichen Regionen kommen. 

Update 26.08.2020: Pflicht zum Insolvenzantrag bleibt weiterhin ausgesetzt

Die Lockerungen beim Insolvenzantrag, die eigentlich nur bis Ende September gelten sollten, werden verlängert. Darauf hat sich die Koalition am Dienstag geeinigt. Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, die die von der Coronakrise gebeutelten Unternehmen nutzen dürfen, wird bis Ende des Jahres verlängert. Jedoch nicht für alle Insolvenzgründe – die Aussetzung greift nur noch beim Insolvenzgrund Überschuldung. Als überschuldet gilt ein Unternehmen, wenn sein Vermögen nicht mehr ausreicht, um die bestehenden Verbindlichkeiten zu decken.

Das heißt, dass Unternehmen bei Zahlungsunfähigkeit künftig wieder Insolvenz beantragen müssen. Mehr über die Einzelheiten der Verlängerung lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE

Update 25.08.2020: Wirtschaftsleistung verlangsamt sich wieder

Die Coronakrise führte in Deutschland und der Eurozone zu einem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung. Den Tiefpunkt erreichte sie laut KfW Research im April, woraufhin eine schnelle Aufholbewegung folgte. Jedoch dürfte sich das anfänglich hohe Tempo laut KfW Research nun wieder verlangsamen. Grund dafür ist, dass nach der relativ mechanischen Erholung durch die Aufhebung vieler Eindämmungsmaßnahmen der verbleibende Abstand zum Niveau der Wirtschaftsaktivität vor der Krise immer schwieriger zu überwinden wird.

So erwartet KfW Research für Deutschland in diesem Jahr weiterhin einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von rund 6 Prozent, gefolgt von einem Wachtum von 5 Prozent im nächsten Jahr. Das Vorkrisenniveau dürfte bis Ende 2021 wieder erreicht werden. Den Einbruch in der Eurozone schätzt die Bank noch höher: Im laufenden Jahr solle das Bruttoinlandsprodukt um 8 Prozent schrumpfen und im nächsten Jahr kann mit einem aufholenden Wachstum von etwa 6 Prozent gerechnet werden. Dabei stellt eine zweite Corona-Infektionswelle das größte Konjunkturrisiko dar.

Update 18.08.2020: Deutsche Unternehmen fragen mehr Kredite nach

Die Unternehmen in Deutschland fragen in der Coronakrise mehr Kredite nach, berichten aber von größerer Zurückhaltung bei den Banken. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) für das zweite Quartal durchgeführt hat. Demnach gaben mehr als ein Drittel (34,4 Prozent) der Unternehmen an, Kreditverhandlungen mit Banken geführt zu haben, was laut dem ifo-Institut nur knapp unter dem bisherigen Höchstwert vom ersten Quartal 2017 liegt. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Wert bei lediglich 29,3 Prozent.

19,4 Prozent derjenigen Unternehmen, die Kredite verhandelt haben, berichten „von einem eher zurückhaltenden Verhalten der Banken“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Befragungen beim ifo Institut. Das sei der Höchststand seit 2017.

Update 13.08.2020: K+S erhält KfW-Kredit

Der Dünger- und Salzkonzern K+S greift ebenfalls auf Staatshilfe zurück. Mit der Förderbank KfW und weiteren Banken sei eine Konsortialkreditlinie in Höhe von 350 Millionen Euro vereinbart worden, teilte der MDAX-Konzern am Donnerstag in Kassel mit. Damit wolle der Konzern möglichen Engpässen am Kapitalmarkt im Zuge der Coronakrise vorbeugen und seinen finanziellen Freiraum erhöhen.

Update 13.08.2020: Tui erhält weitere Staatshilfe

Der von der Coronakrise stark gebeutelte Reisekonzern Tui erhält erneut Hilfe vom Staat. Das Geld soll über zwei Finanzierungsbausteine kommen: einen weiteren KfW-Kredit über 1,05 Milliarden Euro und eine Wandelanleihe über 150 Millionen Euro, über die der Bund bald Großaktionär bei Tui werden könnte. 

Update 11.08.2020: Factoring-Markt wächst trotz Coronakrise

Der Factoringmarkt im Mittelstand trotzt bislang der Coronakrise: Nach Zahlen des Bundesverbands Factoring für den Mittelstand (BFM) stieg das Volumen der Forderungen im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent. Schon im Gesamtjahr 2019 wuchs das Factoring-Volumen im Mittelstand um 8,7 Prozent.

Grund dafür sei gewesen, dass das „Geschäftsmodell der bankenunabhängigen Finanzierung und schnellen Bereitstellung von Liquidität dem Mittelstand einen Nutzen bietet, der gerade auch in Zeiten des wirtschaftlichen Neustarts gefragt ist“, so der Verband.

Allerdings bleibt offen, ob sich der Markt auch im zweiten Halbjahr so gut weiterentwickelt. Denn hier könnten die gelockerten Insolvenzregeln, die bis jetzt im September auslaufen sollen, zum Problem werden. So geht der Branchenverband davon aus, dass dies eine Welle von Insolvenzen auslösen würde, in deren Folge die Factoring-Gesellschaften aus Risikogründen viele Forderungen ablehnen würden. „Wir gehen davon aus, dass sich im erfahrungsgemäß starken zweiten Halbjahr das Vorjahresniveau nicht erreichen lässt“, lässt sich der Verband zitieren. 

Update: 10.08.2020: Europäische Banken müssen Kredite in Milliardenhöhe abschreiben

Europäische Banken rechnen damit, in diesem Jahr bis zu 415 Milliarden Euro für die Deckung pandemiebedingter Kreditverluste aufbringen zu müssen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Accenture. 2019 stellten europäische Banken 80 Milliarden Euro für mögliche Kreditausfälle zurück. Nach Einschätzung von Accenture benötigen die Finanzinstitute in diesem Jahr aufgrund der Coronakrise zusätzlich 265 Milliarden bis 335 Milliarden Euro, um drohende Abschreibungen decken zu können.

In den USA und in China zeigt sich ein ähnliches Bild: Banken in den USA könnten in diesem Jahr bis zu 320 Milliarden US-Dollar abschreiben. Das entspricht laut Accenture einem Anstieg von 265 Milliarden US-Dollar ab 2019. Chinesische Banken könnten im gleichen Zeitraum Abschreibungen in Höhe von bis zu 360 Milliarden US-Dollar vornehmen, was einem Anstieg von 190 Milliarden US-Dollar ab dem vergangenen Jahr entspräche.

Weltweit werden die Finanzinstitute laut der Studie bis zu 2,4 Prozent ihrer bestehenden Kredite zur Deckung von Verlusten aus unbezahlten Krediten zurücklegen. Das sei fast doppelt so viel, wie die Institute während der globalen Finanzkrise 2008 abschreiben mussten, teilte Accenture mit.

Update 30.07.2020: Nachfrage nach Finanzfachkräften durch Corona gesunken

Im zweiten Quartal dieses Jahres sank die Nachfrage nach Finanzfachkräften. Das fand der Hays-Fachkräfteindex heraus, der die Anzahl von ausgeschriebenen Stellen auswertet. So zeigt der Index, dass die Nachfrage um 46 auf 82 Indexpunkte gesunken ist. Im Vergleichsquartal im vergangenen Jahr lag der Wert des Index noch bei 166 Punkten. Besonders betroffen sind Buchhalter, Compliance- und Tax-Manager. Warum es gerade diese Finanzexperten getroffen hat, lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation Finance.

Update 23.07.2020: Biontech zapft Kapitalmarkt für Corona-Impfstoff an

Das Mainzer Unternehmen Biontech hat mit einer Kapitalerhöhung 512 Millionen US-Dollar eingesammelt. Mit dem Geld will die im Nasdaq notierte Firma die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus sowie weitere Impfstoffprojekte im Bereich Krebs finanzieren. Begleitet wurde die Transaktion von JP Morgan, Bank of Amerika und der Berenberg Bank, die beim Geschäft als Lead Joint Bookrunner fungierten. Weitere Details zur Kapitalerhöhung lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 21.07.2020: Deutsche Unternehmen bewältigen Coronakrise im globalen Vergleich gut

Deutsche Unternehmen kommen dank der Maßnahmen der Bundesregierung vergleichsweise gut durch die Coronakrise. Das schließt die HSBC aus einer Umfrage unter 2.600 Unternehmen mit mindestens 5 Millionen US-Dollar in 14 Ländern. Demnach ist der Anteil der Unternehmen, die durch die Pandemie stark beeinträchtig sind in Deutschland mit 53 Prozent am geringsten. Weltweit gaben 72 Prozent der Teilnehmer an, die Auswirkungen der Krise stark zu spüren. „Dank der schnellen und umfangreichen Reaktion der staatlichen Institutionen ist die initiale Bewältigung der COVID19-Krise in Deutschland bisher gut gelungen“, sagt Nicolo Salsano, Firmenkundenchef bei HSBC Deutschland.

Zugleich wird die Pandemie die Art des Arbeitens verändern, wie die Umfrage zeigt: So erwarten die befragten Firmen, dass die Krise das mobile Arbeiten fördern wird. Zugleich setzen sie künftig verstärkt auf virtuelle Treffen. 39 Prozent der Befragten wollen Flugreisen zu Meetingzwecken reduzieren. Etwas mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer rechnet sogar damit, dass flexible Arbeitsformen bei ihnen zum Standard werden.

Update 09.07.2020: Corona macht Banken laut KfW und Ifo Institut vorsichtiger

Die Coronakrise führt zu deutlichen Umsatzrückgängen bei den mittelständischen Unternehmen in Deutschland und belastet ihre Liquidität. Der daraus erwachsende Finanzierungsbedarf spiegelt sich in einer steigenden Nachfrage nach Bankkrediten wider. Allerdings ist für einen wachsenden Anteil der Unternehmen der Kreditzugang schwieriger geworden, weil sich die Banken bei Kreditverhandlungen restriktiver verhalten. Dies zeigt die KfW-ifo-Kredithürde für das 2. Quartal 2020.

Demnach sei der Anteil der befragten mittelständischen Unternehmen, die Kreditverhandlungen mit Banken geführt haben, deutlich von 25 Prozent auf 31,5 Prozent gestiegen. Gleichzeitig berichtete mit 20,4 Prozent gut ein Fünftel der Mittelständler von einem restriktiven Verhalten der Banken in den Kreditgesprächen. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich die KfW-ifo- Kredithürde um 3,1 Prozentpunkte erhöht und damit den höchsten Stand seit der Einführung der neuen Befragungsmethodik im Jahr 2017 erreicht.

Update 08.07.2020: Corona sorgt für Einbrüche am Schuldscheinmarkt

Die Coronakrise hat den Schuldscheinmarkt in die Knie gezwungen. Bis Ende März wies der Markt noch eine relativ stabile Lage auf, danach sank das Emissionsvolumen allerdings deutlich. Laut dem Datendienstleister Refinitiv sank das Emissionsvolumen im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um 34 Prozent auf 9,45 Milliarden Euro. Dass der Einbruch nicht noch stärker ausfiel, hat der Markt dem 2-Milliarden-Schuldschein von Bosch zu verdanken.

So sicherte sich auch die LBBW – die Bosch bei der Transaktion begleitete – den höchsten Marktanteil der Banken im Schuldscheingeschäft. Sie hält 28 Prozent. Welche Banken auf den Plätzen zwei und drei liegen und wie sich die durchschnittlichen Ratings der Emittenten verändern, lesen Sie in dem Schuldscheinupdate unserer Schwesterpublikation FINANCE.

 

 

 

Update 02.07.2020: KfW erschließt neue Refinanzierungsquelle

Die KfW spielt für die deutsche Wirtschaft bei der Bewältigung der Coronakrise eine zentrale Rolle. Um sich dafür eine „komfortable Liquiditätssituation“ zu schaffen, hat die staatliche Förderbank ihre Refinanzierungsquellen diversifiziert. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat die Bank bereits rund 36 Milliarden Euro an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Ende Juni hat sich die Förderbank zudem erstmals an der Refinanzierung des Eurosystems über den TLTRO III in Höhe von 13,4 Milliarden Euro beteiligt.

Darüber hinaus steht der KfW mit dem neuen Wirtschaftsstabilisierungsfonds eine weitere Refinanzierungsquelle zur Verfügung. Der Fonds übernimmt die Refinanzierung des KfW-Sonderprogramms 2020 bis zu einer Höhe von 100 Milliarden Euro. Die erste Refinanzierung über den Fonds in Höhe von 30 Milliarden Euro soll im dritten Quartal erfolgen.

Durch diese neuen Möglichkeiten muss die KfW den Kapitalmarkt im weiteren Jahresverlauf weniger stark anzapfen als ursprünglich geplant. Sie senkt die Mittelaufnahme darüber deshalb in diesem Jahr von 75 Milliarden Euro auf 65 Milliarden Euro.

Update 01.07.2020: Structured FINANCE findet 2020 vollständig digital statt

In der Coronakrise ist der Bedarf, sich zu informieren und in der Corporate-Finance-Community auszutauschen, sehr groß. Deshalb wird die Structured FINANCE in diesem Jahr als vollständig digitales Event stattfinden. Zugleich wird die Leitveranstaltung für CFOs und Treasurer von bislang zwei auf nunmehr vier Tage ausgeweitet: Vom 23. bis zum 26. November 2020 findet die „Structured FINANCE Digital Week“ unter dem Motto „Wege aus der Krise“ statt.

Update: 01.07.2020: Bellin verlängert Angebot zur kostenlosen Nutzung von tm5

Der TMS-Anbieter Bellin, der seit Mitte Juni zum US-amerikanische Softwareunternehmen Coupa gehört, verlängert aufgrund der anhaltenden Coronakrise sein im März gestartetes Krisenangebot. Das teilte der TMS-Anbieter am heutigen Mittwoch mit.

Demnach erhalten Neukunden drei Monate lang die drei Module Cash Management, Liquiditätsplanung/Forecasting und Finanzinstrumente – die drei Kern-Module des Treasury Management Systems (TMS) tm5 von Bellin – kostenlos, wenn sie sich zwischen dem 1. Juli und dem 30. September 2020 an der Aktion beteiligen. Die Implementierung ist Unternehmensangaben zufolge innerhalb von 72 Stunden möglich. Ende März hatte der TMS-Anbieter verkündet, sein Treasury-System tm5 nur bis Ende Juni kostenfrei anbieten zu wollen.

Schon jetzt besitzt Bellin die TMS-Marktführerschaft in Deutschland. Denn jeder vierte TMS-Nutzer hat das Treasury-System von Bellin im Einsatz, wie eine aktuelle Umfrage von DerTreasurer und HSBC unter 223 Treasurern ergeben hat. Die Mehrheit dieser Unternehmen hat einen Umsatz von bis zu 5 Milliarden Euro - damit ist Bellin klarer Marktführer im Midmarket.

Update 01.07.2020: 100 Tage KfW-Corona-Hilfen in Zahlen

Seit dem Start des KfW-Sonderprogramms am 23. März dieses Jahres haben zehntausende Unternehmen die KfW-Hilfskredite beantragt. Bis Ende Juni sind fast 70.000 Kreditanträge in einem Gesamtvolumen von knapp 50 Milliarden Euro bei der staatlichen Förderbank eingegangen. 327 Unternehmen haben dabei einen KfW-Hilfskredit mit einem Volumen zwischen 10 Millionen Euro und 100 Millionen Euro beantragt. Das Kreditantragsvolumen in dieser Gruppe beläuft sich auf insgesamt knapp 9,5 Milliarden Euro. 27 Unternehmen haben sogar einen Kredit mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen beantragt, insgesamt mehr als 16,5 Milliarden Euro.

Die stärkste Nachfrage mit mehr als 30.000 Anträgen verzeichnete die KfW eigenen Angaben zufolge bisher zwischen Ende April und Mitte Mai. In der Spitze hat die Förderbank über 2.000 Anträge pro Arbeitstag entgegengenommen und zum überwiegenden Teil auch sofort zugesagt. Anfang Juni hatte die KfW gegenüber DerTreasurer erklärt, täglich neue Anträge über rund 1 Milliarde Euro zu erhalten. Und das würde auch erst einmal so bleiben, glaubten die von DerTreasurer befragten Banken damals.

Update 25.06.2020: Atradius befürchtet infolge des Exporteinbruchs Zunahme von Insolvenzen

Infolge der Coronakrise könnte das globale BIP in diesem Jahr um bis zu 4,8 Prozent einbrechen, glaubt Atradius. Der Kreditversicherer geht davon aus, dass dieser Rückgang auch an Deutschlands Exportmärkten nicht spurlos vorübergehen dürfte. Demnach seien vom Einbruch der Exportmärkte fast alle Branchen betroffen. Die dadurch entstehenden Liquiditätsengpässe könnten in der zweiten Jahreshälfte eine erhebliche Zunahme der Unternehmensinsolvenzen bewirken, glaubt der Kreditversicherer.

Update 24.06.2020: cep sieht Änderungen der Eigenkapitalverordnung der Banken kritisch

Das Europäische Parlament und der Europäische Rat passen die Eigenkapitalverordnung der Banken an, so dass diese während der Coronakrise leichter Kredite vergeben können. Das Centrum für Europäische Politik (cep) steht diesem Schritt allerdings skeptisch gegenüber.  Die Kreditvergabe an die Realwirtschaft könne dadurch zwar während der Pandemie gestützt werden. Aber die Änderungen würden jedoch die Gefahr bergen, dass die gegenseitige Abhängigkeit von Banken und Staaten weiter steige, so das cep. Diese Abhängigkeit abzubauen wäre bereits eine wichtige Lehre aus der Finanzkrise gewesen. Auch weitere geplante Maßnahmen, wie die Vorzugsbehandlung von Krediten der Banken an KMU und von Infrastrukturkrediten, sieht das cep kritisch und glaubt, dass es zu einem verzerrten Wettbewerb führen könnte. 

Update 18.06.2020: Unternehmen beantragten schon im ersten Quartal mehr Kredite

Obwohl das Coronavirus erst im März in Deutschland richtig ankam, beeinflusste die damit verursachte Coronakrise die deutsche Kreditdynamik im ersten Quartal erheblich. Das zeigt der Kreditmarktausblick der KfW. So beantragten im Vergleich zum Vorjahr 7,3 Prozent mehr Unternehmen einen Kredit. Durch den pandemiebedingten erhöhten Liquiditätsbedarf seien vor allem Kredite mit kurzen Laufzeiten sehr gefragt gewesen. Für das zweite Quartal rechnet KfW-Research sogar mit einem Neukredit-Anstieg von 10 Prozent im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum.

Update 15.06.2020: Deutsche Bundesregierung steigt bei Curevac ein

Der Bund sichert sich 23 Prozent an dem hoffnungsvollen Corona-Impfstoffhersteller Curevac, wie Wirtschaftsminister Peter Altmaier und der Curevac-Eigner Dietmar Hopp mitteilten. Für 300 Millionen wird die Bundesregierung, die ihre Anteile über die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erwirbt, zum zweitgrößten Anteilseigner bei Curevac. Mehr Informationen zur Transaktion lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 15.06.2020: Coronakrise und Fachkräftemangel bremsen Wachstum bis 2040

Die Coronakrise und der Fachkräftemangel erschweren das Wachstum deutscher Unternehmen, wie eine Studie der KfW zeigt. Obwohl das Coronavirus zeitweise die Herausforderungen der deutschen Volkswirtschaft – Fachkräftemangel und schwaches Produktivitätswachstum – in den Hintergrund gerückt hat, werden nun diese Probleme „in vielen Berufen wieder stärker spürbar“, heißt es in der Studie von KfW Research, in der die aktuellen Fachkräfteengpässe und die mögliche Entwicklung bis 2040 analysiert wird. Verglichen mit dem Fachkräfteangebot von vor zehn Jahren könnten demnach heute zwei Drittel der Berufe als Mangelberufe eingestuft werden. Besonders betroffen seien die Baubranche und Berufe im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Zudem sei ein Fünftel der offenen Stellen der Mangelberufe länger als 160 Tage unbesetzt.

Laut dem Research der Förderbank könne die Wirtschaft ohne ausreichende Gegensteuerungsmaßnahmen bis 2040 aufhören zu wachsen. „Die deutsche Wirtschaft kann dem Fachkräftemangel und der Produktivitätsschwäche vor allem mit mehr Investitionen, Innovationen und Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen entgegenwirken“, sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW Bankengruppe. „Diese Zutaten benötigt unsere Wirtschaft auch, um die Coronakrise und ihre Folgen möglichst schnell zu überwinden.“

Update 09.06.2020: ifo Institut: Ein knappes Viertel der Firmen braucht Liquiditätshilfen

Dem ifo Institut zufolge haben im April und im Mai dieses Jahres jeweils 24 Prozent der Unternehmen in Deutschland infolge der Coronakrise Liquiditätshilfen gebraucht. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfragen, die die Forschungseinrichtung durchgeführt hat.

Allerdings sind die Branchen unterschiedlich hart betroffen. So waren im Mai mit jeweils 30 Prozent besonders viele Unternehmen aus dem Handel und bei den Dienstleistern betroffen, in der Industrie waren es nur 17 Prozent, auf dem Bau sogar nur 5 Prozent. 

Update 09.06.2020: Deutsche Exporte brachen im April drastisch ein

Die deutschen Exporte sind wegen der Coronakrise bei vielen wichtigen Handelspartnern so stark eingebrochen wie noch nie. Im April sank der Wert der Warenausfuhren gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Dies war der größte Rückgang eines Monats im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950.

Update 09.06.2020: Tom Tailor erhält von drei Seiten Hilfe

Die Modekette Tom Tailor erhält in der Coronakrise Staatshilfe. Wie das Hamburger Unternehmen mitteilt, haben die Bundesregierung und die Länder Hamburg und Nordrhein-Westfalen der Modekette eine Bürgschaft für einen Betriebsmittelkredit in Höhe von 100 Millionen Euro zugesagt. Die bürgschaftsbesicherte Finanzierung läuft bis Ende September 2024.

Auch die Konsortialbanken und der Mehrheitsaktionär Fosun halten zu Tom Tailor. So hätten sich die Banken „grundsätzlich“ bereit erklärt, auch alle bisherigen Kreditlinien in einem angepassten Volumen von 355 Millionen Euro zu weitgehend unveränderten Konditionen ebenfalls bis Ende September 2024 zu verlängern, heißt es in der Mitteilung weiter. Mehrheitseigner Fosun will die Laufzeit des der Modekette gewährten Darlehens in Höhe von 28,5 Millionen Euro sogar bis zum Jahresende 2024 verlängern. Die Unterzeichnung des Term Sheets steht Unternehmensangaben zufolge nur noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung einzelner Banken und soll noch heute erfolgen.

Für die Tochter Bonita hat Tom Tailor allerdings keine Bürgschaftszusage erhalten, da die Bürgschaftsgeber für sie „keine ausreichende Finanzierungs- und Bürgschaftsfähigkeit“ gesehen hätten. Die Folge: Bonita muss nun ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragen.

Bereits Ende März hatte sich gezeigt, dass die Tom-Tailor-Gruppe massiv unter den Folgen der Coronakrise leidet und Staatshilfe beantragen will.

Update 08.06.2020: Coface stuft 71 Länder herab

Coface hat in einem „bisher noch nie erlebten Umfang Länder-und Branchenrisiken aktualisiert“. Das teilte der Kreditversicherer am heutigen Montag mit. 71 von 162 Volkswirtschaften hat Coface demnach herabgestuft. Auch Deutschland gehört zu den betroffenen Ländern und wird nun nur noch mit A3 bewertet.

„Es gibt praktisch kaum eine Volkswirtschaft der Erde, die nicht in irgendeiner Form von Covid-19 negativ beeinflusst ist“, sagt Coface-Volkswirtin Christiane von Berg. „Vielleicht beherrscht der Virus selbst nicht das Land, aber im Regelfall hat mindestens ein großer Handelspartner mit den wirtschaftlichen Folgen zu kämpfen.“ So sei es nicht verwunderlich, dass von Mittel- und Osteuropa über Asien-Pazifik bis hin zu Afrika, dem Nahen- und Mittleren Osten sowie Lateinamerika in jeder Region Länder mit Herabstufungen zu finden seien.

Aber für die Herabstufungen sieht die Coface-Volkswirtin nicht allein die Coronakrise verantwortlich. „Natürlich ist Covid-19 ein beherrschender Faktor. Seit diesem Sommer haben wir aber auch den Faktor Umweltrisiken und damit auch den Klimawandel in unsere Risikomodelle aufgenommen“, sagt von Berg. Dies habe die Risikobewertung in vielen europäischen und afrikanischen Staaten ebenfalls gedrückt.“

Zusammen mit den Länderanpassungen hat Coface auch die Bewertungen vieler Branchen korrigiert. Über 28 Länder addiert gab es insgesamt 134 Branchenherabstufungen. Das sei „ebenfalls ein Negativrekord in der Geschichte der Coface-Bewertungen“, heißt es weiter.

Update 08.06.2020: Covestro platziert Anleihe über 1 Milliarde Euro

Der Werkstoffhersteller Covestro sammelt in der Coronakrise frisches Geld am Kapitalmarkt ein. Die Leverkusener haben eine neue Anleihe im Gesamtvolumen von 1 Milliarde Euro platziert. Der neue Bond gliedert sich in zwei Tranchen: Die fünfjährige Tranche wird mit 0,875 Prozent per annum verzinst, die zehnjährige mit 1,375  Prozent. „Die hohe Nachfrage der Investoren führte zu einer mehr als zehnfachen Überzeichnung des Platzierungsvolumens“, teilte Covestro mit.

Mit der Transaktion kann der Werkstoffhersteller die durchschnittliche Laufzeit seines Anleihenportfolios eigenen Angaben zufolge „deutlich verlängern“. Zudem will das Unternehmen mit dem Emissionserlös schon für die Rückzahlung der bestehenden Anleihe mit Laufzeit bis 2021 vorsorgen und seinen Liquiditätspuffer „angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie“ weiter ausbauen, heißt es in der Mitteilung weiter.

„Die Platzierung der langfristig laufenden Anleihe über 1 Milliarde Euro dient dem Aufbau erheblicher Liquiditätsreserven bei gleichzeitig attraktiven Konditionen“ sagte Finanzvorstand Thomas Toepfer. BNP Paribas, Bank of America, Commerzbank und Unicredit waren als Bookrunner in die Transaktion involviert.

Bereits Mitte März hatte Covestro zwei neue Finanzierungen abschließen können: Zum einen hatten die Leverkusener erstmals eine syndizierte revolvierende Kreditfazilität mit einem ESG-Element abgeschlossen und zum anderen einen EIB-Kredit für Forschung und Entwicklung erhalten.

Update 04.06.2020: Grammer bemüht sich um KfW-Kredit

Mit dem Autozulieferer Grammer bemüht sich ein weiteres Unternehmen in der Coronakrise um Staatshilfe. Der Sitzhersteller aus Amberg bei Regensburg „befindet sich derzeit in fortgeschrittenen Gesprächen“ mit der KfW und den Hausbanken „über eine dritte Tranche des bestehenden syndizierten Kredits“, teilte das Unternehmen am heutigen Donnerstag mit. Die zusätzliche Kreditlinie werde den bestehenden Kreditrahmen um „voraussichtlich 235 Millionen Euro erhöhen“ und drei Jahre laufen.

Neben der Erhöhung des bestehenden Konsortialkredits will Grammer auch seine Aktiomäre in die Pflicht nehmen. Zum einen setzt das Unternehmen die Dividende aus, zum anderen plant Grammer auch eine Kapitalerhöhung im zweiten Halbjahr dieses Jahres. „Um mindestens 40 Millionen Euro“ will der Autozulieferer damit sein Eigenkapital stärken.

Update 04.06.2020: EZB stockt Anleihekaufprogramm auf

Die Europäische Zentralbank legt bei ihren Bondkäufen noch einmal nach. Sie stockt das Volumen der Anleihekäufe noch einmal massiv auf, die sie im März zur Abfederung der Coronakrise ausgerufen hatte. Zu den bisherigen 750 Milliarden Euro kommen noch einmal 600 Milliarden Euro dazu. Zusätzlich weitere die Zentralbank auch die Dauer des Programms aus und verlängert es um ein halbes Jahr bis Ende Juni 2021.

Die Zinsen lässt die Zentralbank dagegen unangetastet: Der Leitzins bleibt bei 0 Prozent, der Einlagensatz für Banken liegt weiterhin bei minus 0,5 Prozent.

Update 04.06.2020: Ifo Institut begrüßt Konjunkturpaket

Die Große Koalition hat am gestrigen Abend ein umfassendes Konjunkturpaket beschlossen. Es umfasst verschiedene Maßnahmen wie Hilfen für Familien, Entlastung bei den Stromkosten, die Stärkung von Städten und Gemeinden sowie die Investitionen in Klimaschutz und Zukunftstechnologien. Der überraschendste Aspekt ist wohl die zeitweise Senkung der Mehrwertsteuer bis Ende 2020. Sie soll vor allem den privaten Konsum anregen, was auf positive Erfahrungen mit der Maßnahme in Großbritannien zurückgeht.

Ifo-Präsident Clemens Fuest äußerte sich heute lobend dazu: „Das Konjunkturpaket ist breit angelegt und größtenteils gut durchdacht." Es kombiniere „Anreize zur kurzfristigen Belebung des Konsums mit Impulsen für öffentliche und private Investitionen sowie Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen". Die Ifo-Klima-Expertin Karen Pittel sagte: „Es ist begrüßenswert, dass klimafreundliche Zukunftstechniken und Infrastrukturen ausdrücklich berücksichtigt werden.“ Die vieldiskutierte Abwrackprämie kommt nicht zum Zug, dafür sollte sich die Mehrwertsteuersenkung auch positiv für Autokäufe auswirken.
 

Update 02.06.2020: Corona setzt Ratings unter Druck

Die Coronakrise hat Folgen für die externen Ratings vieler Unternehmen. Eine erste Welle an Downgrades hat es schon gegeben. S&P hat bereits bei 14 Unternehmen in Deutschland das Rating verschlechtert, bei vielen weiteren wurde der Ausblick auf negativ gesetzt. Eine Welle dieser Art hat es in so kurzer Zeit bislang noch nicht gegeben.

Doch nachdem bei vielen Unternehmen in den vergangenen Monaten vor allem die Liquiditätslage ein Knackpunkt war, könnte die Coronakrise langfristig noch deutlich heftigere Folgen haben. Viele Unternehmen haben sich in der Krise mit Liquidität vollgesogen. Doch können sie die erhöhte Verschuldung auch tragen, wenn die wirtschaftliche Erholung langsam vonstatten geht? Mehr über die Auswirkungen der Pandemie auf die Ratings deutscher Unternehmen lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 28.05.2020: So verändert die Corona-Pandemie die Leasingbilanzierung nach IFRS 16

Die Coronakrise macht die Bilanzierung nach dem neuen Leasingstandard IFRS 16, die seit dem Geschäftsjahr 2019 gilt, noch komplexer als sie eh schon ist. Denn IFRS 16 regelt die Rechnungslegung für Leasing- und Mietverträge und gerade diese sind stark von den Folgen der Pandemie betroffen: Da viele Unternehmen ihre Geschäfte schließen mussten, haben sie mit ihren Vermietern Mietstundungen ausgehandelt oder die Miete komplett ausgesetzt.

Das Problem dabei ist nun: „Laut IFRS 16 muss bei einer Modifikation des Leasingvertrags – und das ist bei Stundung oder Aussetzung der Miete der Fall – die Rechnungslegung angepasst werden“, erklärt Jörg Bösser, Leiter Assurance Solutions für die DACH-Region bei Ernst & Young gegenüber unserer Schwesterpublikation FINANCE. Was das konkret bedeutet und welche Folgen das für die Bilanzierung hat, erfahren Sie im vollständigen Artikel bei FINANCE.

Update 25.05.2020: Unternehmen zeigen laut ifo-Geschäftsklimaindex „Lebenszeichen“

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Mai von 74.2 auf 79.5 gestiegen. Die Lockerungsmassnahmen zeigen demnach ein positive Wirkung. Das Wiederanfahren der Wirtschaft sei für viele Unternehmen ein Silberstreif am Horizont, heißt es bei der VP Bank. Erfreulich sei in diesem Zusammenhang, dass die vom Ifo-Institut befragten Firmen ihre Geschäftsaussichten deutlich besser als im Vormonat bewerten. Die deutsche Wirtschaft dürfte derzeit die Talsohle durchlaufen. Aktuell bewerten die Unternehmen ihre Lage sogar noch düsterer als im April.
 
Die Unternehmen zeigen wieder Lebenszeichen, doch von Vitalität könne keine Rede sein, heißt es bei der VP Bank. Die deutsche Wirtschaft werden demnach nicht so schnell auf den Wachstumspfad einschwenken, auf dem sie sich in den vergangenen Jahren befand.

Update 25.05.2020: Kion sichert sich Kreditlinie über bis zu 1 Milliarde Euro

Der Gabelstaplerhersteller Kion hat sich in der Coronakrise eine neue syndizierte Kreditlinie gesichert. Eine Kernbankengruppe unter Führung von BNP Paribas, Commerzbank und Unicredit stellen dem Unternehmen gemeinsam mit der KfW einen Kreditrahmen in Höhe von bis zu 1 Milliarde Euro zur Verfügung, den Kion bei Bedarf ziehen kann. Das teilte das Unternehmen am heutigen Montag mit. Demnach entfallen 800 Millionen Euro der neuen Linie auf die staatliche Förderbank und 200 Millionen Euro auf die Kernbanken von Kion.

Mit diesem Schritt will sich das Unternehmen eigenen Angaben zufolge seine „Finanzkraft und Flexibilität auch in der Corona-Krise sichern“. „Eine pandemiebedingte, spürbare Investitionszurückhaltung bei Staplern sowie die derzeitigen Einschränkungen im Service- und im Projektgeschäft werden sich spürbar auf den Auftragseingang und den Umsatz auswirken, wodurch auch das EBIT bereinigt und der Free Cashflow belastet werden“, sagt CFO Anke Groth. Die zusätzliche kurzfristige Liquiditätslinie sei deshalb eine sowohl sehr frühzeitige als auch vorausschauende Vorsorgemaßnahme sowie eine für das Unternehmen zu marktüblichen Konditionen finanzierbare Absicherung.

Die Kreditvereinbarung hat Unternehmensangaben zufolge eine Laufzeit von 12 Monaten und kann zweimal um jeweils sechs Monate verlängert werden. Kion könne den Kredit „jederzeit vorzeitig kündigen“, betont der Gabelstaplerhersteller. Er werde alle gegebenenfalls in Anspruch genommenen Teile des Kredits, einschließlich Zinsen und Gebühren, „so schnell wie möglich zurückzahlen“. Insgesamt verfügt Kion nun über revolvierende Kreditlinien im Gesamtvolumen von 2,15 Milliarden Euro, wovon die bereits existierende Linie im Frühjahr 2023 ausläuft.

Update 22.05.2020: Lufthansa-Rettung auf der Zielgeraden

Die Lufthansa-Rettung steht laut übereinstimmenden Medienberichten kurz bevor: Demnach soll der Bund rund 20 Prozent an der angeschlagenen Airline übernehmen und hätte damit vorerst kein Sperrminorität. Dem Handelsblatt zufolge kommt eine Wandelanleihe im Wert von fünf Prozent plus einer Aktie hinzu. Außerdem soll ein Kredit der KfW das milliardenschwere Rettungspaket abrunden.

Lufthansa hatte wegen des enormen Cashburns schon länger als Kandidat für eine Rettungsfinanzierung gegolten. Zahlreiche andere Konzerne hatten zuletzt neue Mittel aufgenommen, zum Teil auch mit Hilfe der KfW.

Update 20.05.2020: Hella sichert sich zusätzliche Liquidität in der Coronakrise

Der Automobilzulieferer Hella hat eine neue syndizierte Kreditfazilität abgeschlossen. Der Kredit über 500 Millionen Euro läuft bis Juni 2022, kann aber noch einmal um ein Jahr verlängert werden. Insgesamt waren sieben Banken an der Transaktion beteiligt. Der Autozulieferer stärkt durch die Kreditlinie seine finanzielle Flexibilität und ist „mit einem Finanzpolster von nun rund zwei Milliarden Euro in Summe gut aufgestellt, um möglichen Marktherausforderungen infolge der COVID-19-Pandemie erfolgreich zu begegnen“, erklärt Hella-CFO  Bernard Schäferbarthold.
 
Vor Abschluss der neuen Vereinbarung verfügte Hella über Zahlungsmittel und –Äquivalente über rund 1 Milliarde Euro. Darüber hinaus hatte der Konzern Anfang April vorsorglich eine bestehende Kreditfazilität über 450 Millionen Euro gezogen.

Update 20.05.2020: ZF sichert sich zusätzliche Kreditlinie

Der Technologiekonzern ZF Friedrichshafen hat sich in der Coronakrise zusätzliche Liquidität gesichert. CFO Konstantin Sauer und Treasury-Chef Ulf Loleit haben eine neue syndizierte Kreditlinie in Höhe von 1,35 Milliarden Euro abgeschlossen. Diese ergänze den bereits bestehenden revolvierenden Kredit über 3 Milliarden Euro, teilte der Stiftungskonzern am heutigen Mittwoch mit. Ihre Laufzeit beträgt zwölf Monate. ZF kann sie aber zweimal um jeweils sechs Monate verlängern.

Bereits Ende April haben laut Unternehmensangaben die drei Banken BNP Paribas, Deutsche Bank und J.P. Morgan die neue Kreditlinie in Höhe von einer Milliarde Euro zugesichert. „An einer anschließenden Syndizierung, die am 19. Mai erfolgreich abgeschlossen wurde, beteiligten sich weitere Hausbanken des Unternehmens“, teilte ZF nun mit. Aufgrund der „positiven Resonanz“ habe das Kreditvolumen ausgeweitet werden können.

Darüber hinaus haben die Friedrichshafener mit ihrem Bankenkonsortium noch vereinbart, die Financial Covenants anzupassen. Die vereinbarte Obergrenze für den Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung/adjustierter EBITDA) wurde laut ZF für die nächsten zwölf Monate von 4,0x auf 5,5x angehoben. Mit diesem Schritt verschaffe sich der Konzern zusätzlichen Spielraum und Sicherheit zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie“, heißt es hierzu von ZF.

Update 20.05.2020: High-Yield-Markt hinkt trotz EZB-Programm noch hinterher

Ein aktueller S&P Report kommt zu dem Ergebnis, dass das PEPP-Programm der EZB sich positiv auf die Finanzsituation von Unternehmen auswirkt. Speziell bei Investmentgrade-Emittenten habe das Programm zu einer regelrechten Welle von Emissionen geführt. Das Volumen lag bis zum 30. April 2020 bei 128 Milliarden Euro, und damit über dem Wert des Vorjahres. Der Anleihemarkt hatte zwischenzeitlich unter der Coronakrise gelitten.

Schlechter sieht es für Emittenten ohne Investmentgrade-Rating aus. Der größte Teil des Emissionsvolumens von 21 Milliarden Euro bis Ende April sei noch vor dem Lockdown platziert worden, schreibt S&P. Unternehmen aus dem High-Yield-Bereich seien daher stark auf bestehende Kreditlinien, ihre Eigentümer und Hausbanken angewiesen. Die positive Nachricht ist, dass das Volumen der Bankkredite stark angestiegen ist auf 117 Milliarden Euro – mehr als in den ersten zehn Montane des Vorjahres. Dies hänge auch mit den nationalen Förderprogrammen, in Deutschland von der KfW, zusammen. Allerdings haben bereits hochverschuldete Unternehmen keinen besonders guten Zugang zu diesen Mitteln, beim Antrag kann einiges schiefgehen.

Update 15.05.2020: Bankenverband fürchtet, dass ein harter Brexit Corona-Folgen „unverantwortlich" verschärft

Eine weitere Verhandlungsrunde über die künftige Beziehung zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich ist ohne eine konkrete Perspektive beendet worden. Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, sagte dazu: „Auch diese Verhandlungsrunde verlief enttäuschend, uns läuft die Zeit davon. Die Belastungen durch Covid-19 dürfen keine Ausrede für fehlende Ambitionen auf der britischen Seite sein." Die Coronakrise verbunden mit den wirtschaftlichen Folgen eines harten Brexit wären „unverantwortlich für die Wirtschaft und die Bürger Europas“.

Die EU und Großbritannien verhandeln über Handels- und Partnerschaftsabkommen. Ende Januar 2020 hatte Großbritannien die EU verlassen, bis Ende 2020 gilt eine Übergangsfrist.

Update 14.05.2020: KfW Capital stellt Corona-Matching-Fazilität für VC-finanzierte Start-ups bereit

Seit dem heutigen Donnerstag bietet die KfW Capital die von der Bundesregierung beschlossene Corona-Matching-Fazilität an. Damit soll VC-fondsfinanzierten Start-ups und jungen Wachstumsunternehmen geholfen werden, die wegen der Coronakrise in finanzielle Nöte gekommen sind, vor Ende des vergangenen Jahres keine Schwierigkeiten hatten und Deutschlandbezug haben. Private VC-Fonds können die Corona Matching Fazilität beantragen. Notwendige Finanzierungsrunden ihrer Portfoliounternehmen werden dann durch öffentliche Gelder über KfW Capital gematcht.

Update 13.05.2020: Factoringbranche fürchtet schwieriges Jahr durch Corona

Der Deutsche Factoring-Verband (DFV) blickt positiv auf 2019 zurück: Das gesamte Jahr schloss mit einem Umsatzplus von 14 Prozent ab, der gesamte Factoringumsatz stieg auf 275,6 Milliarden Euro. Damit habe die Factoring-Quote, also die Relation von Factoringvolumen zu BIP, erstmals die Marke von 8 Prozent überschritten, erklärt DFV-Vorstandsmitglied Helmut Karrer in einer Mitteilung.

Deutlich düsterer ist der Blick auf das laufende Jahr 2020. Die Coronavirus-Pandemie werde „eine Zäsur darstellen“. 40 Prozent der DFV-Mitgliedsgesellschaften sehen eine nur „ausreichende“ Perspektive für 2020, knapp 13 Prozent sogar eine nur „mangelhafte“ oder gar „ungenügende“ Aussicht. Nur 20 Prozent sehen „befriedigende“ Aussichten und rund 27 Prozent „gute“ oder bessere Aussichten für Factoring im laufenden Jahr. Hauptproblem für die Branche sind rückläufige Umsätze in wichtigen Kundensegmenten wie Handel, Metallerzeugung und Fahrzeugbau. Damit können auch weniger Forderungen finanziert werden. Zudem steigen die Debitorenrisiken deutlich an. 

Mittelfristig, wenn die Corona-Delle überstanden ist, hofft die Branche auf einen Schub. Das sei auch nach der Finanzkrise 2008/09 der Fall gewesen, als sich zahlreiche Unternehmen für Factoring als Alternative Finanzierung zum Bankkredit entschieden haben. Eine ausführliche Analyse finden Sie bei unseren Schwesterpublikation FINANCE.

Update 13.05.2020: Bafin: Banken sind krisenfest, bekommen aber Blessuren

Die deutschen Banken sind nach Ansicht der Bafin derzeit durch die Coronakrise nicht gefährdet. „Der Bankensektor hat das Zeug, die Krise zu überstehen – wenn auch mit einigen Blessuren“, sagte der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Felix Hufeld, bei der telefonischen Jahrespressekonferenz der Behörde. Anzeichen für eine neue Finanzkrise sieht die Bafin aktuell nicht – trotz der massiven wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie. „Wir haben mehr Stabilität im Bankensystem, denn wir haben mehr und besseres Kapital“, bekräftigte Hufeld.

Ihm zufolge ist allerdings bei der Vorsorge für mögliche Kreditausfälle „das Ende der Fahnenstange“ noch nicht erreicht. „Auch die milliardenschweren Hilfspakete für die Realwirtschaft werden nicht vollständig verhindern können, dass in den kommenden Wochen, Monaten und vielleicht Jahren Kreditnehmer ausfallen.“

Raimund Röseler, oberster Bankenaufseher der Bafin, erklärte die Krisenfestigkeit der Banken weiter: „Noch ist Corona nicht so richtig schlagend geworden in den Bilanzen der Banken. Deswegen haben wir auch nur sehr wenige Institute, die coronabedingt existenzielle Probleme haben.“ Auch er rechnet mit einer steigenden Risikovorsorge. „Grosso modo werden wir im nächsten Quartal deutlich steigenden Wertberichtigungsbedarf sehen“, so Röseler.

Hinzukommt, dass sich nach Einschätzung der Bafin die aufgeschobenen Probleme einiger Bankhäuser wegen der Coronakrise noch verschärfen dürften. Am stärksten dürften davon demnach Banken betroffen sein, die ohnehin schon mit Ertragsschwäche, Niedrigzinsen und digitaler Konkurrenz zu kämpfen hätten. „Die erforderliche Überprüfung von Geschäftsmodellen geht nicht weg durch Corona“, sagte Hufeld weiter. Dagegen profitiere die Kreditwirtschaft davon, dass Aufseher auf nationaler und europäischer Ebene bestimmte Vorgaben gelockert haben.

Update 11.05.2020: DZ-Bank-Umfrage: Die Lage im Mittelstand

Über ein Fünftel der deutschen mittelständischen Unternehmen hat wegen der Coronakrise Staatshilfe beantragt. Das gelte für Unternehmen aus allen Branchen, außer der Agrarbranche, der Elektroindustrie und dem Baugewerbe, wie eine Corona-Sonderumfrage der DZ Bank zeigt, die im April durchgeführt wurde.

Insgesamt schauen die Mittelständler sorgenvoller in die Zukunft. Inzwischen bewerten nur noch die Hälfte der Unternehmen ihre Geschäftslage mit „gut“. Vor dem Shutdown Mitte März waren es noch über drei Viertel, die die Lage mit „gut“ oder „sehr gut“ einschätzen. Vor allem Unternehmen aus dem Metall-, Maschinenbau- und der Automobilindustrie sowie aus dem Dienstleistungsgewerbe sind weniger zuversichtlich.

Zum Zeitpunkt der Befragung haben mehr als die Hälfte der 1.043 teilnehmenden Unternehmen Kurzarbeit eingeführt. „Das Instrument, das sich bei zahlreichen Unternehmen schon in der Finanzkrise 2008/09 bewährt hat, um wertvolle Fachkräfte nicht zu verlieren, wenden vor allem die ohnehin stark gebeutelten Maschinen- und Fahrzeugbauer an“, sagt DZ-Bank-Volkswirt Claus Niegsch. Mehr als 8 Prozent würden sich sogar gezwungen sehen, ihren Personalbestand zu reduzieren.

Update 07.05.2020: Sixt und Puma binden KfW in Konsortialkredit ein

Wegen der Coronakrise sichert sich der Autovermieter Sixt einen Konsortialkredit mit einem Bankenkonsortium bestehend aus BayernLB, Commerzbank, DZ Bank und Unicredit Bank sowie der KfW. Die revolvierende Kreditlinie von 1,5 Milliarden Euro sei zu marktüblichen Konditionen und mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren abgeschlossen wurden, teilte Sixt am Mittwoch mit. Zu den Bedingungen gehört, dass während der Kreditlaufzeit nur die jährliche Mindestdividende von 0,05 Euro je Vorzugaktie ausgezahlt werden darf.

Aufgrund der Corona-Pandemie sei der Kapitalmarkt für Sixt derzeit „nicht zugänglich“. Mit dem frischen Geld will sich der Konzern „finanzielle Flexibilität“ sichern.

Auch Puma braucht finanzielle Unterstützung in der Coronakrise. Der Sportartikelhersteller sichert sich einen Kredit über 900 Millionen Euro, wovon 625 Millionen Euro von der KfW kommen. Den Rest stellt ein Konsortium aus elf Banken zur Verfügung. Der fränkische Konzern braucht die Liquiditätsspritze, um die Zeit mit niedrigeren Umsätzen und Erlösen zu überbrücken, wie Puma am Donnerstag mitteilte. Derzeit erzielt der Konzern eigenen Angaben zufolge nur etwa 50 Prozent seiner normalen Einnahmen.

Update 06.05.2020: Finanzierende Banken trifft Corona-Pandemie bei Thyssen-Elevator-Deal

Während die Käufer der Aufzugsparte von ThyssenKrupp, die Finanzinvestoren Advent und Cinven, ihr Exposure bei der Transaktion reduzieren wollen und weitere Großanleger suchen, ist das Exposure seit dem Signing bei den finanzierenden Banken gestiegen. Laut Finanzkreisen handelt es sich dabei um Barclays, Credit Suisse, die Deutsche Bank, Goldman Sachs, die Royal Bank of Scotland und die UBS. Grund dafür sind die Marktverwerfungen durch die Coronakrise, so dass sich die Kredite nicht mehr zu den Konditionen, die das Bankenkonsortium den Käufern zugestanden hat, am Markt aussyndizieren lassen.

Wie hoch die Abschläge sind und mehr zu den Plänen der Finanzinvestoren lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 05.05.2020: Bundesverfassungsgericht kritisiert EZB-Vorgehen beim Anleihekaufprogramm

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sieht das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank aus dem Jahr 2015 teilweise als verfassungswidrig an. Grund dafür sei die fehlende Darlegung der Verhältnismäßigkeit des Programms. Der Bundesbank ist es nach einer Übergangsfrist untersagt, an dem Kaufprogramm teilzunehmen. Mit der Entscheidung stellt sich das Bundesverfassungsgericht gegen den EuGH, der das Kaufprogramm gebilligt hat. Allerdings hat es das Programm nicht als unzulässige Staatsfinanzierung gewertet.

Die Zentralbank dürfte nun daran arbeiten, die Verhältnismäßigkeit des Programms prüfen zu lassen. Die aktuellen Kaufprogramme in der Corona-Pandemie waren nicht Gegenstand des Verfahrens. Bei der Frage ob es dennoch Auswirkungen durch das Urteil geben könnte, gehen die Expertenmeinung auseinander. Dass das Bundesverfassungsgericht die Ankaufsobergrenze von Staatsanleihen und die Verteilung nach dem Kapitalschlüssel hervorhebe – zwei Kriterien, die im neuen PEPP-Programm zur Disposition stehen –, werten etwa die Experten des Centrums für Europäische Politik (CEP) als ernsthafte Zweifel des Gerichts daran, ob das Pandemie-Kaufprogramm PEPP mit dem Bail-out-Verbot vereinbar ist.

Update 30.04.2020: KfW beteiligt sich an Konsortialkredit für Ceconomy

Der Elektronikeinzelhändler Ceconomy bekommt in der Coronakrise Staatshilfe. Die KfW wird sich Unternehmensangaben zufolge an einem revolvierenden Konsortialkredit mit einem Volumen von 1,7 Milliarden Euro beteiligen. Der Konsortialkreditvertrag ist aber noch nicht abgeschlossen. Ein Konsortium von Hausbanken des Elektronikhandelskonzerns müssen noch zustimmen. Mit ihnen seien aber „positive Gespräche in einem weit fortgeschrittenen Stadium“, teilte Ceconomy weiter mit.

Zu den Bedingungen des Konsortialkredits gehört nach Unternehmensangaben die Aussetzung von Dividendenzahlungen über die gesamte Laufzeit der Kreditlinie. Der revolvierende Konsortialkredit läuft bis Dezember 2021 und kann mit Zustimmung der KfW noch einmal um ein Jahr verlängert werden. Der neue Kredit ist Teil von „umfangreiche Liquiditätsmaßnahmen“, die Ceconomy „in die Wege geleitet“ hat. Damit will das Unternehmen die bestehenden Kreditvereinbarungen in Höhe von 980 Millionen aufstocken und „so die finanzielle Flexibilität des Unternehmens sichern“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Der Elektronikhandelskonzern hatte Ende März angekündigt, wegen der Einbußen infolge der Coronakrise über die KfW Staatshilfe beantragen zu wollen. „Es ist derzeit völlig unklar, wie lange die Phase bis zur Wiederaufnahme unserer normalen Geschäftstätigkeit dauern wird. Daher haben wir uns entschieden, zusätzlich eine KfW-Finanzierung zu beantragen“, begründete Ceconomy damals den Schritt.

Update 30.04.2020: Schumann erweitert Software um Funktionen zur Liquiditätssimulation

Der Softwareanbieter Schumann hat seine Software-as-a-Service-Lösung Credify.net kurzfristig erweitert, um Unternehmen in der Coronakrise bei ihrer Liquiditätsplanung zu unterstützen. Das teilte das Familienunternehmen am heutigen Donnerstag mit. Mit dem Tool für Bonitätsprüfungen könnten nun auch Planzahlen erfasst und Liquiditätssimulationen durchgeführt werden. Unternehmen können das Tool laut Schumann kostenlos testen. Die Software läuft cloud-basiert. Deshalb sei sie „innerhalb kürzester Zeit beim Kunden einsetzbar“, teilte der Softwareanbieter weiter mit.

Update 29.04.2020: EZB misst Ansturm auf Firmenkredite

In der Coronakrise ist die Nachfrage nach Firmenkrediten in der Euro-Zone deutlich gestiegen, wie die EZB im Rahmen einer Befragung von 144 Geldhäusern (davon 34 deutsche Banken) zwischen dem 19. März und dem 3. April feststellte. Die Zentralbank führt den Anstieg zumindest teilweise auf den akuten Liquiditätsbedarf zurück.

„Die realwirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie und die Unsicherheit im Hinblick auf die künftige Entwicklung schlagen sich in Deutschland sowohl in der Kreditangebotspolitik der Banken als auch in der Kreditnachfrage nieder“, teilte die Bundesbank zu dem Bericht mit. So hätten die befragten deutschen Banken im ersten Quartal ihre Kreditangebotspolitik verschärft.

Für das zweite Quartal beobachtet die EZB eine noch höhere Nachfrage nach Firmenkrediten. Das spiegelt sich auch in Deutschland wider. Laut der Bundesbank zeichnet sich für die Monate April bis Juni insbesondere bei kleineren und mittelgroßen Betrieben ein „kräftigerer Nachfrageanstieg“ nach kurzfristige Darlehen ab. 

Update 28.04.2020: Coronakrise trifft Unternehmen laut KfW und Ifo-Institut mit voller Wucht

Der deutsche Mittelstand kämpft wegen der Coronakrise mit Umsatzeinbrüchen, schmelzenden Liquiditätspolstern und unsicheren Geschäftsaussichten. Viele KMUs sind in ihrer Existenz bedroht, wie eine repräsentative Umfrage der Förderbank KfW in der ersten Aprilwoche ergab. Demnach verzeichneten über 2,2 Millionen Mittelständler (58 Prozent) wegen der Corona-Pandemie im März Umsatzeinbußen. Sie haben im Schnitt rund die Hälfte der üblicherweise im März zu erwartenden Erlöse verloren. Insgesamt büßt der Mittelstand damit im März 75 Milliarden Euro Umsatz ein. Sollte sich die Situation nicht verändern, reichen die Liquiditätsreserven bei der Hälfte der Unternehmen dem Research zufolge nur bis Ende Mai.

Auch das Ifo-Institut sieht starke Einbrüche wegen der Coronakrise: Die Wirtschaftsleistung in Deutschland sei während der Corona-Schließungen um 16 Prozent eingebrochen. Da ergab eine Befragung unter 8800 Unternehmen aller Branchen im April. „Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um kalenderbereinigt 6,6 Prozent schrumpfen; berücksichtigt man die vergleichsweise vielen Arbeitstage, verringert sich der Rückgang auf 6,2 Prozent“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen. Die größten Einbrüche im April hatten Reisebüros- und Veranstalter (-84 Prozent), die Luftfahrtbranche (-76 Prozent), das Gastgewerbe (-68 Prozent).

Update 27.04.2020: Condor bekommt mit Staatshilfe über eine halbe Milliarde Euro

Der Ferienflieger Condor bekommt nach der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission mehr als eine halbe Milliarde Euro Staatshilfe. Zum einen erhält Condor einen Kredit über 294 Millionen Euro als Corona-Hilfe. Zusätzlich bekommt die Airline 256 Millionen Euro „zur vollständigen Refinanzierung des Überbrückungskredits, den der Ferienflieger nach der Insolvenz von Thomas Cook für den vergangenen Winter erhalten hatte“, teilte Condor am Montag mit.

Condor hatte im Zuge der Coronakrise um staatliche Finanzhilfe gebeten, um Liquiditätsengpässe zu verhindern. Eine ausführlichere Analyse und welche Rolle die Lufthansa einnimmt, lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE

Update 27.04.2020: Adidas konnte keine Anleihe platzieren

Adidas ist es in der Coronakrise nicht gelungen, einen Bond am Markt zu platzieren. Eine Anleihe sei nicht machbar gewesen, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted am heutigen Montag. Stattdessen sicherte sich der Sportartikelhersteller Mitte April einen 3 Milliarden Euro schweren Überbrückungskredit, zu dem allein die KfW 2,4 Milliarden beisteuert. „Kein Zweifel, wir brauchten den Kredit“, räumte Rorsted mit Blick auf die milliardenschweren Mittelabflüsse angesichts der Umsatzeinbrüche ein.

Adidas besitzt kein externes Rating. Bisher habe man keines gebraucht, weil das Unternehmen sich selten Geld am Anleihemarkt besorgt habe, zitiert die Nachrichtenagentur CFO Harm Ohlmeyer. Nun strebe Adidas aber ein solches Rating an. Der 15 Monate laufende Kredit solle so schnell wie möglich abgelöst werden – „am besten, indem das Geschäft anzieht“, sagte Vorstandschef Rorsted.

Update 24.04.2020: Lufthansa fährt Milliardenverlust ein

Wegen der Coronakrise stehen die Maschinen der Lufthansa still. Die Airline machte im ersten Quartal laut vorläufigen Zahlen einen bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern (adjusted Ebit) von 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr: –336 Millionen Euro). Der Umsatz sank um 18 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Für das zweite Quartal erwartet die Lufthansa einen „erheblich höheren operativen Verlust als im ersten Quartal“.

Zudem schrumpfen Lufthansas Liquiditätsreserven immer mehr. Nachdem sich der Konzern Mitte März noch 900 Millionen Euro aus einer bis dahin ungezogenen bilateralen Kreditlinie und kurzfristigen Darlehen sicherte, belaufen sich die flüssigen Mittel aktuell noch auf 4,4 Milliarden Euro. Von denen müssen aber noch zum Beispiel Tickets für stornierte Flüge zurückgezahlt werden. Daher rechnet der Konzern mit einem „deutlichen Rückgang der Liquidität in den nächsten Wochen“.

Lufthansa macht deutlich, dass der Konzern es wohl nicht schaffen werde, den Kapitalbedarf durch die Aufnahme weiterer Mittel am Markt decken zu können. Die Airline sei bereits „in intensiven Verhandlungen“ mit den Regierungen, „um kurzfristig eine nachhaltige Sicherung der Solvenz zu erreichen“. Weitere Details zur Lage der Lufthansa, lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE

Update 23.04.2020: Bankenverbandspräsident Martin Zielke plädiert für kontrollierte Kreditvergabe

Der am Mittwoch neu gewählte Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) Martin Zielke verteidigt Banken, die einigen Unternehmen in der Coronakrise Kredite verweigern. „Wir vergeben jeden Kredit, den wir vergeben können. Wir müssen aber auch Kundenwünsche ablehnen, wenn die regulatorischen Vorgaben uns keinen Spielraum lassen“, sagte der Commerzbank-Chef auf einer Pressekonferenz.

Auch wenn die Banken bei den Krediten nur 10 bis 20 Prozent des Risikos übernehmen und der Rest vom Staat getragen wird, sollten sie nicht jeden Kreditwunsch erfüllen. Zielke rechnet mit vielen Kreditausfällen, die sich auch in den Bilanzen der Bankhäuser zeigen werden. Allein in den ersten Wochen der Coronakrise hätten die privaten Banken 3,5 Milliarden Euro an Krediten vergeben, so der neue Verbandspräsident.

Update 21.04.2020: Leoni bekommt Betriebsmittelkredit

Der Kabel- und Bordnetzehersteller Leoni hat vorerst eine Insolvenz abgewendet. Wie das Nürnberger Unternehmen mitteilte, hat es eine Zusage für einen Betriebsmittelkredit in Höhe von 330 Millionen Euro bekommen. Kernbanken des Unternehmens würden den Betriebsmittelkredit „zu marktüblichen Konditionen“ gewähren. Der Bund und die Länder Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bürgen für 90 Prozent des Betriebsmittelkredits, der bis zum 31. Dezember 2022 läuft. Der Abschluss des Kreditvertrags solle „zeitnah“ erfolgen, teilte Leoni weiter mit.

Mit der neuen Betriebsmittellinie hat sich der Kabel- und Bordnetzehersteller eigenen Angaben zufolge „finanziellen Spielraum zur Sicherung des Fortbestands des Geschäftsbetriebs und zur Durchfinanzierung der Gruppe“ geschaffen. Der Schritt sei notwendig geworden, weil aufgrund der Covid-19-Pandemie die meisten wesentlichen Kunden von Leoni ihre Produktion temporär eingeschränkt hätten und Leoni deshalb temporär signifikante Absatzrückgänge zu verzeichnen habe, erklärte Leoni in der Mitteilung weiter.

Der Kabel- und Bordnetzehersteller hatte schon vor der Coronakrise Schwierigkeiten, weshalb staatliche Hilfe zunächst fraglich war. Ein Sanierungsgutachten, das im März erstellt wurde, belegt jedoch, dass die Auswirkungen des Coronavirus Grund für die neuen Probleme sind. Leoni soll nun bis Ende 2022 durchfinanziert sein.

Update 21.04.2020: KfW bewilligt fast alle Kreditanträge

Viele Unternehmen bauen auf die KfW-Hilfskredite. Bisher hat die staatliche Förderbank Anträge für knapp 8,5 Milliarden Euro bewilligt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ein Papier des Wirtschaft- und Finanzministeriums. Rund 98 Prozent aller mehr als 13.000 Anträge hat die KfW demnach bewilligt. Einige mit sehr großen Volumen allerdings noch nicht, wie es im Papier heißt. Es gibt verschiedene Gründe, warum die Auszahlung der Gelder länger dauert als gedacht.

Update 16.04.2020: Kreditversicherer und Bund wollen Lieferketten sichern

Die Coronakrise setzt immer mehr deutsche Unternehmen unter Druck – selbst diejenigen, die zuvor völlig gesund waren. Um diese Unternehmen und ihre Lieferketten abzusichern, haben Bund und die privaten Kreditversicherungen im Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einen weitreichenden Schutzschirm für deutsche Unternehmen gespannt, vermeldet heute Euler Hermes. Dieser solle dafür sorgen, dass die Warenkreditversicherungen, den größten Teil der bestehenden Deckungszusagen auch weiterhin aufrechterhalten und sogar neue übernehmen können. Allerdings fallen Unternehmen, die losgelöst von der Corona-Pandemie in finanziellen Schwierigkeiten sind, nicht unter die nun getroffene Vereinbarung zwischen Kreditversicherungen und Bund.

Die Vereinbarung sieht vor, dass der Bund gegenüber den Kreditversicherungen bis Jahresende eine Rückgarantie in Höhe von 30 Milliarden Euro für die Absicherung von Geschäftstransaktionen deutscher Unternehmen mit ihren in- und ausländischen Abnehmern stellt. Die Kreditversicherer wie Euler Hermes, Atradius und Coface wollen dabei einen „signifikanten Eigenbeitrag zu diesem Schutzschirm für die deutsche Wirtschaft“ leisten: Sie geben 65 Prozent der Prämieneinnahmen an den Bund ab und tragen Verluste in Höhe von 500 Millionen Euro sowie die Ausfallrisiken, die über die Garantie des Bundes hinausgehen.

Update 15.04.2020: KfW-Schnellkredit für Mittelstand startet ab heute

Der KfW-Schnellkredit für den Mittelstand startet ab dem heutigen Mittwoch, wie die staatseigene Förderbank bekanntgab. „Durch die Beantragungen bei der Hausbank ohne weitere Risikoprüfung erreicht die Hilfe schnell die Unternehmen und hilft so mit, die schweren Auswirkungen der Corona-Pandemie zu lindern“, lässt sich KfW-Chef Günther Bräunig zitieren. Der Kredit hat für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern ein Höchstvolumen von 800.000 Euro. Es findet keine weitere Risikoprüfung statt. Die KfW übernimmt von den Banken vollständig die Haftung.

Update 15.04.2020: KfW-ifo-Exporterwartungen brechen im März ein

Die KfW-ifo-Exporterwartungen sind im März infolge der Caronakrise noch einmal deutlich eingebrochen. Der Indikator für das mittelständische Verarbeitende Gewerbe fiel um 17,6 Zähler auf einen Saldo von -24,6, nachdem die Exporterwartungen bereits im gesamten vergangenen Jahr 2019 negativ gewesen waren. Besonders hoch sind die Nachfrageausfälle in Europa. Dort sind rund 800.000 auslandsaktive deutsche Mittelständer betroffen. Nur auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, im Winter 2008/2009, waren die Exporterwartungen noch pessimistischer als im vergangenen Monat.

Update 14.04.2020: Crossinx legt Corona-Angebot auf

Der Softwareanbieter Crossinx erlässt Neukunden wegen der Coronakrise für sechs Monate die Grundgebühr seiner Standard-Rechnungslösungen. Damit will das Frankfurter Fintech eigenen Angaben zufolge dazu beitragen, unternehmenskritische Abläufe zu sichern. Die digitale Rechnungsbearbeitung spare Zeit und Kosten und lasse sich auch vom Homeoffice aus erledigen, so Crossinx. Das Angebot gilt für Unternehmen, die sich bis zum 30. April registrieren.

Update 09.04.2020: Treasurer-Verband bündelt Informationen

Der Verband deutscher Treasurer VDT hat wichtige Links für Informationen rund um die Corona-Pandemie in einem Informationsportal zusammengestellt. Mitglieder des Verbands können außerdem auf die regelmäßigen Updates des europäischen Treasurer-Verbands EACT zugreifen.

Update 09.04.2020: Möglicher Betrug bei Corona-Soforthilfen, Staatsanwaltschaft Köln ermittelt offenbar

Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt im Moment offenbar wegen möglichen Betrugs im Zusammenhang mit den Corona-Soforthilfen für Unternehmen im Internet. Das haben Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung erbracht. Die Medien berichten unter Berufung auf Justizkreise in Nordrhein-Westfalen, dass bereits Experten der „Zentral- und Ansprechstelle Cyberkriminalität“ (ZAC) eingebunden sein sollen.

Konkret sollen die Strafverfolger die Betreiber zweier Homepages im Verdacht haben, die in Nordrhein-Westfalen Corona-Soforthilfen für Unternehmer versprechen. Beide Seiten sähen der offiziellen Seite, mit der Selbstständige die staatlichen Fördergelder beantragen können, täuschend ähnlich, heißt es in dem Medienbericht weiter. Allerdings könnte sich dahinter ein mögliches Betrugssystem verbergen. Über die gefälschten Seiten könnten Kriminelle Unternehmensdaten abgefangen haben, um damit wiederum die Fördergelder abzugreifen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat dem Bericht zufolge bestätigt, entsprechende Homepages zu kennen, wollte sich demnach aber zu Details nicht äußern.

Das Landeskriminalamt soll sich nach Informationen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung bereits mit dem Fall beschäftigen. Das NRW-Wirtschaftsministerium hat den Berichten zufolge bereits am Dienstag Anzeige erstattet und warnt auf seiner Homepage seither vor Betrügern. Unternehmer sind aufgefordert, nur noch den offiziellen Link der Förderanstalten zu verwenden.

Update 08.04.2020: Coronakrise kostet deutsche Wirtschaft mindestens eine knappe Viertelbillion Euro

Eine zweimonatige Zwangspause infolge der Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Folgekosten werden die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des LBBW Research in diesem Jahr rund 240 Milliarden Euro oder 7 Prozentpunkte des Bruttoinlandsprodukts (BIP) kosten. Jeder weitere Monat, in dem die Beschränkungen andauerten, verringere das BIP um zusätzliche 2,5 Prozentpunkte, glauben die Analysten.

Update 07.04.2020: Coface erwartet weltweit 25 Prozent mehr Insolvenzen

Der Kreditversicherer Coface gibt am heutigen Dienstag neue Zahlen bekannt, wie sich das Coronavirus auf die Unternehmen auswirkt. So verändert sich zum Beispiel die zum Jahresanfang abgegebene weltweite Insolvenzprognose – statt einer Zunahme von lediglich 2 Prozent, die Coface im Januar prognostiziert hatte, erwartet Coface jetzt 25 Prozent mehr Insolvenzen weltweit. Das wäre der stärkste Anstieg seit 2009 (29 Prozent).

Selbst bei einer Erholung der Wirtschaft im dritten Quartal und ohne eine weitere Coronawelle, sehe es demnach noch schlecht für die Unternehmen aus. „Das schwächt Umsätze, Cashflows und Margen der Unternehmen erheblich. Mit den zu erwartenden Folgen bei den Insolvenzen“, sagt Coface-Volkwirtin Christiane von Berg. Mit einem Plus von 39 Prozent trifft demnach die Insolvenzwelle am stärksten die USA. Am wenigsten wird Deutschland betroffen sein, glaubt der Kreditversicherer. Hierzulande werde die Anzahl an Insolvenzen um 11 Prozent steigen. Insgesamt erwartet der Kreditversicherer für 68 Länder eine Rezession.

Update 06.04.2020: Bundesregierung legt weiteres Hilfsprogramm für den Mittelstand auf

Es gibt ein weiteres Programm, was Mittelständlern bei der Bewältigung der Coronakrise helfen soll. Das KfW-Schnellkreditprogramm soll kleineren und mittleren Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern sehr schnelle Hilfe bringen. Dafür übernimmt die KfW 100 Prozent der Haftung von den Banken – dieser Schritt war in den vergangenen Tagen schon häufig gefordert worden. Auf eine übliche Risikoprüfung wird verzichtet.

Voraussetzung ist, dass ein Unternehmen 2019 oder im Durchschnitt der letzten drei Jahre Gewinn gemacht hat. Das Kreditvolumen beträgt bis zu drei Monatsumsätze und maximal 800.000 Euro bei Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern. Bei kleineren sind es maximal 500.000 Euro. Der Zinssatz liegt aktuell bei 3 Prozent, die Laufzeit bei zehn Jahren.

Update 06.04.2020: Europäische Kommission und EIF ermöglichen KMU-Finanzmittel über insgesamt 8 Milliarden Euro

Die Europäische Kommission und der Europäische Investitionsfonds (EIF) starten die bereits angekündigten Liquiditäts-Hilfen für KMU in der Coronakrise. Die Kommission stellt 1 Milliarde Euro aus dem Europäischen Fonds für Investitionen (EFSI) bereit, die dem EIF als Garantie dienen werden. Dadurch soll mindestens 100.000 von der Coronavirus-Pandemie geplagten KMU der Zugang zu Finanzmittel in Höhe von 8 Milliarden Euro erleichtert werden.

Das Geld wird in diesem Monat über lokale Banken und Kreditgeber fließen. Die vom EIF auszugebenen Garantien enthalten zudem eine höhere Risikodeckung, flexibleren Konditionen und erleichterten Zugang.

Update 03.04.2020: KfW-Gelder sollen ab dem 6. April fließen

Die Gelder aus den KfW-Notkrediten können ab Montag, den 6. April fließen. Bisher hatte die Staatsbank spätestens den 14. April in Aussicht gestellt. Doch die IT-Systeme der KfW konnten früher als erwartet für die neuen Kredite angepasst werden. Es hat bereits einen Ansturm auf Kredite der Staatsbank gegeben. Doch die Frankfurter erwarten für kommende Woche eine weitere Welle von Anträgen.

Update 03.04.2020: Industrieversicherer Zurich gibt mehr Zeit bei Liquiditätsproblemen

Der Industrieversicherer Zurich ändert seine Regelungen bei Lebensversicherungen, um seine Kunden bei der Überbrückung von finanziellen Engpässen während der Coronakrise zu unterstützen. Je nach Kundenbedarf soll es ab sofort verschiedene Sonderregelungen geben, gab der Industrieversicherer am Freitag bekannt. Dazu zählt bis zum 30. Juni eine Beitragsstundung, bei der der Versicherungsschutz aufrecht erhalten bleibt. Stundungszinsen würden dabei entfallen. Auch eine Beitragsfreistellung sei möglich. Außer bei Fondsgebundenen Versicherungen sei es zudem noch möglich, einen vor kurzem erfolgten Versicherungsabschluss (ab 2020) auf später zu verschieben.

Update 03.04.2020: Emissionswelle am Bondmarkt

Nachdem die Unsicherheit durch die Corona-Pandemie wochenlang zu einem Stillstand bei den Neuemissionen von Corporate Bonds führte, sind nun wieder viele Unternehmen dabei, den Anleihemarkt anzuzapfen. Den Anfang machten Emittenten mit absoluten Top-Ratings, mittlerweile hat sich der Markt weiter geöffnet. Allerdings müssen die Unternehmen deutlich höhere Finanzierungskosten akzeptieren. Den vollständigen Artikel zu den Entwicklungen im europäischen Investmentgrade-Segment lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Am High-Yield-Markt sieht die Lage dagegen ganz anders aus. Ein Update zu dem Markt für Hochzinsanleihen finden Sie hier bei FINANCE.

Update 03.04.2020: Spreads schießen bei Kreditausfallversicherungen der Banken in die Höhe

Die Coronakrise verdoppelt die Spreads bei den Kreditausfallversicherungen der Banken. Wie groß die Sorge um die Banken ist, zeigt sich an der Entwicklung der CDS (Credit Default Swaps). Mit ihnen versichern sich Investoren am Kapitalmarkt gegen einen Ausfall einer Bank. Die CDS sind individuelle Risikoprämien, auch Spreads genannt, gegenüber einem risikolosen Referenzwert. Sie verdeutlichen, wie der Markt die Bonität einer Bank einschätzt. Je höher der CDS für eine Bank ist, desto schlechter ist deren vermeintliche Bonität.

Bei den deutschen Banken liegen die CDS derzeit im Schnitt bei rund 93 Basispunkten. Am riskantesten wird derzeit die Hamburg Commercial Bank angesehen, deren Risikoprämie bei 170 Basispunkten liegt. Danach kommt die Deutsche Bank mit 142 Punkten. Weiter unten reihen sich die Commerzbank (88 Punkte) und die HSBC Deutschland (74 Punkte) ein. Die niedrigsten CDS haben die beiden Landesbanken Helaba (61 Basispunkte) und LBBW (56 Basispunkte). Im März haben sich die Spreads bei der Deutschen Bank, der BNP Paribas und der UBS in etwa verdoppelt. Das zeigt den Einfluss der Coronakrise.

Update 01.04.2020: KfW hat Corona-Kredit-Anträge über fast 9 Milliarden erhalten

Die KfW bietet Unternehmen in der Coronakrise Kredite an, um mögliche Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Bis Dienstagabend sind laut der staatlichen Förderbank Anträge in Höhe von fast 9 Milliarden Euro eingegangen. Die Summe verteilt sich auf 1.833 Anträge. 98 Prozent der Anträge entfallen dabei auf das Kreditangebot mit einem Volumen unter 3 Millionen Euro. Sieben Anträge fordern ein Kreditvolumen von über 100 Millionen Euro, bei 16 liegt es zwischen 10 und 100 Millionen Euro. Bisher haben zum Beispiel schon die Restaurantkette Vapiano, das Technologieunternehmen Nanogate und der Reisekonzern TUI nach staatlichen Hilfen gefragt.

Update 31.03.2020: Treamo stellt Liquiditätsplanungslösung TFM bis Ende 2020 kostenlos bereit

Die österreichische Treasury-Beratung Treamo stellt Unternehmen mit einem Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro ihre Cloud-Lösung für Liquiditätsplanung, Cash Reporting und Fremdwährungs-Exposure Management nun ebenfalls kostenlos zur Verfügung. Das Setup der Lösung namens TFM könne für den Kunden innerhalb von wenigen Stunden eingerichtet werden, teilte Treamo mit.

Das Angebot von Treamo soll vorerst bis zum Jahresende laufen. „Wenn ein Kunde die Planung irgendwann beenden möchte, kann er das natürlich jederzeit tun, möchte er TFM weiter nutzen, können wir die Daten in eine eigene Produktivumgebung migrieren, so dass der Kunde dann auch völlig autark weiterarbeiten kann“, sagt Sadleder weiter.

Darüber hinaus können Unternehmen bei Bedarf auch auf die Unterstützung der Treasury-Beratung bauen. „Bei vergleichsweise kleinen Unternehmen kümmern wir uns auch gleich selbst um die Planung und stimmen sie mit dem Kunden jeden Morgen ab“, sagt Martin Sadleder, Gründer und Geschäftsführer von Treamo. Vor allem sei es wichtig, Limite zu definieren und zu überwachen, ab denen es zu einem möglicherweise existenzbedrohenden Engpass kommen könne.

Update 31.03.20202: Bund erweitert Möglichkeiten für Exportkreditgarantien

Die Bundesregierung weitet wegen der Coronakrise die Möglichkeiten für Exportkreditgarantien aus. Exportgeschäfte mit vereinbarten Zahlungen innerhalb von 24 Monaten könnten ab sofort auch innerhalb der EU und in bestimmten OECD-Ländern mit staatlichen Exportkreditgarantien des Bundes abgesichert werden, teilten das Bundesfinanz- und das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit. „Damit können insbesondere mögliche Engpässe im privaten Exportkreditversicherungsmarkt aufgefangen werden“, begründet die Bundesregierung diesen Schritt.

Die erweiterten Deckungsmöglichkeiten sind zunächst bis zum Jahresende befristet. Sie gelten neben den 27 EU-Länder auch für Australien, Island, Japan, Kanada, Neuseeland, Norwegen, die Schweiz, die USA und das Vereinigte Königreich. Die EU-Kommission hat diesem Plan der Bundesregierung bereits zugestimmt. Das Bundesfinanzministerium betonte, mit dem gerade verabschiedeten Nachtragshaushalt für 2020, der ein Volumen von 156 Milliarden Euro hat, die notwendigen Voraussetzungen bereits geschaffen zu haben.

Update 30.03.2020: Kapilendo gewährt längere Stundung von Kapitalrückzahlungen

Der Bankingpartner Kapilendo will seine Finanzierungskunden in der Corona-Pandemie unterstützen: Kunden können laufende Kreditfinanzierungen um drei Monate stunden. Voraussetzung ist, dass nach individueller Prüfung das Geschäft des Unternehmens von der Coronakrise betroffen ist. Die Stundung gilt für alle Zins und Tilgungszahlungen von April bis Juni dieses Jahres. Kapilendo passt den Tilgungsplan entsprechend an. Der CEO von Kapilendo Christopher Grätz begründet die Entscheidung so: „Wir wollen unseren Unternehmern den größtmöglichen finanziellen und planbaren Handlungsspielraum geben, um alle wichtigen innerbetrieblichen Maßnahmen zu treffen.“

Die institutionellen und privaten Kreditgeber würden nach Angaben von Kapilendo die Entscheidung begrüßen: Eine interne Umfrage ergab, dass 88 Prozent der Kapilendo-Anleger bereit sind, die Unternehmen in dieser Lage zu unterstützen.

Update 30.03.2020: EZB fordert Banken auf, keine Dividenden auszuzahlen

Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert die Banken dazu auf, für das Geschäftsjahr 2019 – sofern noch nicht erfolgt – und für 2020 mindestens bis zum 1. Oktober keine Dividenden zu zahlen. Die Banken sollten zudem auch keine Aktienrückkäufe zur Vergütung der Aktionäre vornehmen. Die Banken sollen so zusätzliche Rücklagen für die Kreditvergabe an Unternehmen bilden.

Die DZ Bank und einige öffentlich-rechtliche Institute sollen trotz der EZB-Forderung weiter Dividenden an ihre Eigentümer ausbezahlen dürfen. In solchen Fällen verbleibe eine Dividendenzahlung „innerhalb der Finanzgruppe der Sparkassen oder Genossenschaften“ und somit im Bankensystem, zitiert das Handelsblatt Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling. „Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass auch innerhalb von Verbünden erwartet wird, auf Ausschüttungen zu verzichten.“

Der Bankenverband hält die Entscheidung der EZB angesichts der Coronakrise für vertretbar, auch wenn Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, der Meinung ist, dass es sich bei der Vorgabe der Bankenaufsicht um eine Ausnahme handeln muss. Nur die außergewöhnliche weltweite Notlage vieler Unternehmen rechtfertige einen solchen Eingriff in die Autonomie der Banken, sagt Ossig.

Update 30.03.2020: Umsetzung der Basel IV-Aufsichtsregeln verschoben

Der Baseler Ausschuss hat die Umsetzung der härteren Eigenkapitalvorschriften für Banken („Basel IV“) wegen des Coronavirus um ein Jahr verschoben. Der neue Fahrplan sieht nun vor, das die Regeln erst 2023 in Kraft treten sollen statt wie bisher geplant 2022. Der umstrittene „Output Floor“, der angibt, wie stark die Banken bei der Berechnung der Kapitalvorhaltung für Risiken von Standardmodellen abweichen dürfen, wird nun stufenweise bis 2028 eingeführt.

„Die Verschiebung der Baseler Regeln ist in der jetzigen Situation richtig und hilfreich“, kommentiert Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Sie entlaste die Banken von administrativen und organisatorischen Aufgaben, die jetzt dringend an anderen Stellen benötigt würden. Derzeit müsste die Hauptaufgabe darin liegen, die Wirtschaft mit Liquidität zu versorgen.

Update 26.03.2020: Bundestag ermöglicht Staatsbeteiligungen an Aktiengesellschaften

Die Bundesregierung hat neben den KfW-Hilfskrediten noch einen Wirtschaftsstabilisierungsfonds auf den Weg gebracht. Dieser umfasst nach Angaben der Bundesregierung unter anderem einen Garantierahmen von 400 Milliarden Euro, der es Unternehmen erleichtern soll, sich am Kapitalmarkt zu refinanzieren. Ein weiterer Bestandteil sind Kredite von bis zu 100 Milliarden Euro. Sie dienen dazu, die KfW-Sonderprogramme zu refinanzieren.

Hinzu kommen Rekapitalisierungsmaßnahmen in Höhe von 100 Milliarden Euro. Sie sollen dazu beitragen, die Solvenz von Unternehmen sicherzustellen. Damit ermöglicht der Fonds auch eine vorübergehende direkte Beteiligung des Staates an Unternehmen.

Bei dem Gesetzesentwurf für Aktiengesellschaften hat sich der Gesetzgeber laut CMS an den Regelungen zur Bekämpfung der Finanzkrise von 2008 orientiert, die einen Einstieg des Staates bei der Commerzbank ermöglicht hatten. „Deutlich erleichtert werden beispielsweise Beschlüsse der Hauptversammlung, die für den Einstieg des Fonds notwendig sind“, sagt Richard Mayer-Uellner, Partner bei der Wirtschaftskanzlei CMS. Sie könnten nur unter engen Voraussetzungen angefochten werden.

Der Rechtsanwalt rät: „Unternehmen sollten jetzt schon prüfen, ob ein Einstieg des Fonds erforderlich werden könnte.“ Denn ist der Fonds erst einmal beteiligt, könne er starken Einfluss auf die Unternehmensführung nehmen. So könne er Vorgaben zur Dividendenausschüttung, zu Vergütungsbegrenzungen für die Vorstandsmitglieder oder zur Verwendung der aufgenommenen Mittel machen.

Update 26.03.2020: Trinity bietet Lösung zur Liquiditätsplanung 6 Monate ohne Lizenzgebühren an

Treasurer sind gerade maßgeblich bei der Liquiditätsplanung und dem Cash Flow Forecast gefordert, denn Cash ist King. Nun greift auch der TMS-Anbieter Trinity mittleren und größeren Unternehmen in der Coronakrise unter die Arme greifen – und zwar „mit einem speziellen Angebot zur Liquiditätsplanung unter Verzicht auf Lizenzgebühren“, wie die Frankfurter mitteilten.

Trinity hat eigenen Angaben zufolge eine spezielle Treasury Management Lösung zur Multi-Währungs-Liquiditätsplanung in der Cloud vorbereitet, die „schnell und aus der Ferne umzusetzen“ ist. Innerhalb von fünf Tagen könne Trinity das System produktiv einsatzfähig machen. Bereits seit Montag dieser Woche steht das Angebot mittleren und größeren Unternehmen zur Verfügung.

In diesem Zusammenhang verzichtet das Softwarehaus für „eine limitierte Anzahl von Neukunden für sechs Monate auf die Berechnung der sonst üblichen Lizenzpreise für diese Konfiguration“, erklärte Christoph Budde, seit Anfang Februar dieses Jahres Sales Director bei Trinity, gegenüber DerTreasurer. Danach könnten Unternehmen, die sich für das Krisenpaket entschieden hätten, den Vertrag mit einer Frist von vier Wochen kündigen.


Update 25.03.2020: Coronakrise treibt Risikoprämien am Kapitalmarkt hoch

Infolge der Coronakrise steigen die Risikoprämien am Kapitalmarkt. Das gilt nicht nur für Aktien und Bonds, sondern auch für institutionelle Kapitalmarktdarlehen, sogenannte Team Loan B (TLB). Dort explodiert die Spread-Entwicklung geradezu. Als Referenzwert kann hierfür der Index „JPM Loan Indices“ genommen werden, da der europäische TLB-Markt primär ein Single-B-Markt sei, auch wenn dieser zuletzt stärker in den BB-Bereich hineingewachsen sei, ist von Investmentbankern zu hören.

Welche Folgen diese Spread-Explosion für Unternehmen wie Cheplapharm, die sowohl Term Loans als auch High-Yield-Bonds am Markt haben, erfahren Sie im vollständigen Artikel unserer Schwesterpublikation FINANCE.

Update 25.03.2020: Zahlreiche Unternehmen beantragen KfW-Hilfskredite

Viele Unternehmen sehen sich von der Insolvenz bedroht und wollen deshalb auf die Hilfe des Staates zurückgreifen. Die deutschen Banken und Sparkassen werden von Anträgen für die KfW-Notfallkredite im Rahmen des KfW Sonderprogramms, die seit Beginn dieser Woche gestellt werden können, geradezu überrannt.

Laut dem Nachrichtenportal n-tv erhielt allein die Deutsche Bank deutlich mehr als 2000 konkrete Anfragen für Überbrückungskredite. Bei der Commerzbank sollen die Anfragen demnach im hohen vierstelligen Bereich liegen. Gut ein Drittel davon erfüllten die Kriterien für die KfW-Kredite, heißt es weiter. Die Banken gehen davon aus, dass die Anzahl an Kreditanträgen in den kommenden Tagen weiter stark steigen wird.

Dem Bericht zufolge leiteten die deutschen Banken allein bis gestern Mittag Anträge auf Notfallkredite im Gesamtvolumen von 1,985 Milliarden Euro weiter. Der weitaus größte Anteil von 1,968 Milliarden Euro entfalle dabei auf vier Darlehensanfragen, wird ein KfW-Sprecher zitiert. Welche Unternehmen diese Anträge gestellt haben, ist nicht bekannt.

Update 24.03.2020: Bellin bietet tm5 3 Monate kostenlos an

Das Softwarehaus Bellin bietet sein Treasury Management System tm5 bis Ende Juni kostenfrei an. Das teilten die Ettenheimer heute mit. „Wir glauben, dass wir Unternehmen dabei unterstützen können, diese schwierigen Zeiten und die wahrscheinlich ebenso harten Folgeerscheinungen zu meistern, indem wir tm5 kostenlos anbieten“, sagt Martin Bellin, CEO und Gründer von Bellin.

Das Angebot umfasst Unternehmensangaben zufolge drei Kern-Module des Treasury Management Systems tm5: eins für das Cash Management, eins für die Liquiditätsplanung beziehungsweise das Forecasting sowie eins für das Erfassen und Managen von Finanzinstrumenten. „Eine Implementierung ist innerhalb von 72 Stunden möglich“, erklärte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage von DerTreasurer.

Die Grundkonfiguration des Systems sei ebenfalls mit inbegriffen, teilte der TMS-Anbieter weiter mit. Diese werde remote von Bellin-Mitarbeitern durchgeführt. Eine spezielle Webinarreihe, die im Detail auf die im Angebot enthaltenen Module eingeht, ergänzt demnach noch das Angebot.

Falls Treasurer das Angebot nach Ablauf der drei Monate nicht mehr nutzen möchten, können sie ganz unkompliziert kündigen. Von Anfang Juli bis Ende September gilt Bellin zufolge eine „spezielle Kündigungsfrist von 24 Stunden“.

Update 24.03.2020: Neue Fake-President-Masche im Umlauf

Wegen der Coronakrise arbeiten viele Treasurer derzeit im Homeoffice. Zudem haben Arbeitgeber neue Vertreterregelungen aufgesetzt, so dass Abläufe wie die Freigabe von Zahlungen auch bei einem hohen Krankenstand an Mitarbeiter erfolgen kann. Diese beiden Faktoren nutzen Betrüger für eine neue Fake-President-Masche aus.

Konkret geht es um zwei Anrufe. Zuerst geben sich die Betrüger im Gespräch mit Treasurern als Bankmitarbeiter aus und fragen nach der Vertretung. Dabei kommt es wieder vor, dass Kollegen die Vertretung namentlich nennen. „Die Betrüger geben dann vor, mit dem neuen Vertreter in Kontakt treten zu müssen, um weitere Formalitäten zu klären“, umreißt Frank Hülsberg, Partner und Vorstandsmitglied bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton, die neue Masche. Die Bank, mit der ein Unternehmen zusammenarbeitet, können die Kriminellen oft in den Kontoangaben auf dem Briefpapier sehen.

Im zweiten Schritt rufen die Betrüger – wieder getarnt als Bankmitarbeiter – den Vertreter direkt an. Sie behaupten, dass der Vorstand die vertretende Person als Bevollmächtigter für Zahlungsfreigaben ernannt hat und verlangt eine Freigabe von Zahlungen. „Da die neuen Vertreter noch keine Routine haben, ist das Risiko groß, dass jemand dem vermeintlich gut informierten Bankier auf den Leim geht“, warnt Hülsberg. Ebenfalls nutzen das Corona-Chaos derzeit auch viele Betrüger mit Phishing-Mails oder Cybercrime-Attacken aus.

Update 23.03.2020: Eckdaten des KfW Sonderprogramms

Ab heute gilt das KfW Sonderprogramm 2020. Kleine, mittelständische und große Unternehmen können ab sofort über ihre Hausbanken Anträge für Betriebsmittelfinanzierungen stellen. Für Mittelständler und Großunternehmen gelten auch neue Rahmenbedingungen für Konsortialfinanzierungen. Die Mittel für das KfW Sonderprogramm sind unbegrenzt, teilten das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesfinanzministerium und die KfW in einem gemeinsamen Eckblatt mit.

KfW-Sonderprogramm für junge und etablierte Unternehmen:
Demnach können kleine, mittelständische und große Unternehmen über ihre Hausbanken die Soforthilfen beantragen. Sie werden über die Programme KfW-Unternehmerkredit und ERP-Gründerkredit - Universell umgesetzt. Dabei gilt für kleine und mittelständische Unternehmen bei Betriebsmittelkrediten eine Haftungsfreistellung von 90 Prozent des Kreditrisikos, für größere Unternehmen gilt eine Haftungsfreistellung von 80 Prozent. Vor der Corona-Krise lagen die Haftungsfreistellungen bei maximal 50 Prozent, bei Betriebsmittelfinanzierungen gab es sogar gar keine.

Auch die Zinsen wurden noch einmal verbessert. Sie liegen nun für kleine und mittlere Unternehmen zwischen 1 Prozent und 1,46 Prozent jährlich sowie zwischen 2 Prozent und 2,12 Prozent per annum für größere Unternehmen. Bislang galt ein risikogerechtes Zinssystem nach Bonitäts-Besicherungsklassen.

Konsortialfinanzierung:
Mittelständische und Großunternehmen können auch bei einer Konsortialfinanzierung auf die Unterstützung der KfW zurückgreifen. Dabei beteiligt sich die KfW eigenen Angaben zufolge an größeren Finanzierungen anderer Finanzierungspartner zu deren Konditionen. Zudem übernimmt die staatliche Förderbank bis zu 80 Prozent der Risiken des Vorhabens. Die individuellen Finanzierungsstrukturen werden durch das KfW Sonderprogramm „Direktbeteiligung für Konsortialfinanzierung“ umgesetzt.

Update 23.03.2020: Deutsche Bank schließt 200 Filialen für den Kundenverkehr

Als Sicherheitsmaßnahme gegen die Coronakrise schließt die Deutsche Bank ab dem morgigen Dienstag (24. März) rund 200 Filialen für den Kundenverkehr, das gab die Deutsche Bank heute bekannt. Wie lange die Filialen der Deutschen Bank und Postbank geschlossen bleiben, ließ das Bankhaus offen. Das bundesweite Filialnetz verkleinert sich damit von 500 auf 290 Filialen.

Ziel sei es, trotz „reduzierter Filialzahl“ für die Kunden im ganzen Bundesgebiet „gut zugänglich“ zu sein. Die nächstgelegenen Filialen oder der mobile Vertrieb übernehmen die Beratung. Weiterhin bleiben alle Selbstbedienungsbereiche und Bargeldautomaten der Cash Group (Deutsche Bank, Postbank, Commerzbank, Hypovereinsbank) in Betrieb. Zudem können Kunden Bargeld in vielen Supermärkten und bei Shell-Tankstellen abheben.

Wegen der Corona-Krise haben auch schon andere Banken und Sparkassen ihr Filialnetz verkleinert: Die Hypovereinsbank schließt nach eigenen Angaben 101 der 337 deutschen Standorte. Die persönliche Beratung in Filialen werde sich in den kommenden Tagen „schrittweise auf stark frequentierte Standorte und Flaggschiff-Filialen“ konzentrieren, so die deutsche die Unicredit-Tochter.

Update 23.03.2020: Ifo Institut rechnet mit Kosten in Milliardenhöhe

Die Coronakrise sorgt für erhebliche wirtschaftliche Einbußen. Umsatzrückgange, Produktionsausfälle und Kurzarbeit sind bei vielen deutschen Unternehmen allgegenwärtig. Berechnungen des ifo Instituts wird die Corona-Pandemie Deutschland Hunderte von Milliarden Euro kosten.

„Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. „Je nach Szenario schrumpft die Wirtschaft um 7,2 bis 20,6 Prozentpunkte. Das entspricht Kosten von 255 bis 729 Milliarden Euro.“ Es lohne sich daher, quasi jeden denkbaren Betrag für gesundheitspolitische Maßnahmen einzusetzen. Ziel müsse es sein, die Teilschließung der Wirtschaft zu verkürzen, ohne die Bekämpfung der Epidemie zu beeinträchtigen.

Laut dem ifo-Präsidenten entstehen Kosten je nach Szenario zwischen 255 und 495 Milliarden Euro, wenn die Wirtschaft zwei Monate lang teilweise stillsteht. Die Wirtschaftsleistung schrumpfe dann im Jahr um 7,2 bis 11,2 Prozentpunkte. Unterstellt ist dabei im besten Szenario, dass die Wirtschaftsleistung für zwei Monate auf 59,6  Prozent zurückgeht, sich im dritten Monat wieder auf 79,8 Prozent erholt und schließlich im vierten Monat wieder 100 Prozent erreicht.

Bei drei Monaten Teilschließung erreichen laut Fuest die Kosten bereits 354 bis 729 Milliarden Euro, was einem Wachstumsverlust von 10,0 bis 20,6 Prozentpunkten entspricht. Eine einzige Woche Verlängerung der Teilschließung verursacht den ifo-Berechnungen zufolge zusätzliche Kosten von 25 bis 57 Milliarden Euro und damit einen Rückgang des Wachstums um 0,7 bis 1,6 Prozentpunkte. Eine Verlängerung von einem auf zwei Monate erhöht demnach die Kosten bis zu 230 Milliarden Euro oder 6,5 Prozentpunkte Wachstum.

Update 23.03.: Liquiditätssicherung in Zeiten der Coronakrise

Im Umgang mit der Coronakrise hat die Sicherung der Liquidität für viele Unternehmen derzeit oberste Priorität. Diverse Treasury-Abteilungen bemühen sich gerade darum, den Cash-Puffer auszubauen: Sie ziehen Mittel aus syndizierten Krediten, fragen neue Linien bei Banken an oder zapfen über Privatplatzierungen den Kapitalmarkt an – sofern es ihre Bonität zulässt. Worauf Finanzchefs bei der Ermittlung und Sicherung des Liquiditätsbedarf achten sollten, hat unsere Schwesterpublikation FINANCE zusammen gestellt.

Update 23.03.2020: Bund will bei Kreditprogramm nachbessern

Die Bundesregierung plant in der Coronkrise plant, Kredit-Sonderprogramme für mittelständische und große Unternehmen nachzubessern. Demnach soll die staatliche Förderbank KfW bei Betriebsmittelkrediten statt wie bisher 80 Prozent nun 90 Prozent des Kreditrisikos übernehmen. Das berichtet die dpa unter Berufung auf Kreise des Wirtschaftsministeriums. Einzelheiten würden aktuell finalisiert, hieß es.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier informierte Koalitionskreisen zufolge Wirtschaftspolitiker der schwarz-roten Koalition sowie der Opposition am Samstagabend über diesen Schritt. Angesichts einer drohenden Insolvenzwelle hatten Wirtschaftsverbände zuvor die zu komplizierten Programme zu Notkrediten kritisiert und Nachbesserungen gefordert.

Altmaier und Finanzminister Olaf Scholz hatten vor mehr als einer Woche ein unbegrenztes Kreditprogramm angekündigt. Eine Sprecherin von Altmaier hatte am vergangenen Freitag erklärt, die Hilfen sollten ab dem heutigen Montag zur Verfügung stehen.

Update 20.03.2020: Kreditversicherer Coface senkt Bürokratieaufwand

Der Kreditversicherer Coface passt wegen der Corona-Pandemie einzelne vertragliche Regelungen für seine Kunden an. Für welchen Zeitraum die Lockerungen gelten, gab Coface nicht bekannt. „Wir wollen damit unsere Kunden entlasten. Wir wissen natürlich, dass die Unternehmen derzeit primär ihr operatives Geschäft zu managen haben, um ihr Unternehmen durch die Krise zu manövrieren“, begründet Katarzyna Kompowska, Regional CEO der Coface für Nordeuropa, diesen Schritt.

Coface passt unter anderem die Frist für die Benachrichtigung über überfällige Zahlungen an und verlängert sie um 60 Tage. Zudem werde das Vertragsmanagement flexibler, erklärte der Kreditversicherer. Allerdings appellierte Coface, dass die Unternehmen weiterhin das Risikomanagement ganz oben auf der Agenda haben sollten.

Der Kreditversicherer reagiert auch selbst auf die steigenden Risiken: „Konkrete Maßnahmen, insbesondere die Anpassungen von Limiten, nehmen wir selektiv vor“, sagt Jochen Böhm, Underwriting Director der Coface für Nordeuropa. Es sei klar, dass Insolvenzen und Schäden in der Kreditversicherung steigen würden.

Update 19.03.2020: Zahlreiche Treasury-Events verschoben oder abgesagt

Zahlreiche Treasury-Events müssen wegen der Coronakrise abgesagt oder verschoben werden. Das Mannheimer Finanzsymposium, das ursprünglich Mitte Mai stattfinden sollte, ist in den September vertagt. Der „Digital Treasury Summit“ von KPMG, der im April stattfinden sollte, wurde abgesagt. Die nächste Veranstaltung dieser Art findet im Herbst statt. Das PwC-Event „Future of Treasury“, das am 18. März 2020 in Frankfurt am Main hätten stattfinden sollen, wurde vorerst abgesagt. Dort hätten ursprünglich mehrere Gewinner unseres Awards „Treasury des Jahres“ wie Rando Bruns (Merck), Volker Heischkamp (Innogy) und Axel Zwanzig (Marquardt & Bahls) über die „Entwicklung der Treasury-Funktion im neuen Jahrzehnt" diskutieren sollen. Der Veranstalter PwC sucht derzeit nach eigenen Angaben „einen Ausweichtermin“. Auch das traditionelle GTB Forum der Deutschen Bank, das heute in den Zwillingstürmen in Frankfurt hätte ausgerichtet werden sollen, wurde für 2020 gecancelt.


Über unsere eigenen Events wie den anstehenden 8. Cash Management Campus  informieren wir Sie in Kürze.

Update 19.03.2020: EZB weitet Anleihekaufprogramm drastisch aus

Im Zuge der Corona-Krise hat die EZB in der Nacht zum Donnerstag ein umfassendes Rettungspaket angekündigt: Die Notenbank weitet ihr Anleihekaufprogramm um 750 Milliarden Euro aus. Zudem wurden die Kriterien, welche Wertpapiere die EZB ankaufen kann, aufgeweicht. Darunter fallen Wertpapiere der Privatwirtschaft sowie der öffentlichen Hand, aber auch die Staatsschulden Griechenlands.

Das Ankaufprogramm soll dabei helfen, dass es auf den Finanzmärkten nicht zu weiteren Einbrüchen kommt, die die Wirtschaft belasten könnten. Das Programm läuft sicher bis Jahresende, danach entscheidet der EZB-Rat, wann er die Corona-Pandemie für bewältigt hält. Bereits vergangene Woche hatte die Notenbank mehrere Maßnahmen gegen das Virus beschlossen, unter anderem ein Ankaufprogramm von 120 Milliarden Euro bis Jahresende. Gemeinsam mit dem bereits laufenden Anleihekaufprogramm wird die EZB bis zum Ende des Jahres jeden Monat ein Kaufvolumen von über 100 Milliarden Euro haben. Das ist mehr als zum Höhepunkt der Finanzkrise, als die monatlichen Ankäufe bei 80 Milliarden Euro lagen.

Update 19.03.2020: Coronakrise bringt Kreditverträge in Gefahr

Viele deutsche Unternehmen dürften infolge der Coronakrise deutlich schlechtere Ergebnisse ausweisen müssen – zumindest für die ersten beiden Quartale dieses Jahres, gegebenenfalls auch länger. Das gefährdet auch die Kreditverträge. Was Treasurer angesichts der derzeitigen Krise beachten sollten, erfahren Sie im vollständigen Artikel bei DerTreasurer.

Update 18.03.2020: Anträge für KfW-Hilfskredite ab sofort möglich

Die Deutsche Kreditwirtschaft und die Förderbank KfW wollen für eine unkomplizierte Weitergabe der von der Regierung versprochenen Hilfen für die Wirtschaft sorgen. Die staatliche Förderbank hat dafür die Kreditgenehmigungsprozesse vereinfacht.

Die erste Phase des Hilfspakets steht ab sofort zur Verfügung, teilten die beiden in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die KfW hat ihre Programme für Liquiditätshilfen ausgeweitet. Dazu zählt etwa der KfW-Unternehmerkredit für Bestandsunternehmen, den ERP-Gründerkredit-Universell für junge Unternehmen sowie den KfW-Kredit für Wachstum für größere Unternehmen.

Darüber hinaus wird die KfW für kleine und mittlere sowie für große Unternehmen ein Sonderprogramm auflegen, dass eine höherer Risikotoleranz aufweist. Diese Hilfen sind für Unternehmen gedacht, die durch die Corona-Krise in größere Schwierigkeiten geraten. Zudem will die Förderbank größeren Unternehmen auch Direktbeteiligungen im Rahmen von Konsortialfinanzierungen anbieten. Das Sonderprogramm soll nächste Woche starten, Anträge können bereits jetzt über die Hausbanken eingereicht werden.

Update 18.03.2020: S&P warnt vor erhöhten Unternehmenskreditausfällen

Die Ratingagentur S&P rechnet wegen der Coronakrise mit einer Verdreifachung der Kreditausfällen. In Europa könnte die Ausfallquote für Unternehmenskredite auf einen oberen einstelligen Prozentbereich ansteigen, in den USA sogar auf mehr als 10 Prozent. Laut S&P lag die Ausfallrate in Europa in der Vergangenheit meist bei rund 3 Prozent und in den USA bei knapp 4 Prozent. Zum Vergleich: Nach der Finanzkrise 2008 fielen in Europa 9 Prozent der Unternehmenskredite aus, in den USA stieg die Quote auf rund 12 Prozent.

S&P-Expertin Alexandra Dimitrijevic begründet die Prognose so: „Der durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ausgelöste plötzliche wirtschaftliche Stillstand wird in diesem Jahr zu einer weltweiten Rezession führen und erheblichen Druck auf die Kreditwürdigkeit ausüben.“

Update 17.03.2020: Cyberkriminelle nutzen Corona-Angst

Das Sicherheitssoftwareunternehmen ESET verzeichnet einen deutlichen Anstieg an schädlichen Mails, die die Verunsicherung rund um die Corona-Pandemie ausnutzen wollen. Gerade deutschsprachige Nutzer seien derzeit im Fokus der Betrüger. Sie versuchen mit Spam-Mails, Falschmeldungen, gefälschten Shops und gefälschten Spendenaufrufen von der Krisenlage zu profitieren.

Update 17.03.2020: Insolvenzantragspflicht für Corona-Geschädigte soll ausgesetzt werden

Das Bundesministerium will Unternehmen, die wegen der Corona-Krise in Schieflage geraten, vor der Insolvenzantragspflicht bewahren. Sie soll für die Unternehmen ausgesetzt werden, die wegen der Pandemie in Schieflage geraten. Ähnliche Regelungen waren in der Vergangenheit bei Hochwasserkatastrophen getroffen worden. Wann genau das Gesetz in Kraft treten soll, ist noch nicht bekannt.

Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, Christine Lambrecht, erklärt, man wolle verhindern, dass Unternehmen Insolvenz anmelden müssen, weil die von der Regierung versprochenen Hilfen sie nicht rechtzeitig erreichen. „Die reguläre Drei-Wochen-Frist der Insolvenzordnung ist für diese Fälle zu kurz bemessen“, so die Ministerin. „Deshalb flankieren wir das von der Bundesregierung bereits beschlossene Hilfspaket mit einer Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 30.09.2020 für die betroffenen Unternehmen.“

Voraussetzung ist, dass der Insolvenzgrund in der Corona-Krise liegt und, „dass aufgrund einer Beantragung öffentlicher Hilfen beziehungsweise ernsthafter Finanzierungs- oder Sanierungsverhandlungen eines Antragspflichtigen begründete Aussichten auf Sanierung bestehen“, wie das Ministerium mitteilt.

Update 17.03.2020: Strengere Regeln für Short-Positionen

Die Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde Esma reagiert auf die drastischen Kursverluste durch die Corona-Krise und verschärft die Transparenzregeln für Short-Positionen auf Aktien. Investoren müssen nun mitteilen, wenn sie eine Netto-Short-Position in Höhe von 0,1 Prozent des ausstehenden Aktienkapitals halten. Bislang waren Short-Positionen erst ab der Schwelle von 0,2 Prozent bei der zuständigen nationalen Aufsichtsbehörde meldepflichtig.

Der Schwellenwert für die Veröffentlichung bleibt dagegen unverändert bei 0,5 Prozent. Erst ab diesem Wert ist die Position für den gesamten Markt transparent. Die ab 0,1 Prozent zu meldenden Positionen sind dagegen nur für die Aufsichtsbehörde sichtbar. Market Making und Maßnahmen zur Stabilisierung von Kursen sind von der neuen Regelung ausgenommen.

Update 17.03.2020: EIB-Gruppe mobilisiert kurzfristig bis zu 40 Milliarden Euro

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe hat ein Maßnahmenpaket vorgeschlagen, um EU-weit Unternehmen und Wirtschaft zu unterstützen. Insgesamt sollen bis zu 40 Milliarden Euro freigesetzt werden. „Vorgesehen sind Überbrückungskredite, Zahlungsaufschübe sowie weitere Maßnahmen, um Liquiditäts- und Betriebsmitteleinschränkungen für KMU und Midcaps entgegenzuwirken“, heißt es in einer Mitteilung.

Dabei werde die EIB-Gruppe, auch unter Einbeziehung des auf KMU-Förderung spezialisierten Europäischen Investitionsfonds (EIF), mit Finanzpartnern in den Mitgliedsländern sowie mit den nationalen Förderbanken eng kooperieren.

Das vorgeschlagene Maßnahmenpaket umfasst insbesondere drei Punkte: So sollen spezielle Garantiesysteme für Banken aufgebaut werden, die auf bestehenden EIB-Programmen basieren, und mit sofortiger Wirkung Finanzmittel in Höhe von bis zu 20 Milliarden Euro mobilisieren. Zudem sollen Banken ausgewiesene Liquiditätslinien erhalten, um eine zusätzliche Unterstützung von bis zu 10 Milliarden Euro zur Sicherung von Betriebskapital in KMU und MidCaps sicherzustellen. Außerdem sind spezielle Kaufprogramme für Asset Backed Securities (ABS) vorgesehen, mit denen Banken Risiken von KMU-Kreditportfolien übertragen können, um weitere 10 Milliarden Euro an Unterstützung zu mobilisieren.

Darüber hinaus forderte EIB-Präsident Werner Hoyer die Mitgliedstaaten auf, „eine bedeutende zusätzliche Garantie für die EIB und die nationalen Förderbanken einzurichten, um sicherzustellen, dass der Zugang von KMU und Midcaps zu Finanzmitteln offenbleibt“, heißt es weiter.

Update 16.03.2020: Das Treasury ist am Zug

Die Corona-Krise trifft die Unternehmenswelt immer stärker. Aktienkurse brechen ein, Lieferketten funktionieren nicht mehr richtig. Die ersten Firmen kündigen Sparprogramme an. Auch in der Finanzbranche wächst die Sorge vor Kreditausfällen. Ein Treasurer berichtet, dass viele Banken sich derzeit nach den Auswirkungen der Corona-Krise auf das Geschäft erkundigen.

Um die Liquidität zu sichern, ist nun vor allem das Treasury gefordert: Wie genau und welche Folgen die Coronakrise für die Finanzierungssituation hat, das erfahren Sie im Aufmacher des aktuellen E-Magazins. Nach dem Login können Sie es hier herunterladen.

Update 16.03.2020: Durch Zinsentwicklung steigen Pensionsverpflichtungen

Das Coronavirus belastet Unternehmen zunehmend, auch die Pensionsverpflichtungen sind betroffen. Die Verpflichtungen steigen auf neue Rekordhöhen, das Vermögen hat gleichzeitig an Wert verloren, teilt die Beratungsgesellschaft Mercer mit. Im Jahr 2019 war der Wert der Pensionsverpflichtungen bei den Dax30-Unternehmen basierend auf einer Hochrechnung von Mercer auf 409 Milliarden Euro angestiegen (Vorjahr 365,3 Milliarden Euro). Das Pensionsvermögen stieg im IFRS-Abschluss von 245,6 Milliarden Euro auf 274 Milliarden Euro.

Die Entwicklung der Pensionsverpflichten wird vor allem durch die Zinsentwicklung beeinflusst. Durch die Marktentwicklung aufgrund des Coronavirus sei das Zinsniveau seit Anfang des Jahres um 0,4 Prozent gesunken. „Sofern sich diese Entwicklung nicht wieder entspannt, würde das im Verpflichtungsvolumen weitere 25 Milliarden Euro bedeuten“, erklärt Thomas Hagemann, Chefaktuar von Mercer Deutschland.

Update 16.03.2020: Fed senkt Leitzinsen auf fast null

In den USA steigt die Anzahl an Covid19-Erkrankten. Um die nervös gewordenen Finanzmärkte zu beruhigen, hat die Notenbank Federal Reserve (Fed) erneut die Leitzinsen gesenkt – und zwar um einen ganzen Prozentpunkt auf einen Korridor von 0 bis 0,25 Prozent.

Zusätzlich plant die Fed die Wirtschaft mit einem 700 Milliarden US-Dollar schweren Anleihekaufprogramm zu stützen und Banken vorübergehend Notfallkredite zu gewähren. Das hatte die US-Notenbank schon nach der Finanzkrise 2008 gemacht. Darüber hinaus ist auch ein Abkommen mit anderen Notenbanken angedacht, um die Märkte mit Liquidität zu versorgen.

Update 13.03.2020: Bundesregierung sagt unbegrenzt Kredite zu

Die Bundesregierung baut ein „Schutzschild“ für Unternehmen auf. Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier haben ein weitreichendes Maßnahmenpaket vorgestellt, um die Folgen des Coronavirus auf Unternehmen abzufedern. Das Paket sieht unter anderem umfassende Liquiditätshilfen und Expressbürgschaften für Unternehmen vor. Über einen drastisch erhöhten Garantierahmen bei der Staatsbank KfW könnte eine halbe Billion Euro zur Verfügung gestellt werden, so Altmaier. Die Regierung stelle der KfW zunächst 20 Milliarden Euro zur Verfügung.

„Wir haben die finanzielle Kraft, diese Krise zu bewältigen“, sagt Scholz. „Es ist genug Geld da und wir setzen es ein. Wir ergreifen alle notwendigen Maßnahmen, um Beschäftigte und Unternehmen zu schützen. Darauf kann sich jede und jeder verlassen.“ Altmaier ergänzt: „Kein gesundes Unternehmen sollte wegen Corona in die Insolvenz gehen, kein Arbeitsplatz sollte verlorengehen.“

Wie die Maßnahmen konkret aussehen, erfahren Sie im gemeinsamen Papier des Bundesfinanzministeriums und des Bundeswirtschaftsministeriums.

Update 13.03.2020: VDT gibt Tipps für Treasurer angesichts der Coronakrise

Das Coronavirus wird zum Stresstest für das Liquiditäts- und Risikomanagement. Der Verband Deutscher Treasurer (VDT) gibt auf seiner Website Tipps, wie Treasurer damit umgehen sollten. Dazu zählt zum Beispiel, dass die Finanzierungsexperten auch in Krisenzeiten die Resilienz gegen Cyber- und Fraud-Attacken sicherstellen sollten.

Update 13.03.2020: Fitch passt wegen Coronakrise Bewertungsmethodik an

Wegen des Coronavirus überprüft Fitch vorerst die Ratings anders als üblich. Das teilte die Ratingagentur mit. In den nächsten drei Wochen bewertet die Agentur Unternehmen aufgrund ihrer relativen Gesamtanfälligkeit auf dem aktuellen Ratingniveau.

Dafür unterscheidet sie Unternehmen in drei Kategorien. In die erste fallen Unternehmen, die stark von der Coronakrise beeinträchtigt sind. Für diese will Fitch eine Ratingaktion auf individueller Basis erstellen. In die zweite Kategorie ordnet die Ratingagentur Unternehmen ein, die mit einem geringen oder mittleren Rating Headroom in das Jahr gestartet sind und in einer Branche tätig sind, die hoch bis moderat anfällig für die Coronakrise sind. In die letzte Kategorie fallen alle anderen Unternehmen.

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