Euler Hermes lässt seiner Drohung Taten folgen: Der Warenkreditversicherer hat in der Coronakrise den Versicherungsschutz für zahlreiche Unternehmen „mit schwachen Bonitäten“ bis zum Jahresende befristet. Das hatte die Allianz-Tochter in einem Kundenbrief angekündigt (siehe DerTreasurer 16/2020). Sie reagiert damit auf das Auslaufen des Corona-Schutzschirms für Warenkreditversicherer. Hintergrund: Der Bund übernimmt bis Jahresende eine Garantie für Entschädigungszahlungen von Euler Hermes, Coface, Atradius sowie R+V in Höhe von 30 Milliarden Euro. Im Gegenzug müssen die Versicherer 65 Prozent der Prämien abtreten.
Warenkreditversicherung
Unternehmen schließen eine Warenkreditversicherung ab, um sich vor unbezahlten Rechnungen beziehungsweise offenen Forderungen abzusichern. Das stärkt auch den Cashflow eines Unternehmens und senkt Exportrisiken. Im Zuge der Coronakrise kamen die Kreditversicherer dabei unter Druck. Der Bund unterstütz sie mit einem Schutzschirm, der noch bis Mitte 2021 geht. Der Schutzschirm soll sicherstellen, dass Warenkreditversicherer Deckungszusagen für Unternehmen weiterhin aufrechterhalten können. Wird das den beteiligten Parteien tatsächlich durch die Krise helfen und wie geht es danach weiter?