Hoch und runter: Volatilität bei Schwellenländerwährungen gehört zum täglichen Geschäft eines Treasurers. Die niederländische Bank ING versucht nun dieser Herausforderung zu begegnen und stellt ihren Firmenkunden ab sofort vier globale Emerging-Markets-Indizes zur Verfügung. Dadurch könnten Unternehmen und institutionelle Investoren ihr Exposure in Emerging-Markets-Währungen einfacher und transparenter im Blick behalten, teilte das Kreditinstitut mit.
Über diese Indizes können Treasurer und Anlagemanager sehen, wie sich zwölf gleichgewichtete Emerging-Markets-Währungen gegenüber dem US-Dollar entwickelt haben. In den Indizes werden der brasilianische Real, der russische Rubel die indische Rupee, der südafrikanische Rand, die türkische Lira und der mexikanische Peso berücksichtigt. Auch der philippinische Peso, der thailändische Baht, der indonesische Rupiah, der koreanische Won sowie der ungarische Forint und der polnische Zloty, gehören mit dazu.

ING Diba
ING und Bloomberg legen neue FX-Indizes auf
Dynamische Sicherungsstrategien im Währungsmanagement
Gerade Schwellenländerwährungen sind mitunter sehr volatil. Im Frühjahr dieses Jahres rückten beispielsweise der südafrikanische Rand und der mexikanischen Peso in den Fokus. Während der Rand nach der Entlassung des bei Investoren populären Finanzminister Pravin Gordhan abstürzte und sich seither nur leicht erholte, legte der Peso in Folge der achten Leitzinserhöhung in nicht einmal anderthalb Jahren zu. Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hatte die mexikanische Währung zunächst erheblich an Wert verloren.
Treasurer versuchen diese Währungsschwankungen teilweise über dynamische Sicherungsstrategien wie Currency Overlay Management abzufedern. Dabei schließen die Treasurer in Phasen ungünstiger Marktbewegungen schnell Sicherungen ab. Dreht sich der Markt, löst der Treasurer die Sicherungen wieder auf, um von der günstigen Entwicklung zu profitieren. Nicht nur zur Absicherung von Währungsrisiken im operativen Geschäfts müssen sich Treasurer mit ihrem Exposure in Emerging-Markets-Währungen befassen. Auch bei der Geldanlage können diese Währungen eine Rolle spielen.
Bezogen auf die vier Indizes der ING sind eine Long-Only- und eine Long-Short-Version verfügbar. Letzteres soll durch einen Volatilitätsbasierten Risikofilter den Ertrag verbessern. Unterstützung erhält die Bank dabei vom Informationsdienstleister und Indexanbieter Bloomberg, der für die unabhängige Kalkulation und Verwaltung der vier Indizes verantwortlich ist. Zusätzlich nutzt die ING in den Indizes noch eine Datenbank von Bloomberg. Die sei eine unabhängige Benchmark für Wechselkurse, die regelmäßig aktualisiert werde und im FX-Markt weit verbreitet ist.
Paulus[at]derTreasurer.de

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