Das Risiko für Zahlungsausfälle ist für Treasurer in deutschen Unternehmen nach wie vor hoch.

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03.06.14
Risiko Management

Risiko für Zahlungsausfälle steigt

Jede dritte B2B-Forderung wird verspätet gezahlt. Das zeigt das aktuelle Zahlungsmoralbaromter von Atradius. Oftmals nutzen die Abnehmer den Zahlungsverzug als Ersatzfinanzierung.

Das Risiko für Zahlungsausfälle ist für Treasurer in deutschen Unternehmen nach wie vor hoch. Das geht aus dem jüngst von Atradius veröffentlichten Zahlungsmoralbarometer hervor, in dem etwa 3.000 Unternehmen aus 14 europäischen Ländern über ihre Zahlungserfahrungen mit Geschäftskunden befragt wurden. Demnach ist hierzulande ein Drittel des gesamten Volumens an B2B-Forderungen zum Fälligkeitstermin der Rechnung noch nicht bezahlt. Überfällige Rechnungen werden durchschnittlich 13 Tage zu spät beglichen. 1,6 Prozent der Forderungen fallen sogar ganz aus und müssen abgeschrieben werden. Besonders betroffen von verspäteten Zahlungen ist dabei das produzierende Gewerbe sowie kleine und mittelständische Unternehmen.

Während ein Großteil der Befragten eine unzureichende Liquidität als Hauptgrund für verspätete Zahlungen bei ihren Kunden ausmachen, nutzen Abnehmer verspätete Zahlungen oftmals auch als Ersatzfinanzierung. Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen beobachteten das bei ihren Inlandskunden. Weitere Gründe für verspätete Zahlungen sind Insolvenzen und – bei ausländischen Geschäftspartnern – die Komplexität der Zahlweise sowie die Ineffizienz des Bankensystems.

Ein gutes Forderungsmanagement spielt deshalb in den meisten Unternehmen eine große Rolle. Über 40 Prozent der von Atradius befragten Unternehmen gaben an, entsprechende Tools zum Management von Forderungen in ihrem Unternehmen einzusetzen. Hierzulande überprüfen die meisten Unternehmen die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden mit Hilfe von Bankreferenzen, durch die Analyse der Finanzangaben ihrer Kunden und anhand angekaufter Bonitätsreports.

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