Bisher sei das Thema unterschätzt worden, und es sei oftmals erst reagiert worden, wenn der ,Störfall‘ eingetreten gewesen sei. Das sei ein Fehler, denn solche Konzepte sollten in allen Unternehmen vorliegen, und zwar bereits, bevor sie gebraucht würden. Es sei wichtig, dass Unternehmen als Präventionsmaßnahme auf Notfallsituationen vorbereitet seien - von Ausfällen der Infrastruktur bis zu Cyberangriffen. Der VDT empfiehlt zudem, die Konzepte regelmäßig zu überarbeiten und die Maßnahmen an neue Bedrohungen wie Deep-Fake-Videos anzupassen.
Bei dem Aufsetzen eines solchen Konzepts sollten nicht nur die oft betroffenen Bereiche Treasury und IT beteiligt werden. Es ist laut VDT ratsam, bereichsübergreifend zu denken und Abteilungen wie Accounting, Kommunikation (intern und extern), Legal, Produktion, Personalabteilung und gegebenenfalls externe Dienstleister hinzuzuziehen. Zusammen sollten die Vertreter der einzelnen Abteilungen sich in einem Krisenstab zusammenfinden, der sich in einem regelmäßigen Rhythmus trifft und Rückhalt in der Geschäftsführung hat.
Speziell das Treasury nehme bei der Erstellung die Rolle ein, die Zahlungsfähigkeit (Gehaltszahlungen, kritische Lieferanten, Banken, gegebenenfalls Bargeldversorgung) zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen und dafür einen Maßnahmenkatalog zu erstellen.