Ein ähnliches Bild zeigt sich am Markt für Commercial Papers (CPs): „Die Stimmung am CP-Markt war bereits im Februar erheblich gestört“, sagt Andreas Lange, CP-Verantwortlicher bei der BayernLB. Er vermutet, dass die EZB wegen der hohen Inflation Anfang Februar Zinsphantasien erzeugt habe, die den Markt aus dem Gleichgewicht gebracht hätten. „Zwar haben wir in der zweiten Monatshälfte eine Erholung gesehen, diese wurde durch den Konflikt in der Ukraine jedoch wieder gestoppt.“
Das Volumen am CP-Markt ist laut der BayernLB gegenüber Januar um rund 50 Prozent eingebrochen. „Damit ist eine signifikante Laufzeitenverkürzung trotz steigender Renditen einhergegangen“, sagt Lange weiter. Aber es gebe einen Hoffnungsschimmer: „Das Spektrum aktiver Emittenten ist weiterhin breitgestreut“, sagt der Banker. „Auch die durchschnittliche Laufzeit tendiert wieder nach oben.“
Langes Fazit: „Der CP-Markt ist momentan zwar (noch) nicht solide und wird weitgehend von den Investoren bestimmt. Er ist aber existent, auch wenn die Emittenten etwas tiefer in die Tasche greifen müssen.“
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