Treasurer, die das Treasury-Management-System von Bellin nutzen, können bald Instant Payments via Ebics abwickeln.

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12.11.19
Software & IT

Bellin startet Instant-Payments-Lösung via Ebics

Echtzeitzahlungen sind bald auch über Ebics möglich. Mit Bellin hat nun der erste Treasury-Systemanbieter bekanntgegeben, die Änderungen umgesetzt zu haben. Weitere Anbieter dürften folgen.

Echtzeitzahlungen könnten für einige Treasurer bald eine realistische Alternative im Zahlungsverkehr werden. So ermöglicht der TMS-Anbieter Bellin seinen Kunden ab dem 17. November Sepa Instant Payments über den Ebics-Kanal auszuführen. Damit sind die Ettenheimer der erste Treasury-Software-Dienstleister, der offiziell erklärte, die Ebics-Anpassungen durch die Deutsche Kreditwirtschaft implementiert zu haben.

Die Dachorganisation der deutschen Bankenverbände hatte kürzlich Änderungen bei Ebics beschlossen, die Mitte November wirksam werden. Dann wird es möglich sein, Echtzeitüberweisungen per Sammeldatei über Ebics bei den Banken einzureichen. Unternehmen könnten Instant Payments dann auch im Massenzahlungsverkehr einsetzen. Gleichzeitig sollen Treasurer künftig von ihrer Bank sofort über den Eingang einer Echtzeitüberweisung informiert werden.

Beides ist notwendig, damit Instant Payments in der B2B-Welt ankommen können. „Zahlungsverkehr in Echtzeit und die Statusinformation im System mit Sepa Instant Credit Transfer sind ein echter Quantensprung im Unternehmenszahlungsverkehr, der neue Spielräume für Treasurer schafft und die Transparenz erhöht,“ meint Karsten Kiefer Product Manager Solution Management bei Bellin.

Instant Payments im B2B-Geschäft noch selten genutzt

Bisher nutzen Unternehmen Echtzeitzahlungen allerdings nur sehr eingeschränkt. Das liegt zum einen an der freiwilligen Betragsobergrenze für Instant Payments. Derzeit liegt sie noch bei 15.000 Euro, die Grenze soll aber ab dem 1. Juli 2020 auf 100.000 Euro steigen.

Zum anderen werden Instant Payments bislang oft über bankeigene Systeme ausgelöst. Für Treasurer ist das aber keine langfristige Lösung. Sie wollen aus Effizienz- und Sicherheitsgründen keine Online-Banking-Tools im Zahlungsverkehr nutzen, sondern Zahlungen lieber aus ihrer Treasury-Management-Lösung steuern. Deshalb sind nun die Systemanbieter gefordert, entsprechende Lösungen auch für Instant Payments auf den Markt zu bringen.

Serrala und Deutsche Bank entwickelten API

Einen ersten Schritt in diese Richtung hatte der Zahlungssystemanbieter Serrala gemeinsam mit der Deutschen Bank bereits im Frühjahr dieses Jahres gemacht. Damals hatten die beiden Dienstleister eine offene Schnittstelle (API) für Instant Payments auf den Markt gebracht. Damit können Treasurer Echtzeitzahlungen direkt über ihr SAP-System auslösen.

Der Weg über den in der Kunde-Bank-Kommunikation bereits etablierten Ebics-Kanal war damals noch nicht möglich. Dafür waren zunächst die nun von der Deutschen Kreditwirtschaft vorgelegten neuen Spezifikationen nötig. Bellin ist nun der erste TMS-Anbieter, der bekannt gab, die Ebics-Änderungen umgesetzt zu haben. In den kommenden Wochen und Monaten dürften weitere Anbieter folgen. Der TMS-Anbieter aus Ettenheim hat seine neue Funktionalität ebenfalls mit der Deutschen Bank getestet, die ihren Firmenkunden bereits seit einem Jahr Echtzeitüberweisungen anbietet, seit Juli dieses Jahres sogar in einer Größenordnung bis 1 Million Euro.

Paulus[at]derTreasurer.de

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