Serrala bekommt einen neuen Mehrheitsgesellschafter.

Metamorworks – adobestock.com

26.08.21
Software & IT

Hg steigt als neuer Mehrheitsaktionär bei Serrala ein

Das Softwarehaus Serrala hat einen neuen Mehrheitsgesellschafter: Die Münchener Private-Equity-Firma Hg. Der Finanzinvestor Waterland und die Gründerfamilie Lindemann geben Anteile ab, ziehen sich aber nicht zurück.

Die Equity-Firma Hg steigt bei dem Hamburger Softwarehaus Serrala ein und übernimmt dort die Mehrheit der Anteile. Die Gründerfamilie Lindemann, das Management und Waterland Private Equity bleiben „signifikant“ engagiert, wie aus einer soeben veröffentlichten gemeinsamen Pressemitteilung hervorgeht. Wie die Anteilsverteilung bei Serrala damit künftig konkret aussieht, ist unbekannt. Klar ist aber, dass Waterland und die Gründerfamilie im Zuge der Transaktion Anteile verkauft haben.

Zuvor hatten schon Gerüchte die Runde gemacht, dass der Deal an unterschiedlichen Preisvorstellungen scheitern könnte. Denn es war bereits im Mai bekanntgeworden, dass die bestehenden Serrala-Gesellschafter einen Teil-Verkauf erwägen, wie DerTreasurer berichtete. Damals hieß es, Serrala könne im Zuge des Deals mit „signifikant mehr“ als 1 Milliarde Euro bewertet werden. Über einen Einstieg von Hg hatte die Branchenpublikation „Merger-Market“ schon spekuliert.

So ist es nun auch gekommen. Der Grund für Hgs Einstieg sei, dass Serrala seinen „Wachstumskurs verstärken“ wolle und dafür einen stärkere Gesellschafterstruktur wolle. Man wolle sich „weitere Marktanteile im Bereich Financial Automation und B2B-Payments sichern“, heißt es in der Mitteilung.

Serrala ist bereits seit 2016 in PE-Besitz

Bereits im Jahr 2016 hatte die Gründerfamilie um CEO Lindemann etwa die Hälfte der Anteile an der Investor Waterland Private Equity abgegeben, „um zusammen das Unternehmenswachstum zu beschleunigen“. Seither haben die Hamburgerstark zugekauft und vor allem das Cloud-Geschäft ausgebaut, das bis dato eine Achillesferse von Serrala war. Die Hamburger bieten einerseits Add-ons für SAP an, aber auch Lösungen unabhängig vom jeweiligen ERP-System.

Auch die Internationalisierung wurde stark forciert. Serrala unterhält inzwischen Standorte in Europa, Nordamerika und Asien. „In fünf Jahren Partnerschaft mit Waterland haben wir immens viel erreicht“, lobt CEO Sven Lindemann den bestehenden Investor in einer Mitteilung. Dabei habe sich „Waterlands Erfahrung und Expertise als wichtiger Schlüssel für den Erfolg“ erwiesen.

Wie andere Softwarehäuser im Bereich Zahlungsverkehr und Treasury will sich auch Serrala mit seinen Angeboten und Plattformen zunehmend als „Office des CFOs“ positionieren. Zentrale Finanzprozesse und Zahlungen würden mit den eigenen Lösungen „automatisiert und optimiert“. Dieser Expansionskurs solle mit Hg weiter vorangetrieben werden, die sich nach eigenen Angaben auf den Software-Bereich spezialisiert hat.

Serrala hat über 700 Mitarbeiter

Daran seien mittlerweile über 700 Mitarbeiter und 2.800 Kunden beteiligt. Der Umsatz der Hamburger liegt bei über 100 Millionen Euro. „Für die nächste Wachstumsphase wollen wir gemeinsam mit Waterland und Hg als neuem Partner den eingeschlagenen Wachstumskurs fortsetzen und weiterhin in Innovationen und internationale Expansion investieren“, so Lindemann.

Dentz[at]derTreasurer.de

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