Die Frage nach der richtigen Systemlandschaft treibt viele Treasurer um, so auch Kai Gloystein von Knorr-Bremse. Die Münchener arbeiten derzeit an einem Softwareprojekt, um die IT-Landschaft neu aufzustellen. „Klar war, dass wir nicht zu viele Systeme und Brüche haben wollten“, sagt Kai Gloystein, der das Treasury seit 2018 leitet. Anfang 2020 begann die Strategiediskussion im Treasury zur künftigen Ausrichtung der Systemlandschaft, wobei die Idee einer Vorstudie zu SAP S/4 Hana entstand.
Doch dann kam Corona: Mit dem Ausbruch der Pandemie und dem Lockdown im März vor einem Jahr war das IT-Projekt zunächst „on hold“. Gleichzeitig gesellte sich ein Thema hinzu, das essentiell für die Überlegungen war. „In solch einer Phase ist es besonders wichtig zu wissen, wo das Geld eigentlich ist“, sagt Gloystein. „Wenn wir uns einen Überblick verschaffen wollten, mussten wir viele einzelne Datensätze durcharbeiten und in Excel manuell aufbereiten.“
Dafür allein habe es nahezu eine Vollzeitstelle gebraucht. Gerade bei den Reportings der Kontostände aus den 100 Standorten in mehr als 30 Ländern, in denen Knorr-Bremse aktiv ist, laufe noch viel manuell ab, räumt Gloystein ein: „Wir sind vom Zielbild eines digitalen Reportings auf dem Tablet des CFO noch weit entfernt.“