Hubert Rappold fungiert seit rund zwei Jahren als Vertriebschef von Nomentia.

Nomentia

26.09.23
Software & IT

Nach Tipco-Fusion: Nomentia führt einheitliche Plattform ein

Nomentia-Kunden können die Lösungen der Finnen ab sofort über eine einzige Plattform nutzen. Sales-Chef Hubert Rappold spricht über die Details sowie die aktuellen Pläne im DACH-Raum.

Ziemlich genau zwei Jahre liegt die Übernahme des österreichischen Treasury-Softwarehauses Tipco durch die finnische Nomentia inzwischen zurück. Passend zum Mini-Jubiläum können die Finnen nun ein wichtiges To-Do abhaken: Die bis dato auf separaten Systemen angebotenen Cash- und Treasury-Management-Lösungen wurden auf einer einheitlichen Plattform („OneNomentia“) zusammengeführt.

„Die neue All-in-One-Lösung von Nomentia ermöglicht nahtlose Übergänge zwischen unseren beiden Produktwelten und macht die Nutzung dank intuitivem User Interface noch angenehmer“, sagt Hubert Rappold, Chief Sales Officer bei Nomentia gegenüber DerTreasurer. Zur Erinnerung: Nomentia hatte Tipco mit dem Ziel gekauft, die eigenen, schwerpunktmäßig im Zahlungsverkehr und Cash Management liegenden Stärken um die Tipco-Expertise in den Bereichen Liquiditätsplanung und Bankkontenmanagement zu ergänzen.

Nomentia sieht Plattform als Grundlage für Wachstum

„Uns war klar, dass dies ein wichtiger Schritt sein würde, um im DACH-Raum nachhaltig Fuß fassen zu können“, so Rappold, der viele Jahre als Co-CEO von Tipco, dem einstigen Spin-off der Wiener Treasury-Beratung Schwabe, Ley & Greiner arbeitete. Man habe den Kunden zwar bereits seit der Fusion ein vollwertiges TMS bieten können – nur eben auf Basis zweier miteinander kombinierter Systeme.

„Ab sofort kommt alles aus einer Hand“, betont Rappold. Für Kunden, die hingegen weiter zweigleisig fahren wollen, ändere sich grundsätzlich nichts. Mit dem nächsten, Mitte Oktober anstehenden Produkt-Update werde allerdings das User Interface aktualisiert.

Neue Features im Cash- und Liquiditätsmanagement

Rappold erklärt, man habe sich bei der Etablierung der Plattformlösung bewusst Zeit genommen. Die ersten neun Monate nach der Fusion hätten ganz im Zeichen der Prozessharmonisierung der beiden Häuser gestanden. Diese liefen inzwischen allesamt auf der gleichen technischen Plattform Microsoft Azure. Parallel dazu sei auch weiter an den Applikationen selbst gearbeitet worden.

Als Beispiel verweist er auf neue Möglichkeiten im Bereich Predictive Analytics, mithilfe derer der Automatisierungsgrad etwa im Liquiditäts-Forecasting stark erhöht werden könne. Zudem habe es Fortschritte im Cash Management gegeben. Als Mittler zwischen Banken und ERP-Systemen könne man hier vor allem bei der Konvertierung von Dateiformaten punkten.

Nomentia will DACH-Team weiter aufstocken

Von dem Update verspricht sich Nomentia Rückenwind im Vertrieb, allerdings will das TMS-Haus nicht zu schnell größer werden. „Wir wachsen circa 15 bis 20 Prozent pro Jahr, viel mehr könnten wir gar nicht stemmen, schließlich muss parallel die Organisation möglichst im Gleichschritt mitwachsen, um die Kundenzufriedenheit nicht zu gefährden.“ Diese Devise sei auch die klare Vorgabe des neuen Eigentümers und Private-Equity-Investors Inflexion, der seit März dieses Jahres an Bord ist.

Aufgestockt wird im Team: Die Anzahl der Mitarbeiter im DACH-Raum ist laut Rappold seit der Fusion von 50 auf 60 angewachsen, weitere zehn Mitarbeiter sollen zeitnah hinzukommen. Kundenseitig betreue man aktuell 1477 Accounts, wovon 165 auf den DACH-Raum entfielen.

Produktseitig stehe in den kommenden Monaten noch die Etablierung eines vollwertigen Moduls für Treasury-Accounting an: „Dieser Bereich ist noch so ein bisschen die Achillesferse von uns. Dank der gemeinsamen Lösung haben wir nun aber eine gute Grundlage, um hier noch im ersten Halbjahr 2024 eine ganzheitliche Lösung ausarbeiten zu können“, so Rappold. Die für solche Innovationen anfallenden R&D-Ausgaben könne man aus den laufenden Cashflows bedienen.

Auch TMS-Anbieter Ion mit Produkt-Update

Nomentia ist nicht das einzige Haus mit einer Produktneuerung in diesem September. Auch TMS-Anbieter Ion ist mit einem neuen Angebot im Markt und hat seine neue Wallstreet Suite Solution gelauncht, die vor allem durch mehr Automatisierung und besseres Ausnahmemanagement Mehrwert schaffen will.

hafner[at]dertreasurer.de