Deutschlands führende TMS-Anbieter kommen ganz gut durch die Coronakrise. Trotzdem macht ihnen die Pandemie zu schaffen.

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06.04.21
Software & IT

TMS-Anbieter spüren Corona-Delle (2)

Wie trifft die Coronakrise die Marktführer der TMS-Szene? In Teil 2 unserer Umfrage schaut sich DerTreasurer Serrala, Coupa und Ion genauer an.

Anbieter von Treasury Management Systemen (TMS) müssen durch die Coronakrise navigieren. Immer wieder kommt es zu Projektverzögerungen, zudem mussten vor allem im Frühjahr 2020 Neuerungen bei Kunden via Remote Office eingeführt werden. Treasury-Abteilungen brauchen also Technologie, aber konnten TMS-Anbieter von der Entwicklung profitieren? DerTreasurer hat bei den TMS-Marktführern nachgefragt, wie sie die Coronakrise überstehen. Im zweiten Teil geht es um Serrala, Coupa (früher Bellin) und Ion Group.

Serrala musste in Kurzarbeit

Wie SAP oder FIS halten sich auch diese drei größtenteils bedeckt. Serrala wollte zwar den Fragenkatalog nicht kommentieren. Aus dem vor kurzem im Bundesanzeiger veröffentlichten Geschäftsbericht 2019 geht aber Interessantes für 2020 hervor: Die Hamburger haben demnach im vergangenen Jahr die Arbeitszeit um fünf Stunden die Woche gekürzt und Kurzarbeit eingeführt. Alle anderen TMS-Anbieter haben nach eigenen Aussagen nicht auf Kurzarbeit zurückgegriffen.

Mittlerweile seien alle Mitarbeiter wieder voll im Einsatz, erklärte ein Serrala-Sprecher auf Nachfrage. Auch das Management habe demnach seinen Teil zur Krisenbewältigung beigetragen: Laut Geschäftsbericht verzichtete die erste und zweite Führungsriege 2020 auf Gehalt. Um wie viel Geld es hier geht und wie lange der Verzicht währte, will Serrala indes nicht sagen.

Coupa gibt sich optimistisch

Platzhirsch Coupa, besonders stark vertreten im gehobenen Mittelstand, möchte aktuell keine Zahlen nennen. Man veröffentliche die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres in wenigen Tagen. Die Kundenzahl sei aber gestiegen, heißt es ohne weitere Details. Auch personell habe man eher aufgestockt und wolle weiter zulegen. Die Ettenheimer beobachten einen sich verändernden Markt, so seien Kunden an einer weltweiten Funktionsabdeckung, Zahlungsverkehr und genauem Forecasting interessiert. Dafür wähnt sich Coupa gut aufgestellt.

Auch die Ion Group will sich nicht zu aktuellen Zahlen äußern. Im deutschsprachigen Raum sei es gelungen, „die Anzahl der Neukunden bei Großkonzernen und im Mittelstand“ zu steigern. Man habe alle Projekte mit bestehenden Kunden wie geplant durchgeführt. Bei Neueinführungen habe es hingegen „einige Verschiebungen gegeben“, da Treasury-Abteilungen sich zuerst auf die neue Situation in der Pandemie einstellen mussten. Alle Neukunden von Ion haben sich demnach für die Cloud-Lösung entschieden, obwohl man auch lokale Installationen durchführe.

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