Skyline von San Diego: Der TMS-Anbieter Kyriba hat in der kalifornischen Stadt seinen Hauptsitz.

f11photo

25.05.22
Software & IT

Steht Kyriba zum Verkauf?

Einem Bericht zufolge überlegt der Finanzinvestor Bridgepoint, Kyriba ins Schaufenster zu stellen. Wer könnte den TMS-Anbieter kaufen?

Der TMS-Anbieter Kyriba könnte vor einem Eigentümerwechsel stehen. Wie das Portal „Treasury & Risk“ berichtet, soll der Eigner Bridgepoint einen Verkauf des Technologiekonzerns in Erwägung ziehen. Ziel sei eine Bewertung von über 2 Milliarden US-Dollar, heißt es in dem Bericht. Das Portal bezieht sich auf Personen, die mit der Sache vertraut sind. An Kyriba interessiert sein könnten demnach strategische Investoren sowie Private-Equity-Häuser.

Dem Bericht zufolge sei Bridgepoint in einem frühen Stadium und erörtere seine Optionen für das TMS-Haus aus San Diego. Der Finanzinvestor könnte in den kommenden Monaten den Verkaufsprozess beginnen. Die Überlegungen scheinen aber noch ganz am Anfang zu stehen: Offiziell sollen noch keine Berater für den Verkauf mandatiert worden sein. Bridgepoint war für einen Kommentar für DerTreasurer zunächst nicht erreichbar.

Kyriba könnte seinen Wert verdoppeln

Kyriba ist einer der weltweit größten Treasury-Software-Anbieter und gehört seit 2019 zu Bridgepoint. Seinerzeit investierte der Finanzinvestor rund 160 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, die Unternehmensbewertung lag laut einer damaligen Mitteilung bei rund 1,2 Milliarden US-Dollar. Sollte die im Bericht genannte Preisvorstellung erzielt werden, hätte sich der Wert von Kyriba binnen drei Jahren verdoppelt.

Wohl auch wegen solcher Bewertungen tummeln sich im Markt für Treasury-Technologien immer mehr Finanzinvestoren. Die Hamburger Serrala gehört zu Hg Capital, die Stuttgarter Litreca wurde vor wenigen Wochen von der niederländischen Main Capital Partners gekauft und mit drei anderen Softwarehäusern zusammengelegt. Auch die finnische Nomentia, die das Treasury-Software-Haus Tipco gekauft hat, gehört den Private-Equity-Investoren PSG und Verdane.

Kyriba will in Deutschland wachsen

Die US-amerikanische Kyriba ist einer der finanzkräftigsten Player im deutschen Markt – und fasst hierzulande zunehmend Fuß. Deutschland-Statthalter Andreas Karthaus hat für die DACH-Region ambitionierte Pläne: Bis 2025 möchten die US-Amerikaner 200 Kunden gewonnen haben, derzeit zählt Kyriba im DACH-Raum 50 Unternehmen als Klienten. „Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie konnten wir unsere Kundenzahl signifikant steigern“, sagte Karthaus vor wenigen Wochen zu DerTreasurer.

Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, hat Karthaus sein Team vergrößert. So stößt Matthias Deschner vom TMS-Anbieter Coupa (vormals Bellin) dazu. Bei Kyriba leitet er nun das Account Management. Kyriba konnte sich zudem die Dienste von Alexander Haensel sichern, der die Leitung Pre-Sales für Kyriba im DACH-Gebiet übernommen hat.

Eich[at]derTreasurer.de