Markus Rupprecht ist Gründer und CEO von Traxpay.

Traxpay

22.04.22
Software & IT

Traxpay: „Wir arbeiten mit Partnerbanken zusammen"

Zunehmend drängen Plattformen in die Lieferkettenfinanzierung. Dazu zählt auch Traxpay: Deren Manager Markus Rupprecht und Kate Pohl berichten über die Kooperationen mit Banken und Folgen für Unternehmen.

Herr Rupprecht, Traxpay hat jüngst die Kooperation mit der DZ Bank bekanntgegeben. Wie kam es dazu?

Markus Rupprecht: Wir arbeiten mit verschiedenen Partnerbanken zusammen, die ihren Kunden über unsere Plattform Reverse Factoring und Dynamic Discouting anbieten können. Nach ersten Gesprächen gab es mit der DZ Bank einen relativ schnellen Schulterschluss: Sie ergänzt als Spitzeninstitut der Genossenschaftsbanken das Portfolio unser Partnerbanken sehr gut.

Sie haben seit Mitte 2020 die Deutsche Bank als Minderheitsgesellschafterin. Welche Bankenkooperationen gibt es neben dieser und der mit der DZ Bank noch?

Kate Pohl: Nur die Deutsche Bank ist direkt beteiligt. Mit NordLB, LBBW, RBI und KfW Ipex arbeiten wir zusammen. Und wir sind mit weiteren europäischen Banken im Gespräch über Kooperationen. Wir sehen dort die Möglichkeit, zu wachsen und die Banken im Vertrieb zu unterstützen.

Könnten Sie sich eine weitere Kapitalbeteiligung einer Bank vorstellen?

Markus Rupprecht: Ja, aber nur als Minderheit, denn wir wollen bankunabhängig bleiben.

Fintechs wie Ihres wurden zunächst eher als Challenger der Banken wahrgenommen. Von diesem Ansatz haben Sie sich aber verabschiedet, richtig?

Kate Pohl: Ja, richtig. Wir sehen uns als Partner der Banken und haben keine Disintermediation im Sinn. Der Grund dafür ist, dass wir und die Banken feststellen, dass immer mehr Kunden eine multibankfähige Plattform haben wollen. Da kommen wir dann ins Spiel.

„Immer mehr Kunden wollen eine multibankfähige Plattform haben.“ 

Kate Pohl, Traxpay

Sie können bei aller Partnerschaftlichkeit aber nicht verhindern, dass Nutzer von Traxpay ihre Banken austauschen. Das ist ja gerade einer der Vorteile Ihrer Plattform.

Markus Rupprecht: Das stimmt. Wir können nicht verhindern, dass Unternehmen aus geschäftspolitischen Gründen andere Banken wählen. Aber das Unternehmen kann über unsere Plattform auch wieder zurück zur Bank finden. Bei einer bankunabhängigen Plattformen wäre der Kunde für Banken dauerhaft verloren.

Zudem bietet dieser Ansatz eine hohe Preistransparenz: Die Margenunterschiede werden deutlich sichtbarer, wenn man den Vergleich über eine Plattform hat.

Markus Rupprecht: Das ist schon richtig. Aber ich denke, das ist ein Thema, das Banken nicht mehr aufhalten können. Und mit dem Preisthema treten wir auch gar nicht so offensiv an. Es geht eher darum, neue innovative Produkte zu entwickeln. Das kann im Idealfall dazu führen, dass eine Bank sogar mehr Geschäft über die Plattform abwickelt und so den Margenrückgang überkompensiert.

Das vollständige Interview mit Markus Rupprecht und Kate Pohl lesen Sie im E-Magazin 7/2022.

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