Ein Marktführer mit globalem Profil: Das wird durch den Zusammenschluss mit D+H laut Misys-CEO Nadeem Syed entstehen.

Misys

15.03.17
Software & IT

Treasury-Software: Misys und D+H fusionieren

Der Umbruch im Treasury-Softwaremarkt geht weiter. Der Investor Vista Equity Partners will nun den kanadischen Softwaredienstleister D+H mit dem britischen Softwareanbieter Misys fusionieren. Von dieser Transaktion dürften auch einige Treasury-Abteilungen betroffen sein.

Der Markt für Treasury-Software bleibt weiter in Bewegung. Der amerikanische Investor Vista Equity Partners teilte nun mit, dass er den kanadischen Softwaredienstleister D+H übernehmen und mit dem britischen Softwareanbieter Misys fusionieren wird. „Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird eines der größten FinTech-Unternehmen weltweit und einen Marktführer mit einem globalen Profil und dem umfangreichsten Portfolio an Finanz-Software-Lösungen schaffen“, sagte Misys-CEO Nadeem Syed in einem Schreiben.

Der Umsatz des fusionierten Unternehmens, das mehr als 9.000 Kunden in 130 Ländern haben wird, soll bei ungefähr 2,2 Milliarden US-Dollar liegen. Misys und D+H seien äußerst komplementär, betont Syed weiter. Deshalb könnte künftig ein umfangreicheres Produktportfolio in den Bereichen Zahlungsverkehr, Cash Management und Kreditwesen angeboten werden. Die Transaktion soll vor Ablauf des dritten Quartals 2017 abgeschlossen sein.

Misys will im Corporate-Treasury-Geschäft ausbauen

Misys gehört seit Juni 2012 der Private-Equity-Gesellschaft Vista. Der Investor hatte den Finanzsoftwareanbieter damals für knapp 1,3 Milliarden Pfund übernommen, ihn von der Börse genommen und später mit Turaz, einer früheren Softwareeinheit von Thomson Reuters, fusioniert. Im Herbst vergangenen Jahres wollte Misys zurück an die Börse gehen. Die Pläne wurden allerdings im November auf Eis gelegt. Als Grund nannte das Unternehmen damals das unruhige Marktumfeld. Die Investoren seien aufgrund des Brexit-Votums sehr vorsichtig, hieß es.

Zwar konzentriert sich Misys in seinem Kerngeschäft auf Banken. Aber im Corporate-Treasury-Bereich will der Softwareanbieter eigenen Angaben zufolge wachsen. „Im deutschen Corporate-Treasury-Geschäft sind wir für unseren Confirmation Matching Service bekannt, mit dem Backoffice-Abteilungen Transaktionen bestätigen und mit ihren Kontrahenten abgleichen“, sagte Syed im Frühsommer 2014 zu DerTreasurer.

Finanzinvestoren und Strategen an TMS-Anbietern interessiert

Auf dem Markt für Treasury-Software tut sich im Moment einiges: Der Softwareanbieter Bellin hat sich erst Ende Januar dieses Jahres die Karlsruher Private-Equity-Gesellschaft LEA Partners als Investor an Bord geholt. Auch Hanse Orga hat ehrgeizige Wachstumspläne, weshalb sich der Anbieter von Treasury-Management-Systemen (TMS) im Herbst vergangenen Jahres mit dem Private-Equity-Investor Waterland zusammengetan hat.

Aber nicht nur Private-Equity-Investoren sind an TMS-Anbietern interessiert. Auch strategische Investoren beteiligen sich an der Konsolidierung der Treasury-Softwarebranche. Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass der Finanzsoftwareanbieter Ion den Konkurrenten Reval kaufen möchte. Einige Monate zuvor hatte der US-Zahlungsverkehrskonzern FIS den Treasury-Software-Anbieter Sungard übernommen.

Paulus[at]derTreasurer.de

Mehr über die Neuigkeiten und Trends in der Branche finden Sie auf unserer Themenseite Treasury-Software