Der VDT will mit seinem neuen Arbeitskreis das Thema E-Signaturen voranbringen.
03.09.20
Software & IT

VDT will Leitfaden für E-Signaturen erarbeiten

Der Treasury-Verband gründet einen Arbeitskreis für E-Signaturen. Sein Fazit: Viele Banken sind noch nicht soweit, um das Thema voll umzusetzen.

Digitale Unterschriften gewinnen durch die Coronakrise an Bedeutung. Wenn Treasury-Mitarbeiter räumlich getrennt im Home Office arbeiten, wird es zunehmend wichtiger, Dokumente elektronisch zu unterzeichnen. Der Verband Deutscher Treasurer (VDT) gründete deshalb Mitte Juni den Arbeitskreis „elektronische Unterschriften/digitaler Workflow".


Der Arbeitskreis setzt sich aus zwölf Personen zusammen. Unter der Leitung von Kirsten Stahnke, Referentin beim VDT, und Gerd Berghold, Head of Financial Services und Digital Treasury bei der Deutschen Bahn, wird der Arbeitskreis von Treasurern, Rechtsanwälten, Banken und Treasury-Beratungen unterstützt.

VDT will Leitfaden für S-Signaturen aufsetzen

„Einige Mitglieder sind schon sehr weit, was den Einsatz von E-Signaturen angeht, manche stehen aber noch ganz am Anfang“, sagt Stahnke. Ziel des Arbeitskreises sei es, anderen Unternehmen und Treasurern einen Leitfaden an die Hand zu geben, der Fragen zur Umstellung auf E-Signaturen beantworte und Anwendungsbeispiele liefere.

„Dafür tauschen wir zunächst unsere Erfahrungen aus“, sagt Berghold. „Auf dieser Basis entwickeln wir Themenschwerpunkte, die bei einem Projekt zur Umstellung auf E-Signatur relevant sind.“ Das könnten Fragen sein wie: „Welche Anbieter gibt es überhaupt?“, oder: „Wie sieht eine gute Vorgehensweise zur Einführung von digitalen Unterschriften aus?“

Eine wichtige Rolle spielen dabei Use Cases des Teilnehmerkreises. So berichteten Teilnehmer über Erfahrungen bei der Einführung der elektronischen Unterschrift oder über ein Konzept, das zusammen mit den zwei größten E-Signatur-Systemanbietern zur Erleichterung der Freigabe von Bürgschaften aufgesetzt wurde. Wenn eine Tochtergesellschaft zum Beispiel eine Bürgschaft von einer Bank braucht, soll dieser Prozess künftig komplett digital erfolgen und mit einer E-Signatur abgeschlossen werden.

Banken hinken noch hinterher

Bei der Erarbeitung des Konzepts stellten wir fest, dass sich ein solcher Prozess mit beiden Herstellern gut abbilden lässt, erklärt Treasurer Berghold. Jedoch gibt es bankseitig noch Entwicklungspotential. Bei rund 40 Geschäftsbanken wurde nachgefragt, ob sie einen solchen digitalen Bürgschaftsprozess unterstützen könnten. Dabei zeigte sich ein heterogenes Bild. Während eine Bank eigenen Angaben zufolge dazu sofort bereit wäre, haben andere noch Nachholbedarf. Als Grund, warum viele Banken - aber auch manche Unternehmen - noch nicht so weit sind, nennt Leiterin Stahnke die Datensicherheit und die technische Umsetzung.

s.backhaus[at]dertreasurer.de

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