Geldmarktfonds – Welche Arten gibt es eigentlich?

Geldmarktfonds sind beliebte Produkte, um kurzfristig Liquidität zu parken. Lange hat die EU um die richtige Regulierung für die Fonds gerungen, seit 2019 gelten nun strengere Regeln. Diese Fondsarten gibt es.

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Public Debt CNAV

Diese Fonds müssen zu 99,5 Prozent in Staatspapiere investieren. Sie haben einen konstanten Nettoinventarwert (Constant Net Asset Value). Die Anteile des Fonds werden nach einer speziellen Berechnungsmethode konstant mit 1 Euro bewerten. Vor der Neuregulierung gab es weniger strenge Regeln für CNAVs, was dem Regulator Sorgen bereitete. Man befürchtete, die Fonds können in volatilen Marktsituationen in Schwierigkeiten geraten, wenn viele Investoren gleichzeitig ihre Anteile zu einem im Vergleich zum Markt überhöhten Preis verkaufen wollen. Deshalb gilt nun die Vorgabe, dass der Anteil an Staatspapieren so hoch sein muss. Diese Fondsart enthält zudem weitere Regelungen zu Liquiditätssperren, um einen zu großen, raschen Abfluss an Mitteln zu verhindern.



Low Volatility NAV

Bei den Low Volatility NAVs handelt es sich um eine Mischform zwischen CNAVs und VNAVs. Die Anteile können zu einem konstanten Preis verkauft werden, solange der Wert der zugrundeliegenden Assets nicht zu stark schwankt. Vorgegeben ist eine Schwankungsbreite von 0,2 Prozent von par. Der LVNAV ist ein Fondsformat was durch den Regulator als Ersatz für frühere CNAV-Fonds gedacht war, die nach 2019 nicht mehr möglich waren. Diese Fondsart enthält ebenfalls weitere Regelungen zu Liquiditätssperren, um rasante Abflüsse zu kontrollieren.



Short Term VNAV

Die Short Term VNAV („Variable Net Asset Value“) investieren in Geldmarktpapiere, die eine Restlaufzeit von maximal 367 Tagen haben. Das gilt auch für alle zuvor genannten Fonds. Für Short Term VNAVs gelten aber etwas weniger strenge Regeln als für die zuvor genannten Fonds. Der Grund dafür ist, dass sich der Rückkaufpreis der Fondsanteile an den aktuellen Marktgegebenheiten orientiert.



Standard VNAV

Auch bei Standard VNAVs können die Fondsanteile nur zu einem variablen Preis je nach Marktgegebenheit zurückgekauft werden. Im Unterschied zu den Short Term VNAVs können die Standard-Fonds auch in Assets mit etwas längerer Laufzeit investieren. Bis zu zwei Jahren Restlaufzeit sind möglich. Die Fonds sind nicht zu verwechseln mit sogenannten geldmarktnahen Fonds, die noch in deutlich längere Laufzeiten investieren können. Für alle Geldmarktfonds gelten strenge Regeln darüber, wie viel Liquidität jeden Tag verfügbar sein muss.

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