Nach Rückschlägen: EPI kommt Schritt voran
Positive Nachrichten von der European Payments Initiative: Sie übernimmt zwei Payment-Dienstleister, gewinnt vier neue Gesellschafter und konkretisiert ihre Pläne.
Echtzeitüberweisungen werden auch in Deutschland populärer. Vor allem im Zahlungsverkehr mit Privatkunden spielen Instant Payments eine Rolle, aber auch für das Treasury werden sie relevanter. Doch es gibt auch Hürden.
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Instant Payments werden auch für Unternehmen wichtiger im Zahlungsverkehr.
Die Echtzeitüberweisung (englisch Instant Payment) ist eine Zahlungsart, bei der Guthaben innerhalb weniger Sekunden dem Empfänger final gutgeschrieben werden. Inzwischen gibt es in zahlreichen Ländern weltweit Echtzeitzahlungssysteme.
Im einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, dem sogenannten Sepa-Raum, gibt es seit 21. November 2017 einen entsprechenden Standard: Die Sepa Instant Payments (SCTInst) sind 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr verfügbar. Die Gutschrift muss in maximal 10 Sekunden erfolgen, faktisch werden die meisten Transaktionen allerdings in weniger als 3 Sekunden durchgeführt.
Zum Start war der Betrag für Echtzeitüberweisungen auf 15.000 Euro gedeckelt. Seit Juli 2020 können Zahlungen bis 100.000 Euro per Sepa Instant Payment angewiesen werden.
In Deutschland sind die Instant Payments offiziell am 21. November 2017 gestartet. Die erste Bank, die hierzulande, Echtzeitüberweisungen anbot, war die Hypovereinsbank. Der Start verlief insgesamt aber zögerlich, da die Banken ihre Systeme umstellen mussten, um die neuen Euro-Echtzeitzahlungen überhaupt bearbeiten zu können. Zudem sind die Banken im Gegensatz zur Sepa-Überweisung und -Lastschrift nicht dazu verpflichtet, ihren Kunden Euro-Echtzeitzahlungen zu ermöglichen.
Dennoch sind inzwischen fast alle deutschen Banken – darunter die großen Häuser Deutsche Bank, DZ Bank und Commerzbank sowie Landesbanken und Sparkassen – echtzeitzahlungsfähig. Auch ausländische Banken wie BNP Paribas, ING oder JP Morgan bieten Euro-Echtzeitüberweisungen in Deutschland an.
Im Herbst 2019 hatte der Finanzsoftwareanbieter FIS 54 Länder mit aktiven Instant-Payment-Infrastrukturen ermittelt – darunter die 20 Länder, die sich am Sepa Instant Payment Regime (SCTInst) beteiligen. Am weitesten fortgeschritten ist demnach die Entwicklung in Asien und dort insbesondere in Indien. Seit 2010 gibt es in dem Schwellenland bereits ein Echtzeit-Clearingverfahren für den Interbankenmarkt.
Aber auch in Mexiko sind 24/7-Echtzeitzahlungen im Corporate-Umfeld inzwischen gängige Praxis. Das lokale Großbetragszahlungssystem Spei ist nicht nur rund um die Uhr geöffnet, sondern auch echtzeitfähig: Seit Dezember 2017 werden Peso-Zahlungen innerhalb von fünf Sekunden verarbeitet.
In Europa sind insbesondere Spanien und die Niederlande in Sachen Instant Payments schon recht weit. So starte im Februar 2019 das nationale Instant-Payment-Regime in den Niederlanden. Dort gibt es keine Betragsgrenze wie in Deutschland und die Zahlungen werden innerhalb von fünf Sekunden rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ausgeführt.