Unternehmen müssen ihre ERP-Systeme und Treasury-Management-Systeme anpassen, um Sepa- und Emir-compliant zu werden. Der Softwareanbieter SAP arbeitet deshalb auf Hochtouren, denn bei der Umstellung auf den Sepa-Zahlungsverkehr ist das SAP-System gleich mehrfach betroffen: Die Stammdaten müssen geändert, Formate angepasst und eine Mandatsverwaltung eingerichtet werden. Das erfordert Updates des Systems. „Wir setzen uns seit 2006 mit diesen Fragestellungen auseinander und haben die Anforderungen der Regulierung in unsere Releases eingebaut“, sagt Christian Mnich von SAP, räumt aber ein: „Mit den Änderungen der Sepa-Rulebooks Schritt zu halten, ist nicht immer ganz einfach für uns.“ Es sei aber auch nicht jede Änderung der Rulebooks für Unternehmen relevant, einige beträfen nur den Interbankenzahlungsverkehr. Auf die Wünsche der Unternehmen habe man immer wieder reagiert, sagt Mnich.
Doch nicht alle Wünsche lassen sich erfüllen – und das sorgt zuweilen für Kritik. So hatte etwa ein Treasury-Verantwortlicher gegenüber DerTreasurer angemerkt, dass eine IBAN nur dann änderbar sei, wenn man auch eine Kontonummer in SAP eingegeben habe. Er sagt: „Wenn wir auf Sepa umgestellt haben, möchten wir die Felder Bankleitzahl und Kontonummer im SAP-Stammsatz nicht mehr sehen.“ Bei dem Unternehmen werden die Stammdaten in der Fläche gepflegt. Dass ein Mitarbeiter nach der Umstellung aus Versehen Kontonummer statt IBAN ändere, sei daher vorprogrammiert, so der Treasury-Verantwortliche. SAP erklärt dieses Verfahren mit im System hinterlegten Matchingtabellen: „Wenn Unternehmen nur noch mit Sepa arbeiten, ist die Kontonummer auch nicht mehr notwendig“, sagt Mnich.