Riskieren Unternehmen die Rückbuchung von Lastschriften? Einige Firmen gehen noch nicht regelkonform mit der Sepa-Lastschrift um.

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15.04.14

Sepa-Lastschriften in einigen Unternehmen noch nicht regelkonform

Die Sepa-Lastschrift bleibt auch nach der Umstellung das Sorgenkind der Unternehmen: Einige Firmen schicken keine Prenotifizierungen raus, andere verwalten die Mandate nicht regelkonform, wie jetzt eine Studie ergab. Das birgt Risiken.

Einige Unternehmen, die bereits auf Sepa umgestellt haben, verstoßen gegen die Regeln bei der Sepa-Lastschrift. Das ergab eine Umfrage der Universität Regensburg, des Bank-Verlags sowie des IT-Dienstleisters van den Berg unter insgesamt gut 270 Befragten zwischen Mitte Februar und Mitte März. Demnach hat etwa ein Drittel der Befragten keine schriftlichen Lastschriftmandate vorliegen: Ein kleinerer Teil davon hat mit der Bank vereinbart, nichtschriftliche Mandate weiter nutzen zu dürfen. Einige Unternehmen verlassen sich aber offenbar darauf, dass die Lastschriften auch ohne korrektes Mandat weiterhin durchlaufen. 17 Prozent der Befragten räumten in der Befragung ein, Mandate nicht regelkonform zu verwalten.

Auch bei der Prenotifizierung der Sepa-Lastschrift gibt es noch Probleme: 24 Prozent kündigen ihre Lastschriften nicht vorab an. Das Regelwerk sieht eine Vorabinformation von 14 Tagen – sofern nicht anders vereinbart – vor dem Zahlungseinzug vor. Hier haben insbesondere kleinere Unternehmen noch Nachholbedarf, so die Studie.

Auch Claus Wild, Sepa-Projektmanager bei dem Schraubenhersteller Würth, hat diese Erfahrungen mit Lieferanten gemacht: „Rechnungen – beispielsweise vom Zoll – wurden ohne Prenotifizierung eingezogen, sie umgehen diese Richtlinie völlig“, berichtete er kürzlich in einem Webinar von DerTreasurer. Würth will nun außerdem künftig prüfen, ob der Lieferant ein Mandat vorliegen hat oder nicht. Der Schraubenhersteller hat dafür gerade eine Lösung implementiert. Wer kein Mandat hat, muss also künftig mit einer Rückbuchung der Lastschrift rechnen.

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