Bei der Sepa-Mandatsverwaltung sind Treasurer noch mit einigen offenen Fragen konfrontiert.

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08.07.13

Umfrage: Sepa-Lastschrift bereitet Sorgen

Die Probleme bei der Sepa-Umstellung sind vielfältig. Die größte Sorge bereitet Treasurern die Mandatsverwaltung bei der Sepa-Lastschrift, wie eine Umfrage während des Sepa-Webinars von Der Treasurer ergab. Mit der Beratung der Banken ist die Mehrheit der Befragten dagegen zufrieden.

Trotz diverser Schwierigkeiten bei der Sepa-Umstellung stellen die meisten Unternehmen ihren Hausbanken ein gutes Zeugnis aus. Demnach attestieren rund 44 Prozent der Befragten ihren Banken eine gute Zusammenarbeit bei der Umstellung des Zahlungsverkehrs. Ein Viertel fühlt sich sogar sehr gut von ihren Banken beraten. Lediglich 6 Prozent beklagt eine schlechte Informationspolitik über Sepa. Das ergab eine Umfrage unter den rund 60 Teilnehmern des Sepa-Webinars von Der Treasurer, das Ende Juni stattfand.

Erst 4 Prozent der Teilnehmer gab an, das Sepa-Projekt bereits abgeschlossen zu haben. Dass die Sepa-Umstellung in den Unternehmen so schleppend voran kommt, – scheint also nicht an den Banken zu liegen. Vielmehr sind es technische und organisatorische Fragen, mit denen die Unternehmen zu kämpfen haben. Am meisten Sorgen bereitet den Teilnehmern des Webinars die Umstellung auf die Sepa-Lastschrift. 46,5 Prozent gaben an, die Mandatseinholung und –verwaltung sei ihr größtes Problem. Gerade bei den Firmenlastschriften ist der Aufwand sehr hoch, weil Mandate neu eingeholt und bei der Bank des Kunden hinterlegt werden müssen. Daran scheitern Firmenlastschriften häufig, wie Referent Klaus Hukriede, Group Treasurer beim Süßwarenhersteller Storck, als Referent des Webinars berichtete.

Stammdaten: Treasurer suchen Konvertierungsanbieter im Ausland

Auf Platz zwei der größten Probleme folgt die Stammdatenkonvertierung auf IBAN und BIC (siehe Grafik). Während es in Deutschland den Konvertierungsservice des Bank-Verlags und in Österreich die Stuzza gibt, sind viele Treasurer nicht-deutschsprachigen Ausland bisher vergeblich auf der Suche nach verlässlichen Konvertierungsanbietern. Insbesondere in den osteuropäischen Ländern haben die Unternehmen Probleme. Die Stammdaten der Geschäftspartner komplett neu einzuholen, ist vielen Firmen zu aufwendig – falsch konvertierte Daten kosten jedoch viel Geld. Die Rückbuchung einer Sepa-Transaktion kostet laut Schätzungen der Europäischen Kommission im Schnitt 50 Euro.

Die Formatkonvertierung auf XML bezeichnen rund 23 Prozent der Befragten als ihre größte Sorge im Rahmen der Sepa-Umstellung. Obwohl es mit Sepa eigentlich ein einheitliches Format in den 32 Ländern geben soll, erschweren lokale Sonderformen – etwa was die Zahl der optionalen Felder oder die zulässige Zeichenlänge angeht – die Umstellung. Hier zahlt sich eine gute Zusammenarbeit mit den Banken besonders aus: Wie Storck-Treasurer Hukriede berichtete, werden die Banken, mit denen der Süßwarenhersteller im Zahlungsverkehr zusammenarbeitet, auch nach dem 1. Februar 2014 im Auslandszahlungsverkehr weiterhin alte Formate annehmen – und für Storck in das jeweilige XML-Format des Landes konvertieren.

Ein vollständiger Video-Stream des Webinars finden Sie hier.

backhaus[at]derTreasurer.de