Update 01.03.2022: EPI hat kritische Masse erreicht
Nachdem einige Parteien abgesprungen sind, wollen 13 Banken und Zahlungsdienstleister an dem Zahlungsprojekt EPI weiterarbeiten. Sie seien nach wie vor von der Notwendigkeit und dem Interesse an einer paneuropäischen Zahlungslösung überzeugt, sagte die Chefin der EPI-Zwischengesellschaft, Martina Weimert, dem Handelsblatt. Mit den bestehenden elf Banken und zwei Zahlungsdienstleister soll trotzdem eine kritische Masse erreicht sein und EPI habe sehr erfolgreiche Akteure im Zahlungsverkehr als Befürworter. Mit dabei sind: die Sparkassen-Finanzgruppe, Deutsche Bank, BNP Paribas, BPCE Group, Crédit Agricole, Crédit Mutuel, La Banque Postale, Société Générale, ING, KBC, Santander, Worldline und Nexi. Wie genau EPI jetzt in der Praxis aussehen wird, ist noch nicht bekannt. „Es ist offen, wie das neue Konzept auch Karten behandeln wird“, sagt Weimer.
Update 23.02.2022: DZ Bank ist raus
Vor einigen Wochen hat die Commerzbank offiziell ihr Engagement bei der EPI-Initiative abgesagt. Gleichzeitig war aus Finanzkreisen zu hören, dass sich auch die DZ Bank aus der Initiative zurückgezogen haben soll, die Bank wollte dies allerdings nicht offfiziell bestätigten und galt als Wackelkandidat. Die Sparkassen und viele andere Beteiligte hatten bis zuletzt versucht, die DZ Bank doch noch zum Mitmachen zu bewegen, berichtete das „Handelsblatt“.
Gestern Abend teilte der genossenschaftliche Bankenverband BVR dann mit: „Die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken hat das Vorhaben der European Payment Initiative (EPI) zur Schaffung eines europaweit einheitlichen Bezahlverfahrens mit entsprechender Infrastruktur von Beginn an unterstützt. Nach dem Ausscheiden verschiedener Gesellschafter der EPI Interim Gesellschaft hat die genossenschaftliche FinanzGruppe in den letzten Monaten zudem intensiv daran mitgewirkt, eine Lösung zu finden, die die Kundeninteressen und funktionale Mehrwerte mit einem hohen Verbreitungsniveau in Einklang bringen und den beteiligten Banken ein betriebswirtschaftlich tragfähiges Lösungsangebot ermöglichen sollte.DZ Bank und BVR haben zum Abschluss der im Kreis der deutschen EPI-Stakeholder geführten Gespräche am Dienstag erklärt, dass auf der Basis des am 21. Februar 2022 hierzu zuletzt vorgelegten Vorschlags der EPI Interim Company eine Teilnahme der DZ Bank für die genossenschaftliche FinanzGruppe nicht möglich ist.“
Was heißt das nun für EPI? Da die Genossenschaftsbanken angesichts ihrer rund 30 Millionen Kunden als kritisch für das Projek galten, rückt die Initiative in weite Ferne. Aus Finanzkreisen ist zu hören, dass dem Projekt kaum noch Chancen eingerichtet werden. Sollte EPI kommen, dann in nur einer abgespeckten Form. Laut der „Börsen Zeitung“ soll auch die HVB zuletzt abgesagt haben. Eine Entscheidung über die Zukunft von EPI könnten Beteiligten zufolge schon bis diesen Freitag fallen.
Update 10.02.2022: EPI bekommt keine Fördergelder
Nachdem die Commerzbank abgesprungen ist, hat die European Payments Initiative (EPI) auf Fördergelder gehofft. Die Banken argumentierten bisher, EPI sei wichtig für die Stärkung des europäischen Finanzmarkts und verdiene es deshalb, wie andere Infrastrukturprojekte gefördert zu werden. Doch am Mittwochabend machte die Bunderegierung klar: EPI müsse sich privatwirtschaftlich finanzieren. „Wir unterstützen EPI politisch nach Kräften, auch im Kontakt mit anderen Akteuren in Europa“, sagte Florian Toncar, parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium, dem „Handelsblatt“. Das machte auch Finanzminister Christian Lindner beim Neujahrsempfang der Deutschen Bank deutlich: Er hoffe zwar auf Fortschritte bei EPI, die Innovation müsste aber vom privaten Sektor ausgehen und finanziert werden.
Zusätzlich heißt es im „Handelsblatt“, dass einige Beteiligten schon bis zum 25. Februar mit einer Entscheidung, ob EPI kommt, rechnen.
Update 31.01.2022: EPI-Entscheidung verzögert sich
Eigentlich wollte die Initiative bis Ende Januar/Anfang Februar bekanntgeben, ob und wie viele verbindliche Finanzierungszusagen sie erhalten hat. Laut der Börsenzeitung unter Verweis auf Finanzierungskreise wird die Entscheidung nun auf Mitte März verschoben.