Darum stockt Amprion sein Debt Issuance Programm auf

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Damit die deutsche Energiewende ins Rollen kommt, bedarf es nicht zuletzt einer Beschleunigung des Netzausbaus. Dass es hier vorangeht, zeigt sich exemplarisch an den aktuell stark erhöhten Investitionsaktivitäten von Amprion, einem der vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland: 2022 erreichten die Investitionen rund 1,5 Milliarden Euro – ein neuer Rekord, der allerdings schon bald gebrochen wird, wie CFO Peter Rüth im Gespräch mit DerTreasurer erklärt: „Im laufenden Jahr 2023 werden wir etwa 2,8 Milliarden Euro in den Ausbau des Übertragungsnetzes investieren.“

Insgesamt will Amprion, dessen 11.000 Kilometer langes Höchstspannungsnetz Strom von der Nordsee bis zu den Alpen transportiert, in den kommenden fünf Jahren 22 Milliarden Euro in den weiteren Ausbau stecken. Dafür hat das mittelständische Unternehmen nun sein 2021 aufgelegtes Debt-Issuance-Programm (DIP) nochmal signifikant von 6 auf 9 Milliarden Euro aufgestockt: „Wir haben bereits 2,6 Milliarden Euro an Anleihen emittiert. Allein mit unseren anstehenden Investments in diesem und dem nächsten Jahr wären die 6 Milliarden Euro mehr oder weniger ausgeschöpft gewesen“, erklärt Rüth, der seit gut drei Jahren Amprion-CFO ist.

Anleiheprogramm bietet Amprion viel Flexibilität

Das über die Luxemburger Börse (Euro MTF) laufende Anleiheprogramm biete dem in Dortmund beheimateten Unternehmen dabei ein Höchstmaß an Flexibilität: „Wir können konventionelle und grüne Anleihen mit fester oder variabler Verzinsung begeben“, so Rüth. Die Stückelung liegt bei 100.000 Euro und richtet sich somit klar an institutionelle Investoren. Arrangeur des Programms ist die Commerzbank.

Grundsätzlich ergibt sich der Mittelbedarf für einen Übertragungsnetzbetreiber wie Amprion per Gesetz: Im Netzentwicklungs- und Bundesbedarfsplan seien fast alle relevanten Investmentmaßnahmen verbindlich vorgeschrieben, sagt Rüth: „Das schafft einen klaren Rahmen, der uns eine sehr gute Planbarkeit des Kapitalbedarfs liefert und zugleich die Ermittlung der optimalen Struktur aus Eigen- und Fremdkapital erheblich erleichtert.“

Alle weiteren Hintergründe zu der DIP-Aufstockung von Amprion lesen Sie im E-Magazin 11/2023 von DerTreasurer.

hafner[at]dertreasurer.de

Philipp Hafner ist Redakteur bei DerTreasurer und FINANCE. Er hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth sowie an der University of Amsterdam studiert. Zuvor arbeitete Philipp Hafner mehr als sechs Jahre bei der Verlagsgruppe Knapp/Richardi, zunächst als Volontär, anschließend dann als Redakteur für die Fachzeitschrift „Immobilien & Finanzierung“.