Heidelberg Materials befindet sich in einem massiven Umbruch. Der Betonhersteller ist nach RWE der zweitgrößte CO2-Emittent Deutschlands. Folglich ist der Konzern nicht nur im Fokus von Klimaaktivisten, auch Banken und Investoren müssen von der Transformation hin zu weniger CO2-Emissionen überzeugt werden.
Bei Heidelberg Materials stehen die Zeichen auf Veränderung. Das wirkt sich auch auf das Treasury aus. „Die Notwendigkeit bezüglich einer Nachhaltigkeitsstrategie im Treasury kam 2018, als andere Unternehmen erste Green Bonds begeben haben“, berichtet Severin Weig. „Damals war ich aber fälschlicherweise der Meinung, dass das Thema grüne Finanzierung keinen hohen Stellenwert am Kapitalmarkt hat.“
Das habe er inzwischen revidiert: Künftig werde eine Nachhaltigkeitsstrategie auch im Treasury die „license to operate“, sagt er. Während andere Industrien wie der Autobau auf E-Mobilität umstellen, hat es Heidelberg Materials schwerer.
„Zwei Drittel der CO2-Emissionen bei der Zementproduktion sind prozessbedingt, können also auch nicht mit dem Einsatz nachhaltiger Energieträger vermieden werden. Somit bleibt nur die Möglichkeit, das CO2abzufangen und anschließend weiterzuverarbeiten oder zu speichern“, erläutert Weig.