Bei den Spreads von Credit Default Swaps (CDS) ist seit Mitte Februar 2025 eine Trendumkehr zu beobachten. Seitdem gibt es am Markt vermehrt steigende Risikoaufschläge, heißt es im aktuellen „Bank Monitor“ von FCF Corporate Finance für das erste Quartal des Jahres. Treiber dieser Entwicklung seien vor allem die Unsicherheiten rund um die aktuelle US-Handelspolitik.
Abwärtstrend vorerst beendet
Die durchschnittlichen CDS-Spreads deutscher und ausländischer Banken lagen im ersten Quartal 2025 bei 54,9 Basispunkten. Damit sind sie laut FCF zwar noch immer niedriger als im dritten Quartal 2024 (56,1 Basispunkte), die jüngste Ausweitung der Spreads in den vergangenen Wochen deute jedoch darauf hin, dass der bereits über zwei Jahre anhaltende Abwärtstrend vorerst beendet sei. So lagen die durchschnittlichen CDS-Spreads Ende 2023 noch bei 69,5 Basispunkten und sanken seitdem kontinuierlich.
CDS-Spreads bewerten die künftige Zahlungsfähigkeit einer Bank und signalisieren deren Fähigkeit, in Krisenzeiten oder auf illiquiden Märkten funktionsfähig zu bleiben. Zudem sind sie ein guter Indikator für das aktuelle und zukünftige Verhalten einer Bank gegenüber ihren Firmenkunden.
Deutsche Bank ist Schlusslicht der deutschen Banken
Auf Basis der 5-Jahres-CDS-Spreads ist laut FCF derzeit die ING mit einem Spread von rund 30 Punkten am solventesten. Auf Platz zwei liegen die DZ Bank und ABM Amro (jeweils 42,9 Basispunkte). Die BayernLB kommt auf einen CDS-Spread von 47,7, genauso wie Crédit Agricole. Die NordLB und die LBBW liegen mit 47,8 Basispunkten knapp dahinter.
Die Commerzbank weist einen Spread von 54,4 auf, Unicredit kommt auf 55,3 und die Deutsche Bank auf 66 Basispunkte. Damit ist sie das Schlusslicht unter den deutschen Banken. International belegt sie laut FCF den vorletzten Platz. Nur die Raiffeisenbank weist mit 121 Basispunkten einen höheren Spread auf, da Investoren bei ihr weiterhin den Rückzug aus dem für die Bank hochprofitablen Russlandgeschäft einpreisen, heißt es im „Bank Monitor“.
Größtenteils Spread-Verbesserungen
Insgesamt konnten in den vergangenen zwölf Monaten zwölf Banken ihre Spreads verbessern. Der größte Sprung gelang der Hamburg Commercial Bank. Ihr Spread verbesserte sich um 128,9 Basispunkte auf 64,2 Basispunkte. Ein Grund für die deutliche Verbesserung laut FCF: Die Hamburger haben aus Sicht des Marktes die Cum-Ex-Krise nachhaltig überwunden.
Zehn Banken mussten hingegen schlechtere Spreads hinnehmen. So stiegen die CDS-Spreads von Santander in den letzten Monaten um 8,4 Basispunkte. Unter den deutschen Banken musste lediglich die Commerzbank einen Aufschlag von 1,5 Basispunkten verkraften.
Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.