In der aktuellen wirtschaftlichen Lage gewinnt das Thema Working Capital Management an Bedeutung. „Finanzabteilungen arbeiten derzeit verstärkt daran, die Liquidität sicherzustellen“, sagt Thomas Krings, Managing Partner von Cflox. Das Unternehmen, das sich als Anbieter von Supply-Chain-Finance-Lösungen positioniert, wittert deshalb Wachstumschancen. Die Nachfrage nach Lieferantenfinanzierungen steige.
Cflox agiert dabei als reguliertes Zahlungsinstitut. „Wir bieten mit Cflox pay eine Lieferantenfinanzierungslösung, die ohne direkte Einbindung der Lieferanten auskommt.“ Damit unterscheide sich der Ansatz von klassischen Supply-Chain-Finance-Lösungen, bei denen die Lieferanten zustimmen müssten und ein entsprechendes Onboarding stattfinde.
Onboarding in sechs Wochen
„Vereinfacht gesagt, bieten wir alle Mehrwerte eines Reverse Factoring ohne dessen Komplexität“, wirbt Krings. Das Onboarding eines Kunden dauere um die sechs Wochen. „Von Corporate-Seite ist als Set-up nur die Eröffnung eines neuen Zahlungskontos erforderlich“, so Krings. Cflox kann Zahlungen für das Unternehmen ausführen und bietet aus der Dienstleistung heraus dem Kunden ein zusätzliches Zahlungsziel von in der Regel 60 Tagen. So kann ein Unternehmen die Lieferanten früh bezahlen und zugleich längere Zahlungsziele in Anspruch nehmen.
Zielgruppe sind große einkaufende Unternehmen mit einem Umsatz von 500 Millionen Euro und mehr, aber auch kleinere Unternehmen könnten die Lösung nutzen. Zentral sei ein gewisser Working-Capital-Bedarf. Preislich nennt Krings keine Details. Es gibt eine Strukturierungsgebühr und laufende Kosten auf Basis der Transaktionsvolumina.
Leitsatz „Cash ist King“ gewinnt an Bedeutung
Cflox arbeitet mit einer zweistelligen Anzahl von Banken als Refinanzierungspartner zusammen, darunter Deutsche Bank, Unicredit, Commerzbank, Rabobank oder NordLB. Rund 100 Programme mit Unternehmen gebe es bereits, jährlich würden so rund 15 Milliarden Euro bewegt.
Krings geht davon aus, dass der Leitsatz „Cash ist King“ in den nächsten Monaten noch relevanter werden wird. „Ich möchte kein zu düsteres Bild malen, aber wir sehen dramatische Entwicklungen an den Märkten“, beschreibt er. Nicht nur Kriege führten zu Lieferkettenschwierigkeiten, hinzu kämen die massiv protektionistischen Maßnahmen einzelner Länder, allen voran der USA. „Auf Deutschland als Exportnation kommen schwierige Zeiten zu.“ Es könne sein, dass viel Handel künftig an Europa vorbeigehen werde.
Antonia Kögler ist Redaktionsleiterin bei DerTreasurer. Sie schreibt über Finanzierung und Asset Management und verfolgt alle Entwicklungen rund um das Thema Sustainable Finance.

