Swift will den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr verbessern

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken

Swift will den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr erleichtern und hat dazu den Case Management Service verbessert, wie der Finanzdienstleister in einer Pressemitteilung ankündigt. Durch die neue Version sollen die mit Zah­lungs­nach­for­schun­gen ver­bun­de­nen Be­triebs­kos­ten bei Finanzinstituten deut­lich gesenkt und gleich­zei­tig die Be­ar­bei­tungs­zei­ten verkürzt werden.

Swifts neue Case-Management-Lösung basiere auf umfangreicheren ISO-20022-Daten und dem UETR-Standard, um netzwerkübergreifende Transparenz und Interoperabilität zu bieten. Unter dem UETR-Standard versteht man einen 36-stelligen alphanumerischen Code, der als eindeutiger Bezeichner für eine bestimmte Zahlungstransaktion dient. Der Standard biete Transparenz über den Status und Verbleib einer Zahlung zu jeder Zeit im Zahlungsverlauf.

Die überarbeitete Version komme so auch Zahlungen zugute, die nicht ausschließlich über das Swift-Netzwerk erfolgen. Mehr als 30 Finanzinstitute weltweit haben das verbesserte Produkt laut Swift bereits erfolgreich getestet.

Swift erwartet Ersparnis über 600 Millionen Dollar

Die Branche gibt laut dem Finanzdienstleister jährlich rund 1,6 Milliarden US-Dollar an Betriebskosten im Zusammenhang mit verzögerten Zahlungen aus, unabhängig von verwendeter Technologie und Netzwerk. Swift schätzt, dass die neue Anwendung die Betriebs- und Liquiditätskosten der Branche in diesem Bereich um mehr als 600 Millionen US-Dollar pro Jahr senken könnte.

Darüber hinaus könnten die Finanzinstitute die für die Lösung eines Falles benötigte Zeit um bis zu 80 Prozent verkürzen. Bislang würden Zahlungen, die aufgrund fehlender Daten und Angaben Nachforschungen erfordern, eine Bearbeitungszeit von fünf bis zehn Arbeitstagen aufweisen.

Treasurer profitieren von schnelleren Zahlungen

Shirish Wadivkar, Global Head of Transaction Management bei Swift, kommentiert die Lösung so: „Ineffiziente Nachfrageverfahren kosten die Branche viel Zeit und Geld und beeinträchtigen das Kundenerlebnis drastisch. Unsere verbesserte Lösung geht auf die Hauptprobleme bei der Untersuchung von Vorfällen ein und hilft unserer Gemeinschaft, Effizienz-, Zeit- und Kostenvorteile zu erzielen, um den Kunden das erwartete Erlebnis zu bieten.“

Treasurer profitieren ebenfalls, wenn Banken schnellere grenzüberschreitende Zahlungen durchführen können. Isabel Schmidt, Executive Platform Owner, Enterprise Payments von BNY, sagt: „Wir wissen, wie wichtig Echtzeit-Transparenz für unsere Kunden bei Zahlungsvorgängen und -nachfragen ist, und unsere Kunden erwarten von uns auch weiterhin, dass wir die höchsten Standards erfüllen, wenn es darum geht, diese Transparenz zu gewährleisten. Ein zentralisiertes Tool ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Zahlungsprozesses und zur Steigerung der operativen Kosteneffizienz.“

Autorenbild Sarah Backhaus

Sarah Backhaus ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Restrukturierung, Transformation, Zahlungsverkehr und Cash Management.