Die Betreibergesellschaft des Flughafens Berlin Brandenburg (BER) hat ein Finanzierungspaket über 1,2 Milliarden Euro und mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Mit der neuen Finanzierung gelinge ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die finanzielle Selbständigkeit, heißt es in einer Pressemitteilung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) zur Transaktion.
Mit dem frischen Kapital kann die Flughafengesellschaft nun einen im Juli 2026 fälligen Konsortialkredit frühzeitig ablösen. Der Kredit ist Teil eines Finanzierungskonzepts, das die Flughafengesellschaft 2021 zusammen mit ihren staatlichen Gesellschaftern – den Ländern Berlin und Brandenburg sowie der Bundesrepublik Deutschland – erstellt hat.
Gründe dafür waren die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die verspätete Eröffnung und die erhöhten Baukosten für den Flughafen, die die Betreibergesellschaft nicht allein schultern konnte. Das Finanzierungskonzept in Höhe von insgesamt bis zu 2,4 Milliarden Euro sah unter anderem Eigenkapitalzuschüsse der Gesellschafter für eine Teilentschuldung vor.
Zwölf Banken im Konsortium
Die neue Finanzierung hingegen kommt erstmals ganz ohne staatliche Hilfe oder Garantien aus. „Die Refinanzierung der Altkredite aus eigener Kraft ist ein gemeinsamer Erfolg, getragen von wirtschaftlicher Disziplin und der gestärkten Reputation unseres Unternehmens“, teilt Aletta von Massenbach, Vorsitzende der Geschäftsführung von FBB, mit. Besonders erfreulich sei, dass die positive Entwicklung am BER der vergangenen fünf Jahre in der Bankenwelt so große Anerkennung gefunden habe.
Insgesamt beteiligten sich zwölf Banken an der Finanzierung – darunter deutsche, europäische und internationale Institute. Angeführt wurde das Konsortium von NordLB und Commerzbank.
Die letzte Eigenkapitalzahlung im Rahmen der 2021 beschlossenen Teilentschuldung, die die Kreditverschuldung von FBB durch Eigenkapital der Gesellschafter auf ein tragfähiges Maß reduzieren soll, ist nach Angaben von FBB für Februar 2026 vorgesehen. Sie diene der Tilgung der verbleibenden Altkredite und markiere den finalen Schritt zur finanziellen Selbständigkeit, heißt es in der Pressemitteilung zur Refinanzierung.
Ursprünglich sollten die Gesellschafter Kapital in Höhe von 660 Millionen Euro zuschießen. Nach intensiver Prüfung im Rahmen eines Due-Diligence-Prozesses durch das Bankenkonsortium reiche nun hingegen Eigenkapital im Volumen von bis zu 500 Millionen Euro.
Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.

