Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ist der Begriff „Unionpay“ immer häufiger zu hören gewesen. Dahinter verbirgt sich eine Vereinigung von Banken aus China, die Kreditkarten ausgeben. Laut eigener Auskunft zählt die 2002 gegründete Organisation 9 Milliarden Karteninhaber weltweit.
Doch können Kreditkarten des Anbieters bislang nur in Asien und Russland bei chinesischen Banken und deren Partnerbanken vor Ort beantragt werden. Ein Großteil der Transaktionen läuft innerhalb Chinas ab. Für Russland spielt Unionpay derzeit eine besondere Rolle, nachdem die beiden großen Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard im Zuge des Krieges ihre Dienste für russische Banken beendet haben. Das führte dazu, dass russische Einwohner plötzlich keine Auslandsgeschäfte mehr über diese Kartenanbieter tätigen konnten.
So wurde Unionpay zur Alternative, weil die Chinesen bereits mit russischen Instituten wie der Sberbank, der VTB-Bank und der Gazprombank zusammenarbeiteten. Laut Unternehmensangaben werden die Karten des Anbieters an 85 Prozent aller russischen Geldautomaten sowie Kreditkartenlesegeräten etwa in Geschäften, Supermärkten und Restaurants akzeptiert. Auch der größte russische E-Commerce-Anbieter Ozon ermöglicht seit Mitte 2021 Zahlungen via Unionpay.