Ab an die Kasse und per Smartphone bezahlen. Wie wirken sich die neuen Bezahlverfahren auf das Treasury aus?

Rewe

28.02.19
Cash Management & Zahlungsverkehr

Warum Apple Pay & Co. das Treasury fordern

Apple, Google, Wechat, Alipay – Handelskonzerne beobachten das Aufkommen der Technologieriesen im Zahlungsverkehr mit Sorge. Auch Industrieunternehmen werden sich künftig stärker mit den neuen Bezahlverfahren befassen müssen.

Bezahlen per Smartphone galt in Deutschland lange als Rohrkrepierer. Doch seit kurzem geht es Schlag auf Schlag: Auf den Marktstart von Google Pay folgte im Dezember Wettbewerber Apple. Auch der chinesische Bezahldienst Alipay arbeitet am Ausbau seiner Reichweite in Europa.

Handelskonzerne beobachten das Aufkommen der Technologieriesen mit einer gewissen Sorge. Denn sowohl Apple als auch Google setzen auf kreditkartenbasierte Zahlverfahren – und diese sind für die Händler trotz der Deckelung der Interbankenentgelte in der EU teurer als das Girocard-Verfahren. „Uns ist es wichtig, dass die Girocard ihre Bedeutung im deutschen Zahlungsverkehr behält“, sagt Klaus Wirbel, Leiter Finanzen und Treasury bei dem Kölner Handels- und Touristikkonzern Rewe Group. Andernfalls müsse sich der Konzern auf deutlich höhere Gebühren einstellen.

BigTechs und Banken kämpfen um Zahlungsverkehr

Im stationären Handel können Kunden von Rewe, Toom und Penny bereits mit Apple und Google Pay bezahlen – denn die Terminals sind seit längerem mit der für kontaktloses Bezahlen notwendigen NFC-Technologie ausgestattet. Im Internet bieten die Kölner die beiden Verfahren noch nicht an: „Derzeit unterstützen zu wenige Banken die Verfahren, als dass sich eine Einführung in unserem Online-Shop lohnen würde“, so Wirbel.

Der Verteilungskampf im Zahlungsverkehr hat Europa erreicht. In Asien haben Peer-to-Peer-Zahlsysteme wie Alipay und Wechat die Banken als Abwickler von Zahlungen teilweise bereits ersetzt. Diese Gefahr sieht Oliver Hommel, Zahlungsverkehrsexperte bei der IT-Beratung Accenture, für Europa derzeit nicht, die Tech-Konzerne überlassen den Banken meistens bereitwillig die Abwicklung. „Die Margen in der Zahlungsabwicklung sind in Europa zu gering und die Regulierung zu hoch“, sagt Hommel. Dafür tobt der Kampf um den Zugang zu den Kundendaten.

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