Heidelberg Materials war in diesem noch jungen Jahr am Green-Finance-Markt äußerst aktiv: Neben einem Sustainability-linked Bond über 750 Millionen Euro hat der Konzern ein nachhaltiges Commercial-Paper-Programm aufgelegt. Die Ausgestaltung unterscheidet sich von anderen Programmen: „Bisher gab es nur nachhaltige Commercial-Paper-Programme, die mit einem ESG-Rating verknüpft sind. Das heißt, wenn das Rating wegfällt, ist das CP-Programm nicht mehr nachhaltig. Das hat unseren Ansprüchen nicht genügt“, erklärt Treasury-Chef Severin Weig.
Heidelberg Materials wollte stattdessen sein Sustainability-linked Financing Framework in das 2 Milliarden Euro schwere Programm integrieren: In diesem Framework wurde das Sustainable Performance Target (SPT) festgelegt, bis 2026 bei der Produktion die CO2-Emissionen pro Tonne zementartiges Material von aktuell rund 560 Kilogramm auf 500 Kilogramm CO2 zu senken. Das Problem dabei sei, dass der Zeitpunkt der Zielerreichung oder -verfehlung nach Ende des Vertragsverhältnisses von Investor und Emittent liege, erläutert der Treasurer. Die Dauer des Vertragsverhältnisses kann bei einem CP-Wertpapier teilweise nur eine Woche oder einen Monat betragen. Damit kann bei einer Verfehlung des Nachhaltigkeitsziels auch keine Kompensationszahlung an den Investor fließen. „Das ist anders als bei einem nachhaltigen Bond. Wegen der längeren Laufzeit kann man diesen so ausgestalten, dass die Feststellung der Zielerreichung vor Fälligkeit des Bonds liegt“, sagt Weig.